1. September 2009

Bolje išta nego ništa

Und das liebe Kinder, war kroatisch. Und ich sage das jetzt mit so einer Stimme, wie man sie in der Sendung mit Maus immer hört. Aber das Thema sind heute weniger die Mäuse als vielmehr die Namen. Also nicht die der Mäuse, sondern der Menschen. Letztes Wochenende hat Marco Huck geboxt, in Halle/Westfalen. Er hat gewonnen und ist nun Weltmeister. Als ich im Radio mal ein Interview mit Marco Huck gehört habe, kam mir das irgendwie spanisch vor. Oder besser gesagt, der Mann hatte einen Akzent aus dem Osten. Gleiches ist mir vor Monaten schon einmal passiert, damals mit Felix Sturm. Ebenfalls ein deutscher Boxer. Auch er sprach irgendwie nicht so wie jemand der in Deutschland aufgewachsen ist. Okay, ich hab mir weiter nichts dabei gedacht und war der Meinung, dass die beiden ja vielleicht Russlanddeutsche sind oder ihre Eltern halt aus irgendeinem ehemals deutschen Gebiet in Polen oder so stammen.

Der Zufall will es aber, dass mir ein Zeitungsausschnitt in die Hände fiel zum Thema Huck und Sturm. Fakt ist, Marco Huck heisst eigentlich Muamer Hukic und kam in Ugao/Serbien zur Welt. Und auch Felix Sturm kam erst in Deutschland zu seinem Namen, er heisst Adnan Catic und ist oder besser war Bosnier. Gleiches gilt für Artur Abraham, der aus Armenien kommt und Awetik Abrahamjan heisst. Und aus dem Kroaten Mirko Filipović wurde in den USA der UFC-Star Mirko Crocop. Verkehrte Welt irgendwie. Mein erster Gedanke war dann, warum tut man so etwas und ändert seinen Namen für die Karriere? Klar mit Fischer heisse ich so, wie Millionen anderer Menschen auf unserem Planeten. Es gäbe vielleicht tollere Namen, aber es käme mir niemals in den Sinn den Namen abzugeben. Ich bin irgendwie stolz darauf. Und ich denke mir, dass man doch bei den Familien Hukic, Catic und so weiter sich auch stolz ist auf die Stammhalter. Und trotzdem haben die Jungs die Namen ihrer Väter abgegeben, zugunsten deutscher Kunstnamen.

In der Schweiz gab es ja vor einiger Zeit eine ganz ähnliche Diskussion. Der Verein Secondo Plus brachte das sogenannte "Ic-Problem" aufs Parkett, Ivica Petrusic lancierte eine entsprechende Kampagne unter dem Motto "Was, wenn Petrusic Glarner heissen würde?". Hintergrund ist die Frage ob zum Beispiel ein Bewerber für nen Job der einen Namen mit ic-Endung hat weniger Chancen kriegt, als eine Bewerber der Meier oder Müller heisst. Diese Gedanken dürften es dann wohl auch gewesen sein, welche die oben erwähnten Boxer zum Namenswechsel motoviert haben. Leider findet man über diese Hintergründe im Internet sehr wenig, im Gegenteil es wird sogar versucht die alten Namen unter Verschluss zu halten. Das erinnert mich dann wieder an Menschen wie Atze Schröder oder Lys Assia, bei welchen es verboten ist ihren richtigen Namen zu veröffentlichen. Ansonsten droht gar eine Anzeige... Eine tolle Liste von Pseudonymen gibts übrigens hier.

Aber gut, zurück zu den Herren Boxern. Ich finds irgendwie traurig für unsere Gesellschaft, wenn man seinen Namen abgeben muss um Erfolg zu haben. Egal ob es sich dabei um einen Job an der Migros-Kasse oder einen Weltmeistertitel im Boxring handelt. Namen sind ja eigentlich nur nur Schall und Rauch. Der Pinkelprinz von Pro7, Frédéric von Anhalt, ist nur wegen seines Namens auch kein besserer Mensch. Zudem geht mit einem neuen Namen ja auch irgendwie die Geschichte eines jeden Menschen irgendwie verloren. Wie oft ist ein fremd klingender Name der Türöffner für ein spannendes Gespräch? Aber eben, die Sache mit dem Multikulti ist halt vermutlich doch noch nicht so weit, wie wir uns das immer alle einreden.

* Der Blogtitel bedeutet übrigens in etwa: "Besser irgendwas als gar nichts."

31. August 2009

Die Sache mit dem Edi Manser...

Habt ihr ihn auch schon entdeckt, den Edi Manser? Also für alle unwissenden Leserinnen und Leser zum Einstieg eine kurze Einführung. Unlängst tauchte im Internet ein Mann auf, der sich Edi Manser nennt und schöne Dinge verschenken will. Eine freundliche Erscheinung, mit noch viel freundlicher Botschaft:



Kurz darauf passierte, was passieren musste: Journalisten, Blogger & andere Freaks wollten mehr über diesen Herrn wissen und es begann die grosse Recherche. Während die einen Edi Manser als Werbegag enttarnt haben wollen, besteht die andere Seite darauf, dass der Herr Manser real und einfach ein guter Mensch ist. Klar dass der gutmütige Lottogewinner inzwischen auch Facebook aufgewirbelt hat, es gibt sowohl Gruppen pro Edi Manser, als auch solche gegen ihn. Meine Meinung, die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen. Fakt ist, Edi Manser gibt es wirklich. Heute hat er nämlich an der Bahnhofstrasse in Zürich Rosen verteilt und die Passanten so auf seine Aktion aufmerksam gemacht. Ein Kumpel von mir hat ihn dabei getroffen und mir das folgende Foto per MMS zugeschickt. Also, Manser lebt!

Angesprochen auf die Geschenke - immerhin ein VW Golf. ein Rennvelo, ein Roller und ein Flachbild-Fernseher - hat Edi Manser offenkundig erzählt, dass er das durchaus ernst meine und diese Sachen wirklich verschenke. Weil mein Kumpel ihm das nicht glauben wollte bat er ihn, ob er diese Aussage auch auf seinem Handy aufnehmen dürfe. Und auch da willigte Manser ein. Ich bin ja von Haus aus eher ein Skeptiker und Zweifler, aber ich finde diese ganze Kampgane rund um diesen kurrlichen Typen echt witzig. Es bleibt weiterhin alles irgendwie geheimnisvoll und auch wenn Edi Manser vermutlich nur eine Kunstfigur ist, dann ist er mir hundert Mal lieber als ein Dieter Bohlen oder Atze Schröder. Schliesslich verschenken die ja auch nicht ihr Hab und Gut. Wer noch was abhaben möchte von Edi's Luxusgütern, der meldet sich auf seiner Homepage an!

Und hey, endlich hat auch die Schweiz ihren eigenen Horst Schlämmer und wer weiss, vielleicht kandidiert ja Edi Manser plötzlich auch noch für den Bundesrat. Wird ja vermutlich bald wieder ein Plätzchen frei in Bern....

Pleiten, Pech & Pannen!

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag ja mit dem Satz "Ich gehöre zu dieser Spezie.." beginnen, nur bin ich mir gerade gar nicht mehr so sicher wie es richtig heisst. Tatsächlich Spezie? Oder Specia mit C? Spezies? Oder gar Specie, wie bei "pro specie rara"? Gut, man könnte es googeln, aber dafür fehlt mir gerade Zeit und Muse. Das Wort googeln ist ja eigentlich auch ein lustiges Wort, ähnlich wie Spezie. Vor ein paar Jahren wussten wir noch nicht einmal was der oder das oder die Google ist und heute haben wir daraus ein Verb geformt. Dieses Einverleiben von Marken ist übrigens keine Seltenheit und man spricht dabei von generalisierten Markennamen. Ein gutes Beispiel dafür ist ist Nivea, da hat die Marke den Begriff Pflegecreme schon lange abgelöst. Wobei wir dann bei der ersten Panne des Weekends wären, passiert ist sie dem Tagesanzeiger:
Naja, kann ja mal passieren. Schliesslich wählt man zum Spass in einem Gespräch gerne mal den Ausdruck Nivea anstatt dem Niveau. Ich musste jedenfalls beim Lesen der Onlineausgaben laut lachen! Weniger lustig fand ich dann die Pleite in der Bildzeitung, welche ich am Samstag zufällig gesehen habe beim Abrufen der Bundesliga-Resultate. Scheinbar hat die Bild während der ganzen Woche englische Seite 3-Girls in ihrer vollen Pracht präsentiert und am Samstag wollte man zum Abschluss dieser nackten Tatsachenwoche der Leserschaft ein besonderes Video bieten. Aber der Schuss ging massiv nach hinten los, Prädikat: geschmackloser Irrtum!

Auf diesem Foto ist leider nicht ein englisches Nacktmodell zu sehen, sondern Jaycee Lee Dugard. Sie wurde 1991 vor den Augen ihres Stiefvaters vom Triebtäter Phillip Garrido entführt. Vor wenigen Tagen kam diese Story - die an Natascha Kampusch erinnert - ans Licht und die junge Frau frei. Sorry, aber der Bildredaktor der sich diesen Missgriff geleistet hat... lassen wir das!

Unter dem heutigen Titel lässt sich auch die äusserst kranke Geschichte abbuchen, welche sich am Samstagabend in Aarau abgespielt hat. Der FC Aarau spielt gegen den FCZ 1 zu 1 Unentschieden und etwa 2 Stunden nach dem Ende des Spiels kommt es um den Bahnhof in Aarau zu Schlägereien. "Ok, da werden sich Aarauer und Zürcher auf die Mütze geben", war mein erster Gedanke. Denkste, St. Galler - die in Luzern untergegangen sind und mit dem Zug unterwegs waren - haben in Aarau per Notbremse einen Halt erzwungen und sich dann die Schlägerei mit den Aarauern geliefert. Ein Kommentar dazu erübrigt sich glaub, oder? Ich hab den Kick bei Roastbeef, Tartar, selbstgebackenem Brot und einem guten Glas Wein im TV genossen und musste mich nicht mal über den Schiri nerven, weil man dank den Fernsehbildern nämlich sah, dass er richtig entschieden hat und Herr Aquaro einfach nur dumm war sich ein zweites Foul zu leisten.. gerade mal 6 Minuten nach der ersten gelben Karte. Trotzdem, Chapeau FC Aarau zum Punktgewinn!

Obwohl ich mich bezüglich dem Fussball schon langsam frage, ob man sich mit den Jahren "ent-fanen" kann. Sagen wir mal so, der FC Aarau war mir auch schon näher als in dieser Saison. Alleine was das Personal angeht, das Woche für Woche auf dem Platz steht. Da kenn ich inzwischen gerade mal noch einen oder zwei Spieler so wirklich. Die restliche Truppe erinnert mich ein bisschen an eine Einheit von Söldnern. Sie kommen und sie gehen halt. Ok, das ist so im modernen Fussball und auch mein anderer Lieblingsverein Olympique de Marseille macht da keine Ausnahme. Aber OK, Stade Vélodrome und Brügglifeld kann man jetzt auch nicht wirklich vergleichen. Ich erfreue mich nämlich einfach grundsätzlich wenn ich ein gutes Spiel oder besser gesagt, einfach guten Fussball sehe. Ribéry/Robben als Stichwort! Aber vielleicht ändern sich im Laufe der Jahre (seit 1980 dabei, vor dem Austieg noch als FCB-"Fan" im Joggeli) auch einfach die persönlichen Interessen und wenn ich aussuchen kann zwischen Fussballmatch und Badi oder zwischen Match und Besuch inkl. Znacht, dann entscheide ich mich immer häufiger für Variante Nummer 2. Sicherlich auch einen Einfluss dürfte haben, dass ich nach 2 x anrufen und 2 Emails immer noch keine Saisonkarte mein nennen darf... Da kommt mir zum Abschluss spontan noch ein Gespräch in den Sinn, welches ich mal bei Frank Goosen in seinem Buch "Echtes Leder" nachgelesen habe:

Der Autor fragt einen echten Fussballfan: "Warum gehst du eigentlich ins Stadion?", der Fan antwortet" Was denn?" und versteht die Frage gar nicht. Goosen fragt nach "Ja wieso gehst du ins Stadion Fussball schauen?", der Fan antwortet "Na ist doch Samstag!"

29. August 2009

Der Song zum Wochenende - reloaded

Heute von Dashboard Confessionals feat. Juli mit "Stolen". Ich hab diese Woche die Schnulze "Verliebt in die Braut" - mit der zauberhaften Michelle Monaghan - gesehen und da gabs dann den Song, passend zum kitschigen Happyend. Wo sind eigentlich Juli geblieben? Schon lange nix mehr gehört von dieser Band. Schade eigentlich. Und nun viel Spass und ein schönes Weekend allerseits.



Moooooomeeeennnttt......!

So und da es noch so viel Platz hat heute im Blogpost möchte ich mich noch kurz einem anderen Thema widmen. Oder besser gesagt einer Aktion. Die hab ich unlängst entdeckt auf der Seite vom Pixelfreund. Und die Aktion geht so:

1. Take a picture of yourself right now.
(Fotografiere Dich genau jetzt)

2. Don’t change your clothes, don’t fix your hair…just take a picture.
(Zieh Dich nicht um, richte nicht Dein Haar … mach einfach das Bild)

3. Post that picture with NO editing.
(Veröffentliche das Bild, ohne es zu bearbeiten)

4. Post these instructions with your picture (in your Blog).
(Veröffentliche diese Instruktionen mit dem Bild (in deinem Blog)

Ich finde solche Sachen total witzig, erst recht am Weekend wenn man sowieso mal wieder Zeit hat für all den Mist den man während der Woche versäumt hat. Und darum: Knips! Bitte sehr, Monsieur Fischer unplugged by his own iPhone 3GS incl an incredible Lightshow from from the black background:

28. August 2009

Manipulieren, ein Volkssport?

Unlängst habe ich hier im Blog ja über eine Abstimmung der Bildzeitung berichtet, da ging es um die erotischste Frau der Welt. Ich war ja dann der Meinung, dass diese Wahl zu Ende sei und die Potter-Darstellerin Emma Watson gewonnen hätte. Ja, denkste. Scheinbar war die Bild-Redaktion der Meinung, dass Frau Watson die falsche Siegerin sei und siehe da, die Wahl wurde noch einmal online gestellt. Mit einer sehr interessanten Entwicklung. Während die Hermine - im Harry Potter Film heisst sie bekanntlich so - zum Abschluss der Wahl mit etwa 2000 Stimmen Vorsprung in Front lag, hat nun das "Schauspieltalent Hannah Herzsprung" urplötzlich aufgeholt und liegt mit fast 10'000 Stimmen Vorsprung auf Sylvie van der Vart und ein paar hundert Stimmen Vorsprung auf Emma Watson auf Platz 1. Ehrlich gesagt, ich hab zwar den Namen Hannah Herzsprung schon mal gehört, könnte sie aber spontan nicht einem Film zuordnen. Da überholt also ein Nobody alll die Spears, Rihannas, Jessica Albas oder Michelle Hunzikers. Und lustigerweise immer wenn sich Emma Watson wieder auf Platz eins schleicht, dauerts nicht lange und Frau Hannah Herzsprung liegt wieder vorne.

Ich weiss, das ist ein absolut unbedeutendes Beispiel, welches vermutlich kaum jemanden interessieren dürfte. Ausser vielleicht die verzweifelten Emma Watson-Fans im Teeniealter, welche mühsam Stimme um Stimme platzieren um dann irgendwann zu merken dass sie gegen die Herzsprung-Lobby gar keine Chance haben. Dieses selbsternannte deutsche Schauspieltalent muss diese Wahl nun scheinbar einfach gewinnen, damit die Folgeberichterstattung der Bildzeitung irgendwie Sinn macht. Über die Hintergründe darf spekuliert werden, vielleicht ein Vertrag oder ein neuer Film oder oder... Es zeigt aber auf, dass die Manipulation durchaus zu einem Volkssport geworden ist. Bei den Medien gerne mal benützt. Da wird bei einer Castingshow jemand zum Sieger "gewählt", dabei ist schon seit Wochen klar wer in der Sendung gewinnen wird. Tragischer wirds in der Politik, das Volk wird zur Wahl geschickt und am Schluss steht der als Sieger da, der am besten manipuliert hat. Gleiches gilt im Sport, wem kann man da noch trauen? Heute Abend wird Usain Bolt im Letzi wieder für Partystimmung sorgen, ob er sauber ist wissen wir nicht. Es gäbe noch unzählige Beispiele zu diesem Thema. Leider.

Was mir aber diesbezüglich unter den Nägeln brennt ist diese Geschichte Schweiz vs. Libyen. Ich verstehe dieses Theater überhaupt nicht. Und das meine ich auch so, überhaupt nicht! Wie konnte es soweit kommen? Wo liegt genau das Problem, dass diese Männer immer noch in Libyen sind? Warum holt man sie nicht einfach mit einer Kommandoaktion raus? Warum hacken jetzt alle auf Bundespräsident Merz rum? Wo bleibt das Selbstbewusstsein der Schweiz? Warum ist einer wie Jean Ziegler nicht Bundesrat? Fragen über Fragen. Und der Kreis zur Manipulation schliesst sich vermutlich wieder. Die Geschichte rund um diese Krise mit Libyen wird von allen Beteiligten so gedreht, dass sie selber im guten Licht da stehen. Fehler zugeben tun nur die wenigsten, im Gegenteil der Mister Gaddafi nutzt das Chaos gar noch aus um Propaganda zu betreiben. Die Schweiz schaut zu, jammert und sucht nach den Schuldigen für dieses Debakel. Und im Hintergrund machen ABB oder die Uhrenbranche weiterhin locker Geschäfte mit diesem bösen bösen libyschen Staat. Diese zwei "Geiseln" sitzen in der Schweizer Botschaft in Tripolis fest, also quasi auf Schweizer Grund und Boden. Wie man sie da raus kriegt, zeigen uns Eidgenosssen sonst gerne etwelche Sonderkommandos aus Frankreich, Deutschland oder den USA. Ganz ohne Manipulation, übrigens...