Eigentlich wollte ich ja nächste Woche mal wieder ins Kino, dabei wäre der neue James Bond-Film "Quantum of Solace" auf dem Programm gestanden. Wäre... ich habe in diesem Blog ja schon beim letzten Bond-Streifen "Casino Royal" kundgetan, dass ich Daniel Craig als Fehlbesetzung empfinde. In meinen Augen ist er kein Bond. Falscher Körperbau, zu helle Haare und überhaupt.. Naja, ok. Ich hab dann "Casino Royal" doch nochmal geschaut, auf Teleclub. Und was ist passiert, ich bin eingeschlafen. Etwas, dass mir bei all den anderen Bond-Filmen noch nie passiert ist. Ein eher schlechtes Zeichen.
Nun, jetzt war ja der Schweizer Marc Forster für den neuen Bondfilm im Einsatz. Man hat in den Medien viel mitgekriegt, erst recht weil mit Anatol Taubmann noch ein eidgenössischer Schauspieler (Schauspieler?) im Einsatz war. Also gab ich mir nen Ruck und dachte, ok den Film schau ich mir an und geb ihm eine faire Chance. Aber irgendwie wird es vermutlich auch in diesem Jahr nicht dazu kommen, dass ich den Bond im Kino sehe. Die ersten Kritiken nach der Premiere in England haben irgendwie das bestätigt, was ich insgeheim erwartet habe. Bond ist nicht mehr Bond!
Wenn man den britischen Blättern und der BBC glauben darf, dann fehlt beim aktuellen Bond so einiges, was man am alten Bond geliebt hat. Der typische Satz "My Name is Bond, James Bond" soll dieses Mal nicht mehr vorkommen. Ebenso trinkt James keinen Wodka-Martini mehr und angeblich gibts nur noch eine Liebesszene und die dauert gerade Mal ein paar Sekunden. Schliesslich sei es auch um die Gadgets vom Erfinder Q nicht mehr zum Besten bestellt, ja es gibt ihn gar nicht mehr. Genau so wie die berühmte Miss Moneypenny!
Schon der Anfang des Films hat nichts mehr mit Bond zu tun, der berühmte Pistolenlauf-Vorspann wurde ebenfalls einfach abgeschafft. Von der Titelmusik wollen wir gar nicht erst reden. Vorbei sind die grossen Zeiten von Tina Turner, Paul McCartney oder Duran Duran. Auf die weltberühmte Bond-Melodie wird gar ganz verzichtet. Schliesslich vermerkten die englischen Medien, dass dem neuen Bond die für ihn typische Ironie fehle, eine eigentlich britische Tugend.
Kurz, es macht den Eindruck als sei der neue Bond-Film ein einfacher Actionfilm, wie es ihn zu Hunderten im Kino gibt. So gesehen werde ich vermutlich auch dieses Mal wieder darauf verzichten, den Streifen anzuschauen. So weh es mir auch tut, bin ich doch wirklich ein grosser Fan von Ian Flemmings Figur. Aber vielleicht ändert sich ja was am Vorgehen der Bond-Macher, wenn die Besucherzahlen erneut einbrechen. Perfekt wäre doch, wenn die Figur Bond zusammen mit Sean Connery gealtert wäre und man jetzt den alten Bond (analog dem alternden Indiana Jones) im Kino verfolgen dürfte. Aber eben, wie schrieb ich am Anfang? Hätte, könnte, würde.