Ab September 2011 wird der 53-Jährige zweimal wöchentlich auf Sendung gehen. Von 1995 bis 2003 moderierte der Entertainer bereits für den Privatsender. Der Vertrag wurde vorerst für zwei Jahre geschlossen. "Ablösefrei zum Champions-League-Sender - ein Traum! Jetzt will ich auch Kapitän werden!" kommentierte Schmidt seinen Wechsel zurück zu Sat.1.
Tatsächlich ging die Funktion der alten "Harald Schmidt Show" weit über die des Quotenbringers hinaus. Die Sendung war immens wichtig für das Image des "kuscheligen Familiensenders Sat.1" (Harald Schmidt). Der Entertainer verlieh dem dumben Privatsender immer einen Hauch von Intellektualität und intelligenten Witz.
"Wir kehren mit der 'Harald-Schmidt-Show' zur SAT.1-Familie zurück, worüber ich mich ganz besonders freue", kommentiert Schmidt-Produzent Fred Kogel. "Das Format ist bekannt und das gegenseitige Vertrauen ist groß - das hat auch die zügige Einigung bewiesen."Einen ersten Ausblick auf die Pläne gibt Kogel auch: "Das Konzept wird die klassische 'Harald-Schmidt-Show' der früheren Sat.1-Zeit sein, bei der der tagesaktuelle Stand up, die Studioaktionen, die Gäste und die Late-Night-Band das Format definieren."
Jetzt lässt sich trefflich spekulieren, ob Schmidt seine ganzen alten Buddys auch wieder zu Sat.1 holt. Wird also bald wieder Manuel Andrack am Schreibtisch neben Schmidt sitzen, obwohl dieser gerade erst eine neue Kochsendung im SR bekommen hat? Wird Helmut Zerlett auch die Sat.1-Band wieder leiten, und was wird aus Pocher?Mit der Verpflichtung des deutschen Late Night-Superstars ist im Sat.1-Konzept möglicherweise ab nächstem Jahr kein Platz mehr für die "Oliver Pocher-Show".
Das Sat.1-Comeback des 53-Jährigen könnte auch bei der ARD einige Programm-Probleme lösen. Seitdem der Wechsel von Günther Jauch auf den Sendeplatz von Anne Will ab Herbst 2011 feststeht, müssen alle ARD-Talker neu über die Woche verteilt werden. Zur Stunde sitzen in Bonn die Intendanten zusammen und beratschlagen, wann Plasberg, Will, Beckmann und Maischberger ihre Gäste befragen dürfen. Jetzt ist der Schmidt-Sendeplatz, Donnerstag um 22.45 Uhr, neu in der Verlosung.
Offiziell bedauern die ARD-Bosse den Verlust des Entertainers: "Schmidt steht bis Sommer 2011 bei uns unter Vertrag. Es war geplant, über eine Fortsetzung in den nächsten Wochen zu sprechen. Den Entschluss von Harald Schmidt, ab Herbst 2011 zu Sat.1 zu wechseln, bedauern wir", ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Denn wir haben seit 2005 sehr gerne und erfolgreich mit ihm zusammengearbeitet und hätten uns gut vorstellen können, diese Zusammenarbeit fortzusetzen."
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