15. August 2007

Wenn aus Freunden Feinde werden

Früher ein Land und miteinander, heute feiern sie getrennt. Pakistan und Indien. Während Pakistan gestern Dienstag seinen Nationalfeiertag zelebriert hat, ist heute Nachbar Indien dran mit Feiern. Bis 1947 hat man noch gemeinsam Partys gefeiert. Seit dem Abzug der Briten feiern beide Länder ihre Unabhängigkeit jedoch getrennt und an zwei verschiedenen Tagen.

Pakistan ist 1947 erstmals auf einer Weltkarte aufgetaucht, nachdem "Britisch Indien" nach religiösen Grundsätzen von den englischen Kolonialherren in Indien und Pakistan aufgeteilt worden war. Pakistan bekam die Gebiete, die vorwiegend von Moslems bewohnt sind, während Indien die von Hindus besiedelten Ländereien zugeteilt bekam.

Diese Teilung zog über all die Jahre blutige Zusammenstöße zwischen Moslems und Hindus nach sich. Nach verschiedenen Schätzungen kamen dabei gegen eine Million Menschen ums Leben. In den bisher 60 Jahren der Unabhängigkeit führten Indien und Pakistan drei grosse Kriege gegeneinander. In den letzten Jahren versuchen sie jedoch den Weg des Dialogs. Indien darf sich weltweit grosser Beliebtheit erfreuen, nicht zuletzt dank einer florierenden Wirtschaft. In Pakistan dagegen gilt als Entwicklungsland und seit 1999 eine konservative Militärregierung an der Macht.

Bis heute hat die Teilung darum tiefe Spuren in den Beziehungen zwischen beiden Ländern hinterlassen. Ungelöste Fragen um Gebietsbesitze und die unterschiedlichen Religionen erschweren die Ausgangslage, ewig aktuelles Beispiel ist dabei der Streit um Kaschmir.

Auch nach 60 Jahren lässt die Teilung Inder und Pakistani noch erschaudern. Gut 10 Millionen Menschen flohen damals, Muslime über die neue Grenze nach Pakistan, Hindus in die andere Richtung nach Indien. Zuvor hatten Hindus und Muslime, Sikhs, Buddhisten, Christen noch gemeinsam den Abzug der Briten erkämpft.

Tja und selbst den heutigen Unabhängigkeitstag begehen Indien und Pakistan also in Feindschaft und erst noch an zwei unterschiedlichen Tagen.

Foto: Kurier.at

14. August 2007

Cher Monsieur Favre....

... da wären Sie vielleicht besser mal in der beschaulichen Schweiz, genauer in Zürich geblieben. Aber Sie haben es ja nicht anders gewollt.

Ähnliches lässt sich vermutlich in wenigen Wochen auch zu den Herren Gürkan Sermeter, Michael Ballack oder Rafael Van der Vaart sagen. Ach ja, die Abstimmung zur Bundesliga-Abschussliste läuft übrigens noch. Hier kann man seine Stimme abgeben!

Ein himmlisches Spektakel

Wer im August schon mal eine Nacht unter freiem Himmel verbracht hat, dem ist vielleicht die eine oder andere Sternschnuppe aufgefallen. Tatsächlich gibts nämlich im August mehr solche glühend funkelnde Himmelskörper als in den anderen Monaten des Jahres. Das liegt am sogenannten Meteorstrom der Perseiden.

In diesem Jahr gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag die beste Gelegenheit zahlreiche Sternschnuppen zu sehen. Leider haben in unserer Gegend zahlreiche Wolken einen freien Blick auf den Himmel verhindert. So hab ich zumindest keinen einzigen hellen Pfeil entdecken können. Und auch in der Nacht auf heute war es zu bedeckt, zwischendurch hat es sogar heftig geregnet. So hab ich die Aktion ebenfalls frühzeitig abgeblasen.

Vor einiger Zeit hab ich übrigens mal ne gute Erklärung gehört, was dieses Himmelsphänomen angeht. Man stelle sich vor, man sitze in einem Auto und fahre dann durch einen Mückenschwarm oder durch einen Schneesturm. Das Auto wäre dabei die Erde. So bewegen sich die Meteore und unser Planet aneinander vorbei.

