22. August 2008

Immer alles auf einmal? Jaaaaa!

Da denkt man sich, der Sommer sei so langsam rum - zumindest hinterlässt das aktuelle Wetter diesen trügerischen Eindruck - und es kehre so langsam aber wieder etwas Ruhe ein im privaten Leben. Vorbei die Zeit der Openair-Kinos, der Musikfestivals und der Grillparties. Auch die Fussball-EM ist rum und alles was zu ihr gehört hat. Ja, der August und der September rollen langsam an und versprechen gemütliche, laue Sommerabende. Denkste!

Auf einmal haben wieder alle Menschen Geburtstag, es kommen Kinder zur Welt, Menschen heiraten, beziehen neue Häuser und weihen diese ein, holen die letzten Grillfleischstücke aus dem Frigo, Dörfer feiern feste und Restos Jubiläen. Die Fussballsaison läuft, die Konzerte werden von drinnen nach draussen verlegt, im Kino laufen tolle Filme. In Bern haben sie inzwischen gemerkt, dass Monsieur Fischer auch Platten legt, erst noch solche die man hören kann. und haben ihn mal engagiert. Genau so das gute, alte KIFF (Juhuu!). Und auch in Sachen Job tut sich derzeit so einiges, was auch nicht gerade zur Entspannung der Gesamtsituation beträgt. Nicht zu vergessen, meine Ferien stehen an. Endlich! Und die wollen zumindest im Ansatz auch etwas geplant sein. Nur 2 Wochen Fussball, Musik und Pastis inmitten meiner Traumstadt bringts ja irgendwie auch nicht. Oder schon?

Nun, die eigentlichen grossen Sommerferien sind um, endlich spricht auch niemand mehr von der Euro und vom Schwingen und vom Jodeln und was sonst noch so alles auf dem Programm stand in letzter Zeit. Es scheint, als hätte nun noch jeder Lust auf seine eigene, kleine - oder auch grosse - Party! Und das ist natürlich auch super so. Ich freu mich über jede Einladung, die bei mir im Briefkasten oder in der Mailbox eintrudelt. Aber... und nun kommts, warum ist immer alles auf einmal? Es gibt Samstage, da sollte man sich mindestens dreiteilen. Mindestens! Und so peinlich es dann manchmal auch wird, ums Absagen kommt man nicht herum. Leider. Nur als kleines Beispiel zum Abschluss: Samstag, der 30. August. Da spielt die Musik in der Altstadt und Madonna in Dübendorf. In Zofingen wird Amateurfussball, in Aarau Profifussball gespielt. Wobei ich beim ersteren Anlass persönlich in die Hosen steigen werde. Gleichzeitig hat noch jemand Geburi, mein Weinhändler lädt zu einer grossen Degustation, im Schachen werden Fische fritiert, eine Hochzeitsgesellschaft sucht nen DJ und überhaupt wär das Weekend ja zu Ausruhen da...

Aber hey, eigentlich machts ja Spass und ich hoffe die roten Einträge in der Agenda werden so schnell nicht weniger!

21. August 2008

Liebe Firma Steg Computer

Manchmal können Werbekampagnen auch nach hinten los gehen. In ihrem aktuellen Fall - gestern gefunden in meinem Briefkasten - könnte dies durchaus passieren. Zumindest ausserhalb des Kantons Luzern und in Fussballer-Kreisen. Ich zumindest möchte mit dem Geld das ich Ihnen für einen neuen Computer bezahle nicht die Kicker des FC Luzern unterstützen. Aber das ist natürlich meine absolut persönliche und total subjektive Meinung. Es grüsst Sie herzlichst von Platz 2 ans Tabellenende, Ihr Monsieur Fischer. *grins*


20. August 2008

In Aarau sterben (mal wieder) die Beizen

Aarau verliert nach kurzer Zeit eine weitere, lustige Lokalität. Das Restaurant Scalo an der Kronengasse schliesst auf Ende des Monats endgültig seine Tore. Das Scalo war bekannt für "italianità", mitten in der Altstadt. Es gab tolle Espressi, grosszügige Drinks und natürlich feine Gelati. Damit ist nun Schluss. Das Scalo ist nicht das einzige Lokal, welches schliessen muss in Aarau. Erst 4 Wochen ist es her, dass das "Au Premier" am Graben zum letzten Mal seine Sonnenterrasse geöffnet hatte. Ebenso das "Waldmeier". Schon viel länger geschlossen und ebenfalls an der Kronengasse zu finden, das "Pigeon". Da ist aufgrund des hohen Mitpreises auch kein Käufer in Sicht.

Überhaupt scheinen derzeit gleich mehrere Lokale in Aarau in der Krise zu stecken, zumindest macht es den Anschein, wenn man den verschiedenen Gerüchten Glauben schenken will. Da geht ein Kebabstand auf, kurze Zeit später wieder zu. Ins ehemalige Restaurant Graben zieht ein Italiener ein, der Pizzen anbieten will. Vor wenigen Tagen hat jedoch ein türkischer Landsmann bereits im ersten Stock des "Merkur" ein italienisches Resto eröffnet. Dort soll es Pizzas im amerikanischen Stil geben. Gleich daneben, im wannerschen "Einstein" hat es dafür den x-ten Wechsel beim Personal gegeben. Dieses Mal ist der Geschäftsführer "im Gegenseitigen Einvernehmen" gegangen, was halt auch nicht für Konstanz spricht.

Die Aarauer Beizenszene scheint einmal mehr im Umbruch. Ok, das ist sie ja seit Jahren und das ist auch gut so. Schade nur, wenn nun sogar Lokale schliessen müssen, die eigentilch ihr Publikum hatten und stets voll waren. Entsprechend schaue ich auch ein bisschen mit Sorgenfalten in die Zukunft, schliesslich werden die Pächter und Inhaber der letzten uralten Aarauer Kneipen auch nicht jünger. Und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis dann aus diesen Räumlichkeiten weitere Kebabläden oder sogenannte In-Lokale werden. So gesehen freue ich mich doch auf mein Feierabendbier in vertrauter Umgebung, in Kneipen mit wohlklingenden, aber jedoch immer seltener werdenden - Namen wie "Altstadt", "Sevilla", "Speck" oder "Waage".

19. August 2008

Rio, Rio, Rio.....

... Rio Reiser, warum bist Du nicht mehr unter uns!?

An Abenden wie gestern - Essen und Rotwein unter dem Sternenhimmel und anschliessende Doku über Dich in der ARD - kommt es mir immer wieder in den Sinn, dass mein grösster Wunsch während meiner Zeit als Radiomensch es war, Dich zu interviewen. Leider bist Du zu früh von uns gegangen. Gänsehaut hast du bei mir auch gestern wieder verursacht, als in der ARD Dokumentation "Alles Lüge: Auf der Suche nach Rio Reiser" bisher unveröffentlichte Konzert- und Intiausschnitte gezeigt wurden. Du bist und bleibst das grosse Vorbild aus meiner Jugendzeit. Obwohl ich ja eigentlich nie Vorbild sein wolltest und ich immer das Motto "Kill your Idols" vertreten habe, aber da Du ja nun eh schon mal tot bist...



Rio Reiser ist am 20. August 1996 verstorben, die Musikwelt "feiert" morgen Mittwoch entsprechend seinen Todestag. R.I.P. Ralph!

18. August 2008

Montagmorgen im Bus

Ich fahr nicht so häufig Bus. Meist sitz ich im Auto oder auf dem Fahrrad. Je nach Wetter, Lust und Zeit halt. Heute war mal wieder so ein Morgen, wo der Bus angesagt war. Zu meinem Erstaunen kam das Ding sogar pünktlich in der Altstadt an und lud mich auf. Drinnen dann die üblichen Verdächtigen. Der alte Mann der immer hustet und die Gratiszeitung auseinander reisst. Die jungen Mädchen am kichern. Die Jugendliche die letzte Woche im Pub war und irgendwie immer noch gleich aussieht, von der Schminke, vom Outfit und vom Geruch her. Der Geschäftsmann, dessen Schlips in schon in den nächsten Minuten zu erwürgen droht. Die uralte Frau, die leise vor sich hin meckert über den Lehrling vor ihr, der auf seinem iPod Hiphop-Musik hört.

Die Gesichter aller Menschen sind aber irgendwie leblos. Montagmorgen halt. Die meisten hören Musik, fast alle - ausser die Teenie-Mädchen - sind ruhig und starren Löcher in die Luft. So ähnlich präsentiert sich auf der Busfahrer, der immer mal wieder höchst unsanft bremst und damit bewirkt, dass die uralte Frau noch lauter vor sich hin motzt. Besonders freundlich scheint mir der Fahrer der Aarauer Busbetriebe eh nicht zu sein. Eine Deutsche fragt ihn nach dem Weg, er drückt auf den Knopf, schliesst vor ihrer Nase die Türe und fährt einfach los. Pech auch für den Mitvierziger, der in dem Moment nach einem kurzen Spurt einsteigen wollte. Er muss den nächsten Bus abwarten.

Nach diesen 10 Minuten im weissen Mehrachser durch die Strassen Aaraus weiss ich einmal mehr nicht, ob ich das Busfahren nun lieben oder hassen soll. Ich mag keine hustenden, stinkenden, meckernden, redenden Menschen um mich herum am frühen Morgen. Auf der anderen Seite bietet so eine Busfahrt beste Unterhaltung zu einem - mehr oder weniger - kleinen Preis.