9. Januar 2008

Obama, Clinton oder doch ein Republikaner?

Ich war gestern Abend zu einem Nachtessen eingeladen (Danke an dieser Stelle!) und beim Rotwein kam das Gespräch auf die US-Präsidentschaftswahlen. Kandidat Barack Obama wurde von den Anwesenden als "zweiter Kennedy" gelobt und ich hatte den Eindruck, dass dieser Mann vorallem von Menschen, die Kennedy zum Teil noch erlebt haben, sehr geschätzt wird. Ein Hoffnungsträger quasi für eine besser Welt. Ich selber konnte mir bislang im Vorwahlkampf noch kein wirkliches Bild der Kandidaten machen, noch sind zu viele verschiedene Charaktere im Rennen.

Derzeit habe ich irgendwie den Eindruck, dass für jede Schicht der US-Bevölkerung ein Kandidat oder eben eine Kandidatin zur Verfügung steht. Wer streng gläubig ist nimmt Huckabee, Frauen wählen Hillary, Schwarze sind für Obama, Veteranen dürften für John McCain sein, Patrioten für Giuliani und so weiter. Verwirrend an der ganzen Geschichte, derzeit wählen Demokraten und Republikaner ja erst mal die Kandidaten, die dann am Schluss eventuell in den Präsidentschaftswahlkampf geschickt werden. Das Rennen läuft also weniger zwischen Elefanten und Esel, als vielmehr parteiintern.

Ernst nehmen kann ich das ganze Spektakel schon nicht so wirklich. Wenn Bill Clinton seiner Frau helfen will, darum Parteikollege Obama in den Rücken fällt und behauptet, dieser wäre gar nicht gegen den Irakkrieg wie er immer behauptet, dann wirkt das befremdend für mich. Schliesslich sollte doch das gemeinsame Ziel der Demokraten sein, Bush und seine Republikaner aus dem Weissen Haus zu schiessen. Sich dann aber im Vorwahlkampf gegenseitig ins schlechte Licht zu stellen, kommt mir schräg rein.

Nun, Bill Clintons Attacke gegen Obama scheint - wie der Heulkrampf seiner Frau vor laufenden TV-Kameras - seinen Zweck erfüllt zu haben. Jedenfalls hat letzte Nacht in New Hampshire nicht wie erwartet Obama gewonnen, sondern eben Hillary. Diese hat nun wieder zünftig Rückenwind, nachdem sie letzte Woche nach ihre Niederlage in Iowa von ersten Experten bereits abgeschrieben wurde. Klar hoffe ich, dass ein Demokrat ins Weisse Haus einzieht, wenn er jünger als der bisherige Präsident wäre und von mir aus auch gerne schwarz, dann wäre das vielleicht tatsächlich der Idealfall. Aber wer weiss das schon? US-Wahlkampf steht dafür, dass er aus Show besteht. Die wahren Ziele und Fähigkeiten der Kandidaten kommen oft erst nach der eigentlichen Wahl ans Tageslicht. Und dann ist es oft zu spät, siehe das aktuelle Beispiel. So gesehen ist das Highlight dieser US-Präsidentschaftswahl wohl, dass der jetzige Amtsinhaber im November definitiv nicht mehr gewählt werden kann und sein Büro Anfang 2009 endgültig verlassen muss...

Fotos: AP





8. Januar 2008

Es bigbrothert wieder bei RTL2

Ja, so eine "tolle" Sendung hat durchaus auch ein eigenes Verb verdient, finde ich. Für alle regelmässigen Big Brother-Zuschauer bei RTL2, ein Verb ist ein Tuwort. Nun, gestern Abend ging es also wieder los mit BB, die achte Staffel nahm ihren Anfang. Erinnert sich noch jemand, wer die siebte Staffel gewonnen hat? Ich nicht.. Mir blieb einzig dieser Ali (der Quotenausländer hiess glaub so?) im Gedächtnis, der alles flachgelegt hat, was nicht bei Drei auf den Bäumen war. Und nicht mal da bin ich mir sicher, ob ich mich richtig erinnere. Und dann war noch ne junge, hübsche Bayerin, die beim Duschen immer ihren Bikini anbehalten hat... sonst? Keine Ahnung!

Gestern sind die erste Kandidaten in den RTL2-Container eingezogen, wer jetzt da genau mit von der Partie ist, kann ich leider auch nicht sagen, da ich nur kurz reingezappt habe. Hier gibts jedoch die Kandidaten-Videos, von denen die in die engere Auswahl gekommen sind. Es sind aber auch in diesem Jahr wieder die üblichen Klischee-Typen vertreten: das hübsche Nesthäckchen, der schöne Schleimer, der etwas dickliche Kumpeltyp, der Körperverliebte... Zu diesen 8 Kandidaten kommen dann in den nächsten Tagen noch 4 weitere Menschen dazu, bis das Team komplett ist.

RTL2 hat natürlich wiederum die Spielregeln geändert. In diesem Jahr gibts zwei Bereiche, einen mit allem Luxus und der andere quasi die Gosse. Dank Spielen entscheidet sich dann, welcher Kandidat in welchem Umfeld lebt. Moderiert wird das Ganze von der tollen Miriam Pielhau (dass die sowas macht?), vom Hot-Button Jürgen Milski und von Tine "das Dampfschiff" Wittler... nein, das war jetzt natürlich ein Witz, das unförmige Etwas mit blonden Haaren ist Charlotte "ich höre mich sehr gerne reden" Karlinder, die gerade hochschwanger ist. Da wurden die Moderationsverträge wohl zum falschen Moment unterzeichnet.

Bevor isch jetzt allzu kritisch werde, ich zweifle keinen Moment daran, dass auch diese Big Brother-Staffel wieder ein Erfolg wird und ich gebe zu, auch ich werde hie und da mal um 19 Uhr in den TV-Knast reinschauen und mir ein Bild machen, wer gerade mit oder wer gegen wen. Denn schliesslich besteht die Menschheit zu einem grossen Teil aus Voyeuren. Wer schaut nicht kurz hin, wenns auf der Strasse mal wieder nen Unfall gegeben hat? Oder wer dreht sich weg, wenn es neue Absturzbilder von Britney und Co. gibt? Also, alles nur Gaffer. Und entsprechend wird auch diese Sendung wieder ihr Publikum finden. Für mich persönlich ist es einfach eine Frage der Dosis, ein- oder zweimal die Woche liegt gerade noch drin. Da die neue Staffel laut RTL2 vermehrt Doku-Soap-Elemente haben soll, ist das nicht so meine Welt. TV-Schuldenberater, TV-Wohnungseinrichter, TV-Familienhelfer treiben mir die Magensäure in den Hals.

Wem übrigens Big Brother noch nicht reicht, der wird in dieser TV-Woche gleich doppelt belohnt. Am Freitag startet RTL mit einer weiteren Staffel "Hilfe, ich bin ein Star. Holt mich hier raus!". Wiederum moderiert von Sonja Zietlow und Dirk "Dickie" Bach, live aus dem australischen Dschungel. Wer in Sachen Stars mit von der Partie ist, sagt RTL noch nicht. Allerdings machen die folgenden Konsonanten-Promis die Runde:

Lisa Bund (DSDS-Verliererin und Dessous-Verkäuferin)
Barbara Herzsprung (Ex-Frau von Schauspieler Bernd Herzsprung)
Michaela Schaffrath (ehemals Gina Wild, ehemals Pornostar)
Isabel Edvardsson (Tänzerin bei so ner RTL-Show)
Julia Biedermann (Schauspielerin, glaub ich...)
Bata Illic (Sänger aus den 70er Jahren, Hit "Michaela")
Eike Immel (ehemaliger Fussballtorwart, der pleite sein soll)
DJ Tomekk (DJ halt..)
Ross Anthony (bekennender schwuler Bro'Siser)

7. Januar 2008

Monsieur Fischer hört Musik

Ich hab mal wieder ein neues Tool entdeckt, mit welchem Herr und Frau Blogger auf simple Art und Weise etwas musikalische Unterhaltung auf ihre Seite zaubern können. Monsieur Fischer konnte natürlich nicht widerstehen und präsentiert die der Stimmung angepasste Playliste der zweiten Januarwoche 2008. Viel Spass beim Reinhören und ich freue mich auf eure Listen oder Kommentare, schliesslich lässt sich über (Musik-) Geschmack herrlich diskutieren. Wer alle Lieder der Playliste sehen/hören möchte, drückt einfach auf eines der Lieder unten auf der Liste und skipt sich durch:


Wer zum Teufel ist "John 3:16"?

Wer kennt sie nicht, die berühmten Pappschild-Hochhalter? Sie stehen im Fussballstadion, an der Sprungschanze, bei Konzerten oder auf Eishockeytribünen und halten ihre Pappschilder in die Höhe auf denen in Großbuchstaben "Robbie, ich will ein Kind von dir" oder "Tokio Hotel, I love you" steht. Der Urvater aller Pappschild-Sprüche aber ist "John 3:16".

Aufgefallen ist mir das Schild zum ersten Mal im Jahre 1986 bei der Fussball-WM in Mexiko. Die Kamera schwenkt Richtung Zuschauer und ein Mann hält sein Pappschild hoch: "John 3:16". Und der Amerikaner tauchte damas ständig auf. Egal ob Olympische Spiele, Football Superbowl, die Hochzeit von Charles und Diana, Basketball- oder Eishockeyspiele, Autorennen und sogar bei den Simpsons - andauernd steht er im Hintergrund und hält sein Schild mit der Aufschrift "John 3:16" hoch.

"John 3:16" bezieht sich auf die Bibel, genauer auf einen Bibelvers hin. Mit seinem Schild wies der Mann also auf das Johannes-Evangelium hin, Kapitel 3, Vers 16 = John 3:16:

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn sandte, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."

Angefangen hat die ganze Geschichte bereits in den 70er Jahren, als der Mann zum ersten Mal im TV aufgetaucht ist. Er wurde zu einer berühmten Person, deren Namen aber fast niemand kannte. Der Mann hat aber natürlich einem Namen: Rollen Stewart. Bekannt auch als "The Rainbow-Man", denn neben dem Schild war sein Markenzeichen eine regenbogenfarbene Afroperücke.

1976 kam er auf die Idee, berühmt zu werden. Stewart setzte eine regenbogenfarbene Afroperücke auf und hoffte durch seine Auftritte bei Grossveranstaltungen seine Bekanntheit als "Rainbow Man" finanziell nutzen zu können. Kurz, er wollte einfach Kohle machen. Ausser einem "Budweiser"-Spot sprang dabei aber nichts heraus.

1980 wurde Stewart erleuchtet als er einen Fernsehprediger sah. So trug er bei seinen Auftritten erst ein T-Shirt mit der Aufschrift "Jesus Saves". Später kam er auf die Idee mit dem "John 3:16"-Pappschild. Ab diesem Moment verbrachte er sein Leben damit, von Sportevent zu Sportevent zu fahren und sein Schild in die Kamera zu halten. Dabei war er gar kein Sportfan, im Gegenteil, in einem Interview soll er einmal sogar gesagt haben, dass er Sport verachte.

Seine Pappschild-Karriere endete im Jahre 92 aprupt. Nach einer Serie von Bombenanschlägen auf eine Kirche, einen Bücherladen und eine Zeitungsredaktion nahm er in einem Hotel schwer bewaffnet ein Zimmermädchen als Geisel. Seither sitzt er im Knast, lebenslänglich.

Das Schild mit der Aufschrift "John 3:16" ist inzwischen zum Kult geworden. Nachahmer undTrittbrettfahrer halten solche Plakate immer noch bei Grossveranstaltungen- vorallem in den USA - in die Kameras. Zum letzten Mal gross im europäischen TV war "John 3:16" während den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Seither liest man häufiger Sprüche wie "Bill Kaulitz heirate mich" oder "Robbie hol mich auf die Bühne".

6. Januar 2008

Der Song zum Wochenende

Heute von Britney Spears, was für ein Zufall. Nach den Schlagzeilen der letzten 2 Tage kam mir ihr Video zu "Everytime" in den Sinn. Es stammt aus dem Jahr 2004 und zeichnet den Weg den Brit in den letzten 4 Jahren genommen hat auf fast unheimliche Weise auf. Popsternchen im Dauerstress, Krise, Rückzug... aber schaut und interpretiert das Video doch am besten selber:



PS: Ich steh dazu, mir gefällt der Song irgendwie. Aber das mag an meiner momentanen Stimmung und am Regenwetter liegen.