Und zwar mit den Amerikanern, genauer mit der US-Musikindustrie. Während den letzten Jahren war es ein offenes Geheimnis, dass Fans ihre Musik beim russischen Anbieter AllofMP3 bezogen haben. Das System war simpel. Die Firma mit Sitz in Moskau hatte x-tausend Songs im Angebot, welche für ein paar Rappen zu kaufen waren. Neben Popmusik kamen in letzter Zeit auch Hörbücher und klassische Musik dazu. Kurzum, AllofMP3 war das Paradies für jeden Musikfan.
Seit Ende letzter Woche ist die Seite geschlossen. Der Druck aus den USA wurde zu gross. Zuletzt mussten sich die russischen Betreiber mit einer Klage in der Höhe von 1,65 Trillionen US-Dollar rumschlagen. Hinzu dürfte wohl der Besuch von Putin beim Bush gekommen sein, der den Druck auf die AllofMP3-Macher zusätzlich erhöht hat.
Wer nun aber meint, dass kostengünstige Shoppen (ein komplettes aktuelles Charts Album hat gerade mal 2 Franken gekostet) habe nun ein Ende, der täuscht sich gewaltig. Die Russen wären nicht die Russen, wenn sie nicht schon für Ersatz gesorgt hätten. Neu kümmert sich MPSparks.com um die Bedürfnisse von uns Musikjunkies. Die Seite besteht schon seit längerem und wurde bis anhin als Ausweichseite genutzt, wenn die alte Homepage mal nicht funktioniert hat. Mein Guthaben wurde übrigens sauber von Seite A nach Seite B übertragen. So konnte ich schon gestern Abend ein erstes Mal auf der "neuen" Seite einkaufen.
Wer jetzt meint, das Ganze sei illegal der irrt. In der Schweiz ist der Download von russischen Musikseiten gegen Bezahlung nicht verboten, sondern er wird - sagen wir mal - geduldet. Sofern die Musik für den Eigengebrauch ist und nicht in Tauschbörsen weiterverbreitet wird. So gesehen freue ich mich über das neue Portal im frischen Design. Über kurz oder lang wird bestimmt auch diese Seite dann wieder schliessen, was eigentlich schade ist. Vielmehr wäre meiner Meinung nach ein Umdenken der Musikindustrie nötig.
Die aktuellen Preise sind noch immer viel zu hoch. Die Kundschaft wäre nämlich durchaus bereit, für gute Musik etwas zu bezahlen. Allerdings sehe ich nicht ein, warum ein Album bei iTunes 15 Franken kostet, also fast gleich viel wie eine CD im Laden. Welche übrigens ebenfalls massiv überteuert ist. Tauschbörsen kommen für mich persönlich aufgrund schlechter Qualität der Songs und der Gefahr von Viren nicht mehr in Frage. So gesehen bieten die Russen eine gute und preiswerte Alternative an und wenn die Musikindustrie schlau ist, springt sie auf diesen Zug auf und macht ihre Gewinne künftig dadurch, dass sie gute Musik zu fairen Preisen verkauft.
2 Kommentare:
Ich beziehe meine Songs von hier:
http://www.mp3sugar.com
Auch in Russland:
54/56, Novoslobodskaya street
Moscow, 127055
License ?46/ZM-07 NP FAIR issued April 01, 2007.
Ganze Alben kosten so um 2 Dollar. pro Song etwa 20 cts
Es gibt etwa 51000 Alben .
Gibt's sowas in der Art eigentlich auch für Filme / DVDs?
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