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4. Januar 2011

Dr. Gretchen Haase meets Nora Tschirner

Der "Monk" ist leider zu Ende, bei den Simpsons kenn ich so gut wie alle Folgen und all die restlichen Serien laufen bekanntlich Tag für Tag ohne mich im Fernseher. Nur, ab morgen Mittwoch krieg auch wieder wieder eine Dosis Spass verabreicht, verantwortlich dafür ist Frau Doktor Haase und ihr Team. Ansonsten kann ich ja eigentlich kein Blut in grossen Massen sehen, aber bei "Doctor's Diary" sehe ich locker über diese Tatsache hinweg. Erst recht wenn im Pilotfilm von morgen Abend auch noch die einzigartige, wundervolle, wahnsinnig tolle, einzigartige erotische, total witzige Nora Tschirner einen Gastauftritt haben wird. Tja, das Monsieur Fischersche TV-Jahr dürfte dann seinen ersten Höhepunkt erreichen... 


Wer bislang keinen Plan hat wovon ich hier gerade schreibe, "Doctor's Diary" ist eine Art Mini-Serie, welche seit 2007 unregelmässig bei ORF und RTL läuft und pro Jahr aber jeweils nur mit ca. 7 Folgen zu sehen ist. Ganz in meinem Sinne, diese paar Folgen kann man locker aufnehmen und das zwischenzeitliche Ende ist jeweils absehbar. Nun gut, morgen Abend gehts also mit einem 90minütigen Pilot wieder weiter. Nachdem man zum Ende der letzten Staffel ja das Schlimmste befürchten musste: während einer Hochzeit klappten alle Gäste in der Kirche zusammen - und der Zuschauer wurde im Unwissen gelassen, ob denn nun alle tot seien und wenn ja, warum. Entsprechend drängen sich vor dem morgigen Wiedereinstieg viele Fragen auf: Ist Gretchens Ehe mit Alexis überhaupt gültig? Steht Marc Meier noch zur Verfügung oder wird Mitzi Knechtelsdorfer (Nora Tschirner) sein Herz erobern? Werden Marc und Gretchen sich am Ende doch finden? Kann Schwester Sabine den neuen Pathologen Günni Gummersbach erobern? Kann ein Miststück wie Schwester Gabi wirklich lieben? Und wenn ja, wen? Wird Dr. Kaan ewig an Gretchen hängen? Hat Bärbel Haase ihre Ehe mit Franz wirklich gerettet? 

Fragen über Fragen. Und ich hoffe, dass sie ab morgen Mittwoch - ich schau bei ORF - allesamt beantwortet werden. Ein bisschen was ist ja bereits durchgesickert: Gretchens Traum vom Liebesglück ist nur kurz. Der frisch angetraute Ehemann Alexis von Buren, stinkreich, doof und charmant ist leider ein Betrüger. Das war Gretchen allerdings nicht ganz klar, als sie sich gegen ihre Jugendliebe und Oberarzt Marc Meier entschieden hat, der vom Sternzeichen irgendwo zwischen selbstverliebtes und nachtragendes Arschloch angesiedelt ist... und da wäre dann ja eben noch der ach so liebenswerte Doktor Kaan, der in Gretchens Herz auch noch irgendwo seinen Platz hat. Tja und genau das ist ja der Witz oder besser gesagt, der Charme, dieser Serie. Irgendwie erinnert sie andauernd an "Bridget Jones's Diary" - die Namensgebung ist entsprechend auch alles andere als zufällig. Frau Doktor Haare kämpft nicht nur gegen ihr latentes Übergewicht, sondern auch gegen Amors fiese Einfälle an. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Ihr beim Scheitern zuzusehen macht natürlich durchaus Spass, ebenso freut man sich dann aber mit dere Charaktere über die - seltenen - Erfolge! 


Das Ganze wird untermalt von gut ausgesuchter Musik, begleitet von (wirklich!) witzigen Sprüchen (Drehbuch: Bora Dagtekin) und benutzt das Krankenhaus eigentlich auch nur als Rahmenhandlung - immerhin passieren solche und ähnliche Geschichten vermutlich Tag für Tag auch in allen anderen Branchen. Dazu kommt, dass mit Diana Amft, Julia Kotschitz, Florian David Fitz, Ursela Monn oder Kai Schumann echt starke SchauspielerInnen am Start sind. Fitz unlängst ausgezeichnet mit dem Fernsehpreis, wie die ganze Serie, welche im letzten Jahr nur so mit Auszeichnungen überhäuft wurde. Kurz, mir gefällts und ich freu mich drauf. Was ich nicht ganz verstehe, warum das Schweizer Fernsehen nun auf einmal auch noch auf den Erfolgszug aufspringen muss, mit gut 3 Jahren Verspätung! In den letzten Tagen und Woche gabs bei SF2 schier endlos "Doctor's Diary" zu sehen, allein am Montagabend waren es glaub 4 Folgen, der ersten Staffel. Macht irgendwie keinen Sinn, wenn morgen Abend - und danach jeweils am Montag - bei RTL und ORF die brandneuen Folgen ausgetrahlt werden...

... und ja klar, die Serie ist vielleicht eher auf Frauen zugeschnitten und oft sehr kitschig. Aber ich mag den Humor, die DarstellerInnen und eigentlich schwimm ich ja auch sonst gerne und oft gegen den Strom. Warum also auch nicht in Sachen "Doctor's Diary"? 

22. November 2010

Wie schwul ist der Fussball?

Gleich zu Beginn die Antwort auf diese Frage: es ist mir egal! Trotzdem dürfte eben diese Frage in den nächsten Tagen wohl mal wieder an Aktualität gewinnen. Anlass dazu gibt - oder besser gab bereits - der Torjubel von Bastian Schweinsteiger am Samstag im Spiel  der Bayern gegen Bayer Leverkusen. Ich hab das Spiel im TV gesehen und irgendwie hab ich in dem Moment als ich die Szene gesehen habe gedacht, ich hätte mich wohl geirrt. Erst als gestern Abend die Jubelszene bei Zeigler's wunderbarer Welt des Fussballs im WDR noch einmal gezeigt wurde war ich mir sicher, okay, ich hab mich also doch nicht getäuscht. Der Schweini greift seinem Mitspieler (ich glaube es war Müller) direkt in die Kronjuwelen. Nicht zufällig und auch nicht nur einmal. 



Nun gut, wie zu Beginn erwähnt, ob und wer im Weltfussball schwul ist, das ist mir grundsätzlich gesehen komplett egal. Und es ist auch nicht meine Absicht, dem Schweini oder sonst wem etwas zu unterstellen. Es soll doch jeder so leben, wie er glücklich ist. Nur stelle ich mir bei solchen Bildern immer halt immer wieder die Frage, warum ist ist es im Fussballgeschäft im Jahre 2010 immer noch nicht möglich, dass ein Spieler dazu steht, dass er lieber Männer als Frauen mag. Unlängst war genau diese Frage Thema im "Aktuellen Sportstudio" beim ZDF und die Antworten waren erschreckend. 

Es sei ratsam, sich nicht zu outen. Verschiedene Trainer und Spieler wurden befragt, es gab auch anonyme Statements, alle sagten das Gleiche: ein Outing käme einem medialen Selbstmord gleich. Kurz, wer sich als schwul bekennt, kann sich nicht nur umgehend einen neuen Club suchen, nein, scheinbar würde ihn die ganze Fussballwelt meiden. Vermutlich um zu verhindern, dass weitere Namen an die Oeffentlichkeit kommen. Aber seien wir mal ehrlich, wieviele Fussballer gibts allein im deutschsprachigen Raum? Das müssen einige tausend Männer sein und da wäre es doch schlicht natürlich, dass dabei auch ein paar homosexuell sind. Aber eben, outen will sich bis zum heutigen Tag niemand. Wenn man im Internet ein bisschen recherchiert tauchen natürlich immer wieder verschiedene Namen auf, ich verzichte an dieser Stelle aber auf eine Aufzählung. Für mich grenzt sowas dann eher an Rufmord oder erinnert an eine Hexenjagd. Aber irgendwie ist es schon bedenklich, dass gestandene Männer, Idole für tausende von Fans, nicht dazu stehen dürfen, dass sie auf das gleiche Geschlecht stehen. Und das im Jahr 2010, wo es absolut legitim ist dass Künstler, Sänger oder Schauspieler lieber Männer als Frauen haben. In dem Jahr auch, wo sich der Mann auf ein Foto stürzt, welches zwei Frauen beim Sex zeigt... Aber eben, die Helden auf dem grünen Rasen haben straight zu sein!

Der ehemalige Präsident des Hamburger Kult-Vereins FC St. Pauli, Corny Littmann, hat in verschiedenen Zeitungsinterviews das Thema "Wie schwul ist der Fussball?" angesprochen. Einen Ausschnitt aus der Welt fand ich besonders, naja sagen wir mal, beeindruckend. Angesprochen auf die Tatsache, dass es bis zum heutigen Tag kein Outing im Fussball gab, meinte Littmann: 

"Littmann: Es gibt Homosexuelle in allen Bundesligaklubs und nach meiner Kenntnis auch in der Nationalmannschaft. Als Fußballspieler indes würde ich mich auch nicht outen wollen. 

DIE WELT: Warum nicht?

Littmann: Das Mannschaftskollektiv ist eine Gruppe von jungen Männern, die zwangsweise immer unterwegs sind. Sich in diesem Kollektiv als Schwuler zu behaupten, halte ich für unmöglich. Auf dem Platz wäre er zudem wohl ständig Pöbeleien ausgesetzt. Erinnern wir uns doch mal, wie es war, als die ersten farbigen Spieler in Deutschland auftauchten - was mußten die für Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Allein die schlichte Tatsache, schwul zu sein, produziert eine Aufmerksamkeit, die man selber für völlig unangemessen hält. Ich bin ja nicht ohne Grund einer der bekanntesten Präsidenten Deutschlands. Beckenbauer oder Hoeneß kennen mich doch nur, weil alle sagen: "Guck mal, St. Pauli hat einen schwulen Präsidenten." Außerdem stehst du als Schwuler unter ständiger Beobachtung. Jeder will wissen, wie schwul ich mich verhalte. Wenn ich mich mit Freunden im Stadion treffe, küsse ich die nicht, obwohl ich das normalerweise zur Begrüßung tun würde.

