26. Mai 2009

Der lange Weg zum Postfach

Heute wollte ich mir für meine Ideen- und Textmanufaktur in Aarau ein Postfach eröffnen, laut Internet eine kurze Angelegenheit für die man einfach aufs zuständige Postamt gehen muss und schwupps ist man dann stolzer Besitzer eines Postfachs. Also gut, kurz nach 16 Uhr den Computer runtergefahren und ab auf die Hauptpost. Da brav eine Nummer gezogen, da der Informationsschalter nicht besetzt war. Mit der Zettelnummer 465 kam ich dann nach kurzer Wartezeit auch dran und erzählte der Frau hinter der Panzerglasscheibe mein Anliegen. Die gab mir zur Antwort, dass ich dafür an den Infoschalter müsse, sie könne mir nicht helfen. "Nun, gute Frau der ist aber nicht besetzt", entgegnete ich ihr. Sie werde dafür sorgen, dass sich jemand um mich kümmere, gab sie zur Antwort.

Ok, ich also zum Infodesk. Warten. Nach etwa 5 Minuten kam ein leicht untersetzter Mann den ich fragte, ob seine Kollegin ihn bereits über mein Anliegen informiert hätte. Nein, war seine Antwort. Alles klar, ich erzähle meine Geschichte also noch einmal. Er hört und zu anwortet "Tut mir leid, da kann ich ihnen nicht weiterhelfen, da müssen sie direkt an den Postfachschalter im Gebäude nebenan. Aber der ist nur bis 15 Uhr geöffnet." Aha und dann komme ich also morgen wieder... "Nein, nein sie können sonst an den Schalter für Massensendungen, der befindet sich noch ein Gebäude weiterhinten, bei einer blauen Türe. Da kann man ihnen das nötige Formular für das Postfach aushändigen."

Super, danke für den Tipp und raus in den Regen. Da sich die Hauptpost in Aarau derzeit gerade im Umbau befindet sind so blaue Türen gar nicht so einfach zu finden. Schliesslich hab ich dann aber die Türe zum Glück gefunden und nach einigen Metern bin ich am Massensendungsschalter gelandet. Da stand ein freundlicher Mann mit lustigem Schnauzbart, "Hallo, ich brauche ein Formular damit ich ein Postfach eröffnen kann, ihr Kollege am Helpdesk hat gemeint sie könnten mir ein solches aushändigen..." Der Mann schaute ich entgeistert an und gab dann zur Antwort, dass er das zwar vielleicht könnte, aber nicht dürfe. Vom Postgesetz her sei das seit einiger Zeit verboten, dass er solche Formulare herausgebe. Ich müsse da zum zuständigen Schalter, der sei aber nur bis 15 Uhr offen und entsprechend müsse ich wohl morgen wieder kommen. Aha und warum schickt mich dann ihr Kollege zu ihnen, musste ich ihn natürlich fragen. "Ja, die Kommunikation innerhalb des Schweizer Post klappt halt nicht immer...," gab er mir zu Antwort. Es tue ihm leid, schloss er seinen Satz ab. Auf meine Frage ob er denn den werten Kollegen vom Helpdesk auf die Fehlinfirmation hinweise, schüttelte er den Kopf "hat ja eh keinen Wert!"

So viel zum Thema Kommunikation. Falls also irgendeinmal irgendjemand auf der Hauptpost in Aarau ein Postfach eröffnen möchte und später als um 15 Uhr da eintrifft, einfach vergessen. Ist eine Mission impossible! Und was auf meiner To-do-Liste von morgen Mittwoch steht weiss ich inzwischen auch schon...

PS: Sehr geehrter Herr Uli Hoeness, ich finde dass sie ja wirklich ein lustiger und cleverer Kerl sind. Aber trotzdem habe ich gestern Abend im BR Treffpunkt Sport etwas über die Aussage von ihnen gestaunt, dass man "solche Bälle im Training bis zur Vergasung geübt" hätte. Ok, den Ausdruck gabs schon vor den 30er Jahren... aber irgendwie, ich weiss nicht. Wollt ich nur mal gesagt haben.

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