31. Juli 2006

Trainingsstart bei Olympique de Marseille

In dem Moment wo ich diesen Beitrag schreibe endet das Nachmittagstraining auf der Commanderie, dem Trainingsgelände von OM. Mit von der Partie Franck Ribery. Zumindest beim Morgentraining. Am Nachmittag hat ein Gespräch zwischen der WM Entdeckung Ribéry und OM Präsi Diouff stattgefunden. Das Ergebnis dieses Gesprächs steht noch aus. Eines ist klar, es wird ein harter Vertragspoker ausgetragen. Noch am Morgen hat Ribéry in die TV Kameras gesagt: "J'aime le club et ses supporters. J'ai retrouvé mon club." Gleichzeitig war in der Sportzeitung "L'equipe" aber zu lesen, dass er sich mit Lyon geeinigt hätte und den Club verlassen wolle.

Alles natürlich reine Strategie. Sollte er Marseille verlassen, kann er sagen, er wäre ja so gerne geblieben, aber man habe ihn nicht mehr haben wollen. Niemand wird je erfahren, wie hoch seine Forderungen waren. Wird er bleiben, hält er seinen Startstatus im Stade Velodrôme, da er einer von den Fans ist. Clevere Masche, finde ich. Und so lange er bleibt und seine Leistung zeigt, durchaus legitim. Neben Lyon sollen ja auch ManU, Real und Bayern am 23jährigen dran sein. Es bleibt also spannend.

Marseille ist übrigens nächste Woche zu Gast in der Schweiz. OM trifft im Stade de Suisse im UEFA Cup auf die Berner Young Boys. Wie übrigens im vergangenen Jahr schon. Und auch dieses Jahr haben die Berner wieder einen Trainingsvorsprung.... und auch dieses Jahr wird ihnen das nix nützen! Ok, Marseille musste in meinen Augen einen Substanzverlust hinnehmen: Barthez, Delfim, Meite, Gavanon plus 13 weitere Spieler haben den Verein verlassen. Prominentester Neuzuzug ist Djibril Cissé, aber der ist noch ne ganze Weile verletzt.

Entsprechend ist die Stimmung in den diversen Fanforen von OM noch nicht so am Kochen. Aber Hauptsache man lässt zum Ende der Saison PSG hinter sich und schon ist die Saison gerettet. Ach ja ? propos Fussballfan-Foren: Zensur - wie z.B. im FCA-Forum - sucks!

28. Juli 2006

Nach Napster jetzt auch Kazaa

Die Zeiten für illegale Downloader werden härter und härter. Es ist ja schon eine ganze Weile her seit Napster in aller Munde war. Plötzlich war Schluss mit gratis Musik über diesen Anbieter. Dann war lange Zeit Ruhe und vor einigen Monaten hat Napster einen Re-Launch hingelegt. Neuerdings muss man erst ein Abo lösen und dann - zusätzlich - für jeden Download noch 99 Cent berappen. Ein Album kommt so teurer als wenn man es im Laden auf CD gepresst kauft.

Den gleichen Weg schlägt nun auch Kazaa ein. Die Betreiber der Tauschbörse haben sich mit der Plattenindustrie gerichtlich geregelt, dass sie Überwachungsmechanismen in ihre Software einbauen, die das illegale Tauschen von Musik und Filmen verunmöglichen sollen. Nur, die Tauschgemeinde hat sich eh schon seit langem von Kazaa verabschiedet. Zu oft waren Fake-Songs anzutreffen, eingestreut von der Musikindustrie. Inzwischen treffen sich die Musikjunkies auf anderen Seiten. Aber auch da, das gleiche Problem, auf Tauschseiten werden gefälschte Songs eingespeist und auf z.B. russischen Downloadseiten wird von Seiten der Multis gehackt. So lange, bis es keinen Spass mehr macht.

Obwohl, Seiten wie allofmp3 aus Russland bewegen sich eigentlich am Rande der Illegalität. In Zeiten der Globalisierung sollte es für einen Westeuropäer doch möglich sein über's Internet Musik aus Russland zu bestellen und dafür zu zahlen. Wenn sich der Tarif dem "Herstellerland" anpasst, dann ist das doch nicht das Problem des Bestellers. Tja, aber Sony BMG und Co. haben auch da etwas dagegen. Und torpedieren auch diesen Dienst, sodass er vermutlich noch im Laufe des Jahres schliessen wird. Damit die Konzernbosse ja nicht um ihre fetten Gewinne bangen müssen!

Einerseits verkaufen die Multis also noch so gern jedem Teenager einen mp3-Player, den Stoff um diese Geräte zu füllen muss man aber bald zwingend ebenso über die Grossfirmen beziehen. Schliesslich sind ja auch Musik-CD's inzwischen so programmiert, dass festgestellt werden kann, ob sie kopiert werden - wenn es mit Brennschutz überhaupt noch geht - oder ob sie ins Netz gestellt werden und so weiter. Big Brother is watching you! Einziger Trost, die Behörden sind vermutlich in den meisten Ländern mit anderen Sachen beschäftigt, als dass sie Zeit hätten "kleine Fische" in Sachen Raubkopien zu jagen. Und seien wir ehrlich, was hat sich im Vergleich zu früher verändert, als man sich eine Schallplatte ausgeliehen hat vom Kollegen und diese dann auf Kassette aufgenommen hat. Oder wer erinnert sich nicht an die Abende vor dem Radio, als die Hitparade lief und man den Daumen parat hatte um auf "Record" zu drücken. Und stand damals plötzlich ein bewaffneter Polizist vor der Türe?

27. Juli 2006

Robbie W. und Floyd L.: Auslaufmodelle?

Als hätte ich es zu Beginn der Woche schon geahnt, der Floyd hats also doch auch getan. Klar, von Jan Ullrich haben wir gelernt, so lange nichts def. bewiesen ist gilt die Unschuldsvermutung. Trotzdem, die A-Probe von Herrn Landis - ursprünglich aus dem zürcherischen Hinterland wie der Blick voller Stolz herausgefunden hat - war positiv. Und wie zu hören war, hat er sich scheinbar sowas von dämlich angestellt, dass selbst ein Schweinezüchter die erhöhten Testosteronwerte erkannt hätte. Und das soll keineswegs abwertend gegenüber der Gilde der Schweinezüchter gemeint sein. Da hat die Tour also ihren neuen Helden und schwupps, nur gerade nach 4 Tagen wird er vom Paulus zum Saulus.

Gespannt sein darf man jetzt ja auf die Medienberichterstattung. Vorallem in der Schweiz. War ja immer vom Schweizer Phonakteam die Rede (dessen Chef mir übrigens seit Jahren suspekt ist), wie erwähnt von Landis' Vorfahren aus der Schweiz, von seinen Trainingsfahren durch die Schweiz und so weiter und so weiter. Der Blick dürfte nun etwas kleinlaut werden. Aber eben, es wäre ja nicht der Blick, wenn man auch in diesem Fall - wie die Windfahne - kurzerhand den Kurs ändern würde. Zum ersten Mal in der über 100jährigen Geschichte der Grand Boucle wurde übrigens ein Sieger des Dopings überführt. Eine Schande, die aufzeigt, wie hilflos diese Sportart derzeit den Bach runter geht. Mein Vorschlag: Lasst das Doping offiziell zu! Wer sich vergiften will um Erfolge zu erzielen der soll das tun, das Publikum wird - wie früher in der römischen Arena - zuschauen und sich über jeden Todesfall entsetzen und im stillen Kämmerchen erfreuen! Eines ist sicher, so kann es nicht weitergehen. Der Sport hat seine Glaubwürdigkeit endgültig verloren.

Glaubwürdigkeit verloren hat auch ein gewisser Herr Williams. Nein, nicht der Ron aus der Formel 1, sondern der Robert Peter Maximilian Williams. Besser bekannt als Robbie W. aus Stroke-on-Trent. Ich persönlich habe Mitleid mit all denen, die ein Ticket für seine Konzerte mitte August in Bern haben. Der gute Mann hat - wie es derzeit scheint - seine Seele verkauft. Vom Rebell zum Spielball der Plattenbosse. Wer seine Bio gelesen bzw. gesehen hat weiss, dass Robbie panische Angst vor grossen Menschenmassen hat. Zu bewältigen nur mit Medikamenten. Bei der aktuellen Tour schauen ihm Abend für Abend über 50'000 Fans zu bei seiner Arbeit. Die Kritiken halten sich schwer im Rahmen, gewisse Medien - vorallem in England - zerreissen seine derzeitige Tournee auch in der Luft. Aktuell ist er in Deutschland, die letzten beiden Konzerte finden in Berlin statt und sind nicht mehr ausverkauft. Nachdem ihm ARD und ZDF vorgeworfen hatten, er sei nicht bei der Sache, seine Stimme sei ausgelaugt und überhaupt sei er zu dick.

Nun versucht sich Robbie mit seinem neuen Album zu retten. Die erste Single "Rudebox" daraus ist Anfang der Woche an die Musikjournalisten verteilt worden, zumindest ein Outtake daraus. Hier könnt ihr reinhören:

http://rapidshare.de/files/27257427/combine_robbie_Sly.mp3.html

Die englischen Medien - und dazu gehört auch The Sun, ein Blatt welches Robbie stets gut gesinnt war - schreiben die neue Single nieder. "Schrecklich", "schmerzhaft" oder "die schlechteste Single der Musikgeschichte" ist zu lesen. Ich selber mag noch gar nicht urteilen bevor ich nicht den ganzen Track gehört habe. Klar ist nur, Robbie ist wieder auf der Suche nach sich selber. Eine Phase, die er schon mal durchlebt hat. Hoffen wir, dass er sie auch dieses Mal überlebt.

PS: Hat übrigens schon jemand festgestellt, dass derzeit überhaupt jeder Robbie Williams total gut findet. Da gehen Leute zu den Konzerten, die vor 3 Jahren noch nicht mal gewusst haben, wie man Williams schreibt... Übel, übel.... !

Süüüüdkurveeeeeeeeee!

Ja ja, der FC Zürich. Der stand heute Abend in der Champions League Qualifikation. Gegner war niemand geringers als die Millionaris von Red Bull Salzburg. Dem Spielzeug von Milliardär Mateschitz. An der Seitenlinie standen bei den Österreichern die Herren Trappatoni und Matthäus. Auf dem Platz alternde Stars, zusammengekauft in halb Europa. Gebracht hat's nix: der FCZ besiegt zu Hause Red Bull Salzburg mit 2 zu 1 Toren. Nur, irgendwie will mir keine spielentscheidende Szene einfallen, dabei ist der Schlusspfiff noch gar nicht lange her. Vielmehr erinnere ich mich an einen Keita, der nach seinem sackbrutalen Foul vom Platz hätte fliegen müssen und ein paar Minuten später - selber gefoult - den sterbenden Schwan markiert. Ebenso erinnere ich mich an Stühle, Flasche, Fahnenstangen und jede Menge Bier... ist alles auf den Platz geflogen. Mal wieder aus der Zürcher Ecke.

Tja, aus der Ecke die sich - unter anderem - massiv dafür einsetzt, dass Fussballfans nicht kriminalisiert werden. Aus der Ecke also, die sich heftig gegen den sogenannten Fanpass wehrt. Und irgendwie kam mir dann der vergangene Sonntag in den Sinn. Die Partie Thun - BSC Young Boys Bern... auch hier Proteste während dem Spiel gegen den Fanpass. Und nach dem Spiel haben YB Anhänger dann am Bahnhof zünftig randaliert. Es kam zu Verletzten, Sachbeschädigungen und Verhaftungen. Wahnsinn komm raus, du bist umzingelt... !

Da wehrt sich die halbe Fan-Schweiz (in Aarau hat man sich bis jetzt diskret zurückgehalten) gegen dieses Projekt der Swiss Football League und dann so ein Käse. Eine ganz ähnliche Situation gab es ja bereits im Zusammenhang mit der Hooligandatenbank des Bundes. Es wurden fleissig Unterschriften gesammlt um das Referendum zu ergreifen. Vor und nach dem Unterschriften sammeln haben sich verfeindete Gruppierungen aber mächtig auf die Rübe gegeben. Der Gipfel, wir erinnern uns, das Saisonfinale in Basel!

Fazit: die Bilder aus Zürich werden auch dieses Mal wieder um die Welt gehen. Wer sich das Spiel auf dem ORF angeschaut hat, der hat bereits festgestellt, dass der österreichische Reporter von "bekannten Problemen" in der Schweiz geredet hat. Der Ruf wird also kaum besser, sprich es werden im Hinblick auf die Euro 08 weitere Massnahmen ergriffen, welche dann wieder zu Protesten führen... Letzte Woche habe ich im Zusammenhang mit dem Schweizer Fussball den Begriff "Gewaltspirale" gelesen und den Kopf geschüttelt. Vielleicht hatter der Mann ja gar nicht mal so unrecht.

26. Juli 2006

Die Songs der Woche

Keine Ahnung ob ich es auch in Zukunft schaffe Woche für Woche ein paar Songs unter die Lupe zu nehmen bzw. sie weiterzuempfehlen. Aber ich fange heute mal an und gehe mit guten Vorsätzen in dieses Projekt. Auf meiner Homepage hab ich diese "Tradition" ja schon mal angefangen. Und der Zeitgeist tut seinen Teil dazu, dass heute eh alles Tradition ist, was zwei, dreimal durchgeführt wurde...

Nun gut, der erste Song der mir diese Woche aufgefallen ist kommt von der deutschen Band "Madsen" und heisst "Du schreibst Geschichte". Diese Jungs zählen sich selber zu der Punk-Szene, haben schon mal gegen Castor-Transporte protestiert und kommen aus dem Wendland. Bei der aktuellen Single gibts so nette Textstellen wie:

"Weil die Welt sich so schnell dreht, weil die Zeit so schnell vergeht, kommst du nicht hinter her. Weil die Hektik sich nicht legt und du in der Masse untergehst, bist du ein Tropfen im Meer: Aber du lebst länger als ein Leben lang, du bist das womit alles begann. Du schreibst Geschichte mit jedem Schritt an jedem Tag, denn jetzt und hier bist du ein Teil von mir"

Also alles andere als leichte Kost, das Ganze vermischt mit harten aber sehr melodiösen Gitarren. Insgesamt würde sich der Sound gar zum Pogo tanzen eignen, da die Stärke des Liedes (und übrigens auch ihrer ersten CD) im Text liegt, wäre das irgendwie schade.

Ein ebenso bemerkenswertes Album kommt von der ebenfalls deutschen Band "Tempeau" und hört auf den Namen "Kein Weg zurück". Beim Ahören des Tracks "Mädchen aus Greifswald" lebt Rio Reiser - Gott hab ihn seelig - wieder auf. Die Stimme Marek Harloff erinnert wie keine andere an die von Herrn Moebius von Ton, Steine, Scherben. Die Themen über die er singt sind ebenfalls sehr politisch angehaucht. Wie dieses Beispiel beweist:

"Sie ist ein Kind nationaler Jugendarbeit und widmet sich um die sich sonst keiner freut. Sie plädiert für Hass und steht für Gewalt. Sie wartet vor den Toren der Schule in Greifswald. Es ist nicht ganz einfach sich mit ihr unterhalten, sie stolpert über Sätze. Zu gerne die Eignen"

Weniger politisch, dafür umso lyrischer geht es auf dem neuen Album von "Tomte" zu und her. "Buchstaben über der Stadt" heisst es. Die Single daraus, "Ich sang die ganze Zeit von Dir" lief zünftig bei MTV. Eine Art Liebeslied. So wie das ganze Album eine Art von einer Art ist. Schwer zu beschreiben, aber intensiv und gut. Die Texte machen Lust auf Hinsetzen und Zuhören! Der Schlagzeuger der Band soll übrigens vor einigen Jahren mal in Oberentfelden als Koch gearbeitet haben. Die Band hat übrigens ne herrliche FC St. Pauli Hymne geschrieben, "Das ist Fussball". So, und nun bleibt mir für den Moment nix mehr anderes übrig als mein iTunes wieder lauter zu stellen und zu geniessen...

PS: Die neue Mia. (guckst du Foto!) Single "Tanz der Moleküle" macht Vorfreude auf das Album!

25. Juli 2006

Open Air Overdose

Seit einigen Wochen laufen sie wieder, die Open Air Konzerte. Aber auch die Kinos oder die Theater und Lesungen. Open Air wohin man schaut. Viele von ihnen haben eine schöne Tradition, dies gilt vorallem für die Open Air Konzerte. Nichts gegen einen Gurten, Paléo, St. Gallen oder den "Heitere". Es gibt auch andere Verstaltungen die Open Air durchaus Sinn machen, etwa das neue Programm von Karl Kühnes Gassenschau in Winterthur. Oder auch die Jazz Events mitten in Lugano, herrlich.

Fragwürdig für mich wird es dann, wenn ich im Veranstaltungskalender von folgenden Events lese: "Open Air Etziken, präsentiert durch die Raiffeisen Bank Recherswil - Gerlafingen - Koppigen" oder "Open Air Safiental live on Stage: Skywards, Jail Flower und Sinius". Wer sich all die Anlässe im Netz mal durschaut kommt zum Ergebnis, das so ziemlich jede dritte Schweizer Gemeinde ein eigenes Open Air hat. Wer sich dann noch die Gästebücher dieser Open Airs durchliest merkt, dass jedes dieser Open Airs das Beste der Schweiz ist. Zahlreiche Veranstaltungen aber nicht über ein bis zwei Durchführungen hinauskommen.... bevor sie wieder pleite gehen. Diese Erfahrung mussten ja auch schon grosse Events machen. Dick aufgetragen mit den Bands und ein Jahr später weg. Jetzt hat man sich mit Deutschland zusammengeschlossen und macht gleich nochmal einen auf dicke Hose! Was dazu führt, entweder hast du einen Mega-Event mit zahlreichen Superstars, oder es bleibt kleiner dafür gibts hundert Mal Patent Ochsner, Kandlbauer oder Baschi zu hören.

Grundsätzlich bin ich ja ein absoluter Freund von Live Musik. Es kann gar nicht genug davon geben. Das Motto "Hey unser Dorf braucht nen Event, lass uns auch ein Open Air machen" kann ich jedoch def. nicht unterstützen. Zuviel des Guten macht die Musik dann nämlich auch wieder kaputt. Oder hätte sich vor einigen Jahre jemand vorstellen können, dass Deep Purple ihr "Smoke on the Water" mal in Ebikon auf dem Schulhausplatz spielen??

24. Juli 2006

Le Tour'06 , Krieg in Nahost und der Schweizer Fanpass!

Auf den ersten Blick haben diese 3 Themen ja definitiv gar nichts miteinander zu tun. Auf den Zweiten dann vielleicht schon: viele Menschen möchten ihre ganz persönlichen Interessen vertreten und scheitern dann kläglich am Kollektiv. Israel nimmt zum Beispiel einen gekidnappten Soldaten zum Anlass eine offene Rechnung mit dem Libanon zu begleichen. Und entfacht mit seinem Vorgehen kurzerhand einen Flächenbrand. Wenn es nämlich um die Sache gegangen wäre, hätte ein diskreter Einsatz des Mossad (selbsternannter bester Geheimdienst der Welt) wohl genügt und der Soldat wäre innert kürzester Zeit wieder auf freiem Fuss gewesen. Tja und jetzt? Es knallt und knallt, Truppen marschieren ein. Die isalmische Welt wehrt sich, die USA mischen sich ein, die EU traut sich nix zu sagen...

Beispiel 2: in der Schweiz gibt es seit kurzem diesen Fanpass. Jeder muss sich registrieren wenn er als Fan ins Stadion möchte, eine Karte für ein Auswärtsspiel zu kaufen wird komplizierter denn je. Schuld an dieser "Regeländerung" ein paar Chaoten aus Zürich und Basel. Leidtragende die anständigen Fussballverrückten. Folge: Boykott, schlechte Stimmung auf den Rängen, miese Leistungen der Teams, Unzufriedenheit und - ich wage einen Ausblick - Krawalle (bereits passiert heute in Thun). Diese dann mit der Ausrede, man fühle sich provoziert und müsse handeln....

Beispiel 3: Doping-Sumpf bei der Tour de France. Noch vor dem Start wurden die Favoriten aus dem Feld genommen. Aus Helden wurden innert Minutenfrist Betrüger. Fahrer wurden suspendiert, Trainer entlassen, Ermittlungen laufen. Die Tour ist zu Ende, gewonnen hat einer, der vor nicht allzu langer Zeit noch im Dienste von Lance Armstrong stand und zum Team Phonak gehört, welches auch schon im Zusammenhang mit dem Begriff "Doping" genannt wurde. Nun, der Radsport braucht Helden. Und so freuen sich die Fans zusammen mit Floyd Landis, welcher inzwischen vom selbsternannten Übermenschen Armstrong gemieden und verunglimpft wird. Ami gegen Ami, Dopingsünder gegen Dopingsünder? Wer weiss das schon so genau...

Und wo soll nun der Zusammenhang zwischen diesen 3 Themen sein? Der Engländer würde sagen: "The World goes crazy". Wenn bei Gesprächen zwischen ausgewachsenen Männern lieber über Schweizer Fanpässe, als über zahlreiche Zivilopfer bei einem Krieg - welcher in den Medien nur als Konflikt daherkommt - geredet wird; wenn aus Buhmännern plötzlich wieder Helden werden; wenn Fussballstadien beim Saisonstart leere Gästesektoren aufweisen; wenn europäische Regierungen lieber über die Hitze klagen, als Vorstösse beim UNO Sicherheitsrat zu platzieren; wenn aus einer belächelten Tour 2006 die "interessanteste Tour de France seit 15 Jahren" (Zitat ARD) wird... dann haben gewisse Leute vielleicht - und es mag an der Temperatur liegen - den Bezug zur Realität tatsächlich etwas verloren.

21. Juli 2006

Zidane als Sommerhit & E.T. als Monster...

Im Internet gibts mal wieder nen neuen Trend: die sog. "re-cuts". Da machen sich irgendwelche Filmfreaks nen Spass daraus an Fil-Trailern rumzuschnippseln. Und es ist zum Teil total lustig. So wird dann zum Beispiel aus "Shining" ein Familienfilm, aus "School of Rock" ein Psychostreifen oder aus "Top Gun" ein Liebesfilm mit zwei schwulen Hauptdarstellern. Und so weiter und sofort...

TOP GUN:
http://www.youtube.com/watch?v=ekXxi9IKZSA
SCHOOL OF ROCK:
http://www.youtube.com/watch?v=sDfPqJnwvA4
SHINING:
http://www.youtube.com/watch?v=aVN9cw6ofAQ
SLEEPLESS IN SEATTLE:
http://www.youtube.com/watch?v=DHyH2nDdPik
E.T.:
http://www.youtube.com/watch?v=3WeXyAeSwPs

PS: Diese Dinger sollte man sich alle unbedingt mit Ton anschauen. Der Ton macht bekanntlich die Musik.

A propos Musik: Gestern wurde ja das Urteil im Fall "Zidane-Materazzi" bekannt gegeben. Ich denke, beide können mit diesen milden Strafen leben. Viel härter finde ich den Song, der sich so langsam aber sicher zum heimlichen Sommerhit entwickelt.

http://massilia.podspot.de/files/coup-de-boule.mp3

Die Story dahinter ist mal wieder eine typische Internet-Geschichte. Der Song wurde von einem kleinen französischen Label namens La Plage Records , das sich auf Werbemusik spezialisiert hat, aufgenommen. Dann wurde er an 50 Email-Kontakte versendet, binnen kürzester Zeit nahmen französische Radios den song in ihre playlist auf und inzwischen hat er auch die Schweiz erreicht.

Der Text geht - sehr kurz zusammengefasst - etwa so:

"Zidane hat gehau'n, Zidane hat zugestoß'n, der Schiri hat's nur im Fernsehen geseh'n, den Pokal haben wir zwar verpasst, aber Spaß hatten wir trotzdem..."

20. Juli 2006

Aller Anfang ist schwer...

So, dann will ich auch mal anfangen mit bloggen. Ok, einige werden sagen "de chonnt jo wie die alt Fasnacht"... aber irgendwie hab ich mir eigentlich immer gedacht, dass ich meine Gedanken ja auch auf meiner Homepage äussern kann, wie die letzten paar Jahre. Wozu dann also ein Blog? Aber das ist dann doch ziemlich umständlich, braucht viel Webspace und überhaupt: es macht Spass was Neues auszuprobieren.

Im Netz gibts so viel Lustiges zu entdecken. Und das hab ich mir - unter anderem - für diesen Blogg auf die Fahne geschrieben. Nette Netzfundstücke, Kuriositäten aus dem WWW und natürlich Begebenheiten aus meinem persönlichen Alltag. Wobei ich ganz ehrlich bin, die wirklich privaten Sachen aus dem Fischer'schen Leben werden den Weg in diesen Blogg nicht finden. Um mich über diese auszutauschen setze ich mich dann doch lieber bei einem Glas Wein und einem Bier mit Dir zusammen und quatsche... über Gott und die Welt.

So, dann will ich jetzt mal auf "Post veröffentlichen" drücken und schauen was passiert. Falls das Ganze dann tatsächlich gut leserlich in diesem Blog erscheint, gibts auch schon sehr bald ne Fortsetzung. Heisst es überhaupt Blog oder Blogg? Schliesslich schreibt sich der Blogger ja mit zwei G. Aber irgendwie kommt das Wort ja auch von Weblog.. Naja, auch egal!

Ach ja, der rechts auf dem Foto bin übrigens ich. Monsieur Fischer, im wirklichen Leben Reto Fischer genannt.