26. April 2008

EM Krimskrams soweit das Auge reicht

Ich weiss jetzt gar nicht genau auf den Tag, wie lange es noch dauert, bis die Fussball EM in der Schweiz und Oesterreich los geht. Aber irgendwie so um die 50 Tage werden es noch sein. Ja ich weiss, man könnte das ohne Probleme im Internet rausfinden, aber dafür bin ich jetzt gerade zu faul. Sitze mit meinem Laptop in meiner Gasse vor dem Haus und werde andauernd von Passanten angestarrt, die sich wohl fragen, was der Mann da macht. Und darum, schnell schreiben und die Sonne geniessen, bevor es dann zu den jungen Göttern nach Zürich ins Radiostudio geht...

Eben, eigentlich wollt ich ja über Fussball-Krimskrams schreiben. Also Merchandise wie es ja Neudeutsch heisst. Heute Morgen hat mir eine liebe Nachbarin aus der Halde ein Zahnbürstli in Frankreich-Farben in den Briefkasten gelegt. Ich hab direkt nen Lachkrampf gekriegt bei der Vorstellung, dass ich meine Beisserchen in Zukunft mit den drei heiligen Farben RotWeissBlau putzen werde. Danke an dieser Stelle. Sie selber ist übrigens Italien-Fan, ihr Freund hilft der Schweiz. Ich glaub das werden tolle Tage ab Juni.

Selber hab ich mir bislang nur die Paninibildchen gekauft. Aber da komm ich irgendwie nicht so wirklich vom Fleck in diesem Jahr. Geht etwas unter. Ich habe zwar ein paar Doppelte und irgendwie läuft es ja auch nicht sooo schlecht mit Sammeln. Aber es fehlt mir irgendwie etwas die Motivation seit ich gesehen habe, dass man dieses Mal ja noch viel mehr Sticker kaufen muss. Da gibts dieses blöde Schweiz-Poster, die Action-Fotos, die Bilder der ehemaligen Stars und Europameister. Gähn. Ich will eigentlich nur die Spieler und die Wappen, der ganze Rest könnte mir gestohlen bleiben. So wird mein Album dieses Jahr nicht voll, weill ich nur bis etwa Bild Nummer 500 sammeln werde. Ach ja, der Skandal ist ja, die einzige Mannschaft die ich schon fast voll habe...? Genau, die Italiener. Von den Franzosen fehlt mir natürlich noch der grösste Teil.

Ach ja, eine Fahne hab ich auch noch gekauft. Auf der Verpackung stand 1 auf 1 Meter, hat gerade mal irgendwie 6 Franken gekostet in der Migros. Da stammt übrigens auch die Zahnbürste her. Als ich die Franzosenflagge dann ausgepackt habe, bin ich etwas erschrocken. Sie hat ein Ausmass von einem Leintuch. Der eigentliche Verwendungszweck war, dass ich die an die Wäscheleine von meinem Haus binde während der EM. Nun ist sie aber zu gross und irgendwelche Chaoten (ja die gibts im nächtlichen Aarau!) hätten leichtes Spiel, das Teil runter zu reissen.

Ich war am Donnerstag kurz in der Einkaufsmall in der Stadt und hab mich ein wenig umgeschaut, was es sonst noch so gibt zur EM. Wahnsinn. Sogar Toilettenpapier mit Länderflaggen drauf hab ich gesehen. Naja, die Vorstellung sich den Allerwertesten zu reinigen mit Mannschaft XY hat vielleicht für gewisse Menschen was. Genau wie Fussabtreter in Teppichform. Muss man sowas haben? Naja, was solls. Hauptsache es kommt langsam so etwas wie Vorfreude auf hier im Land. So die ganz grosse Euphorie stelle ich noch nicht fest. Vielmehr werde ich den Eindruck nicht los, dass so ziemlich jeder das grosse Geld wittert und alles, aber auch wirklich alles vermarktet wird. So, fertig geschrieben für heute. Noch nen kurzen Apéro in der Sonne und dabei den armen Kerlen zuschauen, die beim Stadtlauf schwitzen und dann ab nach Züri zu den Young Gods.

25. April 2008

Eifach wells so härzig esch...

... und schliesslich ist Freitag und das Wochenende steht vor der Türe!


It's Music in the Air

Ich hab gerade echt keinen Plan was ich heute schreiben soll, bin am heutigen Freitag irgendwie etwas arg durch den Wind. Ob es wohl an meinem übermässigen Musikkonsum der letzten Tage und Wochen liegt? Kann sein, muss nicht. Nun, da war ja diese Party heute vor einer Woche, dann am Tag danach das Züri West Konzert. Dann gabs noch nen Karaoke-Abend letztes Wochenende. Zuvor stand Fanoe auf dem Programm. Gestern schliesslich das Konzert der legendären Skatalites aus Jamaika. War nett, aber auf Dauer hat halt dann doch irgendwie alles ein bisschen gar ähnlich getönt. Zudem haben mich die Songs oft etwas mehr an Reggae als an Ska erinnert. Egal, einem grossen Teil des Publikums hat es gefallen. Und es war eh schon alleine amüsant diesen uralten Männern mit ihren Instrumenten zuzuschauen. Hatte was vom Buena Vista Social Club.

Nun, morgen geht es weiter. Da warten die Young Gods im Radiostudio Zürich mit einer Unplugged-Session auf. Da bin ich auch sehr gespannt, wie das wohl klingt. Aber ich zweifle keinen Moment daran, dass es ein Hör-Erlebnis geben wird. Gibt es morgen Samstag endlich mal schönes Wetter? Da würde sich nämlich sonst ein Ausflug an den Zürisee noch anbieten... Aber zurück zur Musik, in der Fischerschen Agenda haben sich in den nächsten Tagen und Wochen noch ein paar Konzerte eingeschlichen... Prisma, Börni Höhn, Russkaja oder Delilahs sind ein paar Beispiele. Dazu in nächster Zeit noch zwei Jobs wo ich selber hinter den Plattentellern für Lärm sorgen darf.

Aber wie sang doch schon John Miles so treffend "Music was my first Love and it will be my last...." In diesem Sinne ein musikreiches Wochenende schon mal, hoffentlich endlich mal wieder mit etwas Sonne!

24. April 2008

Blick Hetzjagd wegen EM Tickets?

Die Euro 08 kommt mit grossen Schritten näher, so langsam fangen die Leute an zu spinnen. Oder wie anders soll man sich die Aktion im heutigen Blick erklären? Ich hab nicht schlecht gestaunt, als ich heute Mittag im Boulevardblatt die folgende Schlagzeile gelesen habe:

"Fans, holt euch die EM-Tickets! Diese Politiker haben sie"

Als ich dann umgeblättert habe waren zwei Dutzend Köpfe zu sehen, mit Namensangabe und darunter gab es dann jeweils sauber die Email-Adresse der entsprechenden Politikerinnen und Politiker. Darüber ein Text, der die Fussballfans auffordert, den Politikern doch einfach mal ne Mail zu schicken und anzufragen, ob diese denn nicht ihre EM-Tickets verschenken möchten. Ok, die Grundidee find ich irgendwie sogar witzig, denn halbleere Stadien ohne Stimmung bringen niemandem was. Und Tickets die zu Hause bei einem Politker auf dem Schreibtisch liegen und nicht gebraucht werden, die nützen auch keinem etwas. Trotzdem finde ich es etwas heikel (Datenschutz?), diese Namen, Fotos und Mail-Adressen in der grössten Schweizer Boulevardzeitung zu veröffentlichen. Und dann erst noch mit dem Aufruf, doch mal ein Mail zu schicken.

Ich möchte mir nicht vorstellen, was in den Mailboxen dieser Damen und Herren Politiker heute den Tag über so los ist. Alles andere als ein Overkill wäre eine Überraschung. Dabei kann ich mir zum Beispiel bei der SP-Frau Pascale Bruderer gar nicht vorstellen, dass sie nicht ins Stadion gehen soll. So wie ich weiss, ist sie ein bekennender Fussballfan und schon durch ihren Lebenspartner mit dem Sport verbunden. Ebenso hab ich gemeint, dass ich gewisse SVP-Vertreter auch schon häufiger in Fussballstadien gesehen habe. Man zeigt sich in dieser Partie ja gerne mal volksnah.

Nun, ich bin auch immer noch auf der Suche nach Tickets. Nicht für die Schweiz, sondern für die Spiele der Franzosen. Woche für Woche kriege ich aus dem In- und Ausland Offerten, die Preise sind der absolute Horror. Für eine Karte für das Spiel Frankreich gegen Rumänien werden derzeit über 300 Euro verlangt. Von den Topspielen gegen Holland und Italien wollen wir gar nicht erst reden. Trotzdem käme es mir irgendwie nicht in den Sinn, einem mir unbekannten Politiker zu schreiben und bei ihm um ein Ticket zu betteln. Ich bin eh nicht ganz sicher, für welche Spiele diese Damen und Herren überhaupt Euro 08-Eintrittskarten haben. Aber ich denke mal, das wird sich auf die Schweizer Spiele beschränken.

Ich hoffe mal, dass der Blick morgen die Nachfolgegeschichte bringt und mir dann erzählt, wie die abgebildeten Volksvertreter auf die Aktion reagiert haben und ob die Mailboxen tatsächlich explodiert sind. Und, die fast wichtigste Frage, ob tatsächlich einer von ihnen eines oder mehrere seiner Eintrittskarten an Fans abgegeben hat. Und ach ja, wenn tatsächlich noch jemand zu Hause ein Billet für ein Frankreichspiel rumliegen hat, bitte melden!

23. April 2008

Mein Freund der Baum ist tot

Und weg ist sie. Über 150 Jahre lang standen im Park des heutigen Golatti Altersheims - gegenüber von meinem Haus - zwei mächtige Silberlinden. Seit gestern steht nur noch ein Baum da. Und ich gebs zu, er fehlt mir schon. Trotz mehr Sonne im Sommer und so. Ich kenn das Aarauer Stadtbild halt seit meiner Kindheit logischerweise nur mit 2 Bäumen.

Man geht davon aus, dass die beiden Linden um 1870 gepflanzt wurden. Sie haben also unter anderem zwei Weltkriege überlebt, gegen den riesigen Kran der gestern aufgefahren ist und gegen die Motorsägen hatte zumindest die eine dann keine Chance mehr. Bereits im Herbst des letzten Jahres hat eine Kontrolle durch den Stadtgärtner aufgezeigt, dass an einem der beiden Bäume grosse Teile der Rinde abgestorben sind. Eine genaue Untersuchung der Bäume durch einen Sachverständigen im März zeigte dann, dass beide Bäume von mehreren Pilzen attackiert wurden. Besonders kritisch war die Situation beim westlichen Baum. Der Hallimaschpilz hatte bereits grössere Teile der Rinde abgetötet. Der Brandkrustenpilz - ein weiterer holzabbauender Pilz - hat grosse Teile des tragfähigen Holzes geschwächt. Die Messung der Stabilität ergab dann schliesslich, dass die Sicherheit dieser Silberlinde nicht mehr gewährleistet war. Die Untersuchung des zweiten Baumes ergab, dass diese Silberlinde mit geeigneten Pflegemassnahmen erhalten bleiben kann.

Und so steht also seit gestern nur noch 1 Baum im Golatti-Park vor meinem Haus. Die Aarauer Stadtväter haben immerhin beschlossen, die absterbende Silberlinde durch eine grössere junge Silberlinde zu ersetzen und die zweite Linde entsprechend zu pflegen. Bis allerdings die Junglinde wieder so gross ist wie ihre Vorgängerin, werden wiederum Jahrzehnte vergehen.