4. Oktober 2007

Bunte Schäfchen vs. SVP-Schafe

Aus Lausanne kommt eine "witzige" Idee und die entsprechende Internetseite dazu:


Habe ich heute von einer Kollegin aus der Romandie zugeschickt gekriegt und vorher ein Aug darauf geworfen. Wer sein eigenes farbiges Schäfchen in den Wahlkampf schicken möchte, der kann das hier tun. Derzeit (kurz vor 23 Uhr) haben 12'814 Personen mitgemacht.

PS: Morgen Freitag gibt es an dieser Stelle Teil 2 meiner Umfrage unter Aargauer Nationalratskandidaten, denn am 21. Oktober ist grosser, nationaler Wahltag!

Lehrstelle gesucht? Ab ins Netz!

Dies ist ein von trigami vermittelter Auftrag
Hinweis:
Dies ist ein von trigami vermittelter Auftrag.


Im weltweiten Netz gibt es unzählige Plattformen, die einem bei der Jobsuche helfen sollen. Wer frisch aus der Schule kommt und auf der Suche nach einer Lehrstelle ist, der schaut bei den bekannten Jobseiten jedoch meist in die Röhre. Anders bei der virtuellen Lehrstellenbörse. Da dreht sich alles um Jobs für Schulabgänger.

Gegründet wurde das Projekt bereits im Jahre 2003 von fünf HSGlern. Die Idee ist simpel, aber gut. Firmen schreiben ihre Lehrstellen auf der Seite aus und interessierte Jugendliche können sich durch das Angebot klicken und sich dann entsprechend bewerben. Derzeit umfasst das Angebot über 4200 Lehrstellen, dazu kommen ein paar Praktikas. Das Handling ist äusserst benutzerfreundlich. Über die Navigation im linken Teil der Seite können alle Punkte bequem angewählt werden. Hat man sich dann zum Beispiel für "Angebot" entschieden, werden einem die verschiedenen Berufsbranchen aufgezeigt. Die Suche kann bestimmten Lehrstellen kann dann sehr detailliert durchgeführt werden.

Die Lehrstellenbörse.ch wird laufend überarbeitet. So ist eine Zusammenarbeit mit Printmedien geplant, Stellensuchende sollen demnächst ihre eigenen Gesuche und Profile platzieren können oder Firmenchefs können die Profile der Bewerber bereits über das Portal ein erstes Mal aussortieren. Überhaupt geniessen Inserenten zahlreiche Optionen, die es ihnen ermöglichen den besten Lehrling zu finden.

Nachteil vielleicht, dass die Firmenchefs selber für die Verwaltung ihres Inserats verantwortlich sind. So passiert es dann durchaus auch, dass Lehrstellen aufgelistet werden, deren Stellenantritt schon lange vorbei ist. Wenn diese vergebenen Stellen dann unter Umständen auch in der Gesamtzahl der freien Stellen aufgelistet werden, täuscht die Zahl von über 4200 Lehrstellen natürlich ein bisschen. Alles in allem habe ich jedoch bei meinen Stichproben meistens Angebote gefunden, die aktuell waren. Also Lehrbeginn im Spätsommer des nächsten Jahres.

Spannend find ich noch die Rubrik "Beruf des Monats". Da haben Firmen und Berufsverbände die Möglichkeit einen vielleicht etwas spezielleren Beruf etwas näher vorzustellen. So können unbekanntere Berufe oder weniger beliebte Lehrstellen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.

Mehr als nur ein "Free Burma"-Post

Wer sich ein bisschen in der Blogszene herumgeschaut hat, der dürfte mitgekriegt haben, dass heute der Blogger-Aktionstag zu Gunsten Burmas über die Bühne geht. Die Anleitung dazu lautet wie folgt:

Ziel ist es, ein Zeichen für den Frieden zu setzen und den Menschen, die ihr grausames Regime ohne Waffen bekämpfen, unsere Sympathie zu bekunden. Die teilnehmenden Blogger werden am 4. Oktober 2007 lediglich einen einzigen Blogbeitrag veröffentlichen: Ein Banner mit dem Text Free Burma!

Diesen und ähnliche Texte gibt es derzeit auf unzähligen Seiten zu lesen, quasi als Anleitungen für den heutigen Tag. Gerne bin ich - seit Tagen - bereit, die Aktion "Free Burma" auf meine Weise zu unterstützen.

Ich möchte dieses Logo darum nicht einfach nur so - ohne Kommentar - stehen lassen, sondern die Aufmerksamkeit gleich nutzen, ein Update zur Lage in Burma zu verfassen. Denn meiner Meinung nach nützt es der Demokratiebewegung mehr, wenn über sie geredet und geschrieben wird, als wenn einfach nur lässig ein Bild gepostet wird, ohne dass sich der Verfasser Gedanken über das Problem als solches gemacht hätte. Nur weil es halt "cool" ist, bei dieser Aktion mit zu machen und dabei erst noch ein paar Hits und Links zu hamstern.


Die Proteste aus dem Ausland scheinen das Militärregime derzeit wenig zu beeindrucken. Selbst in Anwesenheit des UNO-Sonderbotschafters wurden Razzien, Kontrollen und Verhaftungen vorgenommen. In der Nacht herrscht weiterhin Ausgangsverbot und es sind Kommandos unterwegs, um Menschen zu verschleppen. Laut dem norwegischen Radio Sender Democratic Voice of Burma sollen seit dem Beginn der Demonstrationen 6000 Zivilisten verhaftet worden und 200 ums Leben gekommen sein.

Nach zahlreichen Medienberichten wurden gestern rund 80 Mönche aus ihrer Gefangenschaft entlassen. Allerdings wird vermutet, dass dies lediglich ein Zugestädnis an den UNO-Botschafter sein könnte. Viele Blogs und Webseiten sind immer noch down, was daraf schliessen lässt, dass die Internetverbindungen immer noch gekappt sind. Aus Thailand kam in der Nacht ein Gerücht, wonach die Militärregierung in- und ausländische Blogs nach Bildern durchsucht und anschliessend Jagd auf die Menschen macht, die auf den Bildern zu sehen sind. Heise.de schreibt dazu:

"Sollte dies der Fall sein und sollte das Militärregime tatsächlich aufgrund von Fotos und Filmen nach den Menschen suchen, die sich an den Protesten beteiligt haben, dann erhält die vielerorts gepriesene Öffentlichkeit, die durch die über Blogs und Medien verbreiteten Bilder hergestellt wurde, zumindest eine dunkle Seite. Man könnte auch sagen, dass die Verbreitung von Bildern, die in einem Gewaltregime kenntlich Protestierende zeigen und deren Gesichter nicht unkenntlich machen, bestenfalls naiv ist, aber womöglich auch den Sicherheitskräften die Arbeit abnimmt, um Oppositionelle zu identifizieren und zu jagen."

Die EU fordert inzwischen wirtschaftliche Sanktionen gegen das Land, wobei dadurch nur die normale Bevölkerung getroffen wird. Die USA ziehen militärische Massnahmen in Betracht. Am Samstag sind weltweite Protestmärsche angekündigt. Heute machen die Blogger mobil. Die Gewalt geht indess in Burma aber weiter, wie das äusserst brutale CNN-Video zeigt:

Das "Wasichhabeundnichtwilletc."-Stöckchen

Der Schwarze Kafka hat es geworfen, ich habe es aufgefangen und löse es auch gleich auf:

1. Fünf Dinge, die ich habe, aber nicht will:

- unzählige, inkontinente Katzen in der Nachbarschaft
- Hunger zu unpässlichen Zeiten
- einen defekten Cablecom-DigitalTV-Empfänger
- Unkraut im Rasen
- Kopfschmerzen

2. Fünf Dinge, die ich will, aber nicht habe:

- ein Haus in der Provence, inkl. Weinberg
- Britney Spears als Untermieterin
- Rezept für Katzenfleisch (siehe 1.)
- einen EU-Pass
- Aladins Wunderlampe

3. Fünf Dinge, die ich nicht habe und nicht will:

- endlos viel Geld
- eine CD von Tokio Hotel
- Katzen (siehe 1. und 2.)
- viele, dafür falsche Freunde
- 40 Grad im Schatten ohne ein Meer

4. Diesen Fünf werfe ich dieses Stöckchen in hohem Bogen zu:

- Goggi
- Jrene
- André
- Nie
- Katja

Keine Ahnung ob es jemand von euch Empfängern bereits gehabt hat.... falls ja, einfach ignorieren!

3. Oktober 2007

Happy Birthday (vereinigtes) Deutschland!

Wenn heute schönes Wetter ist, dann machen meine Blog-Besucherzahlen vermutlich mal wieder einen Taucher. Die Besucher aus Deutschland haben heute nämlich besseres vor, als während ihrer Arbeitszeit im Internet zu surfen. Heute ist der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit.

In diesen Tagen wiederholen Fernsehen, Radio und Zeitungen immer wieder Bilder, Interviews und Eindrücke aus den Tagen der Wende. Natürlich kommt einem dann auch selber immer wieder in den Sinn, wie man die tollen Tage Ende der achtziger Jahre mitgekriegt hat. Ich selber sass damals so oft wie möglich vor der Flimmerkiste und war beinahe süchtig nach Informationen. Als Schulkind der 70er und 80er Jahre war für mich die DDR natürlich ein eigenständiger, souveränder Staat - über den die UdSSR ihre schützende Hand hielt. Und ich konnte mir nie vorstellen, dass es den mal nicht mehr geben sollte. Entsprechend überrascht war ich dann als ich live mitverfolgen konnte, wie sich die Deutsche Demokratische Republik nach 40 Jahren in ihre Einzelteile aufgelöst hat.

Nie werde ich vergessen wie mitten in der Nacht alle TV-Stationen Bilder von Ostdeutschen zeigten, die die Grenze in den Westen überqueren durften. Wie sie mit Schampus begrüsst wurden, ihre erste Banane sahen. Begrüssungsgeld kriegten. Oder wie die Menschen begannen die Mauer einzureissen und im Todesstreifen zum Tanze baten. Die Bilder und die Freude der Menschen hatten eine unglaubliche Kraft! Auch, dass die ganze Veränderung ohne einen Krieg stattfinden konnte hat mir Eindruck gemacht, die Politiker haben damals wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Mächtigen von heute könnten sich davon ruhig mal eine Scheibe abschneiden.

Als Schweizer steht es mir nicht zu, darüber zu urteilen, was aus der Wiedervereinigung geworden ist. Ich stelle nur fest, dass immer noch viele feindliche Sprüche gegenüber den sogenannten "Ossis" gemacht werden. Und auch anerkannte Komödianten und TV-Unterhalter vor solchen Sprüchen nicht Halt machen.

Tja und nun feiert Deutschland heute am 3. Oktober also wieder den Tag der Einheit. Eigentlich wollte man Nationalfeiertag ja auf den 9. November legen, der Tag an dem die Mauer fiel. Aber am gleichen Datum fand im Jahre 1938 die Kristallnacht statt. Nun werden halt heute die Reden gehalten, die Zeitungen haben mit Umfragen die Volksmeinung gefühlt, es wird gefeiert, es gibt Konzerte, Feuerwerk und Parties. So zumindest kriegt man es aus der Schweiz mit.

In diesem Sinne ein tolles Fest, Deutschland!