23. September 2007

Nicht ganz in Stein gemeisselt



.... aber immerhin ins Gras getrampelt. Ggesehen habe ich es auf der Autobahn A2. Meine Beifahrerin meinte, diese Kühe wären aber auch gut dressiert gewesen ;-) Naja, immerhin origineller als die Wahlwerbung, die man sich bisher von der SVP gewohnt war.

22. September 2007

Gratis zur "Tell"-Film-Premiere!

Es gibt tatsächliche Tage da lohnt es sich den SuperCaliFragiliSticExpialiDocius-Blog zu lesen, heute ist einer dieser Tage, denn ich verteile eine exklusive Einladung. Es gibt auch in der heutigen Zeit noch Sachen die nichts kosten und trotzdem Spass machen.

Wer Lust auf Kino hat der kommt morgen Sonntag nach Aarau. Da wird im "Ideal" an der Kasinostrasse der neue Tell-Film gezeigt. Mit von der Partie werden Hauptdarsteller Mike Müller und Regisseur Mike Eschmann sein. Der Haken an der Sache? Naja, es ist Sonntag und die Vorstellung geht bereits um 11 Uhr am Morgen los. Wer sich aber aufraffen mag, der wird dafür mit einer bitterbösen Komödie zum Thema Schweizer Geschichte unterhalten.

Der Film kommt dann am nächsten Donnerstag auch in die restlichen Schweizer Kinos. Die Vor-Vorpremiere war übrigens gestern Abend in Zürich. Da soll der Aargauer SVP-Nationalrat Ueli Giezendanner den Film noch während der Vorstellung verlassen haben, da er es nicht lustig fand wie der Schweizer Nationalheld dargestellt wird. Ich schliesse daraus, dass der Streifen vielleicht noch lustig sein könnte...

Also wer mal gern gratis ins Kino möchte und Lust auf Comedy mit Axel Schulz, Christian Tramitz und Co. hat, der stellt sich morgen Sonntag den Wecker. Filmstart ist um 11 Uhr im Kino Ideal in Aarau, es hat da auch eine Kaffeemaschine und die Platzzahl ist natürlich beschränkt!

Foto: outnow.ch

21. September 2007

Pop Nachwuchs kommt aus dem Internet

Ich habe gestern auf der Homepage einer Plattenfirma den folgenden Satz entdeckt und hab ihn mir anschliessend Kopf nickend aufgeschrieben:

"Just the most talented singer, songwriter and musician performing on the Internet today!"

Das Internet hat sich tatsächlich in den vergangenen Jahren und Monaten zu einer Bühne für den musikalischen Nachwuchs entwickelt. Immer häufiger hört man Geschichten von Künstlern, die ihre Musik über MySpace oder YouTube (oder auch YouPorn) einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und anschliessend einen Plattenvertrag erhalten haben.

Da wäre zum Beispiel die junge Rapperin Farah Kenza aus dem französischen Marseille. Sie betreibt seit einiger Zeit einen Blog, darauf hat sie immer mal wieder einen eigenen Song veröffentlicht. Lange interessierte sich niemand dafür, bis sie den Titel "Cri de Bosnie" der Gruppe Silence des Mosqueés coverte und ebenfalls ins Netz stellte. In dem Song geht es um ein Massaker an Moslems in Bosnien und damit traf sie den Nerv zahlreicher Muslime in Frankreich. Dem Song im Blog folgte ein selbstgemachtes Video bei YouTube, ein Auftritt beim französischen Fernsehen und inzwischen hat Farah Kenza ihr erstes Album bei einem grossen Label veröffentlicht und mit "Je me bats" nicht nur auf meinem iPod sondern auch in den Topplätzen der Charts gelandet.

Den Blog betreibt sie übrigens immer noch. Bis heute besuchen ihn täglich mehrere hunderttausend Fans und hinterlassen pro Beitrag jeweils weit über 1000 Kommentare. Ihr Blog zählt somit bis heute zu den erfolgreichsten in ganzen französischen Sprachraum.

Ein weiteres Beispiel kommt ursprünglich aus Asien und heisst Tila Tequila (Foto oben rechts). Selber nennt sie sich "the baddest Bitch on the Block", die Medien haben ihr den Titel "Madonna of MySpace" (Time Magazine) gegeben. Tila hat im Netz nämlich erst einmal mit sexy Tanzeinlagen für Aufsehen gesorgt. Sehenswert ihre Performance zu "Like a Virgin". Und auch hier hat es dann nicht mehr lange gedauert bis erste TV-Aufritte und schliesslich ein Plattenvertrag kamen. Tila Tequila wird derzeit tatsächlich als Bitch vermarktet, in ihrem ersten Video hüpft sie in Unterwäsche, bewaffnet mit einer Peitsche durch die Gegend. Das Konzept scheint aber - vorallem in Asien - aufzugehen.

Wesentlich anständiger sind da zwei weitere Sängerinnen, deren Ursprünge im Internet liegen. Beide kommen aus den USA und beide sind derzeit auf dem Sprung in die europäischen Hitparaden. Im Falle von Colbie Caillat (Foto links) hat das sogar geklappt. Wer Radio hört kommt um ihre Single "Bubbly" derzeit nicht herum. Zuvor wurde ihr MySpace-Seite aber rund 10 Millionen mal besucht und ihr Song unzählige Male angehört. Das Label Universal hat am schnellsten reagiert und die Frau aus Malibu unter Vertrag genommen. Inzwischen hat sie das legendäre Rolling Stone-Magazin bereits zur Nachfolgerin von Norah Jones erklärt.

Ebenfalls aus den USA kommt Marié Digby. Die Kalifornierin (Foto rechts) spielt Gitarre und Piano und singt dazu. Angefangen mit diversen Covers hat sie inzwischen auch selber geschriebene Songs ins Netz gestellt, die Zeiten in denen ihre Lieder jedoch gratis waren sind vorbei. Inzwischen hat sich iTunes die Rechte gesichert und vertreibt ihre ersten 4 Lieder exklusiv. Besonders angetan bin ich von Digby's Version von "Umberella", die Version schlägt die uns bekannte von Rihanna um längen. Reinhören lohnt sich, denn in ein paar Wochen dürften auch die Musikredakteure in unseren Breitengraden den Titel kennen.

Dass wir auch üble Sachen wie Schnappi, Crazy Frog, die Grup Tekkan oder der Britney Spears Fan und überdrehte Selbstdarsteller Chris Crocker (wurde über 8 Millionen mal angeschaut!) dem WWW zu verdanken haben, verschweige ich an dieser Stelle einfach mal. Ansonsten kann ich allen Musikfans die Plattform MySpace empfehlen. Ich habe dort ebenfalls mein Account eingerichtet und dadurch schon zahlreiche gute Bands und KünstlerInnen kennengelernt.

Abschliessend noch die direkten Links zu den YouTube-Videos der oben erwähnten Acts:

Farah Kenza "Je Me Bats"
Silence de Mosqueés "Cri de Bosnie"
Tila Tequila "I Love U"
Colbie Caillat "Bubble"
Marié Digby "Umbrella"
Chris Crocker "Leave Britney alone"
Grup Tekkan "Wo bist du mein Sonnenlicht?"

Ach ja, soeben lese ich dass Bill Kaulitz von Tokio Hotel angeblich schwul sein soll. Dies behauptet zumindest die französische Zeitschrift "Voici" (ja, sowas lese ich). Warum bloss überrascht mich diese Meldung jetzt nicht?

Tipp: Aarau feiert heute den "Bachfischet"

Auch in diesem Jahr möchte ich allen, die das Fest noch nicht kennen ans Herz legen, mal in der Aargauer Kantonshauptstadt vorbei zu schauen. Informationen zum heutigen Anlass gibt es hier. Der bunte Umzug startet gegen 20.15 Uhr an der Bachstrasse, aber schon beim Eindunkeln säumen die Zuschauer die Strassen der Altstadt. Also unbedingt früh genug da sein! Falls sich ein Blogger oder eine Bloggerin aus der Region nach Aarau verlaufen sollte, lasst es mich wissen. Auf dem Balkon eines Aarauer Restaurant haben wir ein paar gute Plätze (inkl. Bier, Kafi fertig und kalter Platte) reserviert, mit Blick auf die Umzugsroute des Bachfischet.

Und ach ja, es heisst - zum hundersten Mal - der Bachfischet und nicht die Bachfischete. Die Google Suchbegriffe der letzten Tage deuten darauf hin, dass es viele immer noch nicht geschnallt haben. *grins*

20. September 2007

Klage gegen Monsieur Fischers Blog?

Ich hab Post gekriegt, von einer deutschen Anwaltskanzlei. In dem Schreiben wurde ich freundlich aber bestimmt gebeten, umgehend eine Textstelle aus meinem Blog zu entfernen. Natürlich war der Brief in herrlichstem Amtsdeutsch verfasst, so dass ich ihn zwei Mal durchlesen musste, um zu verstehen, was der Herr Anwalt genau von mir wollte. Zum Glück war ein direkter Link zum Post auf meiner Seite erwähnt, was mir das Suchen nach dem "Problem" einfacher machte.

Der betreffende Post liegt schon einige Monate zurück. Das Thema verrate ich an dieser Stelle bewusst nicht, denn ich möchte ja nicht noch unnötig Oel ins Feuer giessen. Der Anwalt liess mich jedenfalls wissen, dass eine ganz bestimmte Textzeile seinen Mandanten, Herr XYZ, in dessen Persönlichkeitsrechten verletzen würde. Die Textstelle wurde im Brief zitiert und ich wurde aufgefordert, sie bis heute Donnerstag um 12 Uhr zu löschen. High Noon also quasi. Ansonsten müsste ich mich rechtlichen Schritten rechnen.

Im ersten Moment musste ich lachen. Erstens, weil der Blogeintrag schon sowas von uralt ist, dass ich mich gefragt habe, warum Herr XYZ sich erst jetzt gestört fühlt. Nach dieser ersten Reaktion hab ich mir das Post mal genauer angesehen und musste feststellen, dass ich die vermeindliche Beleidigung nicht mal selber verfasst hatte, sondern sie stand in einem Kommentar. Geschrieben hatte jemand, der Herr XYZ scheinbar sogar persönlich kennt.

Kurz zusammengefasst wurde in diesem Kommentar behauptet, dass Herr XYZ - ein deutscher D-Promi - eine Vorliebe für Schnee hätte, was aber nicht heissen soll, dass er deswegen gerne Ski fährt. Alles klar? Nun gut, lustigerweise bestreitet auch sein Anwalt im Schreiben an mich nicht, dass sein Mandant mal Dreck am Stecken hatte. Nur darüber Schreiben darf man scheinbar nicht:

"Es ist zwi­schen­zeitlich höch­strich­ter­lich durch den Bundesgerichtshof entschieden, dass über die von Herrn XYZ begangenen Delikte nicht berichtet werden darf."

Wow, ihr habt ja coole Gerichte in Deutschland. Da darf man sich was zu schulden kommen lassen, die Öffentlichkeit darf dann aber anschliessend nicht darüber berichten. Find ich irgendwie noch praktisch. Gibts in der Schweiz ähnliche Entscheide?

Ich hab den Abschnitt inzwischen aus den Kommentaren gelöscht, denn schliesslich bin ich auch für extern zugefügte Inhalte auf meiner Seite verantwortlich. Ein Kopfschütteln konnte ich mir aber während der ganzen Löschaktion nicht verkneifen. Weil irgendwie bin ich der Meinung, dass die Meinungsfreiheit eines der grössten Güter unserer Demokratie ist. Und um Meinungsfreiheit geht es ganz bestimmt, wenn man etwas erwähnt, was faktisch ja eine Tatsache ist - wie der Anwalt ja sogar bestätigt.

So gesehen bin ich mal gespannt wie es diesbezüglich in der Blogszene weiter gehen wird. Abmahnungen, Zensuren, Richtigstellungen?? Alles nur noch eine Frage der Zeit. Aber von wegen Frage: Wie hättet Ihr in diesem Fall reagiert? Die betreffenden Zeilen ebenfalls gelöscht oder euch auf einen Rechtsstreit eingelassen??

Ach ja Herr XYZ, falls Sie hier mitlesen wünsche ich Ihnen einen schönen Tag und viel Erfolg bei ihrer weiteren Karriere. Vielleicht hilft Ihnen ja das Löschen der ach so schlimmen Zeilen dabei, dass eben diese Karriere mal wieder etwas an Fahrt gewinnt.

PS: Dieser Beitrag wurde zuvor von meinem Anwalt geprüft und für absolut wasserdicht befunden, da er keine Rückschlüsse auf die Identität von Herrn XYZ und dessen Rechtsvertreter zulässt.