5. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil II

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Michael Ganz, Forum Liberale Mitte, Aarau

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Integration ist der wichtigste Aspekt, wenn es um ein positives Zusammenleben zwischen allen Menschen in der Schweiz geht, nicht nur zwischen Ausländern und Schweizern. Integration von Ausländerinnen und Ausländern muss natürlich zuerst von ihnen aus kommen. Wenn sich eine Gesellschaft oder ein Staat ihrer Seite der Integration aber verschliesst, ist sie sehr schwierig zu erreichen. Deshalb muss auch vom Bund her Initiative kommen, beispielsweise, indem Sprachkurse nicht erst unterstützt werden, wenn jemand arbeitslos ist.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Da bin ich zwiespältiger Ansicht. Eigentlich bin ich für die Legalisierung, insbesondere des Konsums, andererseits sehe ich bei vielen Jugendlichen die negativen Folgen, und ganz ehrlich gesagt stört mich der Geruch von Cannabis in der Öffentlichkeit dermassen, dass ich mir kaum vorstellen kann, ihm auf der Strasse ganz legal begegnen zu müssen.

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Ein gutes und wichtiges Projekt, das eine deutliche Unterstützung durch die Bevölkerung verdient.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Absolut!

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Dann müssten wir auch Kirchtürme verbieten. Diese Initiative kommt für mich absolut nicht in Frage, haben wir doch Baugesetze, die die Grundlagen für die Bautätigkeit in der Schweiz liefern. Einzelne Gebäude aus religiösen Gründen über die Baugesetze zu stellen, ist meiner Meinung nach eine Idee aus der Zeit vor der Aufklärung. Und wenn es heisst, in den islamischen Ländern gäbe es auch keine Kirchtürme, so ist das in den meisten Fällen falsch, und wenn es doch mal richtig ist, so müssen wir doch nicht die schlechten Eigenschaften anderer Kulturen übernehmen, sondern mit gutem Beispiel vorangehen!

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?
Ich bin für eine Flexibilisierung des Rentenalters. Länger zu arbeiten sollte aber kein Tabu sein, gibt es doch sehr viele Menschen über 65, die ihre Erfahrung und Arbeitskraft gerne ins Wirtschaftsleben einbringen wollen.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Die Lage ist vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung angespannt. Es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft nicht zuviel Angst vor uns selbst machen. Wenn wir Angst haben, lassen wir unsere Freiheiten gerne einschränken. Die Problematik ist aber natürlich nicht zu verharmlosen, und deshalb ist eine Kombination von präventiven und restriktiven Massnahmen zu suchen. Wichtig scheint mir, dass nicht vom Problem der sozialen Ursachen abgelenkt wird, indem das Gewaltproblem einfach als Ausländerproblem dargestellt wird. Gefordert sind daher auch Politiker und Medien mit ihren Aussagen.

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Ziel muss es sein, dass andere, nachhaltige Stromerzeuger in Zukunft unseren Strombedarf decken können. Da darf der Bund ruhig auch alternative Energien und die Forschung daran fördern. Es wird aber kaum zu vermeiden sein, vorläufig noch weitere Kernkraftwerke in Betrieb zu nehmen.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?
Im Zeughaus. Für die Aufbewahrung zu Hause sehe ich absolut keinen Nutzen mehr.

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Ja. Die Schweiz gehört zu Europa und es ist eine Sache des Herzens und des Verstandes, dass sie sich in diesem Europa auch an nachhaltigen, Friedens fördernden politischen und wirtschaftlichen Strukturen beteiligt. Die Schweiz selbst ist das beste Vorbild für ein vereinigtes Europa, hat doch der Verbund der Stände und heutigen Kantone ein friedliches Zusammenleben und eine heute starke Wirtschaft erst ermöglicht. Natürlich können wir uns die nächsten 20 Jahre noch als Offshore-Bankenplatz wirtschaftlich halten, aber ist das erstrebenswert und was kommt danach?