DIE WELT: Wann wird die Bastion der Schwulenfeindlichkeit fallen?

Littmann: In den nächsten zehn Jahren."

Weiter sagt Littmann, er würde einem schwulen Fussballer derzeit auch nicht raten, sich zu outen. Als Begründung gibt er an, dass de Spieler wohl oder übel mit Konsequenzen rechnen müsste. Darum funktioniert wohl die "Tarnung" in allen Clubs bestens. Die Spieler haben hübsche Frauen, heiraten oft in jungen Jahren und haben häufig Kinder um ein möglichst "normales" Leben vorzutäuschen. Laut englischen TV-Recherchen bieten Grossclubs sogar Partnervermittlungen für ihre Spieler an, sprich wenn ein Fussballer noch keine Freundin hat, dann wird ihm diese vom Verein zur Verfügung gestellt - um allfällige Verdachtsmomente aus der Welt zu schaffen. In meinem Augen nicht nur verlogen, sondern den homosexuellen Fussballern gegenüber sogar schlicht eine Frechhheit. Während der schwule Coiffeur ja so wahnsinnig kreativ, der homosexuelle Barkeeper immer so waaaahnsinnig freundlich und Politiker, die auf Männer stehen, total vertrauenswürdig sind ist dieses Thema im Sport, insbesondere im Fussball, immer noch ein absolutes Tabu. Ich verstehe es nicht, dabei hätte ja vielleicht einer der grössten Fussballer aller Zeiten die Möglichkeit gehabt es zu brechen. Immerhin ist er ja sonst nie um eine gute Schlagzeile verlegen, unser Diego! 


24. Oktober 2010

TV-Tipp: Kieler "Tatort" mit Sibel Kekilli

Als Tatort-Fan würd ich mich jetzt nicht unbedingt bezeichnen, am ehesten schalt ich am Sonntagabend bei der ARD noch ein wenn Charlotte Lindholm (Niedersachsen), Ballauf und Schenk (Köln) oder Leitmeyr und Batic (München) ermitteln. Aber eben, das beruht dann eher auf Zufall, dass ich so eine Folge erwische. Nun, ab heute Abend könnte ich mir jedoch vorstellen ein Fan des Tatort Kiel zu werden. Sibel Kekilli sein dank! Denn sie ist das neue Gesicht in Tatort, „Borowskis Neue“ will sie aber auf keinen Fall sein, hat sie in einem Zeitungsinterview unlängst gesagt. „Zwischen Sarah Brandt und ihm wird es auf keinen Fall eine Liebesbeziehung geben. Das ist ausgeschlossen“, erklärt sie weiter. Wie lange Kekilli dabei bleiben will, wie ihre Rolle im Detail aussehen soll - all das wisse sie noch nicht. „Es hat ja noch nicht mal angefangen“, betont die 30-Jährige vor ihrem Einstand im hohen Norden heute Abend 20.15 Uhr in der ARD. 


Die Schauspielerin gehört zu meinen absoluten Lieblingsdarstellerinnen, daran hat auch die Porno-Hetzjagd der Bildzeitung gegen sie nicht verändert. Kekilli spielt am Abend also erstmals beim "Tatort" und ich bin gespannt!Tatsächlich hat Kekilli in der Episode „Borowski und eine Frage von reinem Geschmack“ zunächst nur einen kleineren Auftritt. Richtig einsteigen werde sie erst mit der nächsten Folge, sagt die Darstellerin, die pro Jahr für lediglich zwei Ausgaben des „Tatorts“ vor der Kamera stehen will. Fernsehen hat sie bislang übrigens kaum gemacht. Zu sehen war sie vor allem auf der Kinoleinwand: Dort wurde sie bekannt durch Fatih Akins „Gegen die Wand“, zudem spielte sie jüngst die Hauptrolle in Feo Aladags Ehrenmord-Drama „Die Fremde“, das für Deutschland ins Oscar-Rennen gehen soll. Die türkischstämmige Schauspielerin, in Heilbronn aufgewachsen und seit Jahren in Hamburg lebend, trägt im ARD-Krimi den Namen Sarah Brandt. Die Idee, der Figur diesen deutschen Namen zu geben und Kekillis Abstammung keine Rolle spielen zu lassen, ist vom NDR gekommen. „Ich fand das toll. Das heisst nicht, dass ich meine türkischen Wurzeln verleugnen will, aber ich bin eine Deutsche. Es zeigt mir, dass man mich einfach als Schauspielerin wahrnimmt“, betont Kekilli, die sich jüngst auch mit kritischen Tönen in die Integrationsdebatte eingeschaltet hat: „Wir sind alle gescheitert im Zusammenleben - Deutsche und Türken“, sagte sie provokant der Zeitschrift „Bunte“

Aber zurück zur Handlung des Tatorts von heute Abend: In „Eine Frage von reinem Geschmack“ bekommt Borowski es mit einem tödlichen Energy-Drink zu tun: Ein 15-Jähriger erleidet nach dem Drink einen allergischen Schock und stirbt. Die Spur führt zu einer Molkerei und deren ehrgeiziger Firmenchefin Liane Kallberg (Esther Schweins). War es Sabotage? Erpressung? Die zerstrittene Kallberg-Familie gerät ebenso in Borowskis Visier wie ein junger Umweltaktivist... 

19. August 2010

Wir basteln uns einen Sommerhit!

So wirklich wollte in diesem Jahr kein Sommerhit einschlagen, es gab vorallem während der WM sicher ein paar gute Songs; welche uns dann in den TV-Sendungen um die Ohren geschlagen wurden. Aber weder "Waka Waka" noch "Waving Flag" konnten mich persönlich überzeugen. Nun schleicht sich seit einigen Wochen ein Lied an, welches durchaus das Potential zu einem Spätsommer-Hit hat: Yolanda Bee Cool & DCUP mit "We No Speak Americano"! In den Dance-Charts bereits präsent und auch sonst in den Hitparaden Europas durchwegs in den vorderen Regionen anzutreffen. Nie gehört? Ach was, hier drücken und dann gibts was auf die Ohren. Nur, dieser Song ist sowas von Asbach uralt. Sprich, ich war irgendwie verblüfft, dass das Partyvolk so plötzlich auf diesen Zug aufspringt - immerhin hätte es schon unzählige Möglichkeiten gegeben, dass man zumindest die Melodie schon mal gehört hätte. 


Im Original ist dieses Liedchen vom Italiener Renato Carosone und stammt aus dem Jahre 1956. Leider hat er den grossen Erfolg seines "Tu vuo’ fa’ l’americano" nicht mehr mitgkekriegt, der Gute ist im Jahre 2001 verstorben. Zuvor war er 80 Jahre lang als Interpret der Canzone napoletana, also des traditionellen neapolitanischen Liedgutes, und Schauspieler bekannt. Ich persönlich finde, dass seine Originalversion des aktuellen Mezzo-Sommerhits wesentlich mehr Charme hat als die Kopie. 


Aber auch Hollywood hat das lustige Liedchen bereits vor Jahren entdeckt. "Der talentierte Mr. Ripley", wer erinnert sich? Genau, da gab es eine Szene im Nachtclub. Matt Damon und Jude Law besteigen die Bühne und singen... genau: "Tu vuo’ fa’ l’americano"!


Und wer nun denkt, das wäre es gewesen mit filmischen Auftritten dieses Songs - der täuscht sich. Die italienische Legende Sophia Loren trat einst in einem Film-Musical mit Namen "Carina" auf und ihre Aufgabe war es, ebenfalls das Lied von Renato Carosone zu interpretieren. Nicht mal schlecht, wie ich finde. 


Wer noch ein bisschen durch Youtube surft, findet unzählige Versionen dieses Volkslieds. Viele davon echt bezaubernd: Gigi d'Alessio hats gesungen, ebenso der Franzose Dany Brillant, es gibt eine Version von Brian Setzer und zahlreiche Videos von "kleinen" Künstlern die den Song im ebenso kleinen Rahmen präsentiert haben. In die Charts geschafft hat es aber - leider - die sehr einfach gemachte Dance-Version, welche das Glück hatte, dass sie dann auch noch für einen Werbespot eingesetzt wurde. Aber man muss den Machern immerhin zugestehen, dass sie mit der Auswahl des Songs eins sehr gutes Näschen bewiesen haben und dafür nun belohnt werden. Zum Schluss noch meine liebste Version, wobei die sich vom Original doch schon ziemlich entfernt. Der Titel "Tu vuo' fa' o' talebano" sagt schon alles über die Parodie, wer ein bisschen italienisch versteht dürfte sich während den folgenden zweieinhalb Minuten köstlich amüsieren! 

23. April 2010

Franck Ribéry in der Venusfalle

Dumm gelaufen, Franck. Da lässt er sich angeblich eine junge Frau aus Paris nach München einfliegen und vergnügt sich dann mit ihr, die Quittung dafür erhält er nicht nur in Form seiner Kreditkartenabrechnung, sondern jetzt auch gross angerichtet in den Medien. Nun, man kann ja über Bordelle und Prostituirte denken was man will, eines ist klar: das Bedürfnis scheint da zu sein. Wie sonst liesse sich das "älteste Gewerbe" erklären, ein Gewerbe welchem weder Kriege noch Wirtschaftskrisen bislang je etwas anhaben konnte. Da verwundert es auch nicht, dass Fussballstars dann mal die Dienste einer solchen Dame in Anspruch nehmen. Sind ja schliesslich auch nur Menschen und wie wir wissen zu 100 Prozent heterosexuell - im Gegensatz zu den Pfaffen. 

Da hat sich der Ribéry nun also diese Zahia bestellt und mit ihr gegen viel Geld eine lustige Nacht verlebt. Angeblich. Denn so ganz genau weiss man das ja noch nicht, was genau passiert ist. Jedenfalls hat diese (zu) junge Frau in dieser Nacht - ebenfalls angeblich - gut verdient, ohne viel dafür tun zu müssen. Neben Ribéry haben ebenso noch andere Nati-Kicker (Gouvou, Benzema) die Dienste von Zahia beansprucht, auch für gutes Geld. In den französischen Medien ist die Rede von einem möglichen Gehalt von bis zu 30'000 Euro, welches Zahia pro Monat gemacht haben soll. Ja, pro Monat! Nun, also. Videos und Fotos geben Hinweise darauf, dass die junge Frau nicht wirklich ein Kind von Traurigkeit gewesen ist, bis anhin. Ebenso hat sie die Kohle gerne entgegegengenommen und sich so ein gutes Leben arrangiert. Es steht für mich zudem ausser Frage, dass Sex mit Minderjährigen absolut gar nicht geht. Nur, und jetzt kommt mein Einwand. Wenn sich ein Mann für Geld bei einer Agentur eine Prostituierte bestellt, kann er dann nicht davon ausgehen, dass die Bordellbesitzer ihm eine Frau schicken, die eben nicht minderjährig ist? Falls sich jemand in der Branche auskennt, darf er mich ruhig eines Besseren belehren. Aber ich meinte, dass in der heutigen Zeit die Prostitution soweit als Beruf anerkannt sein sollte, dass es auch AHV, Versicherungen und so weiter geben muss. Und nein, ich rede nicht von Zwangsprostitution, die gehört eh verboten. Aber wenn sich eine junge Frau freiwillig für dieses Business entscheidet, dann sollte sie auch alle Rechte und Pflichten einer "normalen" Arbeitnehmerin haben. 

Und da gehört es dann auch dazu, dass dieser Job im Schutzalter nicht ausgeübt wird. Es geht hier nicht darum den Ribéry oder den Gouvou in Schutz zu nehmen. Sie haben eine Dienstleistung beansprucht, welche es nun halt mal gibt. Ob gut oder schlecht, das liegt nicht an mir das zu beurteilen, wer es braucht, der soll das tun. Punkt. Aber ich werde den Verdacht einfach nicht los, dass an der ganzen Geschichte etwas faul ist. Geht es nicht vielleicht um verschmähte Liebe oder um Geld das nicht geflossen ist? Steckt vielleicht sogar Olympique Lyon - Halbfinalgegner der Bayern - dahinter? Oder warum taucht diese junge Frau aus heiterem Himmel in den Medien auf, ohne davon zu profitieren? Immerhin liegt die Geschichte ja schon einige Zeit zurück, inzwischen ist sie volljährig und in Frankreich zu einem kleinen Sternchen geworden... Ich meine, sie wurde ja nicht vergewaltigt, dann sähe die Sachlage dann wieder ganz anders aus, null Toleranz in meinen Augen. Aber Zahia hat ihren - scheinbar selbst gewählten - Job erledigt, dafür Geld kassiert und "gut". Tja, vielleicht werden wir ja irgendeinmal erfahren, was oder wer hinter dieser Geschichte steckt und warum das alles nun an die Medien gekommen ist. Den Hut zieh ich vor Ribérys Frau, Wahiba. Sie erträgt die Affäre, zumindest nach aussen, mit einer stoischen Ruhe.

15. April 2010

Hermine wird erwachsen: Happy Birthday, Emma!

Heute wird zum Geburtstag gratuliert und das obwohl die Chance, dass das Geburtstagskind mitliest gleich Null ist. Egal! Die Rolle der Hermine Granger hat sie zum Weltstar und zur derzeit höchstbezahlten Schauspielerin auf diesem Planeten gemacht. Wegen ihres Mode-Geschmacks wird sie als Stil-Ikone gefeiert, heute feiert sie ihren 20. Geburtstag: Die Rede ist von Emma Watson.

Im Film läuft sie vor den Bösen davon, doch im wahren Leben ist Emma Watson auf der Flucht vor der Figur, die ihr den Erfolg gebracht hat: dem Zauberlehrling Harry Potter. Seit zehn Jahren spielt sie in den Filmen die Hermine. Gerade wird der letzte Teil abgedreht. Watsons Rolle ist wiederum sehr süss, klug, ein bisschen zu brav und streberhaft. Ob sie es anders als viele Kinderstars schaffen wird, sich rechtzeitig von ihrem Alter Ego zu befreien, das beobachten nicht nur ihre Fans gespannt. Zu ihrem heutigen 20. Geburtstag sieht es allerdings schon mal gut aus.

"Meine grösste Herausforderung wird es zukünftig sein, die Welt davon zu überzeugen, dass ich auch noch etwas anderes kann", sagte Watson mal in einem Interview. Neben den Drehs zu den Potter-Filmen blieb ihr zwar für andere Rollen wenig Zeit. Allerdings eröffnete sich eine neue Karriere als Model. Mittlerweile wird sie wegen ihres Mode-Geschmacks schon als Stil-Ikone gefeiert. Karl Lagerfeld lichtete sie ab. Sie ist regelmässig auf den Cover grosser Magazine zu sehen. Zuletzt war sie das Gesicht der Herbst-Kampagne des Labels "Burberry"!

Besonderen Wert aber legt sie - als Tochter zweier Rechtsanwälte - auf ihre Bildung. Ganz im Stil von Hermine im Film büffelt sie nach getaner Arbeit am Set Abends noch für die Schule. Der Lohn war ein Top-Abschluss mit Bestnoten. Im vergangenen Jahr ging es dann in die USA an eine Elite-Uni. In Interviews und auf ihrer Internetseite bemüht sich Watson um ein Image als ganz normale junge Frau. Als Vorbild gehört dazu auch ein Sauberfrau-Anstrich. Sie macht gerne Sport, raucht nicht und führt auch sonst einen "sehr gesunden Lebensstil", steht auf ihrer Seite. Kochen tut sie gerne, vor allem Pasta. Ihre Lieblings-Drinks sind heisse Schokolade und Orangensaft.

Ihre Eltern seien darum bemüht gewesen, sie trotz Erfolg auf dem Boden der Realität zu halten, beteuert sie immer wieder. Seit sie Zehn ist, steht sie vor der Kamera und ist dem Ruhm, der Kritik und dem Trubel im Leben eines Stars ausgesetzt. "Mein Vater hat mir nie erzählt, wie viel ich verdient habe... bis ich 18 wurde", sagte Watson der britischen "Elle". In dem intimen Gespräch liess sie sogar offen, ob sie nach Harry Potter jemals wieder vor die Kamera will. Das wolle sie von den Rollen abhängig machen, die man ihr anbiete.

Das Ende der Potter-Filme und der Start ihres Studentenlebens fühle sich wie ein Schlussstrich in ihrem Leben an, sagte sie weiter: "Das hört sich dramatisch an, aber ich denke, mein Leben wird so, wie ich es kenne, vorbei sein. Mein ganzes Leben drehte sich um Harry Potter und bald wird es stillgelegt und ich weiss nicht, wie es dann sein wird." Ein bisschen Angst vor dem Leben ohne Zauberei habe sie schon, sagte sie bei anderer Gelegenheit - wobei nicht ganz klar ist, ob dabei auch ihre englischer Humor mitsgepielt hat: "Ich hatte noch nicht einmal die Zeit, ein rebellischer Teenager zu sein. Ich bin mir fast sicher, dass ich so richtig durchdrehe, wenn ich mal die 30 erreiche."

Emma Watson wird also vom Teen zum Twen. Vorbei die Zeiten als im Kino verschämt von Mann zu Mann geflüstert wurde: "Darf man die eigentlich schon toll finden oder ist die noch zu jung?" Spätestens seit vor Jahresfrist im Internet Paparazzi-Fotos mit freiem Blick unter den Minirock, den Slip und auf eine Wodkaflasche in ihren Händen aufgetaucht sind blättert die Fassade der scheinbar perfekten jungen Frau etwas. Zum Glück! Denn zuviel vorgespielter Perfektionismus gemischt mit heimlichen und versteckten Exzessen machen Angst und sind auf Dauer äusserst ungesund: Spears, Williams, Lohan und Co. lassen grüssen. In diesem Sinne Happy Birthday Emma.

23. März 2010

Entmachtet die Kirche und zwar sofort!

Verdammt, ich hab lange überlegt ob ich zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche etwas schreiben soll. Gestern hab ich damit angefangen und dann am Schluss den ganzen Text wieder gelöscht. Warum? Ich nerve und ärgere mich über dieses Thema. Seien wir doch mal ehrlich: jeder hat es gewusst, schon immer! Wenn ich mich an die speckgesichtigen, bleichen, hageren Pfaffen von früher erinnere ("meiner" war die Ausnahme, Pfr. Laubi war schon immer ein Revoluzzer!), dann hab ich mich häufig gefragt, was in diesen Kabäuschen wohl so alles läuft - ausser Weihrauch vorbereiten und den Messwein einschenken. Überhaupt waren die Katholen schon damals irgendwie komisch. Dieses Messdiener-Zeugs, vor dem Pfarrer auf den Boden knieen, sich bäuchlings hinlegen, den Boden küssen und so weiter. Zudem dürfen diese alten Männer ja offiziell weder Beziehungen noch Sex haben. Aber hey, es sind auch nur Menschen. 

Es ist eine Weile her da habe ich mal eine Reportage über das Bistum Basel gemacht, mit zahlreichen Interviews und so weiter. Da hab ich zum ersten Mal mit verschiedenen katholischen Würdenträgern zu tun gehabt. Ganz ehrlich, mir war jeder suspekt. Okay, ich bin eh reformiert und mir kommt schnell mal etwas spanisch vor diesbezüglich. Aber eben, alle waren sie soooo lieb und alle waren sie soooo freundlich und alle wollten sie nur das Beste für die Menschheit. Gut, sie verbieten Abtreibung und Kondome... spontan würden mir dazu jetzt unzählige Sprüche einfallen. Aber das Thema ist zu ernst um Witze darüber zu machen. Ich hatte in der Schule mal einen Kumpel, der war katholisch und man hat ihm damals schon nachgesagt, er wäre schwul und dürfte nicht dazu stehen. Er war regelmässig bei Jugendtreffen und ich persönlich hatte den Eindruck er war etwas "komisch". Nun gut, Fakt ist dass sich der gute Junge dann irgendwann mal das Leben genommen hat. Niemand hat so recht gewusst warum eigentlich. Würde er heute noch leben, könnte er uns vielleicht die Gründe sagen? Nachdem diese Luftblase "Missbrauch" endlich geplatzt ist.

Spekulation, ich weiss. Aber gab es nicht in jedem Quartier oder in jeder Schule diese "komischen Jungs" die sich zur Kirche hingezogen gefühlt haben, weil man da ein Ohr für sie hatte. Die an den freien Tagen immer mal wieder im Jugendraum der Kirche waren und am Abend manchmal beim Pfarrer zum Nachtessen eingeladen waren. Es gab sie doch überall... Denn wer hätte in der Kirche etwas böses vermutet? Im Einkaufszentrum rumhängen, sprayen, Musik hören, Skaten, Fussballspiele besuchen, fummeln... das war schlecht. Erst recht kiffen oder saufen. Aber in der Kirche. Da waren die Kids doch in Sicherheit und in guten Händen. Dachte man. Und jetzt? Aus allen Ecken Europas gibt es Opfer die sich melden. Nachdem sie den Scheiss jahrelang runterschlucken für sich behalten mussten. Und es ist erst die Spitze des Eisbergs.

Und was macht die katholische Kirche? Genau, gar nichts. Ein paar Lippenbekenntnisse, ein paar fadenscheinige Entschuldigungen. Der ehemalige Hitler-Junge und heutige Papst Ratzinger übernimmt natürlich keine Verantwortung, obwohl oder erst reicht weil sein Bruder mittendrin hängt in der Affäre. Zurücktreten kann ein Papst nicht, entlassen kann man ihn auch nicht... er wird also im Amt bleiben und den Mantel des Schweigens über die Sache legen. Okay, es gab ja auch schon Attentate auf den Papst... ein bisschen Hoffnung auf einen gescheiteren Nachfolger bleibt also. Da Vinci Code und all die anderen Verschwörungstheorien lassen schon mal grüssen. Aber was nützt das alles den Missbrauchs-Opfer? Gar nichts. Denn die wenigsten von ihnen werden sich trauen, mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn schliesslich wurde der Missbrauch an ihnen von der Gesellschaft toleriert. Ein alter Mann hat unlängst in einer Kneipe gesagt "früher war das halt so." Ach ja? Und heute? Die scheinheilige katholische Kirche hat in meine Augen schon (zu) viele Verbrechen zu verantworten, als dass sie ungestraft davonkommen darf. In diesen Tagen kommt also ein Neues dazu, im Namen Gottes. Amen!

15. März 2010

Wäre die Lena doch beim FC Aarau

Gut, ob der FCA dann in der Tabelle besser da stehen würde wage ich zu bezweifeln. Aber immerhin wären die Faktoren Unterhaltung, Freude und Spass gewährleistet. Ja, es gibt mal wieder ein paar Worte über den FC Aarau zu verlieren, unseren Verein der seit 1981 in der obersten Liga mitspielt und in diesem Jahr abzusteigen droht. Mit Ausnahme von einem Spiel hab ich seit dem Rückrundenstart alle Partien gesehen, sei es live im Stadion (mit guter Sicht von der Tribüne und weniger guter Sicht - aber besserer Stimmung - aus der Totomatkurve) oder über Teleclub. Tja, was soll ich sagen? Das Gesehene wusste oft zu gefallen, schade nur dass gute Leistung nicht mit Punkten belohnt wird. Und so steht der FCA auch Mitte März immer noch mit einer Handvoll Punkten da.


Auch der glanzvolle Sieg im ersten Spiel gegen Bellinzona kann nicht darüber hinwegtäuschen: der FC Aarau hat ein Problem! Nach der Niederlage am letzten Samstag gegen den FCZ fehlen zum Barrageplatz wieder 7 Punkte. Auf den rettenden achten Platz gar... ach lassen wir das! Wiederum hat Aarau geführt, wie schon gegen Basel oder St. Gallen. Und am Schluss ging man auch wieder als Verlierer vom Platz. Abgefertigt und ohne Punkte. Klar, man kann natürlich von Pech reden. Das hab ich nach den ersten Niederlagen vielleicht auch noch gemacht. Aber inzwischen gilt diese Ausrede für mich nicht mehr. Ab einem gewissen Moment ist es nicht mehr Pech, sondern schlicht Unvermögen. Nach den Zürcher Gegentoren verspürten Stojkov und M'Futi Schmerzen in den Adduktoren und mussten ausgewechselt werden. Ein katastrophaler Rückpass bzw. Aussetzer von Elmer kann man durchaus als Eigentor verbuchen. Ivan Benito prallt ein Ball vom Pfosten an den Rücken und rollt dann ins Tor. Spieler Mustafi plaudert vor dem FCB-Spiel, dass ihn der Trainer vergessen könne, wenn er nicht in der Startformation stehe. Einen ebenso bitteren Nachgeschmack hinterlässt der laute Abgang von Sportchef Hächler oder die fehlende Stimmung im Stadion - ausgelöst durch Zuschauerzahlen am unteren Limit. Und schliesslich erfüllt die aktuelle Kapitalerhöhung die Erwartungen auch noch nicht und im Juni stimmen wir mal wieder übers Stadion ab.

Fazit: der FC Aarau geht am Krückstock und der grossen Masse ist es egal. Zu viel ist passiert, zu oft konnte man sich mit Glück in der obersten Liga halten, zu fremd ist das Spielermaterial, zu unterschiedlich die Interessen und Ansichten der verschiedenen Fangruppierungen.... klar, ich wäre der Letzte der dem FC Aarau einen Abstieg wünschen würde. Im Wissen dass ein Aufstieg in absehbarer Zeit scheir unmöglich ist. Ich werde dem FCA darum auch bis zum letzten Spiel die Daumen drücken. Aber irgendwie sind die 7 Punkte eine mächtige Hypothek und ich bin mir nicht sicher, ob sich die derzeitigen Angestellten des Vereins bewusst sind worum es geht und welche Tradition mit einem Abstieg zu Ende gehen würde.

Darum: Lena zum FCA! Sie die für den Sieg zwar einsetzt bis zum Umfallen, von Wettkampf im Sinne von Konkurrenzkampf aber nichts hält. Über die der DSDS Juror Neumüller sagt "Sie ist nicht in der Lage, Kompositionen nachzusingen. Bei DSDS geht es darum, das Talent zu überprüfen. Und das erkennt man durch das Nachsingen bekannter Songs."Und die Lena Meyer-Landrut die die Massen so sehr zu begeistern mag, dass sie am Weekend kurzerhand einen neuen Rekord in Sachen Musik-Downloads aufgestellt hat. Und die Lena, die live in der ARD laut rausschreit was sie fühlt: "Scheisse, das ist so verdammt krass, das ist so derbe, ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mitnimmt." So viele Emotionen, so viel Glaube an sich selber, so viel Gefühl, so viel "anders sein" würde ich mir für die restlichen Spiele von den Herren auf dem Platz und den Zuschauern auf den Rängen (inkl. mir selber!) wünschen. Dann klappts auch mit dem Ligaerhalt.

11. März 2010

Monsieur Fischer in der digitalen Zitig

Wo bitte? Zitig.ch bringt die aktuellsten Nachrichten auf den Bildschirm. Mit einer Anmeldung kann der User mit anderen Benutzer über seine Artikel diskutieren oder die veröffentlichten Artikel von Freunden verfolgen. Wer einen Blog hat, können via Zitig.ch seine Artikel an eine grössere Leserschaft bringen.

Wer kann von Zitig.ch profitieren? Blogger, Autoren, Schüler/Studenten, Unternehmen und LeserInnen.

Und so funktioniert's: Jeder kann sich kostenlos auf Zitig.ch anmelden. Nach Eingabe Ihrer Daten erhalten Sie ein Bestätigungsemail. Danach sind Sie bereit zum News schreiben. Klicken Sie auf News hinzufügen (oben rechts) um neue Artikel hinzuzufügen. Sie werden beim Artikel veröffentlichen von der Seite begleitet, so dass Sie alle relevanten Informationen ausfüllen können. Nach der Veröffentlichung hat ihr Artikel eine Bewertung. Je mehr Bewertungen ein Beitrag erhält, desto prominenter wird dieser auf der Seite angezeigt. 
Und HIER gehts zum Interview mit Monsieur Fischer zu Themen wie Bloggen, Journalismus und eben Zitig.ch . PS: Nicht vergessen den Beitrag zu bewerten und seine Stimme dafür abzugeben!

25. Februar 2010

"Unser Song für Oslo", die Show für Musikfans

Also, fangen wir gleich mit dem Wichtigsten an. Da waren drei, in die habe ich mich "verliebt". Christian, der Adam Green aus Altenlotheim, der Durstewitz, den man sich gleich in Downtown New York vorstellt, wenn er so da steht, mit seiner Gitarre. Aber eben, er kommt aus Altenlotheim. Was es da im deutschen Land alles gibt! Der Junge stellt sich auf die Bühne, singt einen eigenen Song, "Another Night" heißt das Ding, und begleitet sich dazu auch noch endlos lang nur mit seiner akustischen Gitarre.
Und da ist Lena Meyer-Landrut, die nicht nur so wirkt, als wäre sie direkt aus der Abiprüfung rausgelaufen und auf die Bühne gehüpft. Ein unwiderstehliches Gute-Laune-Mädchen aus Hannover (eine Stadt nicht sehr weit von Altenlotheim). Die stellt sich hin und singt und macht, was sie will. Die bewegt sich, wie es ihr der lebendige Geist eingibt, der offenbar durch ihren Kopf rauscht. Und kaum hat sie mit "Foundations" angefangen, war der Song auch schon ganz ihrer. Und da wäre dann noch Kerstin Freking, die so ausschaut als ob sie direkt aus einem skandinavischen Elfenwald entfllogen ist und mit ihrer Stimme brutal überzeugt.

Aber zurück zu Lena: Raab spricht treffend von herausragender "Interpretationsgabe". Nicht jedem Gesang wohnt ein Zauber inne, aber wenn Laune-Lena loslegt, beginnen die Gesichter versonnen zu werden. Ein seliges Grinsen hebt die Mundwinkel, wie wenn Lena ein fernes Glück zurückholen könnte. Man hatte mal die gar nicht so schlechten Worte "natürlich" und "unkonventionell" für diesen schönen Typus Mensch.

Wenn es stimmt, was zu hören ist, dass Christian Durstewitz bei irgendeiner der gängigen Casting-Shows abgeblitzt ist, wahrscheinlich DSDS, dann sagt das ja eigentlich schon alles. Diese Shows suchen nicht nach Talent, diese Shows suchen keine Sänger. Diese Shows leben davon, dass jemand für alle anderen den Affen macht und sich am besten blamiert. Das Treibmittel ist die Schadenfreude, das höchste der Gefühle der Absturz. Man disqualifiziert sich ja schon dadurch, dass man da hingeht.

Wie anders hier, bei "Unser Star für Oslo". Die können, was sie da tun. Da singen und sitzen normale junge Menschen mit Intelligenz und Charme. Nein, wir müssen uns keine Sorgen machen um Deutschlands Jugend. Da wird doch tatsächlich über die Schule geredet, und es ist etwas ganz Gewöhnliches. Die denken auch nicht, dass Reichtum und endloses Glück vor ihnen liegt, wenn sie mal einen Song toll rübergebracht haben.

Zwischendrin, in der Werbepause, war dann das zu sehen, was wir wirklich nicht brauchen: "Germany’s Next Topmodel" und eine Sendung, die offenbar "Modell-WG" heißt. Stefan Raab wird ja von mancher Seite gerne diesem Schicki-Proll-Milieu zugerechnet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Mann ist herausfordernd, er will, dass die Kandidaten zeigen, was in ihnen steckt: Er hat ein klares Bewusstsein dafür, was man braucht, um sich zu entwickeln und es ist ihm auch ein Anliegen. Genauso wie er Individualität bei seinen Kandidaten liebt. Was will man mehr? Christian ist weiter drin, Lena und Kerstin auch. Man muss sich keine Sorgen um Deutschland machen.

3. Februar 2010

So, hier bin ich wieder

Nun ja, eigentlich war ich ja gar nicht weg. Aber wenn man so ein paar Tage seinen Blog nicht mit richtigem Content füllt, dann hat man beinahe ein schlechtes Gewissen seiner Leserschaft gegenüber. Nun ist ja aber dieser Blog nicht das einzige Projekt das täglich um Text bettelt. Also muss man seine Ressourcen halt zwischendurch auch einmal bündeln. Zudem geb ich zu, ich wollte über die Grammys bloggen, aber die waren sowas von langweilig, dass ich mitten drin eingeschlafen bin.  Dann gabs ja viel Schnee, was unseren Abwart dazu motiviert hat regelmässig - zum Beispiel gegen 23 und 5 Uhr früh - Schnee zu schaufeln, nein nicht vno Hand sondern mit so einer Art Schneefräse. Und gestern hat mir die Cablecom über 2 Stunden lang fast den Verstand geraubt und wenn man dann erst am späteren Abend mit der Arbeit fertig wird, dann lässt man den Blog halt auch Blog sein. Nicht zu vergessen meine Bude und der Hund, welche durchaus die meiste Zeit in Anspruch nehmen.

Klar, mit dieser Steuer CD gäbe es im Moment sicher ein tolles Thema um darüber zu texten. Aber seien wir ehrlich, die ultimative Lösung in dieser Geschichte wird es nicht geben. Einerseits ist es eine Schweinerei im grossen Stil den Staat um Steuern zu bescheissen, ebenso ist der Typ nicht ganz sauber, der die Daten klaut und auf eine CD kopiert und schliesslich grenzt es an Hehlerei wenn Deutschland nun diese CD kauft. Das Wichtigste an der Geschichte ist ja aber, dass die Schweizer sich wieder über die Deutschen aufregen können, was besonders in den Reihen der SVP ja inzwischen zu einem Volkssport geworden ist. Dabei müssten ja eigentliche grad rechtsdenkende Politiker eine besondere Freude an unseren nördlichen Nachbarn haben, insbesondere an ihrer Geschichte. 

Ja und sonst? Frankreich ist noch Europameister im Handball geworden, ohne Thierry Henry. Der FC Aarau hat im Schneetreiben auch sein letztes Testspiel verloren und drüfte wohl am Sonntag gegen Bellinzona nur auf ein Wunder hoffen. Fürs iPhone gibt es ein neues Update, das zwar gute 2 Stunden in Anspruch nimmt bis es läuft, aber für uns Mitteleuropäer rein gar  nichts bringt. Heute gibts nochmal U2-Tickets fürs Zusatzkonzert der Band im Letzi und ich wette, das Choas bleibt sich gleich. Am Sonntag hab ich mal wieder nen Tatort gesehen und fand ihn recht gut, obwohl ich in der Regel diese Krimis gar nicht schaue. Cablecom Digital hat neue Sender aufgeschaltet, obwohl ich diese gar nie bestellt habe - aber das wundert mich bei diesem Saftladen überhaupt nicht mehr. Immerhin haben sie es geschafft drei Accounts von drei verschiedenen Familien Fischer, mit drei verschiedenen Vornamen aus drei verschiedenen Wohnorten zu verwechseln. Und das muss man auch erst mal schaffen. 

Schliesslich möchte ich noch auf einen neuen Kunden der Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur hinweisen. Der junge Mann nennt sich Faxardo und bietet telefonische Lebensberatungen an. Über sein Wissaen und sein Arbeit gibts hier mehr Informationen. Klar, sollte man ihn nicht mit einem Typen wie Mike Shiva in Verbindung setzen, aber für Leute die nicht wissen was man unter Lebensberatung und Karten legen versteht, ist der Shiva halt immerhin ein Anhaltspunkt. Ich persönlich kann hinter Faxardo jedoch stehen, da sein Hintergrund doch etwas anders ist als der vom TV-Wahrsager, der sein Können durch einen Unfall erlangt hat. eine 20 Kilogramm schwere Boxe ist ihm auf den Kopf gefallen. Also, wer mal jemanden zum Zuhören braucht, mal ausprobieren: Faxardo - Lebensberatung, Medium, Kartenleger, Zuhörer - so nennt er sich selber.

19. Januar 2010

Töten Schweine sinnlos Schweine?

Nun, so ein Schwein ist ein Allesfresser. Und man hat auch durchaus schon gelesen, dass eine Wildsau auf einen Menschen losgegangen ist. Aber ansonsten läuft die Geschichte eher andersrum: Obelix jagt und Asterix grilliert die Wildschweine, am Sonntag gibts in vielen Familien traditionell einen Braten - der durchaus auch mal vom Schwein sein darf, derzeit bieten viele Beizen Metzgete an und auch sonst steht das Schwein auf der Liste der Tiere die wir wahnsinnig süss finden eher auf den unteren Rängen. Dafür stehts in der Nahrungskette von uns Fleischfressern ganz weit oben. Trotzdem die Frage, töten Schweine sinnlos Schweine? Nachdem ich Berichte in österreichischen Medien gelesen habe muss ich die Frage wohl oder übel mit Ja beantworten. Wenn auch die Schweine die getötet haben nur zwei, anstatt vier Beine hatten. Ihr versteht nur Bahnhof?


Bitte sehr. In unserem östlichen Nachbarland haben "Forscher" 29 gesunde Schweine betäubt und anschliessend- zwar eben betäubt aber immer noch lebendig - im Schnee vergraben und dann geschaut wie lange es geht, bis die Tiere abserbeln. Das Ganze soll der Wissenschaft, also dem Menschen, gedient haben. Die Forscher wollten herausfinden, wie man die Überlebenschancen für Wintersportler die in eine Lawine geraten sind vergrössern könnte. Zehn Versuchstiere sind bereits nach den ersten Test grauenvoll erstickt und erfroren. Das Experiment wurde interessanterweise im Vorfeld nicht gross publik gemacht, so kamen Tierschützer erst dahinter, als sie von Anwohnern aufmerksam gemacht wurden. Schliesslich wurde der Test nach Protesten nach einem Tag abgebrochen, inzwischen sind zwei Anzeigen hängig wegen Tierquälerei.


Ja, ich weiss. Die Diskussion rund um Tierversuche ist uralt und lässt sich weder mit einem klaren Ja noch mit einem klaren Nein beantworten. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man Tierversuche auf ein absolutes Minimum beschränken und nur dann einsetzen sollte, wenn es wirklich einen Nutzen und ein brauchbares Ergebnis gibt. Dass Schweine eine dem Menschen sehr ähnliche DNS aufweisen ist tatsächlich ihr grosses Pech, reden wir allerdings von grossen Krankheiten, welche derzeit noch als unheilbar gelten, dann kann man vereinzelte Versuche durchaus verstehen. Aber hey, wir reden beim aktuellen Beispiel von Lawinenverschütteten. Erstens ist eine Lawine eine Naturgewalt, die oft von den Verschütteten selber - Freerider und Klimaerwärmung lassen grüssen - verursacht wird. Ist dies nicht der Fall, gehen solche Schneemassen meist an bekannten Hängen nieder, welche baulich geschützt wurden. Und treffen meine beiden Theorien für einmal nicht zu, dann ist es - so brutal es klingt - Mutter Natur die zugeschlagen hat und einfach nur ein trauriges Schicksal. Aber ehrlich gesagt ist mir als letztes grosses Lawinenunglück das von vor 11 Jahren in Galtür in Erinnerung.


Und da beginnt für mich der Aspekt der Tierquälerei. Verhältnismässig wenig sterben Menschen - unverschuldet - aufgrund einer Lawine. Ganz im Gegensatz zum Beispiel zu Krebs, Malaria und ähnlichen Krankheiten. Für mich gibt es darum überhaupt keinen Grund unschuldige Tiere so zu Tode zu quälen. Allein die Vorstellung, dass lebendige Tiere einfach im Ötztaler Schnee vergraben werden und man auf die Uhr schaut, wie lange es geht bis sie ersticken oder erfrieren ist doch einfach barbarisch und gehört bestraft! Entsprechend kann ich die Forderungen der Tierschutzorganisationen "Vier Pfoten" und "Bürger für artgerechte Nutztierhaltung" nur unterstützen. Es reicht, dass man ungestraft Bären, Wölfe oder neuerdings auch Flamingos einfach so abknallen oder Hunde und Katzen halten darf, ohne dass man tagsüber Zeit hat für die Viecher. Erst recht wenn man die Reaktion von Studienleiter Peter Paal der Uni Insbruck liest: "Der Rummel ist nachvollziehbar, aber auch naiv und bizarr, weil jeden Tag an vielen Orten Tierversuche stattfinden". Aha und weil jeden Tag irgendwo ein Mensch umgebrachtwird, soll man dann also auch Mörder einfach laufen lassen? Je häufiger etwas geschieht, umso mehr wird es geduldet. Komische Einstellung.

18. Januar 2010

Meine Nacht mit Drew, Chloë und Jennifer

Wow, war das eine Nacht. Nicht nur die oben erwähnten Damen - welche mit Nachnamen übrigens Barrymore, Sevigny und Aniston heissen - haben mir mit die Nacht verbracht, nein es waren noch gaaanz viele andere Damen und Herren dabei. Mit mir im Bett quasi. Der Grund dafür hiess: Golden Globes 2010! Ja, es gibt nicht viele TV-Events für welche ich extra mitten in der Nacht den Wecker stelle. Super Bowl, ein grossartiger Boxkampf, die Oscars, vielleicht mal die MTV-Awards oder eben die Golden Globes gehören da - je nach Müdigkeitsfaktor und Programm am anderen Tag - dazu. Okay, die Show letzte Nacht war bestimmt nicht die Beste, aber sie hat unterhalten. Dazu hat aber auch Twitter beigetragen!

Nun, wer in welcher Kategorie gewonnen hat kann man zum Beispiel hier nachlesen. Das hat für mich auch nicht unbedingt eine grosse Rolle gespielt. Viel spannender finde ich jeweils die Reaktionen der Gewinner und der Verlierer. Ebenso die Dankesreden und vor der offiziellen Übergabe natürlich die Laudatio. Nicht zuletzt interessiert natürlich noch, wer trägt was und wer tritt wie betrunken auf die Bühne. Gewinner in dieser Kategorie vermutlich einmal mehr Mickey Rourke, dicht gefolgt vom Dude Jeff Bridges. Obwohl, so richtig peinlich war letzte Nacht eigentlich niemand, nicht einmal Mike Tyson der mit dem Cast von Hangover einen Globe abholen durfte. Besonders politisch wars in diesem Jahr auch nicht, das Stichwort Haiti wurde zum Beispiel genau einmal erwähnt, genau so hat man nur einmal Gott oder Obama gedankt. Besonders berührt haben die Auftritte von Meryl Streep, welche eine eine bewegende Dankesrede gehalten hat, der vom Krebs gezeichnete Dexter-Hauptdarsteller Michael C. Hall sowie natürlich Regisseur Martin Scorsese, der verdientermassen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde!

Nun, aber witzig wars in diesem Jahr. Das lag zur Hauptsache am Moderator, dem Engländer Ricky Gervais. Ein Komiker wie er im Buche steht, der gleich zu Beginn klar machte, dass er Vollgas geben werde weil man ihm diese Moderation wohl eh kaum ein zweites Mal anvertrauen werde. So gabs Sprüche über all die operierten Nasen, Brüste und Lippen im Publikum, aber auch über den Alkoholkonsum von Mel Gibson. Dabei gab Gervais aber auch gleich offen zu, dass er selber auch schon ein paar Drinks intus hatte. Von den Preisträgern war Robert Downey Jr. witzig, der meinte, er wolle eigentlich überhaupt niemandem danken. Tja und dann noch zu den Damen der Schöpfung: das von mir gleich zu Beginn erwähnte Trio fand ich besonders bezaubernd. Aber natürlich gab es auch den einen oder anderen besonders tiefen Ausschnitt, Mariah Carey oder Halle Berry seien da speziell erwähnt.

Besonders witzig war die Nacht aber dank Twitter. Erstens haben auch in unserer Gegend viele Leute - unter anderem Chris und Vinjii aus meiner Blogroll - das Spektakel angschaut. Zweitens haben haben auch die Stars selber fleissig über iPhone ihre Eindrücke live rausgehauen. Demi Moore und Ashton Kutcher waren dabei besonders fleissig. Den Vogel abgeschossen hat aber eindeutig Amanda Palmer, die Frontfrau der Dresden Dolls. Sie sass besonders weit vorne und keine Location war vor ihrer iPhone-Cam sicher. So hat sie sich dann mal eben auf dem roten Teppich ermorden lassen oder auch ungeniert in der Frauentoilette (Foto links) abgedrückt, wo sich die "Reichen und Schönen" gerade frisch gemacht haben. Herrlich!

So und zum Schluss einfach noch zwei Sachen die mich mitten in der Nacht zum Gröhlen gebracht haben. Da wäre der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der den Film Avatar ausgezeichnen durfte und gemeint hat, dass er mit Regisseur James Cameron den Deal habe, dass die Hälfte der Einnahmen dazu benutzt würden um die Staatsfinanzen auszugleichen. Das war aber nur halb so lustig wie Noldis Aussprache von Avatar: "Avadaar... Abadaahh!" Hammer... hier das Video. Und dann noch der bitterböseSpruch des Abends, der nach dem Sieg von Christoph Waltz (er spielt in Inglourious Basterds einen SS-Offizier!) über Twitter die Runde gemacht hat... "It makes sense that Christoph Waltz ends up in Hollywood. That's where all the Jews are hiding from the Nazis".



13. Januar 2010

Von Big Brother und Prostitution

Jetzt mal ganz ehrlich, habt ihr gewusst dass in der Schweiz die Prostitution bereits ab 16 erlaubt oder zumindest geduldet ist? Ich hab das gestern im 20 Minuten gelesen, dann gegoogelt und tatsächlich - in der Schweiz kann jede 16jährige bereits auf den Strich gehen und so ihr Geld verdienen. Berichte im Tagi, der NZZ und der BAZ bestätigen diese traurige Tatsache! Meine Frage natürlich, können die jungen Frauen das nur oder tun sie es auch. Laut den Zeitungsberichten sei die Prostitution für solche Girlies vorallem dazu da, sich teure Kleider oder Ausgang finanzieren zu können. Naja, ich finds krass - vorallem weil die Schweiz im internationalen Vergleich mal wieder ein Spezialfall ist und durch diese Tatsache vermutlich der eine oder andere Sextourist mal gerne ein Weekend in Zürich und eine Nacht mit einem Tennie verbringt. Krank!

A propos krank. Da ist doch am Montag Big Brother 10 gestartet und als Medienjunkie konnte ich es natürlich nicht lassen, zumindest ein paar Malin die Startsendung zu zappen. Und was sehe ich, nicht nur C-Promis nein, irgendwelche F-Promis die man zwar nicht wirklich kennt, dank Google aber doch so einiges über sie erfahren kann. Das Kabinett des Schreckens stellt sich wie folgt zusammen:

- Carlos, ehemaliger RTL-Superstar-Finalist, bekennender Homosexueller und HIV-infiziert.
- Harald, Carlos' Freund mit den genau gleichen Attributen.
- Uwe, amtierender Mister Hamburg
- Kristina, Kasachin mit OP-Brüsten und 3 monatiger Blitz-Ehe inkl. Scheidung im Gepäck.
- Micaela, GNTM-Teilnehmerin. Sängerin, Model, Schauspielerin und depressiv veranlagt.
- Iris, die Mutter von "Model" Daniela Katzenberger, Quotenpummelchen und gute Seele im Haus.
- Horst, selbst tätowierter Tätowierer. Der den Tod seiner Eltern im Haus verarbeiten will.
- Eva, 23, Soziologiestudentin. Hatte noch nie eine Beziehung und kennt Sex vom Hörensagen her.
- Daniel ist mit 19 das Nesthäkchen. Sunnyboy, Getränkekistenschlepper und Ruhrpottjunge mit grosser Klappe
- Pisei ist (angeblich) Miss Dresden, hat ebenfalls operierte Brüste ist 19 und sieht aus wie 35.
- Sexy Cora, blonde Pornodarstellerin mit Monsterdingern. Ist beim Weltrekord im Blasen beim 75sten Typen mangels Luft KO gegangen.
- Pluto, ist obdachlos und lebt in Köln mit seinem Hund auf der Strasse.

    Tja, da fehlt eigentlich nur noch eine 16jährige Prostituirte aus der Schweiz die den Job nur macht, damit sie sich ihre Gucci-Klamotten leisten kann. Nein, Spass beiseite: RTL2 hat mit der ganz grossen Kelle angerichtet. Gescheiterte Existenzen hoch sieben treffen sich da in der Big Brother Welt, die übrigens in Luxus und Müllhalde aufgeteilt ist. Wobei auf der Müllhalde fast ausnahmslos Frauen wohnen. Ein richtiges Bild konnte ich mir am Montag beim Einzug nicht machen, aber die beiden schwulen Herren, der Pluto und die fast 1 Meter 90 grosse Sozi-Studentin haben mir noch den vernünftigsten Eindruck hinterlassen. Total asi scheint ja der Tätowierer gewesen zu sein, er ist am ersten Tag bereits wieder ausgezogen und zwar aus Angst vor einer Aids-Ansteckung. Wie peinlich ist der denn... Ansonsten haben mir vorallem die Teilnehmerinnen einen echt dummen Eindruck hinterlassen. Aber okay, wer nen Weltrekord im Blasen aufstellen will der kann sie nicht alle haben...

    Hab ich schon erwähnt, dass es wieder schneit? Ich finds echt schön. Vorallem der Hundi hat seinen Plausch in der weissen Pracht. Gestern nach dem Spazieren sah er eher aus wie Reinhold Messner, denn wie Capo dei Capi. Und wer sich - es soll solche Leute wirklich geben - weiterhin über den Schnee aufregt dem sei gesagt: wir haben Winter! Und da gehört dieses weisse Zeugs das vom Himmel kommt dazu. Wer das Kinderlachen bei einer Schneeballschlacht vom Schulhausplatz her hört, der weiss dass es durchaus Menschen gibt, die ihre Freude am Schnee haben. Und hey, in ein wirkliches Chaos stürzen uns die paar Zentimeter gefrorenes Wasser - trotz geschlossenen Flughäfen und Tempo 50 auf der Autobahn - ja auch nicht. Wahre Probleme hat derzeit Haiti, eines der ärmsten Länder der Welt wird vom stärksten Erdbeben seit 1770 zerstört. Was jammern wir da über den Schnee?

    11. Januar 2010

    Habt ihr auch Hamster gekauft?

    Das war nun also Daisy? Nun, vor ein paar Jahren - als ich noch jung und die Welt noch normal war - hat man dem ganz einfach "Winter" gesagt. So viel Schnee gab es ja dann auch nicht und wenn ein paar Autos im Schnee steckengeblieben sind, dann hatte das vielleicht mehr damit zu tun, dass heute öfter bei den Winterreifen gespart wird als mit einem Jahrhundertwintersturm. Nun, ich fand den Schnee gestern durchaus toll, vorallem dem Hund hats gut gefallen in der weissen Pracht rumzutollen. Und von seiner Laune hab ich mich natürlich gerne anstecken lassen. Interesssant fand ich ja die Berichterstattung zum Thema Schnee 2010. Diverse Warnungen waren zu lesen, es soll sogar Menschen gegeben haben, welche Hamsterkäufe getätigt haben. Hamsterkäufe, übrigens ein absolutes Lieblingswort von mir, denn ich werde nie verstehen warum Menschen in Krisenzeiten gerade Hamster kaufen sollen....

    Nach dem Scherz des Tages nun zu einem traurigeren Thema: Attentat beim Africa-Cup. Ja, ich fand diese Schüsse auf die Nationalmannschaft von Togo echt dramatisch. Klar hat der Sport seine Unschuld schon vor Jahren verloren, trotzdem lebe ich noch immer mit der Illusion dass eben dieser Sport Völker verbinden kann. Gerade Grossanlässe wie der Africa-Cup einer ist, sollten doch für Freude und Völkerverbindung stehen. Aber eben, ich habe mich getäuscht und einmal mehr wurde eine Sportveranstaltung politisch missbraucht, mit grausamen Folgen. Dass die Eröffnungspartie zwischen Gastgeber Angola und Mali nach einem 4 zu 0 noch 4 zu 4 Unentschieden geendet hat war da ein kleiner Trost. In der Schweiz ruht die Meisterschaft ja noch, der FC Aarau lässt seine Fans in Sachen Transfers weiterhin hängen - beim Testspiel am Samstag stand mit Veli Lampi gerade mal ein Testspieler auf dem Platz. Tja und am siebten Februar gehts schon wieder los, mit dem kapitalen Spiel gegen Bellinzona. Die Gleichgültigkeit, die vielerorts erkennbar ist macht mir irgendwie Sorgen. Aber es ergeht mir ja langsam gleich was dieses Thema angeht.

    So, das wars schon wieder für heute. Am Abend startet bei RTLII die neue Staffel Big Brother, denke dass ich das hier im Blog sicher auch mal thematisieren werde die nächsten Tage. Einmal mehr gelernt habe ich in den letzten Tagen, dass ich auf dieser Seite nur im Ausnahmefall private oder geschäftliche Themen abfeiern sollte - so wie ich das eigentlich seit Jahren mache - denn es gibt immer wieder Neider und Nachahmer, welche sich gerne bei Monsieur Fischer umschauen. Da werden dann auch gerne mal Ideen und Texte geklaut oder kopiert und Beiträge mit anonymen Kommentaren torpediert. Aber wie sagte schon Rudi Carrell: "Eine gute Idee erkennt man daran, dass sie geklaut wird."

    10. Januar 2010

    Feierabend für Leo's Popstar-Duo?


    Das aus der ProSieben-Castingshow "Popstars" hervorgegangene Duo Some & Any floppt in den Charts: Das Album "First Shot" der Nürnbergerin Vanessa und dem Schweizer Leo stieg nur auf Platz 47 der deutschen Charts ein. Die Single "Last Man Standing" schaffte es nicht in die Top Ten, sondern erreichte lediglich Platz 16. Die beiden sollen damit den schlechtesten Start aller bisherigen "Popstars"-Gewinner hingelegt haben, heisst es bei "Musicnews". Ihre Vorgänger No Angels, Bro'Sis, Overground, Nu Pagadi und Monrose landeten mit ihren ersten Alben in Deutschland immerhin kurzzeitig in die Top Ten. Es mag mitunter auch am Namen liegen, denn der ist, so viel war aus der Zuschauerreaktion beim Finale zu erkennen, nicht glücklich gewählt: Bei seiner Bekanntgabe schallten Buhrufe aus dem Publikum.

    In deutschen Medien wird nun bereits über eine Auflösung von Some & Any spekuliert. Auch von einem möglichen Austausch ist die Rede, etwa gegen die Castingshow-Konkurrenten Elif und Nik. Die Zweitplatzierten waren in den Amazon-Download-Charts erfolgreicher als die Gewinner. Wars das also schon und Roman Kilchsperger hatte recht als er sagte, Leo werde bald wieder Handys verkaufen? Naja, für mich wäre die Auflösung des Duos ein kleiner Verlust, der lediglich aufzeigen würde wie austauschbar solche Retortenprodukte sind!

    8. Januar 2010

    La prima settimana 2010

    So, die erste Woche im neuen Jahr ist schon fast um. Wie heisst oder hiess es jeweils in einer deutschen Soap-Opera? "Es wird viel passiern, ohhhohhhoo..." nun, die Woche hat sich wirklich gerade ziemlich ins Zeugs gelegt. Ein paar geniale Jobs sind bei der Ideen- und Textmanufaktur eingegangen, zwei davon mit einem riesigen Volumen! Dann hat der Postmann zweimal geklingelt und mir einerseits mein letztes Weihnachtsgeschenk gebracht: das WM-Shirt von Thierry Henry! Andererseits gabs nen iPod touch, den ich bei einem Blogger-Wettbewerb abgegraben habe. A propos Wettbewerb, wie erwähnt hab ich ja einen Textwettbewerb gewonnen und das Preisgeld an die Stiftung "for nicky" überwiesen. Die Koordinatorin des Projekts gegen Jugendgewalt Yvonne Hoheisel-Wyss hat sich daraufhin bei mir gemeldet mit einem offenen Dankesschreiben, das mich aufgewühlt hat:

    lieber reto ich danke dir und den autoren/wortakrobaten für den adventsblogg und die spende für das projekt for nicky und all denen die dich unterstützt und für reto gevotet haben.
    ja heute ist wieder so ein tag erinnerungen kommen hoch. nicky hatte jeweils die plastikkönige von den vorjahren aufbewahrt und liess sie dann zum einsatz kommen falls er es auf direktem weg nicht schaffte. auch das ist nicky, so viele lustige + schöne erinnerungen.
    nun ich habe auch sein zeichen verstanden und werde mich mit all meiner energie gegen jugendgewalt einsetzen. zusammen können wir etwas bewirken. es sind nicht diese spektaktulären aktionen, sondern schritt für schritt in die richtung die uns als gesellschaft weiterbringt.
    ein riesengrosses dankeschön für das vertrauen das ihr mir und dem projekt entgegbringt.viele spannende und auch ambitiöse herausforderungen warten auf mich.
    für nicky - wegen nicky - für unsere jugend - unsere zukunft! umarmt das leben!
    d'yvonne


    Merci! Da fällt einem natürlich die Überleitung zu alltäglichen Themen nicht wirklich einfach, aber eben, das Leben geht weiter. Wobei diese Weisheit im Falle von Lhasa de Sela leider nicht stimmt, die begnadete Sängerin ist im Alter von gerade mal 37 Jahren an Brustkrebs vestorben. Ich habe ihre Songs und vorallem ihre einzigartige Stimme geliebt. Weniger bekannt war mir die zweite prominente Verstorbene dieser Woche, Casey Johnson. Okay die Firma ihres Grossvaters Johnson & Johnson kenn ich, aber nur weil die die Erbin gewesen wäre und ein Lotterleben geführt hat muss ich sie glaub nicht kennen, oder? Entsprechend sind all die Schlagzeilen in den Boulevardblättern an mir vorbeigehuscht. Einzig im Tagesanzeiger hab ich dafür einen Nachruf auf Lhasa de Sela gelesen, das Leben ist ungerecht.


    Sportlich wars eine ruhige Woche. Klar, der Wintersport mit der Vierschanzentournee und der Tour de Ski. Bei beiden Events haben sich Schweizer tapfer geschlagen, die vordersten Plätze blieben bislang jedoch den anderen Nationen vorbehalten. Aber eben, Olympia kommt erst noch und da schlagen wir dann zu. In Sachen Transfers behält sich der FC Aarau weiterhin bedeckt, ausser dem Finnen Veli Lampi ist scheinbar nicht einmal ein neuer Spieler im Training. Ebenso halten sih die gross angekündigten Abgänge bisher im überschaubaren Rahmen. Schade, einmal mehr gabs anstatt Taten bislang nur grosse Worte! Lustig find ich indess die "Affäre Ribéry", da frag ich mich ob die Bayern kein Französisch verstehen. Ansonsten könnten sie nämlich nachlesen, dass der Franck genau das gleiche Theater vor ein paar Jahren bei Marseille schon abgezogen hat. Knie kaputt, Zehen verletzt und so weiter. Und währenddessen immer jammern und Kontakte zu neuen Clubs suchen und pflegen. Schade, eigentlich ein Weltklassespieler nur mit der Disziplin hat er es nicht so.


    So, dann lassen wir diesen Rundumschlag für heute mal so stehen. Das Redesign vom Blog hat ja inzwischen wohl die gesamte Leserschaft bemerkt, das grosse Theater rund um das Tief Daisy erinnert mich an die Schweinegrippe. Leute, wir haben Winter und da gehört Schnee dazu! Hätten wir keinen kämen die Medien wieder mit der Klimaerwärmung. Der Ausdruck Ethik ist für die modernen Medien leider zu einem Fremdwort geworden, nur noch Sensationen schaffen es auf die Titelseite. Oder ins Fernsehen, wie sonst würde halb Deutschland von einem jugendlichen Sängerknaben Marcel Finette reden, der sich bei DSDS in die Hosen gepinkelt hat und von Dieter Bohlen dafür durch den Kakao gezogen wurde. Seien wir ehrlich, wer freiwillig in eine solche Sendung geht, der setzt sich so oder so dem Spott aus. Schlimmer noch als die die hingehen sind ja die, die sich das noch anschauen! Aber eben, so lange dass Sendungen wie "Supertalent", "Bauer sucht Frau" oder "Deutschland sucht den Superstar" Traumquoten einfahren, so lange wird wohl aus einer ganz normalen Grippe eine "Todesseuche!" und über ein Wintertief wird in der Bild-Zeitung weiterhin zu lesen sein: "Angst vor Blizzard! Sturmtief Daisy droht Deutschland lahmzulegen."

    19. November 2009

    La France a son ticket en main

    "Ohne Irland fahrn wir zur WM!" oder "Aux armes cityoens! Formez vos bataillons!" Ich könnte den diesen Beitrag beginnen wie ich möchte, egal: nur Hass und Wut kommen mir am heutigen Donnerstag entgegen. Et alors? Klar, das Spiel gestern Abend war Müll. Die Franzosen waren schlecht. Thierry Henry hat den Ball mit der Hand gespielt. Es war zuvor Abseits. Und die Iren haben tapfer gekämpft. Reicht das? Danke! Aber, ja und jetzt kommt das aber: Frankreich fährt zur WM nach Südafrika. Und das ist verdammt noch mal gut so! Der Schiri Martin Hansson hat einen Fehler gemacht, na und? Aber, noch einmal das aber. Ich hab das Spiel in einem britischen Pub gesehen, war so ziemlich der einzige Mensch in dem Schuppen welcher den Franzosen die Daumen gedrückt hat. Und nur wenige Minuten bevor die Hand Henrsy ins Spiel kam, kam ein Ire - ja ein Ire - zu mir und wir haben uns unterhalten. In der Nachspielzeit hat der gute Mann noch gemeint, dass der Schiri einen guten Job mache bei diesem Spiel. Okay, ein paar Minuten später war er dann anderer Meinung. Ma fois! Eine Meinung die sogar die grösste französische Sportzeitung l'Equipe teilt und nach der Quali ebenfalls nicht in blinde Euphorie verfällt:

    "Une très décevante équipe de France se qualifie pour la Coupe du monde 2010 après une rencontre hachée qui s'est décidée au bout du suspense. L'Irlande a été plus que méritante mais doit s'incliner par la plus cruelle des manières, une erreur arbitrale."

    Aber, dass danach Twitter und Facebook überschwemmt werden mit netten Ausdrücken wie "Betrüger", "Froschfresser", "Disqualifikation", "Hurenbock" oder "Schneckenficker" das lässt mich dann heute Donnerstag erst recht mit einem Lächeln durch die Gegend spazieren. Henry hat Hands gespielt, ja und? Soll er deswegen zum Schiedsrichter gehen und sagen, dass dieser das Tor nicht zählen soll? Eben. Immerhin hat er nach dem Schlusspfiff nicht ausgelassen gejubelt - fair! Jede Mannschaft dieser Welt gewinnt einmal durch eine Fehlentscheidung des Schiris und jede Mannschaft dieser Welt verliert einmal durch eine Fehlentscheidung des Schiris. Aber es liegt im Hang zum Minderwert der Schweizer, dass man gerne gegen die "Grossen" stänkert. Schliesslich findet der Eidgenosse auch gegenüber dem Deutschen eher selten ein freundliches oder lobendes Wort und geht in Schadenfreude auf, wenn unser nördlicher Nachbar mal stolpert...

    Und wenn all ihr Fussballbesserwisser auf jemanden wütend sein wollen, dann doch bitte auf den schwedischen Schiri und seinen Assistenten an der Linie. Die beiden haben einen Fehler gemacht und das wars. Wollt ihr sie deswegen aufhängen? Wo gehobelt wird, da fallen halt mal Späne. Sprich, auch ein Schiri ist ein Mensch und hat das Recht einen Fehler zu machen. Und wem das nicht reicht, dem zähle ich sonst gerne das eine oder andere Spiel der Franzosen auf, in denen les Bleus wegen einem Schiri-Entscheid verloren haben! Vorzugsweise gegen die Italiener übrigens... ein Land das der Homo erectus helveticus wegen seinem guten Wein, der feinen Pizza und den tollen Menschen - im Gegensatz zu Frankreich, so nebenbei dem Auswanderungsland Nummer eins der Schweizer - natüüüürlich in sein rotweisses Herz geschlossen hat!

    Ja, mir sind die Iren auch très sympa, aber der Sport ist nun halt mal so. Einer gewinnt und einer verliert. Und gestern Abend war das Glück auf der Seite der Franzosen. Und la grande Nation hat mich und 65'073'482 weitere Menschen glücklich gemacht. Das erst noch ganz ohne Ribéry... Vive la France! Allez les Bleus! NTM Domenech! Und wenn wir schon dabei sind hat mich auch die Quali der Algerier - ja das sind die, die gerade das höchste Minarett der Welt planen - sehr gefreut, vor Otto Rehagel zieh ich den Hut, für Russland tuts mir leid, ebenso für Bosnien - wobei ich mit Portugal auch leben kann. Alle sind an Bord, die WM kann kommen!

    PS: Wie heisst der aktuelle Handballweltmeister? Eben, Frankreich!


    12. November 2009

    Jessica Schwarz ist nicht Romy Schneider

    Gestern Abend war es soweit, die ARD hat ihren Spielfilm "Romy" einer breiten Öffentlichkeit gezeigt, bis dahin hatten ihn ja nur eine Handvoll Promis anlässlich der Premiere in einem deutschen Kino gesehen. Entsprechend gross war dann natürlich auch die Vorfreude auf den Film, schliesslich gab es im Vorfeld sehr viel über Jessica Schwarz und Romy Schneider zu lesen. Ich persönlich mag beide Frauen als Schauspielerinnen sehr, Jessica Schwarz blieb mir besonders in "Kammerflimmern" und "Verschwende deine Jugend" in guter Erinnerung. Die guten Filme von La Schneider hier aufzuzählen erübrigt sich vermutlich. Im Gegensatz zu vielen Menschen mag ich allerdings ihre Sissi-Streifen überhaupt nicht, umso mehr dafür dann die Filme die sie später in Frankreich mit Alain Delon, Philippe Noiret oder Jacques Dutronc gedreht hat. In der vermutlich intensivsten Zeit ihres viel zu kurzen Lebens.

    Womit wir dann wieder beim Film von gestern Abend wären. Es war ja kein eigentlicher Spielfilm, vielmehr ein Biopic. Also eine Mischung aus Biografie und Spielfilm. Entsprechend gab es im Film immer wieder Rückblenden und Ausschnitte aus privaten Super8-Streifen. Wobei genau diese leider ebenfalls nachgedreht waren und so ein Stück Authentizität verloren ging. Meiner Meinung nach war für den Film einerseits viel Ausdauer gefragt und - sofern man sich wirklich für das Leben von Romy Schneider interessiert hat - ein gewisses Grundwissen. Immer wieder wurden Zeitsprünge gemacht, viele Abschnitte von Romys Leben ausgelassen und gewisse Menschen aus ihrem Leben nur schemenhaft dargestellt. Fazit: ich fand den Film leider nicht besonders gelungen. Vielleicht auch aus dem Grund, weil ich einfach mehr davon erwartet habe. Bei Jessica Schwarz kam es mir vor, als hätte man sie an eine Leine gelegt und es ihr untersagt, ihr gesamtes Potential abzurufen. Im Dienste der Darstellung der wahren Romy Schneider. Wobei eben diese Frau dann in der anschliessenden Doku - mit realen Bildern - ganz anders darstgestellt wurde als noch im Film zuvor. Divenhafter, erfüllt von Traurigkeit und Frustration, auf der Suche nach Glück, lustvoll... Ja halt ausgefüllt mit Gegensätzen. Und genau diese Gegensätze - unter anderem auch die starke Depression von Romy Schneider - haben mir gefehlt.

    Man sah sie zwar immer mal wieder mit einem Glas Rotwein und einer Tablette in der Hand. Als dann aber ihr Mann Harry vor dem Anwalt das Sorgerecht für den Sohn verlangte, mit der Begründung Romy habe ein Alkoholproblem war man als Zuschauer doch ziemlich verdutzt. Denn so wirklich haben sich die Macher des Films nicht getraut die dunkle Seite der La Schneider zu zeigen. Aber vielleicht war es auch einfach gar nicht möglich ein so intensives Leben einer speziellen Frau in nicht einmal 2 Stunden abzuhandeln. Schade drum, die wunderschöne Romy Schneider hätte mehr verdient gehabt!