Gastbeitrag heute von: Nina, 14 Jahre alt
Zur Weihnachtszeit nimmt ein Stern die menschliche Aufmerksamkeit ganz besonders in Anspruch. Ich erblickte in dieser Nacht geradewegs einen kleinen, zarten, kaum sichtbaren Stern. Ich war fasziniert davon, dass dieser kleine, unstrahlende Stern es geschafft hatte, meinen Blick zu bannen.
Der kleine Stern weinte oft, deshalb war seine Leuchtkraft so gering. Es ist eine alte Himmelsweisheit, dass ein Stern der weint, bei jeder Träne die ihm über sein Gesicht kullert, ein bisschen von seinem Funkeln einbüßt. Ich beobachtete den kleinen Freund die ganze Nacht lang. Ich sagte ihm, dass ich ihn bewundere, aber er konnte mich natürlich nicht hören.
Bewohnbar sind nur die hellsten Sterne. Sterne, die aus Sterneskräften funkeln. Das ist ihre Aufgabe. Sternschnuppen sind also Sterne, die vom Himmel fallen, weil sie nicht mehr bewohnbar sind. Ein Stern stirbt nicht. Ein Stern fällt vom Himmel. Ganz leise und sanft und die Menschen dürfen sich dann etwas wünschen. Das ist die neue Aufgabe des Sterns: Er ist nicht mehr bewohnbar, sondern bewünschbar. Der kleine Stern war nie bewohnbar gewesen und das erfüllte ihn so mit Traurigkeit, dass er weinte und immer kleiner wurde. Und er musste noch mehr weinen, weil er ja noch kleiner geworden war und dann wurde er noch kleiner.
Ich konnte mich von diesem Stern nicht losreißen. In der folgenden Nacht beobachtete ich wieder diesen einen kleinen Stern. Ich fand ihn so wunderschön, weil ich ihn bewunderte. Unter all diesen wild funkelnden Sternen, erschien er mir wie ein schützenwertes Kleinod am Himmelszelt. Ich wäre gerne zu ihm hinauf geflogen und hätte ihn getragen. Für mich war dieser Stern an Schönheit nicht zu überbieten. Er war klein, aber dennoch erhaben. Schließlich scheuchte die Sonne mich und meinen kleinen Freund ins Bett.
Ich konnte kaum schlafen. Ich wollte unbedingt wieder zu meinem Stern. Als es zu dämmern begann, war ich schon auf meiner Beobachterposition. Ich schaute hinauf und mein Blick suchte, aber mein Stern war nirgends zu sehen. Ich sagte zu mir: "Nur Geduld! Du musst warten, bis es Nacht ist, erst dann kannst Du ihn sehen!" Ich wartete. Kein Stern! Ich lief aufgeregt umher und dachte, dass ich meinen Beobachterposten nur zu wechseln brauchte, damit ich ihn wieder sehen konnte. Aber er war nicht mehr zu sehen.
Mein kleiner Stern war nicht mehr da!
Der kleine Stern weinte oft, deshalb war seine Leuchtkraft so gering. Es ist eine alte Himmelsweisheit, dass ein Stern der weint, bei jeder Träne die ihm über sein Gesicht kullert, ein bisschen von seinem Funkeln einbüßt. Ich beobachtete den kleinen Freund die ganze Nacht lang. Ich sagte ihm, dass ich ihn bewundere, aber er konnte mich natürlich nicht hören.
Bewohnbar sind nur die hellsten Sterne. Sterne, die aus Sterneskräften funkeln. Das ist ihre Aufgabe. Sternschnuppen sind also Sterne, die vom Himmel fallen, weil sie nicht mehr bewohnbar sind. Ein Stern stirbt nicht. Ein Stern fällt vom Himmel. Ganz leise und sanft und die Menschen dürfen sich dann etwas wünschen. Das ist die neue Aufgabe des Sterns: Er ist nicht mehr bewohnbar, sondern bewünschbar. Der kleine Stern war nie bewohnbar gewesen und das erfüllte ihn so mit Traurigkeit, dass er weinte und immer kleiner wurde. Und er musste noch mehr weinen, weil er ja noch kleiner geworden war und dann wurde er noch kleiner.
Ich konnte mich von diesem Stern nicht losreißen. In der folgenden Nacht beobachtete ich wieder diesen einen kleinen Stern. Ich fand ihn so wunderschön, weil ich ihn bewunderte. Unter all diesen wild funkelnden Sternen, erschien er mir wie ein schützenwertes Kleinod am Himmelszelt. Ich wäre gerne zu ihm hinauf geflogen und hätte ihn getragen. Für mich war dieser Stern an Schönheit nicht zu überbieten. Er war klein, aber dennoch erhaben. Schließlich scheuchte die Sonne mich und meinen kleinen Freund ins Bett.
Ich konnte kaum schlafen. Ich wollte unbedingt wieder zu meinem Stern. Als es zu dämmern begann, war ich schon auf meiner Beobachterposition. Ich schaute hinauf und mein Blick suchte, aber mein Stern war nirgends zu sehen. Ich sagte zu mir: "Nur Geduld! Du musst warten, bis es Nacht ist, erst dann kannst Du ihn sehen!" Ich wartete. Kein Stern! Ich lief aufgeregt umher und dachte, dass ich meinen Beobachterposten nur zu wechseln brauchte, damit ich ihn wieder sehen konnte. Aber er war nicht mehr zu sehen.
Mein kleiner Stern war nicht mehr da!
6 Kommentare:
schöne geschichte, danke nina... *tränchenverdrück*
Hallo Herr Fischer
Herzlich Gratulation. Sie sind schneller mit einem Adventskalender mit Gastbeiträgen. Bei der Kontrolle bei Google ob schon Reaktionen vorliegen, bin ich auf Ihre Idee gestossen.
Wenn Sie Lust haben, denke ich mir für einen gemeinsamen Beitrag am Montag einige wenige Fragen über «Raumplanung» aus. Nicht wie Bundesrat Leuenberger das meint - eher im Raum von Blogs.
Der Adventskalender von swissblogpress ist hier zu finden:
http://sbp.twoday.net/
Wenn Sie Lust haben: marti at martischweiz dot ch
Liebe Nina
auch mir gefällt Deine Geschichte sehr gut ...schade nur, konntest Du nicht richtig Abschied nehmen von Deinem Stern. Hätte Dir einen Wunsch gegönnt.
Liebe Grüsse und eine schöne Adventszeit wünscht Dir
Christa
eine wirklich traurige geschichte, liebe nina, aber auch schön. dennoch ein perfekter einstieg in die nun folgende adventszeit, mit vielen kerzenlichter, zimtduft und besinnlichkeit, das wünsche ich dir - und das du einen neuen, wunderschönen, kleinen stern findest¨.
Liebe Nina, Deine Geschichte hat mich zu einer Fortsetzung animiert:
Wie viele von uns wissen, entsteht jedes Mal wenn ein Mensch stirbt, ein neuer Stern. Das ist auch der Grund, weshalb wir uns oft mit den Verstorbenen verbunden fühlen, wenn wir in der Nacht in den Himmel schauen und die Sterne betrachten. Für die neuen Sterne ist übrigens das Christkind zuständig, das hat ja ausserhalb der Weihnachtszeit nicht viel zu tun.
Das Christkind geht dabei soweit möglich auf die Wünsche der Verstorbenen ein. Es gibt welche, die einen hell leuchtenden Stern haben wollen (die meisten), andere sind mit weniger Glanz zufrieden. Einige möchten, dass ihr Stern möglichst nahe der Erde funkelt, andere möchten ihn lieber weiter weg, vielleicht sogar in einer anderen Galaxis. Manchen ist es auch egal. Und hin und wieder, ganz selten, kommt es vor, dass ein wirklich guter und selbstloser Mensch stirbt, der nicht auf einem eigenen Stern besteht. Es kann sein, dass er das Christkind bittet, einen verblassten, traurigen Stern wieder strahlen zu lassen, statt einen neuen Stern zu schaffen.
Wie gesagt, das kommt sehr selten vor, aber ich glaube, letzthin ist das geschehen. Deshalb wohl hat Nina ihren Stern nicht mehr gefunden. Er war schon noch da, aber er hat so hell geleuchtet, dass Nina ihn nicht wieder erkannt hat. Aber wenn sie in einer klaren Nacht in den Himmel schaut, dann wird sie vermutlich an der Stelle, an der das blasse, traurige Sternchen war, einen wunderschönen, hell glänzenden Stern entdecken. Stolz trägt er die Hoffnung, die auf ihm Einzug gehalten hat. Und, wenn Nina lange genug hinschaut, wird sie vielleicht sogar sehen, dass er ihr zuzwinkert. Das machen Sterne manchmal, wenn sie jemanden mögen!
Edith, welch wunderschöne Gedanken
…werde mir die Geschichte (Ninas und Deine) ausdrucken und an einem friedlichen, stillen Adventsabend meinen Kindern vorlesen :-)
Danke euch beiden!
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