Teil 1: Michael Hunziker, FDP

4. Oktober 2007

Bunte Schäfchen vs. SVP-Schafe

Aus Lausanne kommt eine "witzige" Idee und die entsprechende Internetseite dazu:


Habe ich heute von einer Kollegin aus der Romandie zugeschickt gekriegt und vorher ein Aug darauf geworfen. Wer sein eigenes farbiges Schäfchen in den Wahlkampf schicken möchte, der kann das hier tun. Derzeit (kurz vor 23 Uhr) haben 12'814 Personen mitgemacht.

PS: Morgen Freitag gibt es an dieser Stelle Teil 2 meiner Umfrage unter Aargauer Nationalratskandidaten, denn am 21. Oktober ist grosser, nationaler Wahltag!

Lehrstelle gesucht? Ab ins Netz!

Dies ist ein von trigami vermittelter Auftrag
Hinweis:
Dies ist ein von trigami vermittelter Auftrag.


Im weltweiten Netz gibt es unzählige Plattformen, die einem bei der Jobsuche helfen sollen. Wer frisch aus der Schule kommt und auf der Suche nach einer Lehrstelle ist, der schaut bei den bekannten Jobseiten jedoch meist in die Röhre. Anders bei der virtuellen Lehrstellenbörse. Da dreht sich alles um Jobs für Schulabgänger.

Gegründet wurde das Projekt bereits im Jahre 2003 von fünf HSGlern. Die Idee ist simpel, aber gut. Firmen schreiben ihre Lehrstellen auf der Seite aus und interessierte Jugendliche können sich durch das Angebot klicken und sich dann entsprechend bewerben. Derzeit umfasst das Angebot über 4200 Lehrstellen, dazu kommen ein paar Praktikas. Das Handling ist äusserst benutzerfreundlich. Über die Navigation im linken Teil der Seite können alle Punkte bequem angewählt werden. Hat man sich dann zum Beispiel für "Angebot" entschieden, werden einem die verschiedenen Berufsbranchen aufgezeigt. Die Suche kann bestimmten Lehrstellen kann dann sehr detailliert durchgeführt werden.

Die Lehrstellenbörse.ch wird laufend überarbeitet. So ist eine Zusammenarbeit mit Printmedien geplant, Stellensuchende sollen demnächst ihre eigenen Gesuche und Profile platzieren können oder Firmenchefs können die Profile der Bewerber bereits über das Portal ein erstes Mal aussortieren. Überhaupt geniessen Inserenten zahlreiche Optionen, die es ihnen ermöglichen den besten Lehrling zu finden.

Nachteil vielleicht, dass die Firmenchefs selber für die Verwaltung ihres Inserats verantwortlich sind. So passiert es dann durchaus auch, dass Lehrstellen aufgelistet werden, deren Stellenantritt schon lange vorbei ist. Wenn diese vergebenen Stellen dann unter Umständen auch in der Gesamtzahl der freien Stellen aufgelistet werden, täuscht die Zahl von über 4200 Lehrstellen natürlich ein bisschen. Alles in allem habe ich jedoch bei meinen Stichproben meistens Angebote gefunden, die aktuell waren. Also Lehrbeginn im Spätsommer des nächsten Jahres.

Spannend find ich noch die Rubrik "Beruf des Monats". Da haben Firmen und Berufsverbände die Möglichkeit einen vielleicht etwas spezielleren Beruf etwas näher vorzustellen. So können unbekanntere Berufe oder weniger beliebte Lehrstellen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Mehr als nur ein "Free Burma"-Post

Wer sich ein bisschen in der Blogszene herumgeschaut hat, der dürfte mitgekriegt haben, dass heute der Blogger-Aktionstag zu Gunsten Burmas über die Bühne geht. Die Anleitung dazu lautet wie folgt:

Ziel ist es, ein Zeichen für den Frieden zu setzen und den Menschen, die ihr grausames Regime ohne Waffen bekämpfen, unsere Sympathie zu bekunden. Die teilnehmenden Blogger werden am 4. Oktober 2007 lediglich einen einzigen Blogbeitrag veröffentlichen: Ein Banner mit dem Text Free Burma!

Diesen und ähnliche Texte gibt es derzeit auf unzähligen Seiten zu lesen, quasi als Anleitungen für den heutigen Tag. Gerne bin ich - seit Tagen - bereit, die Aktion "Free Burma" auf meine Weise zu unterstützen.

Ich möchte dieses Logo darum nicht einfach nur so - ohne Kommentar - stehen lassen, sondern die Aufmerksamkeit gleich nutzen, ein Update zur Lage in Burma zu verfassen. Denn meiner Meinung nach nützt es der Demokratiebewegung mehr, wenn über sie geredet und geschrieben wird, als wenn einfach nur lässig ein Bild gepostet wird, ohne dass sich der Verfasser Gedanken über das Problem als solches gemacht hätte. Nur weil es halt "cool" ist, bei dieser Aktion mit zu machen und dabei erst noch ein paar Hits und Links zu hamstern.


Die Proteste aus dem Ausland scheinen das Militärregime derzeit wenig zu beeindrucken. Selbst in Anwesenheit des UNO-Sonderbotschafters wurden Razzien, Kontrollen und Verhaftungen vorgenommen. In der Nacht herrscht weiterhin Ausgangsverbot und es sind Kommandos unterwegs, um Menschen zu verschleppen. Laut dem norwegischen Radio Sender Democratic Voice of Burma sollen seit dem Beginn der Demonstrationen 6000 Zivilisten verhaftet worden und 200 ums Leben gekommen sein.

Nach zahlreichen Medienberichten wurden gestern rund 80 Mönche aus ihrer Gefangenschaft entlassen. Allerdings wird vermutet, dass dies lediglich ein Zugestädnis an den UNO-Botschafter sein könnte. Viele Blogs und Webseiten sind immer noch down, was daraf schliessen lässt, dass die Internetverbindungen immer noch gekappt sind. Aus Thailand kam in der Nacht ein Gerücht, wonach die Militärregierung in- und ausländische Blogs nach Bildern durchsucht und anschliessend Jagd auf die Menschen macht, die auf den Bildern zu sehen sind. Heise.de schreibt dazu:

"Sollte dies der Fall sein und sollte das Militärregime tatsächlich aufgrund von Fotos und Filmen nach den Menschen suchen, die sich an den Protesten beteiligt haben, dann erhält die vielerorts gepriesene Öffentlichkeit, die durch die über Blogs und Medien verbreiteten Bilder hergestellt wurde, zumindest eine dunkle Seite. Man könnte auch sagen, dass die Verbreitung von Bildern, die in einem Gewaltregime kenntlich Protestierende zeigen und deren Gesichter nicht unkenntlich machen, bestenfalls naiv ist, aber womöglich auch den Sicherheitskräften die Arbeit abnimmt, um Oppositionelle zu identifizieren und zu jagen."

Die EU fordert inzwischen wirtschaftliche Sanktionen gegen das Land, wobei dadurch nur die normale Bevölkerung getroffen wird. Die USA ziehen militärische Massnahmen in Betracht. Am Samstag sind weltweite Protestmärsche angekündigt. Heute machen die Blogger mobil. Die Gewalt geht indess in Burma aber weiter, wie das äusserst brutale CNN-Video zeigt:

Das "Wasichhabeundnichtwilletc."-Stöckchen

Der Schwarze Kafka hat es geworfen, ich habe es aufgefangen und löse es auch gleich auf:

1. Fünf Dinge, die ich habe, aber nicht will:

- unzählige, inkontinente Katzen in der Nachbarschaft
- Hunger zu unpässlichen Zeiten
- einen defekten Cablecom-DigitalTV-Empfänger
- Unkraut im Rasen
- Kopfschmerzen

2. Fünf Dinge, die ich will, aber nicht habe:

- ein Haus in der Provence, inkl. Weinberg
- Britney Spears als Untermieterin
- Rezept für Katzenfleisch (siehe 1.)
- einen EU-Pass
- Aladins Wunderlampe

3. Fünf Dinge, die ich nicht habe und nicht will:

- endlos viel Geld
- eine CD von Tokio Hotel
- Katzen (siehe 1. und 2.)
- viele, dafür falsche Freunde
- 40 Grad im Schatten ohne ein Meer

4. Diesen Fünf werfe ich dieses Stöckchen in hohem Bogen zu:

- Goggi
- Jrene
- André
- Nie
- Katja

Keine Ahnung ob es jemand von euch Empfängern bereits gehabt hat.... falls ja, einfach ignorieren!