10. April 2007

Sei dein eigener Regisseur

Eine fronsösische Webseite ermöglicht es, Filmsequenzen aus ulkigen Bollywood-Schnulzen selbst zusammenzustiefeln und mit Untertiteln zu versehen. Auf der Bombay-TV-Seite (Link oben im Titel) sucht man sich kurze Filmsequenzen aus und bildet daraus eine Geschichte mit eigenen Untertiteln. Der so entstandene Kurzfilm lässt sich im Blog einbauen oder als Link an Freunde verschicken. Mit indischen Bollywood-Ausschnitten macht das natürlich besonders Spass, weil eh kein Mensch ein Wort versteht. Wer sich aber schon mal so ein Werk im Original angetan hat, der weiss, dass die Schauspieler eine dramatische Gestik und Mimik an den Tag legen. Hier mein erstes Werk, ich rechne fest mit einer Oscar-Nomination für den besten ausländischen Film...


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9. April 2007

Du pöses, pöses Klima!

Hach, die Osterfeiertage. Herrlich! Da ich mit dem religiösen Aspekt dieses Fests jetzt nicht sooo viel am Hut habe, heisst Ostern für mich vorallem: rumliegen, Musik hören, gut essen und etwas Sport konsumieren.

Gestern Sonntag war - wettertechnisch gesehen - ein wunderbarer Tag. Temperaturen über 20 Grad, fast keine Wolke und zur gelegentlichen Abkühlung eine leichte Brise. In Shorts, T-Shirts und barfuss gammelte ich also gerade so im Liegestuhl herum, als ich in der Zeitung die folgende Schlagzeile las:


Shit. Unter Schock erhob ich mich wie ein Blitz aus meinem bequemen Liegesessel, rannte in Richtung Garderobe und schnappte mir meine Sonnenbrille und ne Baseball-Cap. Erst danach verliess ich mit gutem Gewissen den sicheren Schatten des Hauses. Dass es schon so weit ist mit dem Klimaschock hätte ich ehrlich gesagt auch nicht gedacht. Also aufgepasst, falls ihr euch heute in die Sonne legt: ein falscher Blick und...

8. April 2007

Österliches Küchenmassaker

Man nehme 4 Promis (Kategorie C bis E), lasse sie eine Woche lang gemeinsam kochen - oder e zumindest versuchen - und essen und fertig ist "Das perfekte Promi-Dinner". Heute Abend mit den folgenden Titelaspiranten: Desirée Nick, René Hiepen, Patrice und Andrea Kempter.

Auf dem Speiseplan der VOX-Köchinnen und Köche standen unter anderem Jakobsmuscheln, Lasagne oder Wowereit im Schlafrock. Ob ihr was verpasst habt, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich verweise da zur Meinungsbildung gerne auf die Zusammenfassung von Josef Seitz (FOCUS). Er hat meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht, was diese Sendung heute Abend bei VOX ausgemacht hat... und mir dabei den einen oder anderen Schmunzler entlockt.

Ach ja, für alle die, die nach den in seinem Text erwähnten Fotos gieren oder für alle die, die - so wie ich - null Ahnung hatten, wer die Andrea Kempter überhaupt ist, hier eine kleine Gedankenstütze. Wie vom FOCUS Mann geschrieben war die Frau ja schon 2x im Playboy zu sehen. Was ja in der heutigen Zeit bereits eine tolle Leistung ist, wie ich an anderer Stelle schon mal erwähnt habe.

6. April 2007

Kontaktanzeige

Nur die Liebe zählt: Wer kann dieser jungen, verzweifelten Frau helfen? Bewerbungen bitte direkt an sie.



In diesem Sinne: Frohes Eier-Suchen!

5. April 2007

Kurt Cobain: der Mythos lebt!

Heute, am 5. April ist es auch schon wieder 13 Jahre her, seit sich Kurt Cobain das Leben genommen hat. Der 5. April 94 war ein Dienstag, der erste Arbeitstag nach den Ostern. Es kam damals - vermutlich bedingt durch den Job als Zeitungsjournalist - nicht oft vor, dass mich eine News-Meldung erschüttert hat. Man erarbeitet sich mit den Jahren so eine Art Selbstschutz. Als ich vom Tod Kurt Cobains erfuhr, riss jedoch diese Schutzhülle für einen Moment.

Bis heute stelle ich mir immer mal wieder die Frage, warum mir sein Tod so nahe ging. Unter dem Strich hat sich ein Junkie, den ich nicht persönliche gekannt habe, das Leben genommen. Punkt. Ich frage mich auch, warum ich mir - und ich bin ein totaler Schlauch wenn es darum geht, dass ich mir Daten merken sollte - weiss, dass er am 5. April die Erde verlassen hat. Ich war bzw. bin bis heute kein übermässiger Nirvana-Fan. Ich mag die Songs, liebe ein paar Texte, hatte früher mal ein T-Shirt und ein Poster. Das wars. Auszug aus seinem Abschiedsbrief:

"Seit ich sieben war, habe ich alle Leute gehaßt."

Rückblende. Im Frühjahr 94 war gerade dabei, nach Frankreich überzusiedeln. Der Umzug war vollzogen, den Job in meiner neuen Heimat hatte ich bereits angetreten. Aber da war noch dieses verfluchte Konzert-Ticket. Ausgestellt auf den 19. Februar 1994. Nirvana live in der Eishalle in Neuenburg. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber bereits rund 800 Kilometer entfernt meine Zelte aufgeschlagen hatte, war es mir unmöglich dieses Konzert zu besuchen. Na gut, hab ich mir gedacht, die Band wird ja bestimmt auch noch weitere Konzerte geben. Und tatsächlich war die Europa-Tour 1994 noch bis in den frühen Sommer hinein geplant.

"Wenn wir hinter der Bühne sind und das Licht ausgeht und das Rufen der Menge beginnt. Das berührt mich nicht wie es etwa Freddie Mercury berührte, der, wie es schien, es liebte."

Wie wir inzwischen alle wissen, wurden diese Pläne von Cobains Selbstmord gekreuzt. Der Aufritt in Neuenburg war das letzte Gastspiel der Band in der Schweiz. Modena, San Marino, Rom, Mailand, Ljubliana und München. Danach war Schluss.

Doch es war mehr als dieses verpasste Konzert. Cobain strahlte etwas aus, das mich in der Zeit vor seinem Tod beeindruckt hat. Trotz massivem kommerziellem Erfolg blieb er sich selber, wollte sich nicht kaufen lassen. Ein Umgang der ihm zum Verhängnis wurde. Drogen, Alkohol, Depression, Medikamente. 1992 heiratete er die Stripperin Courtney Love, kurze Zeit später kommt Tochter Francis Bean zur Welt. Sowohl Cobain selber, als auch seine Frau nahmen zu dieser Zeit Heroin. Ein erster Selbstmordversuch von Kurt scheitert, er überlebt einen Cocktail aus 50 Tabletten und Champagner. Cobain selber gab danach an, die Schmerzmittel aufgrund von Magenproblemen eingenommen zu haben. Seit seiner Kindheit litt er an dieser Krankheit, die er selber "Cobain's Disease" nannte.

"Danke für die Briefe und Eure Sorge um meinen ekelhaft brennenden Magen in den letzten Jahren. Ich bin zu neurotisch (unbeständig), launisch und inzwischen leidenschaftslos, also denkt dran, es ist besser auszubrennen, als langsam zu verblassen."

Aufgrund dieser Krankheit mussten auch zahlreiche Konzerte verschoben und die Tournee abgebrochen werden. Cobain verbrachte immer mehr Zeit zu Hause. Im Rausch. Der Waffennarr setzte sich schliesslich am 5. April 94 mit seiner Schrottflinte ein Ende. Laut Polizeiberichten deutete nur noch das Gebiss auf seine Identität hin. Bis heute gibt es Theorien, wonach Cobain das Opfer eines Mörders geworden sei. Für mich Humbug. Zu eindeutig all die Hinweise in Songtexten, Interviews und Verhaltensmustern.

"Und das erschreckt mich so sehr, daß ich an dem Punkt angekommen bin, an dem ich nicht weiter leben kann."

Es liegt nicht an mir, über die Gründe dieses Selbstmordes zu spekulieren. Es liegt vorallem nicht an mir, ihn zu werten (falls sich das überhaupt jemand anmassen kann). Ich habe bis heute, 13 Jahre später, nicht herausgefunden, was es ausgemacht hat, dass es mir damals vorgekommen ist, als hätte mich ein Freund verlassen. Cobain verweigerte sich dem Kommerz und stand wohl für etwas, dass mir bis heute viel bedeutet: Freiheit! Wer in unserer Zeit jedoch die Freiheit noch leben will, der muss viele Abstriche in Kauf nehmen und ist einem immensen (Leistungs-) Druck ausgesetzt. An diesem Druck ist Cobain vermutlich letztendlich gescheitert. Plattenfirmen, Manager, Fans, Familie... die Anforderungen waren zu gross, für einen, der einst auszog um einfach mit ein paar Freunden Musik zu machen.

"Aber ich kann Euch nichts vormachen, keinem von Euch. Es ist einfach nicht fair Euch gegenüber aber auch gegenüber mir selbst. Das schlimmste Verbrechen, das ich mir vorstellen kann ist die Leute abzuziehen, indem ich vortäusche, 100% Spaß zu haben."

Jahre später habe ich Cobains ehemaligen Bandkollegen, den Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl getroffen. Meine Erwartungen waren gross. Das Gespräch kurz und enttäuschend. Trotz Nirvana-Vergangenheit fehlte die Aura, die Ausstrahlung. Es ging mir also in dieser ganzen Geschichte weniger um die Band Nirvana, als vielmehr um Kurt Cobain, der mich als Person fasziniert hat. Ein Umstand, der sich bis zum heutigen Tag nicht verändert hat. Typen wie Rio Reiser, Robbie Williams, Dave Gahan oder Pete Doherty sind mir 1000 mal lieber, als all die anderen Waschlappen, die in die Hot-Rotationen der Radiostationen laufen.

"Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist."