18. November 2010

Liebe, Hass, Verrat, Rache und Vergebung

Und alle diese Gefühle gibts in einer einzigen Geschichte vereint: "Der Graf von Monte Christo" and I'm lovin it! Ich bin ja nicht unbedingt der Leser von Fiktion, lieber habe ich wahre Geschichten oder Biografien. Ein Wunder darum, dass es mir der Roman von Alexandre Dumas so sehr angetan hat, dass ich sowohl das Buch, als auch das Hörbuch und natürlich die zahlreichen Filme verschlingt habe. Gut, das mag sicher daran liegen, dass Marseille in der Geschichte eine tragende Rolle spielt. Aber vielmehr finde ich, kenne ich keine andere Geschichte aus dieser Zeit, welche so knallhart aufzeigt, wie falsch Menschen sein können! Kurz zum Inhalt... 


Der junge Seemann Edmond Dantès kommt 1815 zurück nach Marseille und wird vom Reeder Morrel zum Kapitän befördert. Gerade als er sich mit dessen Tochter Mercédès verloben will, wird Edmond verhaftet. Durch einen Komplott, an dem mehrere im bestens bekannte Personen und sein bester Freund Fernand Mondego beteiligt sind, wird er als Napoleon-Sympathisant in den Kerker der Festungsinsel Château d'If verbannt. Dort wird er mit dem scheinbar verrückten Mithäftling Abbé Faria bekannt und verbringt 14 qualvolle Jahre im Kerker. Der Tod Farias ermöglicht Dantès' Flucht. Ausserdem wird er Farias Erbe: ein riesiges Vermögen, das auf der kleinen Mittelmeerinsel Monte Christo versteckt ist, erwartet ihn. In verschiedenen Masken führt er sich dank seines ungeheuren Reichtums in die Pariser Gesellschaft ein. Die meisten seiner Todfeinde haben einen sagenhaften Aufstieg hinter sich und sind dort wohl etabliert. Als Graf von Monte Christo beginnt er seinen Rachefeldzug...

Der Graf ist im Roman stark typologisiert, er sieht sich als Racheengel und wirkt darum auf viele LeserInnen oft arrogant und penetrant. Ich verstehe jede seiner Aktionen, überlegt man, dass Dantès innert kurzer Zeit sein ganzes Leben verloren hat - nur weil er seinen besten Freunden vertraut hat! Immer wieder tauchen neue Gestalten auf, bei denen man nie genau weiss, ob sie für oder gegen den Grafen sind: Caderousse, der Schneider, Albert de Morcerf, Andrea Cavalcanti oder Monsieur de Villefort. Monte Christo selber wird im zweiten Teil der Geschichte zu einem exzentrischen Reichen, mit orientalischen Accessoires wie Haschischträumen oder einer eingekauften Königstochter mit Namen Haidée. Der frischgeborene Graf fesselte die Gesellschaft, erhielt Aufmerksamkeit überall, wo er erschien. Zitat aus dem Buch:

"Es war nicht seine schwarze Kleidung, natürlich von tadellosem Schnitt, aber schlicht und schmucklos. Es war nicht seine weiße, unbestickte Weste, es war nicht seine Hose, die ein Bein der zartesten Form umspannte, was die Aufmerksamkeit fesselte, sondern es war sein ruhiges und reines Antlitz, es war sein durchdringender und melancholischer Blick, es war schließlich sein mit wundersamer Feinheit gezeichneter Mund, der so leicht den Ausdruck einer stolzen Verach tung annahm, was bewirkte, daß alle Augen auf ihn gerichtet waren. Es konnte schönere Männer geben, aber gewiß nicht bedeutungsvol lere, man gestatte uns diesen Ausdruck. Alles am Grafen wollte etwas aussagen und hatte seine Bedeutung. Denn die Gewohnheit nützlichen Denkens verlieh seinen Zügen, dem Ausdruck seines Gesichts und der geringfügigsten seiner Gebärden eine unvergleichliche Geschmeidigkeit und Festigkeit."

Was mich als Frankreich-Fan natürlich besonders fasziniert, der Roman ist nicht ohne gesellschaftskritische Brisanz. Schon der Hintergrundfaden, der durch die wechselnden Kaiser und Könige in Frankreich und die sich bieder anpassenden Oberschicht erzählt wird, enthält Nachdenkenswertes. Oder wie sagt man so schön, wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Womit wir dann schnurstracks bei den von mir - auch im Jahr 2010 immer noch genau so aktuellen - Windfahnen wären. Ein Beispiel gefällig, dass sich in 200 Jahren nicht wirklich etwas verändert hat?

"[Graf:] "Vielleicht wird Ihnen das, was ich Ihnen gleich sage, sonderbar scheinen, meine Herren Sozialisten, Progressisten, Humanisten, aber ich kümmere mich niemals um meinen Nächsten, ich versuche niemals, die Gesellschaft zu beschützen, die mich nicht beschützt, und, ich möchte sogar behaupten, die sich mit mir im allgemeinen nur beschäftigt, um mir zu schaden." [Villefort:] "Es ist bei uns nicht Sitte, sagte ich, daß die durch Reichtümer Bevorzugten ihre Zeit mit sozialen Gedankenspielereien verlieren, mit philosophischen Träumen, die höchstens dafür geschaffen sind, diejenigen zu trösten, denen das Schicksal die Güter der Erde versagt hat."

Klingt ein bisschen wie das Programm einiger Parteien oder Politiker. Aber zurück zur Geschichte: Der Graf tritt seinen mehr als berechtigten Rachefeldzug an. Die Frage, die sich stellt ist, wie soll und darf er Vergeltung nehmen? Seine Ex-Geliebte, die als Marquis de Moncerf verheiratete Mercédès stellt dem Grafen dazu ein paar Fragen.

"Und warum setzen Sie sich an die Stelle der Vorsehung?" rief Mercédès aus. "Warum erinnern Sie sich, wenn sie vergißt? Welchen Schaden fügte Ihnen Fernand Mondego zu?" Etwas später antwortet der Graf : "Was ich nach Ihnen am meisten liebte, Mercédès, war ich selbst, das heißt: meine Würde, das heißt: jene Kraft, die mich anderen Männern überlegen machte. Diese Kraft war mein Leben. Erst ab heute weiß ich es gewiß, daß ich der von Gott Gesandte bin!"

Wie zu Beginn erwähnt habe ich eine französische und eine deutsche Buchausgabe zu Hause, dazu zwei, oder drei DVD-Versionen des Films und ein Hörbuch. Dumas' Graf erschien 1845/46 und entwickelte sich zu einem der Klassiker der Abenteuerliteratur. Die Handlung basiert auf Jacques Peuchet (1758 – 1830), einem Archivar der Pariser Polizeipräfektur: "Le Diamant de la vengeance" und "Mémoires tirés des Archives de la Police de Paris und Collection des lois, ordonnances et réglements de police 1818 – 1819". Nach dem Buch kam die Geschichte auf die Bühne, mit einer Uraufführung in vier Teilen in verschiedenen Pariser Theatern um 1848. Frankreich darf sich rühmen, den genialsten Kolportageschriftsteller hervorgebracht zu haben: Alexander Dumas. Sein „Graf von Montechristo“ hat nicht nur tausend Nachahmer in allen Sprachen gefunden, er ist auch der direkte Vorläufer sämtlicher Abenteurerfilme, die heute laufen und in denen der Beschützer des Guten und Rächer des Bösen doch immer nur ein verkappter Graf von Montechristo ist. Wer die Geschichte um Liebe, Hass, Verrat, Rache und Vergebung nicht kennt, dem empfehle - aus zahlreichen Möglichkeiten - die folgenden Verfilmungen:

1953, mit Jean Marais in der Hauptrolle (F)
1961, mit Louis Jourdan in der Hauptrolle (F/I)
1974, mit Richard Chamberlain und Tony Curtis in den Hauptrollen (GB)
1998, (Fernsehfilm, 4-teilig), mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle (F)
2002, mit James Caviezel, Guy Pearce und Richard Harris in den Hauptrolle (USA)

17. November 2010

Die vier SVP Badenixen - von vorne!

Die Schweizerische Volkspartei hat es mal wieder geschafft. Das muss man ihnen ja lassen, wenn es um PR geht da sind sie ganz weit vorne, okay es scheint ihnen ja auch so ziemlich jedes Mittel recht zu sein. Derzeit erregen sie die Aufmerksamkeit mit einer Kampagne der Sektion Wohlen-Anglikon. Da gibt es zum einen diese vier hübschen Popos zu sehen: 


Mit dem Kommentar: "Zürisee 2010". Das nächste Bild der Powerpoint-Präsentation soll uns dann den Zürisee 20 Jahre später zeigen und sieht dann so aus: 


Tja, ich finde die Kampagne eher peinlich. Aber eben, man hat es in Reihen der SVP mal wieder in die Medien geschafft. Der Blick widmet sich dem Thema schon seit Tagen und fragt heute in grosse Lettern: "Wo hat die SVP diese Füdli geklaut?" Liebe Blick-Journalisten - die ihr euch ja so nennt - ich habe gerade mal 2 Minuten gebraucht bei Google um herauszufinden woher diese 4 Popos kommen. Sie stammen aus der Galerie Hegre Art und sind - liebe SVP -, ohne Quellenangabe, kostenpflichtig! Da könnt ihr euch vermutlich schon einmal auf eine nette Rechnung freuen... 

Nun gut, das wäre dann also geklärt. Für mich bleibt noch die Frage offen, wer sind diese 4 Badenixen, die derzeit durch die Schweizer Medienlandschaft geistern. Darum hier, exklusiv und einzigartig und überhaupt: Taarraaatataaa, die vier inzwischen national bekannten Frauen im Eva-Kostüm, die vermutlich nicht wissen, dass ihre Hinterteile für eine fiese Politkampagne benutzt werden - von vorne mit Gesicht und allem was dazu gehört. Vorhang auf!


PS: Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass auch nur eine dieser 4 Schönheiten eine Schweizerin ist. Dumm gelaufen, liebe Volkspartei!

PPS: Lieber Blick, wenn du dich schon minutenlang auf meinem Blog tummelst um kurz darauf meinen Text - leicht modifiziert - auf deiner Homepage präsentierst, wäre ein Quellverweis wohl das Minimum gewesen. Aber (nicht nur) diesbezüglich unterscheidest du dich wenig von der SVP.
Fotos: Hegre-Art

FIFA Manager 11, ein zünftiger Flop!

Seit Jahren freue ich mich darauf, dass im Herbst/Winter jeweils das neue FIFA Manager Spiel von EA auf den Markt kommt. Vor kurzer Zeit war es dann soweit und das frische Game stand zum Download parat, nur leider konnte sich seither noch keine halbe Stunde spielen. Nicht weil es mir an der Zeit gefehlt hätte, nein, das Spiel ist schlicht unspielbar. Es wimmelt von Bugs, hat inhaltliche Fehler und auch die Grafik ist nicht über alle Zweifel erhaben. Kurz, EA Sports hat einen riesigen Flop abgeliefert. Das liess sich kurz nach dem Release auch aus diversen Fan-Foren herauslesen, da mussten gar Einträge gelöscht werden - da sie unter aller Sau verfasst wurden. Nun gut, ich hab mal abgewartet und das Spiel auf der Festplatte ruhen lassen, gab ja eh genug zu tun in letzter Zeit rund ums neue Haus. Ende letzter Woche dann die Nachricht, es gibt ein Update, welches die vielen Fehler aus der Welt schaffen soll. Juhuu und am Weekend war es dann soweit:. ich habe mich im Garten in die Sonne gesetzt, das Update eingespielt und es seither mit dem FC Bayern München getestet. Ich bin zu den folgenden Erkenntnissen gekommen:
  1. Die Ergebnisse sind nun realistischer und hängen mehr von der Spielstärke und der Taktik und nicht mehr so sehr vom Zufallsgenerator ab. Habe vor dem Update mit dem Team, das im Schnitt über 100 Punkte stärker als der Gegner war, in fast jedem Spiel 2 oder 3 Gegentore gegen Abstiegskandidaten bekommen, was jetzt nicht mehr so ist. Takitk war genau die selbe wie vor dem Update und das Team nahezu auch.
  2. Spieler können jetzt etwas leichter verkauft werden wobei es nach wie vor sehr schwer ist. Es kann einfach nicht sein dass ich Stars wie Philipp Lahm, Arjen Robben oder Bastian Schweinsteiger für die Hälfte ihres Marktwertes auf die Transferliste setze und es in 2 Jahren kein einziges Angebot gibt.
  3. Die KI hat nach wie vor kaum Geld. Selbst wenn ich Spieler wie Andreas Ottl für 1 Million auf die Transferliste setze bekomme ich bei den meisten Vereinen die Meldung dass der Verein zwar interessiert wäre, aber nicht genug Geld vorhanden ist. Und das bei Teams die in der CL spielen.
  4. Die Entwicklung der Spieler ist nach wie vor zu grosszügig. Toni Kroos hat nach 2 Jahren eine Grundstärke von 95 und selbst David Alaba, der 2 Jahre nur in der 2 Mannschft gespielt hat, kommt auf eine Grundstärke von 81.
  5. Nach Verletzungen verlieren die Spieler nach wie vor sehr viel von ihrer Grundstärke. Schweinsteiger hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und hatte danach nur noch eine Grundstärke von 80, davor waren es 92.
  6. Man hat nach wie vor kein wirkliches Transferbudget egal wie viel Gewinn man macht. Dafür funktioniert der Hack mit dem Schloss kaufen und verkaufen noch.
  7. Viele Topspieler verlängern ihre Verträge weiterhin nicht und sind dann einfach so auf der Transferliste als vereinslos anzutreffen.
  8. Die Spieler beenden nach wie vor ihre Karriere egal wie lange der Vertrag noch läuft!

Alles in allem ist das Update genau so ein Flop wie das Spiel an sich. Es sind zwar ein paar Sachen verbessert worden. EA Sports spricht selber sogar von Dutzenden Verbeserungen. Allerdings sind das fast alles nur detaisl. Also "Verbesserungen" die so gesehen überhaupt keine Verbesserung darstellen. Was bringt es mir wenn ich jetzt weiss in welcher Minute ich bin, aber Kernpunkte des Spiels nach wie vor nicht richtig funktionieren, zu einfach oder schlicht unrealistisch sind? Genau so doof ist die Sache, dass man Verträge erst 6 Monate vor deren Ende verlängern kann. So gut wie alle Spieler meinen dass man sich noch mal später zusammensetzen sollte - soviel zum Thema Realität.

Alles in allem macht es am Ende also fast keinen Unterschied ob man das Update installiert hat oder nicht, da es immer noch viele Probleme gibt im Spiel. Okay, immerhin läuft das Game bei mir inzwischen ziemlich stabil und da ich auf den 3D-Modus verzichte, sind auch die Resultate oft realistisch. Im 3D-Modus gabs doch mal Spiele die mit 6 Toren geendet haben und davon wurden dann 5 Tore per Kopf erzielt - Spiel für Spiel. Ebenso sind die Antworten auf die Interviews immer noch die gleichen wie beim Vorgängermodell, genau so bleiben - ohne Patch - die Sponsoren unecht. Ich frage mich darum schon ein bisschen, was die Produzenten von EA in den letzten 12 Monaten gemacht haben, denn ich glaube, dass es noch nie einen FM gegeben hat der so dermassen verbuggt war wie der FM11. Und ich verstehe auch nicht wie denn Programmierern solche Fehler nicht auffallen konnten. Es kann einfach nicht sein, dass Spitzenspieler einfach mitten in der Saison die Kickschuhe an den Nagel hängen oder man als Trainer plötzlich keinen Einfluss auf das laufenden Spiel nehmen kann, weil man auf Lebzeiten auf die Tribüne verbannt wurde...

Fazit: Es kommt ein bisschen darauf an, wie und wie oft man den FIFA Manager 11 verwendet. Die süchtigen Dauerzocker werden das Game wohl im Schrank vor sich her stauben lassen, denn bevor nicht das zweite Update rauskommt braucht man den FM nicht mehr weiterspielen. Denn eine vernünftige Planung der gesamten Saison ist mit dem aktuellen Update nach wie vor leider nur beschränkt möglich. Wer - so wie ich - zwischendurch mal gerne ne Runde spielt und ein paar Monate durchrauschen lässt, Spieler kauft und verkauft, am Stadion bastelt - für den macht das Update Sinn, denn immerhin ermöglicht es eine einigermassen stabiles Spiel. Aber eben, die eigenen Ansprüche dürfen nicht allzu hoch sein was die Realität des Spiels angeht.  So ganz nebenbei frage ich mich übrigens, wie die ganzen Zeitschriften ihre Reviews erstellen? Dort hat der FM 11 fast durchweg sehr gute Wertungen bekommen, aber bei solchen Bugs kann bzw. darf das eigentlich nicht sein. Keiner der Tester will also diese unzähligen Fehler im Spiel erkannt haben.. jaja, wers glaubt. Aber eben, EA dürfte seine Brieftasche diesbezüglich weit genug geöffnet haben..

16. November 2010

Stefan Raab versteht keinen Spass

Die Zeitschrift FOCUS hat Ende Oktober ein ausführliches Portrait über Stefan Raab veröffentlicht, dabei haben die Reporter versucht, etwas über das Privatleben des beliebten Moderators herauszufinden. Wie es scheint, mit beschränktem Erfolg. In der aktuellen FOCUS-Ausgabe gibts nämlich eine ausführliche Gegendarstellung von Stefan Raab - für den Berichte über sein Privatleben absolut tabu sind. Bis zum heutigen Tag weiss man offiziell nichts darüber und er hält seine Familie komplett aus den Medien raus. Entsprechend wehrt er sich nun in einem Schreiben wie folgt gegen die vermeindlichen Tatsachen im veröffentlichten Bericht: 

FOCUS veröffentlichte am 25.10.2010 auf Seite 161ff den Artikel "Will der nur spielen?" über mich.
1. In dem Artikel wird behauptet, ich hätte mit meiner Lebensgefährtin im Haus meiner Eltern gelebt.
Hierzu stelle ich fest, dass ich nicht mit meiner Lebensgefährtin im Haus meiner Eltern gelebt habe.

2. Daneben behauptet FOCUS, ich hätte mir beim Turmspringen das Jochbein gebrochen.
Hierzu stelle ich fest, dass ich mir beim Turmspringen nicht das Jochbein gebrochen habe.

3. Weiter heißt es: "Zur Gewinnmaximierung nimmt Raab mit schöner Regelmäßigkeit Schleichwerbung ins Programm. Und sein Sender zahlt in noch schönerer Regelmäßigkeit Strafen dafür."
Hierzu stelle ich fest, dass ich keine Schleichwerbung ins Programm nehme und mein Sender keine Strafen dafür bezahlt.

4. Weiter heißt es: "Er verdient auch mit am Beinahe-Erfolg eines Oliver Pocher und am Massenerfolg eines Mario Barth."
Hierzu stelle ich fest, dass ich an Oliver Pocher und Mario Barth nicht mitverdiene.

5. Weiter heißt es: "Seine TV-Karriere startet 1993. Raab fährt vor mit einem Wagen, auf dem in großen Buchstaben steht: "Metzgerei Raab".
Hierzu stelle ich fest, dass ich bei keinem Sender oder Produktionsunternehmen mit einem Wagen vorgefahren bin, auf dem "Metzgerei Raab" stand.

6. Weiter heißt es: "Der Metzgerssohn, der heute noch das Mettbrötchen mit Zwiebeln, Gurkenscheibe dazu, ganz hinten in seiner Stammkneipe schätzt (…)."
Hierzu stelle ich fest, dass ich nie Mettbrötchen mit Gurkenscheiben dazu esse und auch keine Stammkneipe habe.

7. Weiter heißt es: "Wenn der ,lieve Jong’ einmal die Woche von seiner Villa seine Eltern (…) besuchen kommt (…)."
Hierzu stelle ich fest, dass ich meine Eltern in unregelmäßigen Abständen besuche.

8. Weiter heißt es: "Die Nervosität steigert sich im Wochenrhythmus, wenn Raab auf die Quoten wartet."
Hierzu stelle ich fest, dass die Quoten meiner Sendungen am Folgetag im Teletext veröffentlicht werden.

9. Zudem wird behauptet, ich wäre anlässlich meines Grundwehrdienstes Politikern begegnet.
Hierzu stelle ich fest, dass ich anlässlich meines Grundwehrdienstes keinen Politikern begegnet bin.

10. Weiter heißt es: "Zu Terminen fliegt er gern mit dem eigenen Hubschrauber."
Hierzu stelle ich fest, dass ich keinen Hubschrauber habe.

11. Zudem wird behauptet, ich meide hartnäckig die (Gerichts)Öffentlichkeit"(…) – und das selbst auf die Gefahr hin, dass er ein Ordnungsgeld riskiert."
Hierzu stelle ich fest, dass ich stets rechtzeitig durch die Gerichte vom persönlichen Erscheinen entbunden wurde und niemals ein Ordnungsgeld riskiert habe.

12. Weiter heißt es: "Eine Dornröschen-Hecke umschließt den Garten, und nur manchmal reitet der Prinz auf seiner Harley-Davidson aus."
Hierzu stelle ich fest, dass mein Grundstück von keiner Hecke umschlossen ist und ich keine Harley-Davidson habe.

13. Weiter heißt es: "Zur September-Ausgabe seiner Millionenshow kommt Stefan Raab erst gerade eine Stunde vor dem Sendebeginn. In derselben Kleidung tritt er vor die Kameras. Sie riecht noch nach dem heimischen Grill."
Hierzu stelle ich fest, dass ich zur September-Ausgabe meiner Show früher als eine Stunde vor Sendebeginn erschienen bin, an dem Tag nicht gegrillt und meine Kleidung – wie vor jeder TV-Show – gewechselt habe. Diese Kleidung trug auch keinen Grillgeruch.

14. Weiter heißt es: "Die Metzgerfamilie Raab kauft sich ein ins Aloisiuskolleg in Bad Godesberg."
Hierzu stelle ich fest, dass ich mich für die Aufnahme ins Aloisiuskolleg beworben habe und erst nach einer persönlichen Vorstellung aufgrund einer Entscheidung des Kollegs aufgenommen wurde. Meine Familie hat sich nicht ins Kolleg eingekauft.

15. Weiter heißt es: "Schüler Stefan zieht in das Haus 'Stella Rheni’."
Hierzu stelle ich fest, dass ich nie im Haus "Stella Rheni" gewohnt habe.

16. Zudem wird behauptet, Stefan Raab habe sich vor einem Modellschiff aufgebaut und gesagt: "Das wär's, einmal mit einem Segelschiff um die Welt."
Hierzu stelle ich fest, dass ich mich weder vor diesem noch vor einem anderen Modellschiff aufgebaut und keine solche Äußerungen vor dem Modellschiff getätigt habe.

17. Weiter heißt es: "Die Gitarre hat Stefan Raab stets dabei. Wenn er (…) im Tor steht, liegt sie griffbereit hinterm Netz. Geht im Spiel etwas schief, singt Stefan sofort sein Spottlied."
Hierzu stelle ich fest, dass ich niemals meine Gitarre griffbereit hinterm Netz hatte. Ich habe auch keine Spottlieder auf dem Spielfeld gesungen.

18. In der Bildunterzeile des Fotos auf S. 162, das ein Modellschiff zeigt, heißt es: "Sein Traumschiff – im Internat".
Hierzu stelle ich fest, dass das Modellschiff nicht mein Traumschiff ist.

19. In der Bildunterzeile des Fotos auf S. 163, das ein Klassenzimmer zeigt, heißt es: "Seine Klasse – im Internat".
Hierzu stelle ich fest, dass es sich nicht um mein Klassenzimmer handelt.

20. In der Bildunterzeile des Fotos auf S. 166, das ein Mettbrötchen zeigt, heißt es: "Sein Brötchen – in der Kölschkneipe".
Hierzu stelle ich fest, dass es sich nicht um mein Mettbrötchen handelt.
Köln, den 10.11.2010
Stefan Raab

Nun, man könnte jetzt sagen, dass der Stefan Raab keinen Spass versteht und das, obwohl er sich doch regelmässig über andere Menschen lustig macht. Ich kann mir allerdings bei der Gegendarstellung ein Schmunzeln nicht verkneifen und vermute dahinter eine gute Prise Sarkasmus. Oder aber ich täusche mich und Raab ist wirklich ein pingeliger Nörgler. Wie sagt er jeweils selber so schön? "Man weiss es nicht, man weiss es nicht." Natürlich konnte auch FOCUS die Gegendarstellung nicht einfach unkommentiert stehen lassen und liess die folgenden Zeilen abdrucken: 
"Bekannt ist STEFAN RAAB, 44, als Spaßvogel und als Musikfreund, der Lena Meyer-Landrut großgemacht hat. Eine andere Seite zeigt Raab, wenn es um die eigene Person geht. Dies verrät diese Gegendarstellung, die FOCUS mit Blick auf den Informationsgehalt sehr gern druckt. Schon zu Beginn der Recherche zum Stefan-Raab-Porträt "Will der nur spielen?" hatte der Medienunternehmer mit rechtlichen Schritten drohen lassen. FOCUS recherchierte trotzdem. Reporter gingen ins Handelsregister, sie sprachen mit Nachbarn und Weggefährten, mit Mitschülern und Jugendfreunden, mit Anwälten, einstigen Lehrern und Priestern. Einige haben schon angeboten, ihre Erinnerungen mit eidesstattlichen Versicherungen zu unterstützen. Den Wahrheitsgehalt der Gegendarstellung wollen wir nicht kommentieren. Unseren Lesern, die sich ein eigenes Bild machen möchten, empfehlen wir besonders die Punkte 6, 18 und 20."

15. November 2010

Tele AMEIS Aktuell: FC Aarau-Umfrage

2:3, nach 2:1-Führung - im heimischen Brügglifeld-Stadion. Nur eine Woche nach der 1:7-Schlappe gegen Biel/Bienne und erst einen Monat nach dem Cup-Out gegen Kriens. Nicht einmal  Kickboxen oder die Bittschrift des Kapitäns konnten da dem FCA noch helfen! Matthäus am letzten... dies fand auch TeleAMEIS und schickte seine achtsprachige Reporterin Annekäthi Suwarow-Hugentobler mit einem Mikrofon bewaffnet auf die Pirsch. Sie hat im Anschluss an die enttäuschende Niederlage des FC Aarau gegen Delémont in einem stadtbekannten Club frustrierte Matchbesucher angetroffen. Das Ergebnis ihrer Meinungsumfrage sehen Sie in diesem schockierenden Filmdokument, in dem eine ziemlich schöne Frau in einem schlecht ausgeleuchteten Club spannende, seriöse und knallhart recherchierte Fragen stellt: