30. September 2010

Raser: Leute, Schönenwerd ist überall

Wahnsinnig wie sich die Boulevardmedien derzeit auf den Prozess gegen die Raser von Schönenwerd stürzen und entsprechend Meinungsmache betreiben. Okay, ich hab mir auch lange überlegt ob ich zu diesem Thema überhaupt etwas schreiben soll hier im Blog, zu hoch kocht derzeit die Volksseele bei den Begriffen Raser und Schönenwerd. Eines ist klar, und das hab ich hier drin schon am 17. November 2008 geschrieben: diese Idioten gehören hart bestraft! Seit diesem ersten (und einzigen) Blogeintrag zu diesem Thema ist allerdings viel passiert: der Prozess hat begonnen, Details wurden bekannt, die Boulevardjournis berichten von jeder kleinsten Randgeschichte und - fast der wichtigste Punkt - in der Schweizer Bevölkerung ist eine äusserst aggressive Diskussion losgegangen. Und genau das ist für mich der wunde Punkt an der tragischen Geschichte. 

Längst geht es nicht um das Opfer des Raserunfalls in Schönenwerd. Egal ob am Fussballspiel, bei der Arbeit, in der Beiz, an der Party, in der Familie... man kommt fast nicht drum herum dass man in diesen Tagen den Begriff "Schönenwerd" hört. Bis vor kurzem war für mich Schönenwerd die Bally Schuhfabrik wo mein Opa mal gearbeitet hat und dann noch das gruselige Bier - mehr nicht. Okay, ein leckeres Thairestaurant hat es da auch noch. Das wars dann aber auch schon. Und ich wohne unweit dieser Solothurner Gemeinde, aber plötzlich spricht aber die halbe Schweiz von Schönenwerd. Scheint sich da bestens auszukennen, weiss was das Dorf zu bieten - oder eben nicht zu bieten hat - und kennt sogar noch jemand der das Opfer gekannt hat. Entsprechend werden dann Urteile gebildet, Schönenwerd sei ja sowieso eine Gemeinde mit einem sehr hohen Ausländeranteil, da verwundere ein solcher Unfall überhaupt nicht. Der Blick haut dann noch eins drauf und fodert knallhart: 


Bei Facebook vergeht fast kein Tag, an dem nicht eine neue Gruppe gegründet wird. Dabei gibt es alles, es werden knallharte Strafen, ewiger Ausweisentzug, lebenslängliche Haft, Ausschaffung und gar die Todesstrafe gefordert. Innerhalb der Gruppen ist teilweise der blanke Krieg ausgebrochen, Freunde der Raser bekämpfen Kritiker. Schweizer beschimpfen Ausländer. Motorsportfans verteidigen sich gegen Radfahrer. Alt gegen Jung, links gegen rechts. Die Sachlichkeit bleibt dabei auf der Strecke. Es ist genau so bescheuert die Täter in Schutz zu nehmen und, wie es eine naives Ding getan hat, eine Facebook-Gruppe PRO milde Bestrafung zu gründen, wie es genau so dumm ist die Todesstrafe zu fordern. Wir leben beim besten Willen im Jahr 2010 und sollten intelligenter handeln als Menschen an eine Wand stellen zu wollen. Egal was die getan haben. Klar ist es nicht einfach Lösungungen zu finden, aber - wurden sie denn bislang überhaupt gesucht? Die Raser-Initiative kämpft sei langer Zeit um Unterschriften, die Stiftung Roadcross wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen und für viele Politiker taugt das Thema Rasen gerade mal dazu, ein paar Floskeln im Wahlkampf rauszuhauen. 

Vielleicht sollte man sich einfach mal die Frage stellen, warum jemand mitten in der Nacht bei Nebel mit weit über 100 KmH durch ein Dorf rast. Kann diese Frage nicht beantwortet werden müsste man sich vielleicht daran machen, nach Gründen zu suchen. Und dort den pädagogischen Hebel ansetzen! Wer danach immer noch nicht spurt, dem sollte die Rechtssprechung den garaus machen. Was bringt ein Führerscheinentzug? Ein Auto fährt auch ohne. Und wie der Blick uns gestern verraten hat, schaut auch der Vater des einen Täters dafür, dass sein Sohn immer wieder neue, schnelle Autos am Start hat. Also, wo liegen die Probleme genau? Die bescheuerte Raserei mit all den Todesopfern ist nur das Ergebnis, das Ergebnis unzufriedener und unterbeschäftigter Jugenlicher ohne Selbstvertrauen und ohne Perspektive. So lange aber niemand die Wurzeln ausreisst, werden wir auch in 10 Jahren noch um Opfer trauern. Aber eben, es ist natürlich einfacher zu fordern, dass man diese bösen Ausländer an die Grenze stellen soll, als ihnen etwas zu bieten, dass sie vom Scheiss machen abhält. Aber nehmen wir mal an, wir schicken diese Jungs wirklich nach Hause, wie 99 % bei einer Tele Züri-Umfrage das fordern. Wie bestrafen wir dann den nächsten Schweizer, der einen unschuldigen Menschen zu Tode rast oder prügelt? Wohin schicken wir den, damit wir uns nicht mehr mit dem Problem befassen müssen? Nach Sibirien? 


Ob mehr Ausländer straffällig werden als Schweizer - ja auch solche Statistiken sind in diesen Tagen gerade aktuell - ist mir persönlich eigentlich ziemlich egal. Die Raser von Schönenwerd kamen nun halt einmal aus der Türkei und anderen Ländern und hiessen Cemal, Nekti und Co. Aber seien wir ehrlich, Todesraser kamen auch schon einmal aus Hintertupfigen und hiessen Hansli Müller oder Bruno Meier. Gerast wird nicht erst seit 2008! Unterm Strich gehört jeder uneinsichtige Verkehrsrowdie bestraft, egal welche Nationalität, welche Bildung, welches Einkommen oder welches Alter. Und zwar - da stimme ich vielen Forderungen zu - hart bestraft. Es kann nicht sein, dass die Verteidigung schon nur auf die Idee kommen kann bedingte, kurze Haftstrafen für die aktuell Angeklagten zu fordern. Ein zweistellige Anzahl Jahre Knast, begleitet von Arbeit und Therapie... immerhin haben diese jungen Herren ein Menschenleben ausgelöscht und zeigten sich mit ihrem wiederholten Rennen alles andere als einsichtig. Und auch von zu Hause her scheint da nicht wirklich viel Support zu kommen. Aber eben, es hat keinen Wert dass ich an dieser Stelle noch weiter philosophiere, ich mache keine Gesetze und habe unterm Strich auch nichts zu sagen diesbezüglich. 

Meine Meinung bleibt lediglich die, anstatt zu streiten oder Todesstrafen zu fordern würde man die Unzufriedenheit im Volk jetzt lieber dazu nutzen konstruktive Gespräche zu führen. Jetzt ist die Schweizer Bevölkerung sensibilisiert! Und die aktuellen Terrordrohungen der Raser-Freunde im Internet gegen den Blick sind genau so bescheuert wie die Forderung mancher Schweizer nach der Wiedereinführung der Todesstrafe oder einer Ausländerpolitik wie sie Sarkozy in Frankreich gerade durchsetzt. Denn, wie es die Toten Hosen einst sangen: "Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein!" Unser Land braucht ein durchsetzbare Gesetze gegen Straftäter, Raser, Vergewaltiger, Pädophile, Mörder, Betrüger... und dabei sollte deren Herkunft einzig bei Kriminaltouristen eine Rolle spielen. Aber nicht bei Menschen die seit Jahren hier wohnen, zur Schule gegangen sind oder arbeiten. Denn sonst wird das Problem der - manchmal vielleicht tatsächlich gescheiterten Integration - nur auf die lange Bank geschoben.

PS: Um etwelchen Kommentaren wie "Und wie würdest du reagieren wenn jemand aus der Familie zu Tode gefahren wird..." vorzubeugen: keine Ahnung! Vermutlich möchte ich am Anfang auch Vergeltung üben. Ich denke, dass Hass in so einer extremen Situation ein normales menschliches Gefühl ist. Aber eben, ich selber war zum Glück noch nie betroffen und ich bewundere die Angehörigen der Opfer diesbezüglich. Umso verwerflicher finde ich es dann, wenn vollkommen Unbeteiligte den Tod der Täter fordern, um ihrem Alltagsfrust Luft zu machen, während die Angehörigen trotz Trauer immer noch Würde und Anstand beweisen.

29. September 2010

I'm afraid of Americans

Das puristische Amerika hat wieder einmal gnadenlos zugeschlagen. Von wegen Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Popsängerin Katy Perry hat mit einem Besuch in der Kindersendung "Sesamstraße“ in den USA einen ungeahnten Wirbel ausgelöst. Im Land mit der grössten Produktion von Pornofilmen weltweit, in dem Land wo jeder einfach so ne Knarre kaufen kann, in dem Land welches auch weder das Tragen von Hakenkreuzen noch die NSDAP verbietet. Ja genau, in diesem Land sorgt die an sich harmlose Katy Perry für Proteste im Volk.

Was ist passiert? Die 25-jährige Popsängerin zeichnete einen gemeinsamen Clip mit dem roten "Sesamstraßen“-Bewohner Elmo auf und sang mit ihm eine abgewandelte Version ihres Hits "Hot N Cold“. Für kritische Reaktionen sorgte dabei das Outfit der Sängerin. Perry trug ein gelbes Kleid, das oberhalb des Dekolletés aus durchsichtigem, hautfarbenem Stoff gefertigt war. Zu freizügig für eine Kindersendung befanden die erzkonservativen Kritiker. Ned Flanders lässt grüssen! Man könne förmlich die Brüste der Sängerin sehen, hiess es unter anderem. Ob die Kinder der bibeltreuen Eltern auf ihren Handys vermutlich Killerspiele oder Porno-Clips haben, spielt dabei keine Rolle. Hauptsache immer schön die Doppelmoral und die angeblichen Werte aufrecht erhalten.

Das Duett von Perry und Elmo ist seit Anfang der Woche bei YouTube zu finden und bereits mehr als eine Million Mal abgerufen worden. Eigentlich hätte Perrys Auftritt Ende des Jahres in der "Sesamstraße“ im US-Fernsehen ausgestrahlt werden sollen. Die feigen Produzenten haben sich angesichts der teils empörten Reaktionen von Eltern jetzt aber dagegen entschieden. Es ist vermutlich kein weiter Weg mehr bis zur Wahl von US Präsidentin Sarah Palin. Kein Sex vor der Ehe, die Evolution à la Darwin gabs nie und konservative Schundliteratur wie "Twilight: Biss ins Morgengrauen" von Stephenie Meyer wird Pflichtlektüre an den Schulen. United States and America (Borat), ich war nie da und ich will nie hin oder wie es Fidel Castro gestern gesagt hat: "Das Yankee Reich ist ein barbarisches Imperium!"

Und nun aufgepasst, es folgt das äusserst perverse und Kinder verderbende Video:

28. September 2010

Willkommen in der Bedeutungslosgkeit

Montag Abend, 20 Uhr 10 - das Spiel beginnt: FC Aarau gegen den FC Vaduz. Ein Live-Spiel beim SSF oder noch viel mehr live, direkt im Stadion. Okay, der  im Stadion gesichtete Button "Ich bin ein Halbschuh" - im Bezug auf die Dosenbach-Liga - war durchaus etwas negativ belastet, denn das Spiel hatte durchaus seinen Reiz. Während den ersten 20 Minuten ging es hin und her und auch was danach geboten wurde war durchaus attraktiv... irgendwie. Zusammengefasst ging der FC Vaduz in Führung, Aarau glich aus, schoss das 2 zu 1 und fühlte sich als klarer Sieger. Phaaa, Vaduz glich aus und schoss den Führungstreffer in der gleichen Minute. Bravo! 


Darum meine Bilanz: der FC Aarau ist tot und in der Bedeutungslosigkeit der Challenge League angkommen. Und dafür sprechen gleich mehrere traurige und undiskutierbare Tatsachen:

Wo bitte sind die Drehbanden? Alle wegrationalisiert aus Spargründen...
Die Zusatztribüne ist, genau so wie er Gästesektor, geschlossen. 
Der ehemalige Hamburgerstand: zu! 
Es gibt wieder Pyros und man kann auch Bierflaschen ins Stadion nehmen. 
Ein gewisser - mir unbekannter - Herr Rüedi ist unser Hoffungsträger. 
Gutbezahlte Spieler sind auf dem Platz und ruhen sich aus. 
Der Vorstand will "umsverrecken" nicht aufsteigen und muss die Jungen bremsen.
Die Vaduz-Fans tummeln sich im Aaarau-Sektor. 
Das Stadion ist zu einem Viertel gefüllt. 
Kritiker werden (gell Lukas und Lukas) werden mundtod gemacht. 
Auf dem Platz stehen 8 Nachwuchsspieler. 
Die Bier- und Wurstpreise ändern Mitten in der Saison. 
Der Vaduz-Goalie unterhält sich mit den Aarau-Fans übers Bier... 

Nun gut, es war ein frustrierender Abend im schlecht gefüllten Brügglifeld. Okay, das Spiel war durchaus unterhaltsam. Aber es hat aufgezeigt dass halt beim FCA ein Merenda, ein Schwegler oder ein Jehle spielen. Und bei Aarau der Nachwuchs auf dem Platz steht, weil der Vorstand ja - offiziell - nicht aufsteigen will. Da kann dann auch der - wer kennt ihn nicht - Rüedi nichts dagegen unternehmen. Darum meine "Forderung" schickt diesen Vorstand in die Wüste und zwar sofort. Viel Blabla im Vorfeld und jetzt gar nichts. Überhaupt gar nichts. Der Präsident und der Sportchef haben sich zerstritten, das Geld - welches vom Viehzüchter gekommen wäre - ist versiegt. Kompetenz sucht man innerhalb der Führung derzeit vergebens, Dilettanten  und Amateure auf der ganzen Reihe - welche es innert kurzer Zeit geschafft haben, den FC Aarau in der Bedeutungslosigkeit versinken zu lassen. Jaja, bis das Stadion kommt, in 3 oder 4 oder 5 oder 6 oder 7 Jahren... dann greifen wir dann wieder an. Klar, aus der ersten Liga. 

Sorry, wer es nicht kapiert hat dass man auch in der Challenge League professionell handeln muss, der hat es nicht verdient an der Spitze eines Traditionsvereins zu stehen. Aarau hätte das Potential Kult zu sein: Bochum, St. Paulî, Auxerre, Napoli und Co. lassen grüssen. Vereine mit einer langen und erfolgreichen Tradition. In Aarau hat man diese Geschichte mit Fehlverhalten (Koko, Saibene, Page, Benito....) innert kurzer Zeit kaputt gemacht und spielt nun im Mittelfeld vom Nichts. Die Zuschauerzahlen von gestern Abend sprechen diesbezüglich Bände. 

PS: Trotz Frust... Nein, Ranko ist nicht der Schuldige. Und nein auch die  jungen wilden Spieler können nichts dafür, sie tun - mit Ausnahme von ein paar "grossen" Namen - ihr Möglichstes... Der Fisch stinkt vom Kopf her.

27. September 2010

Twitter, Facebook, Website: Hier werden Sie geholfen!


Ein Umzug ist doch ein guter Anlass noch einmal etwas Werbung für die eigene Sache zu machen. In knapp 2 Wochen zieht die Manufaktur nach Erlinsbach/Aarau um, uns stehen da künftig selbstverwaltete Rämlichkeiten mit mehr Platz und eigenen Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Mehr Infos dazu gibts auf der Firmen-Homepage. Aber zum Thema: "Verständliche Kommunikation ist eine Herausforderung. Dabei ist es zwar wichtig, was Sie sagen wollen, jedoch ist es fast noch wichtiger, was Ihre Leserschaft unter dem Strich verstanden hat. Die Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur unterstützt Sie dabei, für jeden Fall die passenden Worte zu finden. Es gilt komplizierte Sachverhalte auf einfache Art und verständliche Weise zu erklären. Ihre Firma ist noch nicht bei Facebook? Sie haben noch nie etwas von Twitter gehört? Ob Sie es Public Relations, Werbung, Networking oder Öffentlichkeitsarbeit nennen: Die Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur bringt Ihr Thema auf den Punkt. Und in die Medien. Texte sind meine Stärke. Nutzen Sie dies für sich aus! Füllen Sie Ihre Homepage mit Leben, geben Sie ihrer Publikation Inhalte, lassen Sie bestehende Texte redaktionell überarbeiten, hauchen Sie ihrer Anzeige ein Leben ein...

Worte sind stärker als Sie denken! Erfolge durch gezielte Medienarbeit, Online-Aktivitäten, Newsletter, eine Homepage, aktuelle Blogs, Facebook, Twitter und einer kompletten Beratung von Anfang an.  Das Stichwort heisst Social Media, berühren Sie Ihre Kunden auf allen Ebenen. Ich sorge mit meiner Erfahrung - seit Anfang der 90er Jahre im Mediengeschäft - für Ihre Präsenz in der Öffentlichkeit: für Menschen, Produkte oder Themen. Ihre Visionen werden dank zielgenauer Arbeit in den Mittelpunkt gerückt. Durch Artikel in Zeitungen, Fachzeitschriften, Internet, Radio und Fernsehen. Sie brauchen einen treffenden Text zu Ihrem Produkt? Ihrer Firmenbroschüre fehlen noch die passenden Inhalte? Ihr Verein hat immer noch keine eigenen Blog oder Webseite?" Folgende Produkte kann ich Ihnen zu fairen Preisen anbieten:  

PRelations:
  • Pressetexte
  • Medien-Communiqués
  • Publireportagen
  • Blog-Beiträge 
  • Twitter
  • Facebook
Werbung:
  • Werbebriefe
  • Anzeigen
  • Broschüren
  • Flyer
  • Radiospots
  • Werbeslogans
Marketing:
  • Direct Mailings
  • Newsletter
  • Internetseiten
Firmen:
  • Geschäftsbriefe
  • Firmenporträts
  • Geschäfts- und Jahresberichte
  • E-Mails
Privat:
  • Briefe
  • Reden
  • Ansprachen
  • Bewerbungsbriefe
So, das war es auch schon mit den News zum Thema Texten aus Aarau. Wer Interesse hat, der schaut online bei Monsieur Fischers Ideen- und Textmanufaktur vorbei. Aber immer daran denken, es ist noch alles im Aufbau. Habt Nachsicht mit der Homepage und dem Angebot liebe Kunden, was aber natürlich nicht heisst, dass ich nicht mit vollem Herzblut hinter dem Projekt stehe. Ein Blick auf die Kunden und Referenzen dürfte dies verdeutlichen.

Fremd ist der Fremde nur in der Fremde

Ein Zitat von Karl Valentin, dem Münchner Urgestein. Womit wir dann auch gleich beim heutigen Thema wären: München! Derzeit schaut mal wieder die halbe Galaxis auf die bayrische Hauptstadt - so zumindest sehen es die Münchner selber. Das Oktberfest hat die Metropole fest im Griff, bis zu 6 Millionen Gäste tummeln sich auf dem grössten Volksfest der Welt. Bierzelt an Bierzelt auf der Theresienwiese oder besser gesagt auf der Wiesn. Okay, das Fest hat schon was. Das gebe ich offen und ehrlich zu. In diesem Jahr wird ja mit einem traditionellen Anlass zudem das 200 Jahr Jubiläum der Wiesn gefeiert. München wie es singt und lacht. 


