12. Oktober 2007

Links bleibt links und das ist gut so

Nein es geht in diesem Post nicht um Politik, sondern um Linkshänder. Ja genau, die machen nämlich immerhin bis zu 15 Prozent der hiesigen Bevölkerung aus und auch im 21ten Jahrhundert werden sie von altklugen Lehrern mit Hornbrillen immer noch dazu gedrängt sich umzustellen.

Nun gibt eine aktuelle Studie zu diesem Thema, welche an den Tag legt, dass sich Linkshänder nie vollständig zu Rechtshändern umpolen lassen. Das Problem sei nämlich, dass die Linkshänder zwar bei Tests mit der rechten Hand gehandelt, zuvor den Ablauf aber immer erst in der Theorie mit der linken Hand durchgespielt hätten. Vom sogenannten Umpolen wird also richtigerweise abgeraten. Das Märchen von der "unreinen Hand" kommt vermutlich daher, dass in der arabischen Kultur die linke Hand für die Reinigung und die rechte zur Begrüssung und zum Essen benutzt wird.

Klar, man hört vielleicht mal die Geschichten von Messern oder Werkzeugen welche sich von Linkshändern schlechter bedienen lassen. Dafür gibt es inzwischen sogar Internetforen spezielle Onlineshops, welche mich übrigens immer an Ned Flanders erinnern. Wirklich bitter wird es erst dann wenn man als Leftie Polo oder Pelota spielen möchte, in beiden Sportarten darf der Schläger nämlich nur mit der rechten Hand geführt werden.

Überhaupt gibts viele Gerüchte und Unwahrheiten in Sachen Linkshänder. So sollen sie vermehrt an Allergien erkranken, was total falsch ist. Fakt ist vielmehr, dass es mal eine Umfrage gab, die - dummerweise - vor einem Geschäft für Linkshänder durchgeführt wurde. Entsprechend konnte man die Ergebnisse nicht wirklich ernst nehmen.

Es gibt oder gab übrigens zahlreiche Promis, welche mit der linken Hand aktiver sind als mit rechts: Bill Gates, Bin Laden, Kurt Cobain, Albert Einstein, Eminem, Diego Armando Maradona, Adolf Hitler, Marilyn Monroe, Dieter Bohlen und Bart Simpson sind nur ein paar Beispiele. Allein die Tatsache dass Hitler und Bohlen dazu gehören wiederlegt übrigens in meinen Augen die weitläufige bekannte Theorie, dass Linkshänder überdurchschnittlich intelligent sein sollen.

Wer übrigens wissen möchte, ob er eher links oder rechts gesteuert (und auch das meine ich für einmal nicht politisch) ist, dem lege ich den Gehirntest von Tickle ans Herz. Die Fragen waren mir zwar nicht immer ganz logisch verständlich, aber immerhin hab ich erfahren, dass meine beiden Gehirnhälften gleichermassen ausgebildet sind. Was dann wohl auch erklärt, dass ich zwar Rechtshänder bin, aber zahlreiche Sachen lieber mit der linken Hand erledige...

Drei Songs für einen glücklichen Freitag

Dank den tollen Tool von Deezer starte ich heute mit einer weiteren, unregelmässigen Rubrik: "Monsieur Fischers 3 Songs für den glücklichen Tag". Ich bin bekanntlich ein Musik-Junkie und so läuft bei mir wann immer möglich Musik, Musik, Musik. Die Bedienung für euch ist denkbar einfach. Lied aussuchen, anklicken und fertig. Ach ja, nicht vergessen den Ton einzuschalten.

free music

11. Oktober 2007

Burma-Update: UNO macht sich lächerlich!

Der Weltsicherheitsrat hat sich nicht auf eine scharfe Verurteilung der Menschenrechtsverletzungen durch die Militärjunta in Burma einigen können. Widerstand kam von - wen wunderts - China und Russland. Das höchste UNO-Gremium verabschiedete heute in New York nach langem Ringen lediglich eine abgeschwächte, manche Medien nennen sie "verwässerte", Erklärung.

"Der Sicherheitsrat bedauert den Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstrationen sehr"

heisst es darin. Zudem wird nur allgemein die Freilassung von politischen Gefangenen verlangt, Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi wird nicht ausdrücklich genannt. Allein der Ausdruck "bedauert" ist im Zusammenhang mit den massiven Menschenrechtsverletzungen der letzten Wochen meiner Meinung nach nur lächerlich.

Der amerikanische UNO-Botschafter Khalilzad nannte die Erklärung gleichwohl "akzeptabel". Sein französische Kollege Ripert sagte dagegen, es sei kein Geheimnis, dass sich die USA, Großbritannien und Frankreich einr stärkere Botschaft gewünscht hätten. Damit hätte man jedoch kein geschlossenes Votum erreichen können.

Was bleibt? Nichts. Wie Goggi heute richtig bemerkt hat lässt das Interesse für Burma wie befürchtet nach. In der Blogwelt konnten sich einige Schreiberlinge dank der Krise im südostasiatischen Staat an die Spitze der Blogcharts hiefen und was die Medien angeht wird es immer schwieriger an aktuelle Informationen zu kommen. Ein Zustand der sich nach der UNO-Erklärung nicht verbessern dürfte.

Noch 10 Tage: Fischers kleine Wahlhilfe!

Nachdem mir die Zeitung "Sonntag" am vergangenen Wochenende doch tatsächlich sagen wollte, wen ich denn in den Ständerat zu wählen hätte (siehe Foto links), hab ich mir gedacht, ich geb heute auch mal ein paar Tipps und Hinweise im Hinblick auf den 21. Oktober. Nein, keine Angst, ich werde mich hüten hier mit irgendwelchen konkreten Vorschlägen um mich zu werfen. Vielmehr sind mir in den vergangenen Tagen und Wochen ein paar "Kuriositäten" aufgefallen, rund um den Wahlherbst 2007.

Da wäre zum Beispiel die Frau von der Nationalratsliste der Grünen Aargau mit dem herrlichen Namen Monika Küng-Küng. An die lustigen Doppelnamen hab ich mich ja inzwischen gewöhnt - was nicht heisst, dass ich sie immer toll finde - die Frau Küng-Küng schiesst in meinen Augen aber den Vogel ab.

Oder wie wäre es mit dem unsäglichen Begriff "Nazikommunist"? Eigentlich hab ich den - an sich sinnlosen - Ausdruck bisher nur aus dem Film "Lammbock" gekannt und mich darüber herrlich amüsiert. Seit dem aktuellen Wahlkampf existiert der Ausdruck aber scheinbar auch im richtigen Leben. Zumindest war er im Zusammenhang mit den Krawallen in Bern des öfteren in Internetforen zu lesen. Meist haben sich da Linke und Rechte in der Wolle und beschimpfen sich gegenseitig nun als Nazikommunisten. Verrückte Welt...

Als weiterer Punkt ist mir beim Ausfüllen der - eh schon vollen - Wahlliste aufgefallen, dass es scheinbar in der Mode ist, unterhalb vom Namen noch zahlreiche zusätzliche Informationen aufzuführen. Früher stand da: Hanspeter Hugentobler, Winterthur, PdA, Jahrgang 1943. Das wars dann, oder nicht? Heute steht da (fiktives Beispiel): Hanspeter Hugentobler, Winterthur-Töss, Partei der Arbeit, Jahrgang 1943, Stellvertretender Geschäftsführer der integrativen Kommunikationshochschule IKOHS, Winterthur-Wülflingen. Ich vermute, dass die Parteien damit das panaschieren verunmöglichen wollen. Denn versuch mal in diese paar Milimeter die hinter Hanspeters Namen noch bleiben deinen Kandidaten reinzuschreiben. Ein neuer Geheimplan?

Laut dem aktuellen Wahlbarometer des Schweizer Fernsehens von gestern Abend scheinen all die Diskussionen rund um die SVP der Partei genützt zu haben. Sie ist nach den letzten Umfragen auf einem neuen Rekordwert angelangt und führt mit 27,3 Prozent der Stimmen (plus 0,6 Prozent) die Rangliste an, gefolgt von der SP und der FDP, die aber beide Stimmen verlieren.

Und schliesslich hab ich dank dem aktuellen Wahlk(r)ampf auch noch erfahren, dass "Arena-"Moderator Urs Leuthard der Cousin der aktuellen Bundesrätin Doris Leuthard ist. Hat jemand mal eine Sendunge gesehen, wo die beiden gemeinsam vor der Kamera gestanden sind?

Für alle die, die tatsächlich auf meine Wahlhilfe warten: Couvert mit den Wahlunterlagen aufreissen, ein Glas Wein dazu, all die Kandidatinnen und Kandidaten mal anschauen - bei gewissen Damen und Herren nicht erschrecken -, Liste ausfüllen/ergänzen, alles wieder verpacken und ab damit auf die Post. Mein Umschlag ist weg, weitere Beeinflussungen ausgeschlossen!

Wichtig ist, dass Ihr wählt. Und die zwei, drei Beispiele von oben zeigen ja vielleicht auf, dass der Wahlkampf nicht nur aus todernsten Themen wie Krawallen auf dem Bundesplatz, schwarzen Schafen oder Geheimplänen bestehen muss, sondern durchaus noch Platz lässt für den einen oder anderen Schmunzler!

Grafik: SF.tv / Foto: 21oktober.ch

10. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil III

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Sämi Richner, EVP, Auenstein

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Nein. Ich denke, dass das auf die Stufe Kanton gehört. Der Bund muss seine Arbeit der Asylgesuchbehandlung speditiv abwickeln. Schnelle Abweisung oder Gutheissung von Gesuchen helfen sehr viel. So müssen nur diejenigen integriert werden, welche auch tatsächlich bleiben dürfen.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Nein

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Ich befürworte ein neues Fussballstadion. Der Super League Club verdient das. Es sollten aber direkt vor dem Torfeld Süd einige Geleise gebaut werden, welche es ermöglichen, Extrazüge mit Fans direkt dort aus- bzw. einsteigen zu lassen. Der Nachwuchsfussball des FC Aarau ist eine wichtige Jugendarbeit, welche auch die Integration fördert.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Ja

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Minarette sind eine Frage des Baurechts. Sind sie gesetzeskonform soll und muss man sie bewilligen. Ich bin aber gegen jegliche "akkustischen Signale" ausgehend von einem Minarett.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Ich bin für ein flexibles Rentenalter 62 -67.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Mit den jungen Reden, aus der Anonymität holen, Schulsozialarbeiter einsetzen, Präventionskampagnen, wenn das alles nichts nützt, "Strafe muss sein".

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Zuerst müssen alle andern Potentiale ausgenützt werden: Energieeffizienz, erneuerbare Energien nutzen, Tarifstrukturen für elektrischen Strom müssen so geändert werden, dass sie zum Energiesparen Anreiz geben.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Im Zeughaus und zwar gratis!

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Nein. Die schweizerische föderalistische Politikstruktur passt überhaupt nicht in den EU Zentralismus und es gibt zuviel Bürokratie in Brüssel.

Teil 1: Michael Hunziker, FDP
Teil 2: Michael Ganz, Forum liberale Mitte