Für die Astrologen sind die Perseiden im August übrigens scheinbar nichts besonderes. Sie vermuten, dass diese Häufung der Sternschnuppen nur darum so bekannt ist, weil im August viele Leute noch Ferien haben und dann am Abend mal Zeit haben gemütlich in den Himmel zu schauen. Neben den Perseiden gibts nämlich unter anderem mit den Leoniden im November, den Geminiden im Dezember noch weitere Meteorenschwärme die uns regelmässig um die Ohren fliegen.

Ich selber habe die Perseiden im Jahre 1990 im Militär und Mitte der 90er in Frankreich am besten beobachten können. Beim ersten Mal waren wir auf nem nächtlichen Fussmarsch durch die Schweizer Alpen. Da gab es keine Lichtverschmutzung und die Nacht war klar, nach irgendwie 30 Sternschnuppen hab ich aufgehört zu zählen und die Wünsche sind mir auch ausgegangen. In Frankreich war es ebenfalls eine herrliche Nacht, mitten in der Provence. Da lag ich mitten auf einem riesigen Feld und hab mich mit einer Freundin über Gott und die Welt unterhalten. Dabei flogen uns die Sternschnuppen quasi um die Ohren. Wunderbar!

Da kommt mir gerade in den Sinn, in dem Jahr war es auch, als die Überreste des Kometen Shoemaker-Levy9 in den Jupiter gedonnert sind und die Boulevardzeitungen uns weismachen wollten, dass das nun das Ende der Erde sein soll....

Zurück zu den Perseiden. Wer noch ein paar Wünsche hat, der soll sich noch bis zum 24. August mal eine Nacht Zeit nehmen, Wolldecke packen und ab in den Liegestuhl. Ein paar Sternschnuppen dürfte es bis zu diesem Datum nämlich noch geben. Und nicht vergessen, der Wunsch muss zu Ende gedacht sein, bevor die Schnuppe erlischt und dann niemandem verraten, was man sich gewünscht hat. Sonst geht der Wunsch nämlich nicht in Erfüllung...

13. August 2007

Testfahrten abgebrochen



Nach nur gerade 20 Minuten mussten die gestern angekündigten Testfahrten wieder abgebrochen werden. Nach einem erneuten Bruch der Radaufhängung bleibt die Erkenntnis dass die Modellautos von Conrad der Marke Reely zwar etwas günstiger sind als die Konkurrenz, aber leider auch weniger stabil. Zurück in die Boxengasse!

Blog-Ranglisten sind nix wert

Wer blogt, der tut das - ich gehe mal von mir aus - zu seinem eigenen Vergnügen. Klar macht es immer wieder Spass, wenn man über die Kommentare Reaktionen zu seinen Posts kriegt. Und klar wirft vermutlich jeder Blogger auch immer mal wieder einen Blick auf die Besucherzahlen seiner Seite. Und man freut sich dann, wenn ein paar hundert Leserinnen und Leser den Weg zu einem gefunden haben...

Im Netz gibt es dazu auch zahlreiche Anbieter von Ranglisten, Hitparaden und so weiter, die uns Tag für Tag zeigen wie beliebt unser Blog ist. Grundsätzlich keine schlechte Idee, denn gegen so ein bisschen "Schwanzvergleich" hat ja niemand was. Nur ist mir in den letzten Wochen und Monaten aufgefallen, dass die meisten dieser Listen irgendwie gar nichts bringen, da sie von falschen Zahlen ausgehen und sich leicht manipulieren lassen.

Da wäre zum Beispiel der Leader Technorati. Quasi die eigentliche Gottheit in Sachen "Who is Who" in der Bloggerwelt. Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es ja diese "Sommerloch-mach-mich-bei-Technorati-zu-Deinem-Freund-Aktion". Die hat darauf hingezielt, bei Technorati ein bisschen für Radau zu sorgen. Mir wurde damals von ein paar der Initianten gesagt, dieses Spiel hätte keinen Einfluss auf das Ranking bei Technorati. Das sei alles nur Spass. Irgendwie konnte ich das damals schon nicht glauben und nach nur einem Tag hab ich den Post, welcher mich an ein Schneeball-System erinnert hat, wieder aus meinem Blog rausgenommen.

Weil es mir aber keine Ruhe liess und ich schauen wollte, worauf die ganze Aktion hinausläuft, hab ich den Post neu platziert und zwar auf meinem Testblog. Traffic da pro Tag maximum 5 Leute, im Monat vielleicht 4 Post und inzwischen ist er eh ganz zu. Und schau an, ohne dass ich was gemacht hätte hatte ich bei Technorati plötzlich Dutzende von Freunden. Und meine "Authority" (Wichtigkeit) bei Technorati stieg Tag für Tag an.

Das brachte mich dann darauf bei den Swiss Top 100 mal zu schauen, welche Veränderungen es in den letzten Wochen so gab. Dank dem Tool "Aufsteiger" und "Absteiger" eine leichte Aufgabe. Und siehe da, tatsächlich haben es ein paar Blogger innert kürzester Zeit in die Top 100, ja sogar in die Top 50 geschafft. Blogs die es zum Teil erst seit ein, zwei Monaten gibt. Blogger die vielleicht einmal die Woche was posten und dann erst noch einfach nen Text reinkopieren. Blogs die zum Teil knapp 100 Besucher pro Tag haben, oder in manchen Fällen sogar noch weniger.

Nun, wenn es möglich ist, mit Hilfe von Technorati - als Beispiel - die Top 100-Liste der Schweizer Blogger zu bescheissen, woran soll sich denn - ebenfalls als Beispiel - die Schweizer Werbebranche orientieren, wenn man einen Partner für ein Projekt suchen würde. Oder die Journalisten, die einen Bericht über die Schweizer Blogger schreiben und gerne über die Erfolgreichsten der Gilde berichten würden. Für welchen Blog würden sie sich wohl entscheiden? Ich nenne hier keine Namen und ich will auch niemanden anschwärzen. Jeder soll das tun, was er für sich für richtig hält. Aber wenn man sich die vorderen Plätze anschaut, dann stellt man schon mal fest, dass zahlreiche Spitzenreiter-Blogs in englischer Sprache gehalten sind. Sehr schweizerisch schon mal... Weiter gibts häufig einfach ein Foto oder ein Youtube-Filmchen pro Tag, das wars. Und - in meinen Augen ziemlich dämlich - ein paar Blogs sind alles andere als aktuell. Bei gewissen Seiten ist man sich nicht mal sicher ob sie überhaupt noch in Betrieb sind.

Wie zu Beginn erwähnt, ich blogge weil ich Spass am Schreiben habe und das Bloggen teilweise auch zum beruflichen Networking gehört. Aber wie es scheint, war ich bisher einfach zu naiv was all diese Listen angeht. Denn ich habe tatsächlich gemeint, dass solche Listen einfach dazu da sind, dass man hie und da mal ein Auge darauf wirft und seinen Spass daran hat. Und nicht, dass es tatsächlich Leute gibt, die vermutlich mehr Zeit investieren um zu manipulieren, als Texte zu verfassen. Man hat eben nie ausgelernt. Da es aber bewusste Manipulationen gibt um Plätze zu gewinnen (erinnert mich an die Tour de France) und diese dann von den Listenbetreibern auch noch hingenommen werden, dann scheint mir auch die Bloggerszene ihre Unschuld längst verloren zu haben.

Aber immerhin hat mein inzwischen toter Testblog es kurz vor seinem Ableben noch zu etwas Ruhm gebracht. Wer weiss, mit etwas Bescheissen hätte ich ihn - k0mplett ohne Sinn, Inhalt und Besucher - vielleicht auch noch in die Top 50 der Schweiz gehievt.... Mehr zufriedene Leser hätte es ihm dann aber wohl kaum gebracht, denn auch ein Top-Ranking-Blog garantiert bekanntlich noch keinen sinnvollen Inhalt.