Aber München fasziniert sowieso immer irgendwie. Sei es durch das mediterrane Wetter, die lustige Bussi-Gesellschaft, Speis und Trank oder natürlich den Fussball. Wobei es im Moment für den FC Bayern ja nicht wirklich rund läuft. Der Saisonstart ist alles andere als gut verlaufen, man tummelt sich im Mittelfeld und vermisst schmerzlich Spieler wie Robben oder Ribéry. Da kommt das Oktoberfest gerade recht, die Journalisten scheinen benebelt und lassen die Truppe von Van Gaal vor dem Spiel gegen den FC Basel noch in Ruhe arbeiten. A propos Sportjournalisten: Bye bye Töppi. DIE Stimme des aktuellen Sportstudios im ZDF hatte am Samstag seinen letzten Einsatz fürs Fernsehen. Schade, der Typ hats über 30 Jahre lang einfach gebracht. Auch wenn er zwischendurch mal mit Puff-Besuchen, einem abgefackelten Haus oder Alkohol-Exzessen für Schlagzeilen gesorgt hat... in Sachen Sportkompetenz konnte Rolf Töpperwien schlicht niemand was vormachen. Tja und nun hat er sich frühzeitig pensionieren lassen und will sich nun der Familie widmen. Zum Abschluss gibts noch eine Art Biographie, welche ich mir natürlich direkt zulegen musste. Irgendwie kommt mir bei der Kombi München und Töppi das folgende Zitat in den Sinn:

Ein liederliches, sittenloses Nest voll Fanatismus, Grobheit, Kälbertreiber, voll Heilgenbilder, Knödel, Radiweiber...

... sagte einst der Schweizer Dichter Gottfried Keller über München. Gut, so unrecht hatte er ja nicht. Aber ich glaube das ist doch gerade der Charme der Stadt, erzkatholisch und trotzdem immer am feiern. Ein Feierbiest war auch Rudolph Moshammer, der hätte heute Montag auch Geburtstag gehabt.  Wie an dieser Stelle auch schon erwähnt durfte ich ihn vor einigen Jahren in München mal live erleben. Damals war ich in seinem Laden an der Maximilianstrasse und habe mich mit ihm über sein Buch unterhalten. Obwohl er beim Betreten des Ladens vermutlich auf den ersten Blick gesehen hat, dass ich vermutlich nichts kaufen werde, hat er mich äusserst freundlich empfangen. Zuvorkommend erzählte er über sein Buch, zeigte mir den Laden und stellte mir natürlich seine Hündin Daisy vor. Zum Schluss signierte er mir das Buch und verpackte es in einer tollen Tasche, mit seinem Logo drauf. Ich glaub, der Mosi war ein Guter. Er gründete die Stiftung "Licht für Obdachlose" und unterstützte die Münchner Obdachlosenzeitung BISS. Zudem übernahm er eine aktive Patenschaft für ein Suchtentwöhnungszentrum für Alkoholkranke. Daneben führte er sein schillerndes Leben, tja, zuminest so lange bis er von einem Stricher erwürgt wurde. Die Münchner Schickeria war kurzzeitig empört, allerdings hielt sich die Trauer nicht allzu lange. So wirklich gern hat man dann die Schwulen im tiefen CDU/CSU-Land halt eben noch nicht.

Aber zum Schluss noch einmal zurück zum Oktoberfest, welches ich in diesem Jahr leider auslassen muss. Aber das Bananenkisten packen und der Umzug ins Haus sind halt nun mal erste Priorität. Zudem reichts laut meinem Opa, wenn man das Fest einmal erlebt hat und sich dann neu orientiert. In Stuttgart soll es auch ein tolles Volksfest geben... Wir bleiben aber virtuell im München und weil ich es so beeindruckend finde hier noch ein paar Zahlen zur Wiesn 2010. Festhalten und staunen!

Marktstände: 292 
Schausteller: 268 
Gastronomiebetriebe: 116
Grosse Bierzelte: 14  
Total Sitzplätze: 105'000
Personal: 12'000
Toiletten: 1042 Sitzplätze/843 Meter Stehplätze
Bierausschank: 6,5 Mio. Liter
Hendl: 460'000
Haxn: 54'000
Ochsen: 104
Müll total: 1100 Tonnen
Fundsachen: ca. 4'600

Im Jahre 2001 nach dem 9/11 haben sich die Zahlen übrigens halbiert, ansonsten erreicht das Oktoberfest seit Jahren in etwa konstante Besucher- und Literzahlen. Diese Woche startet bei uns in Aarau noch die MAG - ebenefalls ein Fest oder besser gesagt ein Markt. Zwar im kleineren Rahmen, aber - sofern das Wetter mitspielt - ebenfalls gemütlich und durchaus amüsant. 

26. September 2010

Bü-Bü-Bündnerfleisch & Käptn Cook


Auch wenn man das Filmschen inzwischen schon fast überall (sogar Harald Schmidt hat das Video gezeigt) gesehen hat, ich find den Lachanfall von Noch-Bundesrat Hansrudolf Merz sowas von sympathisch und  äusserst menschlich, dass ich ihn auf meiner Seite verewigen wollte. Immerhin zeigt es sauber auf, die dämlich Beamtendeutsch manchmal sein kann... Das ideale Video für regnerische Sonntage oder als Aufmunterung wenn der - in unserem Fall faschoide - Nachbar mal wieder spinnt. "Bü-Bü-Bündnerfleisch" und alles ist vergessen. In der Hoffnung es kommen von den Neugewählten vielleicht in Zukunft auch noch ein paar ähnlich amüsante Zwischenfälle dazu. PS: Lachen ist gesund! A propos neu gewählt: Congrats nach Luzern/Kriens, mit Kerstin Cook hat meine persönliche Favoritin gestern Abend, Pippi Langstrumpf, Dolly Buster und Co. hinter sich gelassen, die Wahl in Zürich gewonnen und darf sich nun ein Jahr lang Miss Schweiz nennen.




23. September 2010

Auf die Plätze, fertig, Bachfischet!

Morgen Abend ist es wieder soweit. Die Aarauer SchülerInnen haben in den letzten Tagen fleissig gebastelt, heute ihre Ruten abgeholt und dürften sich vermutlich schon auf ihren grossen Auftritt freuen. Mit ihren selbstgemachten Lampions durchqueren sie morgen Freitag wieder die Stadt und verzücken das zahlreich anwesende Publikum mit farbigen Lichtern und lauten Sprüchen. Bei uns gibts im Vorfeld wieder einen Apéro auf dem Balkon, welcher in diesem Jahr gleich mit einer Art "Ussuufete" kombiniert wird. Immerhin steht der Zügeltermin unmittelbar bevor... Aber bleiben wir beim Thema "Bachfischet".

Nur noch einmal schlafen und dann steht das Fest nämlich ins Haus. In Aarau kennt man neben dem "Maienzug" als eigentliches Fest nur noch eben diesen "Bachfischet". Dazu kommt noch die MAG, eine Art Herbstmesse, die AMA eine Gewerbeausstellung im Frühling oder der traditionelle Rüeblimärt. Wobei bei Zweiterem nicht wirklich gefeiert wird. Und auch der "Bachfischet" ist eigentlich eine Art Zwitterfest. Weil man sich die Party rund um den Umzug selber organisieren muss. Was jedoch den Vorteil hat, dass im Gegensatz zum Maienzug die Aarauer unter sich feiern. Aber fangen wir vorne an:

Aarau wird ja bekanntlich nicht nur von der Aare, sondern auch vom Stadtbach durchflossen. Früher wurde dieser Bach einmal im Jahr gereinigt, was die Aarauerinnen und Aarauer gemeinsam besorgten. Nach dieser Anstrengung hatten sie Anrecht auf Speis und Trank, bezahlt von den Aarauer Stadtherren.

Heute erledigt das Stadtbauamt und seine Arbeiter diesen Job. Seit gut 150 Jahren jedoch besteht nun der Brauch, dass die Schulkinder "das erste Wasser", das durch das gesäuberte Bett fliesst abholen. Dazu rüsten sie sich mit Haselzweigen aus, diese werden mit bunten, selbergebastelten Laternen geschmückt. So ziehen sie dann dem Flusslauf entlang - sofern das möglich ist, der Bach verläuft meist unter dem Boden - durch die Stadt. Dazu singen oder rufen die Kinder uralte Verse in den Nachthimmel.

Nach dem Umzug findet im Schachen ein Feuerwerk statt, das traditionsgemäss mit dem sogenannten "Mords-Chlapf" sein Ende findet. Und das war's. Das Fest ist also eigentlich ein Kinderfest am Abend. Nur, während ich früher noch mit meinen Schulkameraden durch die Gassen zog, begleiten verängstigte Eltern ihre Kinder heute schon während dem Umzug. Sprich, man sieht in der komplett verdunkelten Stadt mehr dunkle Gestalten (Eltern) als Kinder mit Lichtern. Auch hat die Aarauer Gastronomieszene sich etwas vom "Bachfischet" abgewandt. Wo früher im Anschluss an den Umzug noch kräftig gefeiert wurde, geht man heute schnell nach Hause. Die Kinder müssen ins Bett, es ist ja schon spät.

Trotzdem, an verschiedenen Orten in der Altstadt wird auch morgen Freitagabend wieder kräftig gefeiert, gesungen und getrunken. Ein paar Beizer haben sich ein spezielles Programm bereit gemacht. So wird man mich natürlich auch morgen wieder in der Stadt antreffen, laut brüllend "Fürio de Bach brönnt, d Suhrer händ ne azündt, d Aarauer händ ne glösche, d Chüttiger, d Chüttiger riite uf de Frösche" Und wer jetzt nur Bahnhof verstanden hat, der kommt morgen am besten selber vorbei und schaut sich dieses Spektakel persönlich an!

Zum Schluss muss ich leider noch einmal mit dem Irrtum aufräumen, der Anlass heisst "Bachfischet" und nicht - wie oft gehört - BachfischetE. Der ganze Abend hat entsprechend auch nichts damit zu tun, dass irgendwelche Fischer Fische fischen oder dass Bäche leer gefischt werden und so weiter. Der Umzug startet übrigens um 20 Uhr 15, durchquert dann die ganze Altstadt bevor er im Schachen mit einem Feurwerk endet.

22. September 2010

Gewählt ist...

Die Schweiz hat gewählt. Oder besser gesagt die Vertreter von Herr und Frau Schweizer haben gewählt, also wir haben quasi wählen lassen. Da der Bundesrat ja immer noch vom Parlament und nicht vom Volk bestimmt wird, fiel den Stände- und Nationalräten diese Ehre zu. Dass es  - unter der grossartigen Leitung von Pascale Bruderer - ziemlich lange gedauert hat bis die zwei Neuen fest gestanden sind, das hat wohl inzwischen jeder mitgekriegt. Darum verzichte ich an dieser Stelle auf eine Rückschau auf die Wahl, nur eines ist klar: das Volk hätte genau so gewählt! Ich habe an dieser Stelle vor einiger Zeit eine Volkswahl lanciert, hunderte von Leserinnen und Lesern haben sich daran beteiligt und bis gestern Nacht standen sowohl Simonetta Sommaruga als auch Johann Schneider-Ammann als Sieger dieser Abstimmung fest. 


Ob ich persönlich mit dieser Wahl zufrieden bin, kann ich derzeit überhaupt nicht beurteilen. Ich kenne beide neuen Bundesräte weder persönlich, noch habe ich mir ein Bild über sie gemacht. Frau Sommaruga noch eher als der gewählte Berner. Die sollen sich jetzt erst einmal bewähren und zeigen, was sie so drauf haben. Das Vertrauen in den Bundesrat war in der Schweiz auch schon einmal grösser: Libyen, Schweinegrippe, Bankenkrise... nur ein paar Beispiele, in denen die 7 Damen und Herren in Bern alles andere als gut ausgesehen haben. Erfreulich finde ich dafür schon mal die Tatsache, dass unser Land nun in der Mehrheit von Frauen regiert wird. Die höchsten Posten der Schweizer Politik waren ja vor heute Morgen schon vom weiblichen Geschlecht besetzt und seit der Wahl von Bundesrätin Sommaruga haben die Frauen auch im Rat selber die Mehrheit. Fast 20 Jahre nach der Nichtwahl von Lilian Uchtenhagen... und das mit dem Frauenstimmrecht ist ja in der Schweiz auch noch nicht allzu lange her. Zumindest im internationalen Vergleich. Also schauen wir mal, ob der Führungsstil der Frauen sich unterscheidet, ob anders politisiert wird. Zu wünschen wäre es diesem Land.

Ach ja, spannend fand ich den Unterschied der beiden Gewählten bei der Vereidigung. Während Schneider-Ammann einen Schwur geleistet hat, begnügte sich Sommaruga mit "Ich gelobe". Ist mir lustigerweise bis zum heutigen Tag noch gar nie aufgefallen, dass es hier solche Unterschiede gibt. Man müsste direkt einmal schauen, wer in der Bilanz der letzten Jahre mehr geleistet und besser abgeschnitten hat. Die Schwörer oder die Gelober...

21. September 2010

Free Rainer - Dein Fernseher lügt!

Ich wiederhole mich: Warum bitte laufen gute Filme immer nur mitten in der Nacht, während es den gesamten Trash im Hauptabendprogramm gibt? All die beknackten Doku-Soaps oder Scripted Documentaries wo Schwiegertöchter gesucht, Arbeitslose beraten oder Mauerblümchen verschönert werden. Flankiert von ach so wahnsinnig realistischen Serien aus dem erzkonservativen Amerika. Aber nein, auf die guten Filme muss man dann entweder bis Mitternacht warten oder sie praktischerweise halt aufnehmen. Tja und schon sind wir mitten drin im Thema: Der Regisseur Hans Weingartner („Die fetten Jahre sind vorbei“, "Das weisse Rauschen") skizziert in "Free Rainer - Dein Fernseher lügt" eine absolut niveaulose Fernsehlandschaft, in welcher der kulturelle Abwärtstrend der TV-Formate kaum aufzuhalten scheint. Also eigentlich die ganz aktuelle TV-Situation... Überzogen wirken vielleicht zunächst Formate wie „Hol dir das Superbaby“, sie sind jedoch nicht allzu weit entfernt von der realen deutschen Fernsehwelt, in der Frauen getauscht, Frauen zu Bäuerinnen und AKs von Supernannys gezähmt werden.


Zur Handlung: Der koksende, auf sich selbst fixierte TV-Produzent Rainer (einmal mehr genial: Moritz Bleibtreu), angestellt bei dem fiktiven Boulevardsender TTS, wird von der jungen Pegah (Neuentdeckung Elsa Sophie Gambard in ihrer bislang einzigen grossen Rolle, leider) für den Selbstmord ihres Grossvaters verantwortlich gemacht. Durch einen von ihr verursachten Autounfall landen beide schwer verletzt im Krankenhaus. In einer - beklemmend psychodelisch anmutenden - Nahtod-Szene realisiert Rainer, dass er für eine gute Quote bislang über Leichen gegangen ist. Er schliesst mit seinem bisherigen, ausgelutschten Medienleben ab, lässt seine Frau Anna zurück und wirft seinen riesigen Flat-Fernseher aus dem Fenster, um fortan als Medienguerilla sein Schwert gegen die akute TV-Trash-Kultur zu schwingen. Qualität statt Quote, schreibt er sich zusammen mit Pegah auf die Fahnen! Doch eine Revolution braucht Manpower, zunächst bringen er und die junge Pegah Phillip (Milan Peschel), einen soziophoben Wachmann der Media Control, dazu, ihnen auf ihrem Weg zur Medienrevolution zu folgen. Die Drei rekrutieren fünf Arbeitslose mit gescheiterten Träumen: der Alkoholiker, der Inder, der Rocker, der Bekehrer und der Ex-Knacki. Gemeinsam hacken sie das Netz der Quotenermittlungsfirma und manipulieren die Zusvhauerzahlen zugunsten des Bildungs- und Kultur-TVs. Die Idee hinter der Aktion ist genial: die „Bildungs-Unterschicht“ soll nicht weiter von den TV-Sendern verblödet werden. Dank steigendem Niveau des Programms steigt auch der Anspruch der Zuschauer. Wem das Programm nicht passt, der stellt die Kiste ab und unternimmt aktiv Sachen die er sonst vermutlich nicht getan hätte. Kurz, Fernsehen zeigt uns nicht mehr nur dummes Zeug, sondern spiegelt vielleicht mal wieder mehr wahre Tatsachen, als sie selber zu erfinden - der Quote zuliebe. Wie im Film erwähnt würde es den Medienbossen vielleicht mal wieder gut tun, sich in den Sinn zu rufen was der Begriff "Medien" bedeutet: Vermitteln!

Klar, der Film ist pure Fiktion und auch mein Wunsch nach sinnvollen und trashfreien Medien wird unerhört bleiben - sonst liefen solche Filme ja nicht erst so spät. Und klar auch dass der Film "Free Rainer" oft an das „Brave New World“- Szenario von Aldous Huxley erinnert und unterm Strich auch die eine oder andere Schwäche hat. Dennoch ist der sozialkritische Film Weingartners absolut sehenswert und die Hauptdarsteller brillieren durch ihr natürliches Schauspiel. Und wenn Pegah sagt, dass Revolutionen schon oft gescheitert seien ab dem Momemt als Geld ins Spiel gekommen ist, dann nickt man zustimmend. Und hat auch gleich die Antwort erhalten auf die Frage, warum es im TV denn soviel Schrott gibt: Money! Oder um ein legendäres Sprichwort zu missbrauchen: "TV ist Opium fürs Volk!"

18. September 2010

Der Song zum Wochenende

Ina Müller. Bekannt? Wohl den wenigsten LeserInnen. Leider. Okay, mit dem Namen Müller wird man in der Regel auch nicht unbedingt auf Anhieb weltberühmt, ausser man spielt Fussball und heisst Gerd oder Thomas mit Vornamen. Aber eben, Ina Müller. Ein Allround-Talent aus dem hohen Norden. Sie moderiert, schauspielert, komponiert, komödiert, spielt öffentlich einen Orgasmus vor, talkt, trinkt gerne, unterhält.... und singt. Ich persönlich bin ziemlich fasziniert von dieser (sexy) Frau und ihrer Karriere, falls ich mal wieder in Hamburg sein sollte möchte ich gerne eine Show von ihr im Schellfischposten live geniessen. Nun, letzte Woche hat sie leider ihre tollen Haare geschnitten und schaut jetzt ein bisschen aus wie die Frau Beckham vor einiger Zeit. Aber ich hoffe, das wächst nach... Wie bekannt sie in Deutschland ist zeigt, dass sie nach ihrem Frisör-Besuch zu Lanz ins ZDF eingeladen wurde, wo man die neue Frisur diskutiert hat. In ihrer Sendung "Ina's Nacht" lädt sie sich immer illustre Gäste ein, befragt sie zu privaten Themen ("Heino, warst du schon mal im Puff?") und singt mit ihnen. Live und unplugged. Genial. Unlängst waren auch Selig zu Gast, hier der Ausschnitt: 

17. September 2010

Herne-West gegen Lüdenscheid-Nord

Am Sonntag ist es wieder soweit, es kommt in Deutschland zum Derby der Derbies... Schalke gegen Dortmund! In diesem Jahr steht das Spiel - wieder einmal - unter einem ganz besonderen Stern, einerseits haben die Schalker auf dem Transfermarkt zugeschlagen wie die Wilden - bislang aber ohne zählbaren Erfolg - und auf der anderen Seite ist Dortmund gut im Strumpf und hat angekündigt, dass die gelbschwarze Fanfront als Reaktion auf die erhöhten Eintrittspreise nicht in die Veltins-Arena fahren wird. Es ist also alles angerichtet für ein Derby der Spitzenklasse. Wer so ein Spiel übrigens einmal live erlebt hat - und ich hatte bislang zwei Mal das grosse Vergnügen - der wird dieses Erlebnis so schnell nicht mehr vergessen, zu eindrücklich die Stimmung auf und neben dem Platz. Da muss man nicht einmal Fan der einen oder der anderen Mannschaft sein um mitzufiebern. Bloss, woher kommt eigentlich diese extreme Rivalität der beiden Traditionsclubs aus dem Pott? Ein Blick in die Vergangenheit beantwortet offene Fragen - und zeigt auf warum man in Gelsenkirchen nicht so stolz auf das gelbschwarze Ortschild ist.


Das erste Derby steigt am 1925 am Stadtrand von Gelsenkirchen. In diesem Ur-Derby geht um die Ruhrgaumeisterschaft in der Kreisliga. Schalke siegt 4:2. Weil die Glückauf- Kampfbahn ausgebaut wird, weichen die Schalker in den Dreissigerjahren für zehn Spiele ins Dortmunder Stadion Rote Erde aus. Eine Rivalität gibt es zu dieser Zeit noch nicht. Erst 1943 schafft die Borussia den ersten Sieg über Schalke. Zum ersten Mal seit 1934 wird Schalke in diesem Jahr nicht mehr Westfalenmeister, die Spieler boykottieren die Siegerehrung. Die Zeit der Harmonie ist vorbei. Jetzt regiert Schwarz-Gelb im Revier. Dortmund wird zweimal Meister, Schalkes Titelgewinn 1958 sollte die letzte Meisterschaft bleiben - bis zum heutigen Tag!

In den ersten Jahren der Bundesliga erlebt Schalke Debakel um Debakel, es gibt ein 7 zu 0 oder ein 6 zu 2. Zeitweise feiern die Dortmunder Spieler - unter ihnen der spätere S04 Manager Assauer - schon in der Pause mit Sekt ihre Überlegenheit.  nicht zweistellig verliere. Schmerzhaft und legendär wird es 1969 für den in der Schweiz bestens bekannten Schalker Friedel Rausch. Nach einem Tor für Königsblau stürmen Fans den Platz, verfolgt von Schäferhunden. Die Hunde aber verfolgten nicht die Fans, sondern Rausch. Eine sechs Zentimeter lange Narbe auf der Pobacke erinnert den ehemaligen Luzerner Meistertrainer bis heute an dieses Rencontre. Aber der Hammer kommt erst noch: zum Rückspiel lässt Schalke Löwen auf dem Platz aufmarschieren. Zwischen ’67 und ’77 gibt es keinen Dortmunder Derbysieg. In den achtziger Jahren finden die großen Derbys nicht - da die Clubs in öfter Mal in verschiedenen Ligen spielen - nicht mehr auf dem Rasen statt, sondern auf der Strasse statt. Auf Schalke verbreitet die „Gelsenszene“ Angst und Schrecken, in Dortmund die „Borussenfront“ um Siegfried Borchardt, damals bekannt als „SS-Siggi“. Ich mag mich an ein Spiel erinnern, als wir, Ende der 80er Jahre, aus der Schweiz im Westfalenstadion zu Besuch waren und die Hooligans nur noch durch die Gegend rennen sahen. Aus sicherer Distanz versteht sich.

Im Dezember 1997 Jens Lehmann als Schalker den BVB-Fans das Weihnachtsfest, als er in der dritten Minute der Nachspielzeit als erster und einziger Bundesligatorwart ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt, zum 2:2. 1999 wechselt Lehmann nach Dortmund. Die beschimpfen ihn als „Schalker“, für Schalker ist er ein „Verräter“. Von 1998 bis 2005 ist Schalke dann ungeschlagen. Beim 1:0 im Januar 2004 in Dortmund hält S04 Hüter Frank Rost zwei Elfmeter, Ebbe Sand erzielt in der vorletzten Minute den Siegtreffer. „Verdammte Scheisse!“, soll der Stadionsprecher geschrien haben. Erst im Mai 2005 gelingt der Borussia nach zwölf erfolglosen Derbys wieder ein Sieg. Nach dem 2:1 hängen die Fans ein riesiges Plakat mit dem Spruch „Gelbe Wand - Südtribüne Dortmund“ unter ihr Stadiondach. Das Banner verschwindet im November 2006 spurlos. Bis heute hält sich das Gerücht, Schalker Fans wären auf Diebestour gegangen.

Das letzte Kapitel der Rivalität heisst nun Christoph Metzelder, der von Magath zu Schalke geholt wurde. Das Interessante ist, dass dieser vor seinem Wechsel nach Madrid bis zum Sommer 2007 für Borussia Dortmund kickte – also in Lüdenscheid-Nord. Bloss, auf Metzelder sind sie beim FC Schalke gar nicht gut zu sprechen. Und das hat einen guten Grund: Im Jahr 2007 schickten sich die Gelsenkirchener zum ersten Mal seit 1958 die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Ohne Erfolg, das entscheidende Spiel gegen den BVB wurde verloren, die Häme im Pott war riesengross. Und Christoph Metzelder legte noch einen drauf, er liessT-Shirts drucken und da stand dann drauf: "Meister der Herzensbrecher – zweizunull". Die Anti-Schalke-Shirts gabs auf Metzelders Homepage zu kaufen. Aber das wer meint das wars, nein es gab noch einen drauf: die Dortmunder Fans liessen am allerletzten Spieltag dieser Saison ein Flugzeug über die Gelsenkirchener Arena fliegen, das ein Banner hinter sich herzog: "Ein Leben lang – keine Schale in der Hand." 

PS: Für die Dortmunder ist Schalke Herne-West – die Schalker nennen Dortmund Lüdenscheid-Nord. Schliesslich ist es nicht erlaubt, das "verbotene Wort" in den Mund zu nehmen.

16. September 2010

My Free Farm - Das erste Browsergame mit Biokraft

[Trigami-Review]

Ferien auf dem Bauernhof, der Wunschtraum tobender Kinder und ruhesuchender Grossstädter. Wir erfüllen ihn, und zwar ganz ohne lange Anreise, Kofferpacken und Reisvorbereitungen. 36 verschiedene Obst- und Gemüsesorten wollen für die kauffreudigen Dorfbewohner ebenso angebaut werden wie das Futter für die hungrigen Hoftiere. Und wer ein/e guter Jungbauer / Jungbäuerin sein möchte, hegt und pflegt seine Tierchen – von den eierlegenden Hühnern bis zum honigspendenden Bienenstock. Wenn einmal das Saatgut ausgeht oder eine weitere Kuh den Stall beziehen soll, findet sich im Dorf alles, was das Bauernherz begehrt. Auf einer Litfaßsäule die Produkte des eigenen Bauernhofes bewerben um mehr Kunden anzuziehen? Einen eigenen Bauernclub eröffnen und gemeinsam Quests meistern? Auf dem Marktplatz mit tausenden Spielern handeln und am eigenen Marktstand verkaufen? 

Alles ist möglich, und mit Fleiß, Geduld und Sorgfalt könnt ihr euch sogar einen weiteren Bauernhof mit viel freier Anbaufläche und genug Platz für Scheunen und Ställe erarbeiten. Ist die Anbaufläche zu eintönig, kann sie mit Dekorationen aufgepeppt werden. Eine lauschige Gartenbank, ein mümmelnder Hase, ein Bett im Kornfeld... all das und noch viel mehr bietet der ortsansässige Baumarkt. Spielt euch durch Singleplayer-Quests, beobachtet eine breite Auswahl unterschiedlichster Pflanzen beim Wachsen und Gedeihen, kümmert euch um wollige Schafe und gackernde Hühner und lasst euch dabei von liebevoll gestalteten Grafiken verzaubern! Lust bekommen auf Landluft und einen eigenen lauschigen Bauernhof? Dann schnappt euch eine Heugabel, setzt den Strohhut auf: Jetzt zum Spiel!

 

Mörder auf Amrum - mehr davon

Es war ja wirklich ein Zufall, aber immerhin hat sich dieser Zufall ausbezahlt - kulturell gesehen. Ich wollte eigentlich auf ZDFneo nen Film aufnehmen, hab mich dann aber im Tag vertan und bin zufällig beim TV-Film "Mörder auf Amrum" gelandet. Ein genialer deutscher Film, mit sehr viel Schweizer Beteiligung... darum meine Hoffnung an dieser Stelle, dass sich SF eventuell nen Ruck gibt und den Film einem breiten Publikum vorstellt. 


Ich würde "Mörder auf Amrum" mal ganz plump als makaberen Nordsee-Western mit Coen-Einflüssen bezeichnen. Kein Plan obs sowas gibt, aber daran hat mich der Film erinnert, einen guten Spaghetti-Western aus früheren Tagen. Hinter dem Projekt steht unter anderem der Schweizer Filmemacher Markus Imboden (u.a. "Katzendiebe" oder "Komiker" mit Beat Schlatter), zusammen mit seinem Kumpel Holger Karten Schmidt ist es schon die vierte Zusammenarbeit der beiden. Kino.de schreibt über den Film:

So makaber wie diesmal haben sie es in den gemeinsamen Werken allerdings noch nie getrieben. Derart grimmiger Humor ist ziemlich selten im deutschen Fernsehen. Flapsig kontert der Polizist das Ultimatum des Geiselgangsters mit den Worten, er habe die gefangene Postbotin ohnehin noch nie leiden können. Als der Killer die Frau ohne großes Federlesen tatsächlich umbringt, stellt der Beamte später trocken fest, jetzt sei wenigstens das Briefgeheimnis wiederhergestellt. 

Dabei ist Polizist Helge Vogt alles andere als ein cooler Hund, der kaltblütig über Leichen geht. Eigentlich ist er sogar ein ziemlich unscheinbarer Held, ein einfacher Polizist auf der Nordseeinsel Amrum. Zur Story: Die russische Mafia will eine junge Moldawierin töten, die im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms auf der Insel untergetaucht ist. Die Killer kennen keine Gnade; zwei BKA-Beamte und Helges Chef haben sie schon auf dem Gewissen. Jetzt ist der junge Mann völlig auf sich allein gestellt: Einzig der Bestatter steht Helge zur Seite; gemeinsam nehmen sie den ungleichen und vorallem sehr blutigen Kampf auf. 

Das klingt ein bisschen nach einem normalen Krimi oder eben Western. Klar, bloss es kommt ein Faktor dazu, der den Film von anderen Streifen abhebt - nebem dem ziemlich schwarzen Humor. Auf der trostlosen Insel gibt es kein Entkommen, es kommt eine bedrohliche Enge auf. Um so skurriler mutet ein Dialog zwischen dem Chefkiller (Roeland Wiesnekker, ein Schweizer!) und dem Provinzpolizisten an, als der Gangster Amrum als "armselig" bezeichnet und sich Helge trotz grösster Bedrängnis erst einmal über die Beleidigung seiner Heimat aufregt und vom Killer eine Entschuldigung fordert. Die Figuren sind sowieso allesamt eher skurril und gut gespielt, neben Wiesnekker sind Leute wie Hinnerk Schönemann oder Barbara Rudnik an Bord. Eine besondere Erwähnung verdient dabei noch Irina Potapenko. Nicht nur weil sie wunderhübsch aussieht, sondern weil man ihr die Rolle der ängstlichen Flüchtlingsfrau auf Anhieb abkauft. Leider gibts von ihr bislang noch nicht allzu viele Filme zu sehen, eher kleine Produktionen, aber ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert. Bei mir bleibt sie zumindest auf dem Radar.

Fazit: wer auf subtilen Humor, zünftige Schiessereien und interessante Landschaftbilder steht sollte sich "Mörder auf Amrum" unbedingt im Hinterkopf behalten. Die verschiedenen Ballereien hat der Schweizer Markus Imboden angemessen packend inszeniert, so dass sich zwischen spannendem Thriller und bitterschwarzer Komödie ein zusätzliches Spannungsverhältnis ergibt, nicht nur wegen der Parallelen zu "High Noon" und Co. Kurz, ein überaus reizvoller Nordsee-Western mit einem verblüffenden - naja nennen wir es mal so - Happy End.

15. September 2010

Pilgern und wandern im Schwarzwald

[Trigami-Review]

Moooooment, wer jetzt beim Wort "Pilgern" zusammenzuckt, dem sei gesagt: Pilgern ist cool. Nein, das sag auch nicht ich, sondern vielmehr Hape Kerkeling. Wer kennt nicht seinen Bestseller "Ich bin dann mal weg…". Als Hörbuch eines meiner absoluten Lieblingsbücher und ich gebs zu, am Schluss hätte ich nicht Nein gesagt wenn mich jemand gefragt hätte ob ich auf eine Tour mitkommen würde. Aber es muss ja nicht immer Spanien sein, Pilgern (oder Wandern) geht auch in unserer Region. Nur wenige Wandervögel wissen, das es auch in Süddeutschland, nahe der Schweizer Grenze im wunderschönen Schwarzwald, viele Möglichkeiten gibt sich auf einen Marsch zu machen! Anfang der Woche habe ich aus genau dieser Gegend einen Wanderführer im Briefkasten gehabt, Titel: "Der Kapellenweg im Schwarzwald".

Kapellenweg? Nie gehört, dabei ist er ja eigentlich vor der Haustüre und ich war schon öfter da in der Gegend - ohne es zu wissen. Der Kapellenweg besteht aus insgesamt 5 Tagesetappen, bei welchen in durchschnittlich 5 Stunden 16-20 Kilometer und maximal 1100 Höhenmeter zu bewältigen sind. Jede Route hat ihren eigenen Charakter, so zumindest versprechen es Reiseführer und Homepage. Insgesamt beinhaltet der Kapellenweg - nomen es omen - über 30 Kapellen, jede davon hat ihre ganz eigene Geschichte, welche dann im Wanderführer nachzulesen ist. 

Ein Beispiel gefällig? Etappe Nummer 1: Dies ist ein Rundmarsch um den Triberg. Die Route ist 16 Kilometer lang, startet und endet in Triberg. Und es dauert nicht lange bis zum ersten Höhepunkt: die schöne Hohnenkapelle, schon kurze Zeit später dann die Kreuzbauernhof, gefolgt von der Hofbauer Kapelle. Danach rund um den Triberg herum, zurück zum Ausgangspunkt wo man sich verpflegt. Ich sag nur Schwarzwälder Schinken, Kaffee, Honigschnäpsle und die berühmte Torte. Zurück zum Wandern, auch die anderen 4 Etappen sind wunderschön, man ist mitten in der Natur und es gibt für Jung und Alt (und Hund) viel zu entdecken. Wer planen möchte findet weitere Informationen bietet im kostenlosen Kapellenweg-PDF und auch auf der Webseite von http://www.dasferienland.de/ sind zahlreiche Geschichten rund um den Schwarzwald vorhanden. Oder genauer gesagt eben zum Ferienland Schwarzwald. Das sind - man lernt nie aus - die Gemeinden Triberg, Schönach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen. Aktuell gibts übrigens gerade ein spannendes Pauschal-Angebot welches 5 Übernachtungen mit Frühstück, kostenlose Benutzung von Bus und Bahn, 2 x kostenloser Gepäcktransport und mehr umfasst. Hier geht’s zum Angebot zum Kapellenweg!

Liebesgrüsse aus Moskau - nach Biel


Anna Chapman sollten wir haben, sie hätte - den von den Medien als Amokrentner beschimpften - Peter Kneubühl schon längst gefasst. Immerhin soll sie laut diversen Interviews mit ihren Ex-Lovern ja ganz besondere Qualitäten vorweisen können, wenn scheinbar auch weniger auf dem Gebiet der geheimdienstlichen Ermittlungen. Eventuell könnte sie also vielleicht auch den armen Mann beruhigen und zur Vernunft bringen. Aber mal ehrlich, so langsam gönne ich dem Bieler Pensionär auch seine Freiheit. Irgendwie erinnert mich die ganze Geschichte inzwischen an "Police Academy - Dümmer als die Polizei erlaubt" und Co., älterer Herr narrt Spezialeinheiten - die ausgerüstet mit Helikoptern, Drohnen, Scharfschützen, Nachtsichtgeräten etc. Okay, Freunde der Polizei: David hat gegen Goliath gewonnen und sollte nun eine faire Chance kriegen sich zu stellen. Besser als ihn zu jagen wie ein Tier und dabei selber so schlecht und peinlich auszusehen dass inzwischen die internationalen Medien den Fall aufgegriffen haben und sich über die Berner Polizei lustig machen!  
Womit dann endlich Anna Chapman ins Spiel käme. Über Jahre sind der hübschen, rothaarigen  Russin in den USA und England Männer aller Art ins Netz gegangen und ihrem russischen Charme erlegen. Die Ergebnisse ihrer Männerjagd hat sie dann zB auf Facebook veröffentlicht. Und mit diesen Fotos sogar die Jugenschutzbestimmungen der Plattform verletzt... Inzwischen holen auch ihre zahlreichen Affären alte Nackfotos und Geschichten der Spionin die aus der Kälte kam aus dem Schrank. In den USA und in England gibts in regelmässigen Abständen Schlagzeilen wie "From Russia With Love: Anna Chapman Nude!" Chapman, die sexy Kachelfrau mit Mini-Harem?  

Nun gut, zurück nach Biel. Frau Chapman ist derzeit in Russland gerade mit Modelaufnahmen beschäftigt, die erste Gummipuppe mit ihrem Namen ist ebenfalls auf dem Markt und laut ihrer Mutter soll es Angebote aus der Pornobranche geben. So gesehen dürfte die ehemalige KGB- Agentin derzeit keine Zeit für unseren Amokrentner Peter K. (Name der Redaktion bekannt) haben. Bevor die Behörden aber aus Verzweiflung schiesswütige Walliser Jäger auf ihn loslassen sollte dringendst eine andere Lösung gefunden werden. Amnestie? Mediatoren? Lasst ihm die Hütte? Oder doch die Schweizer Armee mit Kampfpanzern und UBooten? Ich persönlich wäre für faire und vorallem menschliche Lösungsansätze. Den Mann weiter mit übermässigem Waffenaufmarsch in die Enge zu treiben dürfte eine der schlechtesten Ideen überhaupt sein. Ansonsten, ihr Polizisten, schaut euch einfach mal Filme wie "Catch me if you can" oder "Dragnet - Schlappe Bullen beissen nicht" an. Dort könnt ihr eventuell noch etwas lernen, bevors aus Verzweilung in diesem brisanten Fall noch zu einem ganz traurigen Ende kommt...

14. September 2010

Attraktive Elektronik-Schnäppchen bei Dealclub

[Trigami-Review]

Wer mich kennt der weiss, ich steh auf Elektronik und es darf auch immer mal wieder ein neues Spielzeug sein, Stichworte iPad, iPhone und Co. Unlängst habe ich mich beim Dealclub angemeldet und hab dadurch die Möglichkeit, mir die unterschiedlichsten Elektronik-Artikel zu besonders aktuellen Preisen zu sichern. Wer Mitglied beim Dealclub ist, kann den Preis eines Produkts mitgestalten und dann zu einem attraktiven Niedrigstpreis zuschlagen. Wie das geht? Erklärung folgt.

Der Dealclub ist eine so genannte Liveshopping-Plattform auf welcher man diverse Elektronik-Artikel kaufen kann. Beispiele sind Camcorder, LCD-TV-Geräte Laptops, Navis, Autoradios und vieles mehr. Das Preis-System von Dealclub funktioniert so: Nach dem Einloggen in den Account (was sehr einfach ist) erhält man einen Hinweis, wann die nächsten sogenannten Deals starten. In der Zeit sieht man, was welche Produkte als nächstes gedaealt werden und während der Ankündigungsphase kann man gleichzeitig für alle angekündigten Produkte seine eigene Preisvorstellung vorschlagen. Irgendwann geht dann los und es wird einem ein speziell errechneter Preis vorgeschlagen. Dieser Preis setzt sich aus dem vom Käufer vorgeschlagenen und einem vom Verkäufer kalkulierten Mindestpreis zusammen. Nach dem Start der Verkaufsaktion bekommt man für eine halbe Minute ein sogenanntes Big Deal Angebot angezeigt. Sagt man dazu ja, dann wandelt sich das Angebot in einen Warenkorb-Counter um und man hat sozusagen noch einmal ein paar Minuten Zeit sich genau zu überlegen, ob man den Deal wirklich kaufen möchte. Schlägt man dann zu, hat man wirklich ein sehr preisgünstiges Angebot. Lässt man den Bigdeal-Zähler ablaufen, wird einem noch ein sogenanntes Last Chance-Angebot gemacht. Dieser Preisvorschlag ist aber dann natürlich schon nicht mehr so gut wie der Bigdeal-Preis, aber liegt trotzdem noch unter dem Standard-Preis des Produkts.

Ich habe den Dealclub mit ein paar Produkten getestet. Meine persönliche Bilanz: Die Produkt-Übersichtsseite war im ersten Moment etwas verwirrend. Es wird nur ein Timer in Verbindung mit einigen Produkten bis zu den nächsten Deals angezeigt. Ich wusste dann nicht so recht, ob nun alle Produkte zur der angegebenen Zeit in den Verkauf gehen werden oder wie ich zu meinem Wunschprodukt komme. Aber ganz ehrlich, man spielt den Ablauf zwei, drei Mal durch und damit erklärt sich dann der ganze Ablauf eigentlich von selber. Spätestens dann wenn man die Preise der Produkte mit den aktuellen Ladenpreisen vergleicht merkt man dann, dass sich der Dealclub lohnt. Am besten einfach einmal ausprobieren und selber ein paar spannende Angebote vergleichen. Jetzt zum Angebot!

Irgendwie sehr ungeschickt, YB!

Euer Verteidiger Dudar hat ja nun unterm Strich echt Glück gehabt, dieser Zusammenstoss in der Luft hätte auch anders ausgehen können. Gut so. Aber mir scheint, als hätte man sich - zumindest bei dem einen Sponsor - zu keinem Zeitpunkt wirkliche Sorgen gemacht um den Spieler. Warum auch? Oder wie soll man den ungeschickten Werbeslogan an der Bahre verstehen...




13. September 2010

„Home Storys“ mit Schoscho & Chérie



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Die Bauchrednerpuppe Chérie stielt ihrer Stimme Schoscho die Show Die Blondine mit den blauen Augen und den roten Lippen macht es ihrem Bühnenpartner Schoscho nicht immer leicht. Chérie stellt im neuen Bühnenprogramm “Home Storys“ ganz klar, wer bei diesem Paar die Hosen an hat. Die beiden sind ein Duo mit hohem Unterhaltungswert und dem ein oder andere Zuschauer werden die Reibungspunkte der beiden wohl aus der eigenen Partnerschaft bekannt vorkommen.


Witziges Programm, das jede Menge Spass verspricht - http://www.schoscho.ch/

Dirty Harry kehrt zu Sat1 zurück

Ab September 2011 wird der 53-Jährige zweimal wöchentlich auf Sendung gehen. Von 1995 bis 2003 moderierte der Entertainer bereits für den Privatsender. Der Vertrag wurde vorerst für zwei Jahre geschlossen. "Ablösefrei zum Champions-League-Sender - ein Traum! Jetzt will ich auch Kapitän werden!" kommentierte Schmidt seinen Wechsel zurück zu Sat.1.

Tatsächlich ging die Funktion der alten "Harald Schmidt Show" weit über die des Quotenbringers hinaus. Die Sendung war immens wichtig für das Image des "kuscheligen Familiensenders Sat.1" (Harald Schmidt). Der Entertainer verlieh dem dumben Privatsender immer einen Hauch von Intellektualität und intelligenten Witz.

"Wir kehren mit der 'Harald-Schmidt-Show' zur SAT.1-Familie zurück, worüber ich mich ganz besonders freue", kommentiert Schmidt-Produzent Fred Kogel. "Das Format ist bekannt und das gegenseitige Vertrauen ist groß - das hat auch die zügige Einigung bewiesen."Einen ersten Ausblick auf die Pläne gibt Kogel auch: "Das Konzept wird die klassische 'Harald-Schmidt-Show' der früheren Sat.1-Zeit sein, bei der der tagesaktuelle Stand up, die Studioaktionen, die Gäste und die Late-Night-Band das Format definieren."

Jetzt lässt sich trefflich spekulieren, ob Schmidt seine ganzen alten Buddys auch wieder zu Sat.1 holt. Wird also bald wieder Manuel Andrack am Schreibtisch neben Schmidt sitzen, obwohl dieser gerade erst eine neue Kochsendung im SR bekommen hat? Wird Helmut Zerlett auch die Sat.1-Band wieder leiten, und was wird aus Pocher?Mit der Verpflichtung des deutschen Late Night-Superstars ist im Sat.1-Konzept möglicherweise ab nächstem Jahr kein Platz mehr für die "Oliver Pocher-Show".

Das Sat.1-Comeback des 53-Jährigen könnte auch bei der ARD einige Programm-Probleme lösen. Seitdem der Wechsel von Günther Jauch auf den Sendeplatz von Anne Will ab Herbst 2011 feststeht, müssen alle ARD-Talker neu über die Woche verteilt werden. Zur Stunde sitzen in Bonn die Intendanten zusammen und beratschlagen, wann Plasberg, Will, Beckmann und Maischberger ihre Gäste befragen dürfen. Jetzt ist der Schmidt-Sendeplatz, Donnerstag um 22.45 Uhr, neu in der Verlosung.

Offiziell bedauern die ARD-Bosse den Verlust des Entertainers: "Schmidt steht bis Sommer 2011 bei uns unter Vertrag. Es war geplant, über eine Fortsetzung in den nächsten Wochen zu sprechen. Den Entschluss von Harald Schmidt, ab Herbst 2011 zu Sat.1 zu wechseln, bedauern wir", ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Denn wir haben seit 2005 sehr gerne und erfolgreich mit ihm zusammengearbeitet und hätten uns gut vorstellen können, diese Zusammenarbeit fortzusetzen."

11. September 2010

Der Song zum Wochenende

Heute 11. September, dazu ein politisch motivierter, aber auch recht aggressiver Song aus Frankreich/Marseille. Die Wut auf die Regierung in unserem westlichen Nachbarland ist derzeit gross, immer wieder wird von den Jugendlichen in den Banlieus der latente Rassismus angeklagt, welcher im französischen Alltag leider tatsächlich oft vorkommt. Und nicht zuletzt von den Behörden und der Regierung aktiv praktiziert wird... Aber hört selber: Soprano feat Medine "Ils disent".




10. September 2010

Schwuler Fussballer aus Verein verbannt!

Fussballer sind nicht schwul. Punkt. So zumindest wird uns das seit Jahren eingetrichtert. Obwohl das rein prozentual gesehen eigentlich absolut unmöglich ist wird in der Fussballwelt alles dafür getan, das Thema zu tabuisieren. Trotzdem - oder gerade darum - lässt die Verbannung eines homosexuellen Fussballspielers aus dem Team seines französischen Amateur-Vereins aufhorchen. Der FC Chooz, aus der kleinen Gemeinde an der Grenze zu Belgien, hatte den Abwehrspieler Yoann Lemaire vor wenigen Tagen nach 14-jähriger Clubzugehörigkeit vom Spielbetrieb ausgeschlossen, weil der Verteidiger schwul ist. "Ich wollte doch nur mit meinen Kumpels Fussball spielen", sagte Lemaire, der als erster bekennender homosexueller Spieler Frankreichs bekannt ist und auch ein Buch zum Thema veröffentlicht hat.

Ein Skandal, in einem Land das sich nach aussen hin gerne sowas von liberal gibt. Die nationale Ethik-Kommission müsse der Fussballwelt nun zeigen, dass Homophobie "genau so schlimm ist wie Rassismus oder Antisemitismus", forderen inzwischen Homosexuellenverbände. Worauf man unter der Regierung Sarkozy aber vermutlich lange warten kann.... Obwohl, auch die sozialistische Sport-Staatssekretärin Rama Yade hatte sich zuvor für Massnahmen gegen den FC Chooz ausgesprochen - gehandelt hat bislang aber niemand. Der Verein entgegnete, man habe den verbannten Spieler lediglich vor Problemen mit seinen bisherigen Teamkameraden beschützen wollen. Einige Spieler von Chooz hatten sich bei TV-Interviews negativ über Homosexualität im allgemeinen geäussert - scheinbar im Unwissen dass ihr Teamkollege schwul ist. Der betroffene Spieler erklärte inzwischen im französischen Fernsehen, er sei von der Entscheidung des Vereins "tief getroffen". Der 28-Jährige aus der Region Champagne-Ardenne im Nordosten Frankreichs fügte an, er habe noch nicht entschieden, ob er gerichtliche Schritte einleiten solle. "Wozu soll das gut sein? Ich will, dass die Ministerien, der Verband und Paris Foot Gay gemeinsam die Homophobie bekämpfen", sagte Lemaire. Homosexualität ist nicht nur im französischen Fussball immer noch ein Tabuthema. Und nach dieser Geschichte dürften weitere geplante Kicker-Outings erst einmal verschoben werden. Obwohl, "Paris Foot Gay PFG" (als Marseille-Fan verzichte ich jetzt auf faule Vergleiche mit PSG) stellt nach eigenen Angaben gerade die erste Fussball-Mannschaft auf, in der homo- und heterosexuelle Spieler ganz offiziell in einem Team spielen. Die Organisation kämpft seit Jahren offen gegen die Diskriminierung von Schwulen im Sport und erstellte eine "Charta gegen Homophobie", die bislang allerdings nur von wenigen Ligue-1-Clubs (darunter Paris Saint-Germain, AJ Auxerre und OGC Nice) unterzeichnet wurde. Für einmal zählt Olympique de Marseille da leider nicht zu den Spitzenclubs.

9. September 2010

Wer liest was und warum?

Natascha Kampusch hat ein Buch geschrieben, besser gesagt ein Buch schreiben lassen. Und in diesen Tagen wird dieses Buch durch die Medien gezogen, jedes Blättchen und jede TV-Show möchte sich noch etwas vom Kampusch-Kuchen abschneiden. Ich selber hab bis Anfang der Woche gar nicht mitgekriegt, dass ein solches Buch überhaupt existiert. Erst als die letzten 2 Tage die Besucherzahlen auf meinem Blog dank dem Suchbegriff "Kampusch" explodiert sind hab ich mal nachgeschaut, was denn der Grund dafür sein könnte. Ursprünglich dachte ich, dass Natascha K. eventuell etwas zugestossen sei. So analog den Twitter-Trends, wenn ein Name ganz oben steht, dann verspricht das meist keine guten Schlagzeilen. Aktuelles - und tragisches - Beispiel diesbezüglich der Motorradrennfahrer Shoya Tomizawa. Nun gut, Frau Kampusch lebt zum Glück noch und ihr Buch "3096 Tage" dürfte ein riesiger Erfolg werden.



Irgendwo - ich glaub bei Beckmann? - muss ein ausführlicher Bericht über sie gewesen sein, jedenfalls rennen mir die Besucher seit Montag im vierstelligen Bereich die virtuelle Bude ein und landen dann - gutes Google Ranking sei dank - auf diesem Bericht aus dem Jahre 2006.

Wer diesen Blog schon etwas länger verfolgt hat bestimmt bemerkt, dass meine Zeit als Statistik-Fanatiker längst verflogen ist. Früher hab ich noch regelmässig Ende Monat die Besucherzahlen analysiert, wer hat was gelesen, ist mit welchen Suchbegriffen auf meinem Blog gelandet, aus welchem Land und ist wie lange geblieben. Ich glaub der Tod von 96-Torwart Robert Enke war dann auch gleichzeitig das Ende meiner Statistikkontrollen, die Besucherzahlen von damals werde ich vermutlich in hundert Jahren nicht mehr erreichen, aber egal. Der Blog hat sich gewandelt und auf seine Art etabliert, die BesucherInnen der Seite ebenfalls. Immer wieder bin ich überrascht, wenn mich jemand auf der Piste ankickt und sagt, "Du bist doch der vom Blog, ich lese regelmässig mit". Das freut mich natürlich! Warum ich aber gerade heute auf dieses Thema Leser-Besucherzahlen und beliebte Beiträge komme hat neben Natascha Kampusch noch einen zweiten Grund: Google hat nicht nur Google Instant, sondern unlängst einen extra Statistik-Service für die Blogger-Blogs (auf diesem System ist dieser Blog auch aufgebaut) veröffentlicht. Da kam ich dann nicht darum, mir das kurz anzuschauen.

Und siehe da, mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Die grossen und öffentlichen Medienthemen schlagen sich auf meine Besucherzahlen nieder. Dank dem ich bei Google gut geratet bin taucht der Blog dann auch häufig mal weit oben bei den Suchergebnissen auf. Entsprechend sind die der Spitzenplätze in Sachen Besucherzahlen durch prominente Medienthemen und Persönlichkeiten besetzt. Häufig landen die User seit 2004 aber auch bei Geschichten rund um Aarau oder den Fussball bei mir. Auch die Themen Musik, Fernsehen und ihre bunten Auswüchse sind immer wieder beliebt. Da dann vorallem Stars und Sternchen, welche einmal im Blog erwähnt wurden. Kachelmann Prozess, Ramadan in der Schweiz, Lindsay Lohan im Knast, Vanessa Blumhagens neue Frisur, Charlotte Engelhardt nackt, Rudolf Woodtli in Pension, Sat1 im Elend, das neue iPhone 4 im Einsatz, Roger Federers Wunderschläge, Caroline Wozniackis sexy Outfit und natürlich allerlei andere Nackedeien führen Suchende immer mal wieder auf meine Seite. Dass die Besucher dann im Schnitt knappe drei Minuten auf der Seite verweilen, das lasse ich in diesem Zusammenhang jetzt einfach einmal unkommentiert so stehen...




8. September 2010

عید مُبارک

Der grosse Bayram beschliesst heute als Fest des Fastenbrechens (arabisch: 'Īd al-fitr) den Ramadan 2010. Drei Tage lang wird nun, nach einem Monat des Verzichts, gefeiert, getanzt und fein gegessen. Okay, es ist erst Mittwoch und in unseren Breitengraden gehts darum in der Regel morgen wieder zu Arbeit... Trotzdem, man nennt dieses Fest zum Ende der Fastenzeit auf Deutsch auch Zuckerfest, da sich Muslime zu diesem Anlass oft mit Süssigkeiten beschenken. Für die islamisch gläubige/stämmige Bevölkerung ist es eines der bedeutendsten und das wohl volkstümlichste Fest des ganzen Jahres, vergleichbar in etwa mit Weihnachten für die Christen. Also Leute der westlichen Kultur nicht erschrecken, denn an diesen Tagen küssen zum Beispiel Jüngere den älteren Menschen aus Respekt die Hände, dafür werden sie dann im Gegenzug mit Bonbons, Geld oder anderen Geschenken belohnt.

Und wer sich nun fragt was das folgende Video mit all dem zu tun hat... Pffffft... Kenza Farah ist Marseillaise und Muslima, die singenden Silence des Mosquees ebenfalls. Sie beschreiben im Lied "Cri de Bosnie" das Massaker an den bosnischen Muslime im Balkankrieg und gestern hat Frankreich gegen Bosnien EM-Quali gespielt. Zudem nerve ich mich gerade tierisch über diesen religiösen Fanatiker aus Florida, Pastor Terry Jones, der am 11. September öffentlich den Koran verbrennen will. Und wie es scheint, gibt es in den USA keine Möglichkeit diese anti-islamische Koranverbrennung zu verbieten... Reicht das? In diesem Sinne: عید مُبارک

7. September 2010

Bundesrat: Volkswahl bei Monsieur Fischer

Bald ist es soweit und wir kriegen zwei neue Bundesräte oder Bundesrätinnen. Laut war es in der Gerüchteküche in den vergangenen Wochen, bis feststand wer denn nun von den Parteien nominiert wurde. Meine ganz persönlichen Favoriten sind leider bereits sehr früh ausgeschieden oder haben von sich aus abgesagt: Geri Müller von den Grünen, Urs Hofmann oder Pascale Bruderer wären mir sehr genehm gewesen. Ja ich weiss, drei Mal aus dem Aargau - aber deren Arbeit kann ich immerhin bewerten und das tue ich durchaus positiv! Aber eben, unser Rüebliland geht im Jahr 2010 leer aus - mit Doris Leuthardt haben wir aber immerhin eine Frau am Start, die ihren Job - sofern ich das beurteilen kann- auch nicht so schlecht macht. Nun, wer stellt sich aber am 22. September der Wahl um die Nachfolge von Moritz Leuenberger und Hansruedi Merz? Hier die - mehr oder weniger -offiziellen Kandidatinnen und Kandidaten, bevor Ihr dann im Anschluss eure Stimme abgeben dürft. Mehr oder weniger darum, immerhin kann es bis zum Wahltag noch zu Überraschungen kommen, Stichwort "die Nacht der langen Messer". Nicht selten wurde da ein höchst offizieller Favorit noch vom vermeindlichen Bundesratssessel gestossen oder musste zumindest unzählige Wahlgänge über sich egehen lassen.

- Karin Keller-Sutter, FDP: Die St. Galler Regierungsrätin gilt als Hardlinerin, hat unter anderem durch den Kampf gegen Hooligans oder kriminelle Ausländer einen Namen gemacht. Häufige Gästin in der Arena oder im Club, entsprechend in der ganzen Schweiz bekannt. 

- Johann Schneider-Ammann, FDP: Der Berner ist ein Mann der Wirtschaft, also ein richtiger Freisinniger - und für einmal kein Jurist. Der Chef der Ammann-Gruppe (zu der er über seine Frau kam) gilt als überlegter Sparer. Mit der französischen Sprache happert es noch ein bisschen...

- Simonetta Sommaruga, SP: Bekannt wurde die Bernerin als Konsumentenschützerin, da war sie regelmässig im Radio zu hören und im TV zu sehen. Auch als aktuelle Ständerätin setzt sie sich häufig für die Interessen von Verbrauchern ein. Gehört in meinen Augen eher zum bügerlichen Flügel der SP. 

- Jacqueline Fehr, SP:  Nationalrätin aus dem Kanton Zürich, Schwerpunkte Verkehr, soziale Sicherheit und Gesundheit. Gern gesehen bei Tele Züri und auch gute Auftritte im Schweizer Fernsehen.

- Jean-Francois Rime, SVP: Le Welsch im Rennen, war bis 2002 noch Mitglied der FDP. Spricht sich klar gegen einen EU-Beitritt aus, sagt bereits vor der Wahl dass er mit Micheline Calmy-Rey oder Eveline Widmer-Schlumpf vermutlich nicht auskommen würde...

- Brigit Wyss, Grüne: Die 50jährige Solothurner Nationalrätin gilt als Expertin für Raumplanung. Ihre Vision ist ein "ökologischer Umbau" der Wirtschaft, bis 2005 war sie als Gemeinderätin im Einsatz.

Nun, die bürgerlichen Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Merz-Nachfolge, die Linken bewerben sich um den Sitz von Leuenberger. Dabei gibt es durchaus spannende Konstellationen, so hofft zum Beispiel die SVP auf Stimmen der SP, da für die Nachfolge von Bundesrätin Calmy-Rey in der Romandie innerhalb der Sozialdemokraten scheinbar bereits Machtspiele laufen - welche durch eine Wahl von Rimet entschieden werden könnten. Ebenso interessant dürfte sein, ob man sich beim FDP-Sitz für einen Mann oder eine Frau entscheidet - und so den Weg frei machen würde für eine Frauen-Mehrheit im Bundesrat. Ich persönlich derzeit Simonetta Sommaruga und Karin Keller-Sutter in der Favoritenrolle. Ganz einfach, weil sie in den letzten Jahren immer wieder präsent waren und das auch im Parlament eine Rolle spielen dürfte. Ganz persönlich kann ich mich am ehesten noch für Sommaruga erwärmen, obwohl ich zu Beginn ihrer Kandidatur skeptisch war konnten mich seither ein paar Interviews mit ihr durchaus überzeugen. Die restlichen Kandidatinnen und Kandidaten find ich eher schwierig. Keller-Sutter macht vielleicht durchaus einen guten Job, ist für mich für eine FDP-lerin allerding schon fast zu weit rechtsaussen. Den Ammann hab ich bisher eher als Unternehmer als denn als Politiker wahrgenommen, Jacqueline Fehr eher durch Worten denn Taten oder Initiativen und von der Frau Wyss hab ich bis zur Nomination noch nichts gehört. In der Arena hab ich sie dann zum ersten Mal wahrgenommen und fand ihren Auftritt ziemlich misslungen, da schlecht vobereitet. Tja und zu Rime kann ich nur sagen, dass der FDP-Sitz auch der FDP gehören soll, zumindest so lange bis man andere Spielregeln ausgemacht hat, Stichwort Zauberformel oder gar Volkswahl.

Nun gut, à propos Volkswahl. Jetzt seid ihr dran. Gebt eure Stimmen ab, für beide Nachfolgewahlen gibts ein Abstimmungs-Tool. Die Wahl läuft bis zum Abend vor dem offiziellen Wahltag, dem 22. September, um 23.30 Uhr und die Resultate werde ich hier im Blog natürlich veröffentilchen bevor es losgeht.


Volkswahl Leuenberger





Volkswahl Merz