28. November 2010

Der Song zum Wochenende

Heute gibts Klassik auf die Ohren: Adagio for Strings Opus 11 von Samuel Barber. Leonard Slatkin dirigiert das BBC Orchestra, am 15. September 2001 anlässlich der "Last Night of the Proms".

27. November 2010

WWM: Rebirth Of Coolness

Der sympatische Gastronom Ralf aus Hannover, Kandidat bei "Wer wird Millionär?", gewinnt die Million ohne grössere Schwierigkeiten. Ralf Schnoor ist damit die 7. Person, der dies gelingt. Und man beachte seine Coolness. Ich will auch!

26. November 2010

Apple sperrt Radio-Apps aus - Rischtisch!

Kampf dem Einheitsbrei! Das Unternehmen aus Cupertino will Radio-Anwendungen in Zukunft nur noch zulassen, wenn mehrere Sender über eine Applikation abrufbar sind. Dementsprechend wurden die Richtlinien geändert. Diesen zufolge würden Entwickler, die den App Store mit mehreren ähnlichen Anwendungen vollstopfen, aus dem Entwicklerprogramm ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang vergleicht Apple die Radio-Anwendungen mit den berühmt berüchtigten Furz-Apps. Kein Wunder, zahlreiche Radio-Apps gleichen sich aufs Haar und unterscheiden sich höchstens durch das Stadions-Logo. Bei mir hat es zum Beispiel lediglich "Wunderradio" aufs iPhone und den iPad geschafft, eine Anwendung mit welcher ich alle Sender unabhängig voneinander anwählen und abspeichern kann.


Die Informationen zum Verbot gehen aus einem offenen Brief von Jim Barcus, dem Chef des Softwareentwicklers DJB Radio Apps, hervor. Demnach lehnt Apple seit Mitte November Radio-Apps ab, die nur die Wiedergabe eines einzigen Radiostreams ermöglichen. Ein Blick in den App-Store zeigt, dass diese Definition zum Beispiel auf die meisten Schweizer Privatradios zutrifft. Solche Apps seien "Spam" und für das Anwender-Erlebnis nicht förderlich, habe Apple per E-Mail und in Gesprächen durchblicken lassen, schreibt Barcus. Der frustrierte App-Entwickler schrieb an Apple-Chef Steve Jobs, doch dieser antwortete "Tut uns leid, wir haben unsere Entscheidung getroffen".

Ich oersönlich kann den Entscheid von Apple durchaus verstehen, zu viel Müll lauert im App-Store - auch abseits der Radio-Anwendungen. Aber irgendwo beginnt das Aufräumen halt einmal. Das erste Opfer sind die Radiomacher, wie Medienjournalist Stefan Winterbauer in seinem Kommentar bei Meedia.de schreibt, ist das vermutlich auch gar kein Zufall. Eine Meinung, die ich zu 100 % vertrete. Alle Stationen fordern Freiheiten und bieten dann unterm Strich aber trotzdem alle den gleichen Einheitsbrei, für Kreativität oder Inhalte ist kein Platz mehr. 

"Die aktuelle Diskussion um die Ankündigung von Apple, keine Apps von einzelnen Radiostationen mehr zuzulassen, macht den großen Schwachpunkt der modernen Radiolandschaft augenfällig. Die Programme der allermeisten Sender sind austauschbar bis zur Unkenntlichkeit. Überall läuft die gleiche Musik, werden die gleichen Spiele gespielt und gibt es die gleichen flachen Sprüche von hyperaktiven Moderatoren. Über den Apple-Vergleich von Radio-Apps mit Furz-Apps regen sich viele Radioleute auf.

Allerdings hat der Hardware-Hersteller und App-Store-Hüter nur die ungeschminkte Wahrheit gesagt. Moderne Radioprogramme sind mittlerweile so etwas wie akustische Umweltverschmutzung. Das gilt für die allermeisten Privatradios und für sehr viele der so genannten Popwellen der großen öffentlich-rechtlichen Sender. Der von Maschinen auf Durchhörbarkeit getrimmte 08/15-Mix der “größten Hits der 80er, 90er und dem Besten von Heute” ist immer der gleiche, egal ob man in Flensburg das Radio einschaltet oder in Niederbayern. Die Gewinnspiele, mit denen man vor allem in Zeiten der Erhebungswelle der Media Analyse Hörer mit Geld- und Sachgeschenken gewogen stimmen will, stammen in der Regel von Agenturen, die die gleichen Gewinnspiele für jedes Sendegebiet extra verticken. Teure Nachrichten-O-Töne werden meistens von einer Agentur übernommen.

Redaktionelle Inhalte gibt es kaum, außer infantilen Sprüchen und Witzchen, von Praktikanten getätigten Straßenumfragen und ebenfalls eingekauften Gag-Serien, deren Witz sich meist darauf beschränkt, dass “lustige” Geräusche untergemischt sind. Zu einer ähnlichen Diagnose kommt auch der Kolumnist Christoph Lemmer bei Radioszene.de. Er schlussfolgert: “Vielleicht wirkt der App-Schock am Ende sogar heilsam – wenn er nämlich in den Stationen die Frage aufwirft, wofür sie stehen und wie sie ihre Identität und Einmaligkeit finden.” Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

In gewisser Weise teilen Radios hier das Schicksal so mancher uninspirierter Lokal- und Regionalzeitung. So lange Inhalte auf eine begrenzte Region beschränkt blieben, fiel keinem auf, dass hier nur Dutzendware von der Stange geboten wird. Das Internet macht nun vieles transparent. Da gibt es zig Zeitungen, die die gleichen dpa-Texte auf ihre Titelseiten hieven und mit den gleichen Agentur-Fotos aufmachen. Und es gibt eben zig Radiosender mit den immergleichen Musik- und Moderationsmischungen des allerkleinsten gemeinsamen Nenners. Das reicht aber vielen Konsumenten heute nicht mehr."

25. November 2010

Eine Zugfahrt mit Viktor, Mike und Nik

Eine Kurzgeschichte in einem Akt. Die Darsteller: Viktor Giacobbo, Mike Müller, Nik Hartmann und weitere Mitreisende. Der Ort des Geschehens: SBB-Zug von Visp nach Zürich, Umsteigen in Bern. Zeit: Mittwochabend. Medium: Twitter. Vorhang auf!


Viktor Giacobbo: "Sind im Zug Visp-Zürich, umsteigen in Bern in ca 20 Min. Berner Twitterer bitte Blumen, Chöre, Schampus, Küsse, Geschenke. Okay?"

Nik Hartmann: "Ich auch. Hab heute Bahnpolizeidienst. Werfe euch z Oute (Anm. der Red. Olten) use."

ChliiTierChnuebli: "Erste Klasse im Sektor D. Bitte Zähne putzen vorher."

Viktor Giacobbo: "Zähne in Visp vor der Vorstellung geputzt - reicht das?"

ChliiTierChnuebli: "Musst Du XYZ fragen. Er wurde fürs Küssen eingeteilt."

Monsieur Fischer: "Ich leg dir Höhe Aarau eine Flasche Wein, Pralinen, Blumen & ne Ex (zum Küssen) auf die Gleise. Rechtzeitig Notbremse ziehen!"
Viktor Giacobbo: "Mike behauptet, das sei auch seine Ex. Er will nicht halten."

Monsieur Fischer: "Oha. Dann ist es tatsächlich die Gleiche, ich würde nämlich auch nicht anhalten."

Goggi: "Wie tönt das wenn man über eine Ex von Monsieur Fischer fährt, die gerade Pralinen isst?"

Viktor Giacobbo: "Flutsch!"
Goggi: "Monsieur Fischer hat gesagt, so tönt sie immer."

Monsieur Fischer: "Ja, das war sie wohl: Flutsch!"

Mike Müller: "Sie ist jetzt Menu 2 im Speisewagen."

Monsieur Fischer: "Metzgete im Speisewagen? Viel war ja nicht dran, aber mit ein bisschen Sauerkraut und Rösti reichts für ein Berner Plättli."

ChliTierChnübli: "Erschreckende Erkenntnis: Wir sind alle jemandes Ex."

Viktor Giacobbo: "Tröstlich: wir sind auch alle jemandes Prä. Oder so."

Nik Hartmann: "Foto mit Kondukteur. Herr Zuberbühler macht uns den Fredi Hinz."

Reeto Von Gunten: "Auch im Zug nach Zürich. Wollte gerade ein Foto mit dem Kondukteur machen. "Da kann jeder kommen," meinte er."

Nik Hartmann: "Wir bestaunen gerade Hanspeters neuen, warmen Winterschuh (Foto)."

André Bonhote: "Was ist eigentlich falsch an Olten?"

Monsieur Fischer: "Fahr mal hin, dann weisst du es."

André Bonhote: "War letzthin mal mit dem Auto da und hab nicht wieder rausgefunden."

Monsieur Fischer: "Siehst du, die behalten jeden wenn er schon mal da ist.."
Nik Hartmann: "So. Umgestiegen. Danke Mannen. Habe mich blendend unterhalten. Das können nur Männer. Batman returns."

Ende. Vorhang. Applaus. 


24. November 2010

Justin Bieber? Nie gehört!

Eigentlich konnte ich ja bis vor wenigen Tagen diesem medialen Hype rund um diesen Justin Bieber erfolgreich aus dem Weg gehen. Nur, inzwischen holt diese Pickelgesicht auch mich ein - aber er wird es nicht schaffen, ich werde ihm so gut als möglich aus dem Weg gehen. Aber als Musikfan hab ich mir natürlich die Gewinner der AMA's (American Music Awards) angeschaut und musste feststellen: Justin Bieber hat abgeräumt. Für mich eher überraschend, der der Kleine hat nicht wirklich eine gute Stimme und spricht ausser dicken Teeniemädchen vermutlich auch kein anderes Zielpublikum an. Nun gut, weniger überraschend dann die gestrige Meldung, dass bei den Awards vermutlich beschissen wurde und die Preise anstatt an Bieber an Lady Gaga hätten gehen sollen. Denn mal ehrlich, warum sollte dieser 16jährige Popper "Künstler des Jahres" werden? Aber als wäre das nicht genug, beugt man sich auch beim ZDF dem Jugendwahn und hat Bieber in die Sendung "Wetten dass..." vom 4. Dezember eingeladen. Wie immer werd ich die Show programmieren und dann mal in einer ruhigen Minute anschauen und - in diesem Fall - zünftig die FastForward-Taste betätigen. Denn ausser kreischenden Mädchen dürfte der Auftritt von diesem Bieber kaum etwas bringen. Gut, immerhin hat er ja bereits seine Biografie geschrieben, da wird er dem Thomas und der Michelle ja vielleicht doch etwas zu erzählen haben. Vielleicht welches Lieblingsspielzeug er hat oder welche Eissorte er bevorzugt. Aber hey, es wird ja in Deutschland seit Tagen über einen möglichen Terroranschlag spekuliert. Mal ehrlich, liebe Al Kaida, das wäre doch mal ein gelungenes Ziel... Denn, wie das folgende Video zeigt, würde der Musikwelt beim besten Willen kein Verlust entstehen.Wenn er in Mitten der kreischenden Hühner auch nur einen Ton getroffen hat, dann ist das viel... 


Nun gut, fertig mit dem Justin Bieber-Bashing. Wie zu Beginn erwähnt hoffe ich, dem Bubi auch in Zukunft wieder erfolgreich aus dem Weg gehen zu können. Meine bevorzugten französischen und englischen Radiostationen lassen seine Musik jedenfalls bewusst vom Programm fern und das ist gut so. Überhaupt stelle ich so langsam fest, dass ich vermutlich irgendwie alt werde. Auch diese Vampir-Hysterie "Biss zum Morgengrauen" fand ich schon grässlich. Die Autorin verklickert der Leserschaft ein extrem prüdes Weltbild, analog dem konservativen Amerika einer Sarah Palin. In die gleiche Richtung ging ja schon die "High School Musical"-Serie, da hab ich eher zufällig mal nen Song gehört und noch viel zufälliger auf den Text gehört... Meine Güte, wurde dieses Musical vom Papst oder der Mormonen geschrieben? Schlimm. Aber auch hier gilt, leben und leben lassen. Soll sich jeder anhören oder -sehen was er mag, so lange er mich damit in Ruhe lässt: kein Problem! 


Zum Abschluss noch zwei Bemerkungen: Olympique de Marseille überwintert nach dem grossartigen Auswärtssieg gegen Spartak Moskau in der Champions League und darf sich im Frühling auf die nächste Runde freuen. Es war ein fesselndes Spiel mit einem tollen Ende. Ob man sowas in nächster Zeit auch in Aarau wieder erleben wird ist fraglich. Laut einem Zeitungsbericht von gestern gibts für das neue Stadion eine gute Handvoll Einsprachen, wovon ein paar durchaus bis ans Bundesgericht gehen könnten. Okay, das riecht nach einer weiteren Verzögerung. Und, Bemerkung Nummer 2: in 4 Wochen ist Heilig Abend - an alle Teilnehmer des AdventsBlogKalenders darum noch einmal der Aufruf, bald gehts los!