25. Juli 2006

Open Air Overdose

Seit einigen Wochen laufen sie wieder, die Open Air Konzerte. Aber auch die Kinos oder die Theater und Lesungen. Open Air wohin man schaut. Viele von ihnen haben eine schöne Tradition, dies gilt vorallem für die Open Air Konzerte. Nichts gegen einen Gurten, Paléo, St. Gallen oder den "Heitere". Es gibt auch andere Verstaltungen die Open Air durchaus Sinn machen, etwa das neue Programm von Karl Kühnes Gassenschau in Winterthur. Oder auch die Jazz Events mitten in Lugano, herrlich.

Fragwürdig für mich wird es dann, wenn ich im Veranstaltungskalender von folgenden Events lese: "Open Air Etziken, präsentiert durch die Raiffeisen Bank Recherswil - Gerlafingen - Koppigen" oder "Open Air Safiental live on Stage: Skywards, Jail Flower und Sinius". Wer sich all die Anlässe im Netz mal durschaut kommt zum Ergebnis, das so ziemlich jede dritte Schweizer Gemeinde ein eigenes Open Air hat. Wer sich dann noch die Gästebücher dieser Open Airs durchliest merkt, dass jedes dieser Open Airs das Beste der Schweiz ist. Zahlreiche Veranstaltungen aber nicht über ein bis zwei Durchführungen hinauskommen.... bevor sie wieder pleite gehen. Diese Erfahrung mussten ja auch schon grosse Events machen. Dick aufgetragen mit den Bands und ein Jahr später weg. Jetzt hat man sich mit Deutschland zusammengeschlossen und macht gleich nochmal einen auf dicke Hose! Was dazu führt, entweder hast du einen Mega-Event mit zahlreichen Superstars, oder es bleibt kleiner dafür gibts hundert Mal Patent Ochsner, Kandlbauer oder Baschi zu hören.

Grundsätzlich bin ich ja ein absoluter Freund von Live Musik. Es kann gar nicht genug davon geben. Das Motto "Hey unser Dorf braucht nen Event, lass uns auch ein Open Air machen" kann ich jedoch def. nicht unterstützen. Zuviel des Guten macht die Musik dann nämlich auch wieder kaputt. Oder hätte sich vor einigen Jahre jemand vorstellen können, dass Deep Purple ihr "Smoke on the Water" mal in Ebikon auf dem Schulhausplatz spielen??

Keine Kommentare: