13. September 2009

Raab'sche Hassfigur: Hans-Martin!

„Schlag den Raab“ ist wieder da. In der ersten Sendung nach der langen Sommerpause musste Moderator Stefan Raab bereits Federn lassen und hat prompt verloren. Sein drahtiger und vorallem unsympathischer Herausforderer Hans-Martin gewann nach einem wahren Krimi à la Hitchcock. Das Publikum konnte sich für den Raab-Bezwinger weniger erwärmen und buhte ihn zum Schluss der Sendung sogar aus!

Aber alles von vorne: „Schlag den Raab“ lebt in der Regel davon, dass sich ein Aussenseiter gegen den überehrgeizigen Stefan Raab bewähren kann. In der Regel hat er damit auch die Unterstützung des Publikums sicher. Gestern Samstag war alles anders. Kandidat Hans-Martin ballte Fäuste, diskutierte mit Schiedsrichtern, ging mit hoher Aggression in die Spiele, brüllte vor Unmut wie ein Irrer in die Studiokulisse, spornte sich andauernd selber an und traf sogar einen Zuschauer als er ein Spielgerät in die Menge warf.

Hochspannung war genau darum garantiert und die Sendung dauerte wieder bis tief in die Nacht. Erst im letzten und 15. Spiel entschied sich, ob der vom Ehrgeiz äusserst beseelte Hans-Martin die 500.000 Euro mit nach Hause nehmen durfte oder nicht. Die Führung wechselte in den Spielen während dem ganzen Abend hin und her. Highlight: Beim Diskuswerfen. Der Kandidat hat die Disziplin bereits 6 Jahre in der Schule ausgeführt. Dementsprechend war er vor dem letzten Wurf fast uneinholbar in Führung, während Raab eher mit dem Sportgerät als solches kämpfen musste. Die Kameras sind auf die beiden Teilnehmer gerichtet, Hans-Martin fragt Stefan Raab vor der letzten Runde im vollen Ernst: "Soll ich überhaupt noch einmal werfen, oder willst Du?". Dass Raab im allerletzten Wurf den Diskus noch fast 10 Meter weiter schleudern konnte als der Herausforderer sorgte beim Studiopublikum für Partystimmung und auch ich konnte mir ein fieses Lächeln nicht verkneifen.

Nach Spiel 12 Games lag der Kandidat recht weit vorne. Mit einem Sieg in den nächsten beiden Matchball-Spielen hätte er die entscheidenden Punkte geholt. Raab jedoch konterte, sichtlich genervt über seinen Widersacher! Spiel 13 erwies sich als zu schwierig für Hans-Martin. Es galt Behauptungen, aufgestellt von Moderator Matthias Opdenhövel, nach richtig oder falsch zu unterscheiden. Raab rettete sich dabei abgebrüht eine Runde weiter. Spiel 14 trieb die Spannung auf die Spitze. Raab und sein Herausforderer mussten auf einer kleinen Platte einen Besenstiel balancieren. Dreimal hintereinander ging dem jungen Raab-Gegner, der den Sieg schon sicher in der Tasche glaubte, die Düse. Der Stiel rasselte zu Boden, am Ende jubelte Raab. Die Entscheidung fiel also im Finale.

Und dafür hatten sich die „Schlag-den-Raab"-Macher wieder etwas ganz Besonderes ausgedacht: Münzenschnippen. Von der Tischkante aus galt es ein Euro-Stück mit dem Finger in ein Glas zu schnippen. Geschicklichkeit und vor allem Nervenstärke waren gefragt. Psycho-Terror kam ins Spiel. „Ich verliere ja äußerst ungern, aber heute besonders“, sagte Raab und erntete dafür Applaus vom Publikum. „Ich will hier keine Freunde gewinne, ich will nur das Geld“, kontert Hans-Martin. Kurz vor Ende der Sendung fragte Moderator Matthias Opdenhövel dann einmal ins Publikum, wer denn dem Herausforderer die Daumen drücke und der erntete dafür gähnendes Schweigen!

Aber, der ungeliebte Hans-Martin hat es - leider - doch geschafft. Im letzten Spiel zeigte er Nervenstärke, schnibbelte die entscheidende Münze über den Rand des Glases. Konfetti-Regen, lustige Musik und aus dem Publikum sind zunehmend Buh-Rufe zu hören. Der Sendung droht ein Eklat. Aber Raab ist Profi und weist sein Publikum zurecht. Der Kandidat habe gekämpft und verdient gewonnen und soviel Sportsgeist müsse nun sein. Allerdings sei es auch nicht nötig, dass man jetzt gleich in grossen Jubel ausbreche. Wieder Applaus vom Publikum. Ein Abschluss-Interviw mit dem Sieger? Fehlanzeige!

Unterm Strich hat an diesem Abend vor allem einer gewonnen: Stefan Raab. Er dürfte dank den arroganten Gegenspieler viele Zuschauer an seine Sendung gefesselt haben, schliesslich funktionierte das uralte Spiel Good Guy, Bad Guy hervorragend! Trotzdem, gegönnt hab ich dem ollen Apotheker die Kohle nicht. Da bin ich ganz ehrlich. Ach ja, die musikalischen Gäste konnten dieses Mal mit guten Live-Auftritten überzeugen. Sowohl Tokio Hotel (in englischer Sprache!) als auch Stefanie Heinzmann waren mit tollen Songs am Start. Und seien wir ehrlich, wo gibts heute noch live gespielte Musik im TV ausser beim Raab...

Nachtrag: Inzwischen sind im Internet Gerüchte aufgetaucht, wonach Hans-Martin Schulze vor und während der Sendung Koks konsumiert haben soll. Zugegeben, das würde so einiges erklären!

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12. September 2009

Der Song zum Wochenende

Einfach weil es so schön ist, von Plumb "Nice, Naive and Beautiful". Ein sehr trauriges Lied zwar, aber auch das darf mal sein.

11. September 2009

Von Popstars und Poppstars

Ist es verwerflich wenn man als Mann öffentlich zugibt, dass man auf Pro7 die "Popstars" mitverfolgt? Ich habs zwar noch nie wirklich live am Donnerstagabend gesehen, aber meistens in irgendeiner Wiederholung oder die Zusammenfassungen die es online zu sehen gibt. So ganze 2 Stunden halt ich es dann auch nicht aus, aber in komprimierter Form macht es durchaus Spass. Aber seit gestern muss ich die Sendung eh nicht mehr schauen, schliesslich steht die Gewinnerin eigentlich bereits fest! Das junge Mädchen heisst Elif und ich überlege mir ernsthaft sie zu adoptieren... Wahnsinn. Geniale Stimme, tolle Ausstrahlung, riesiges Talent (hat sich mal so nebenbei Piano und Gitarre selber beigebracht und schreibt ihre eigenen Songs), hübsches Äusseres und viel Herz. Da hat die Jury die Nadel - nicht zu verwechseln mit der Naddel, womit der Zusammenhang mit den im Titel erwähnten Poppstars auch gewahrt wäre - im Heuhaufen wohl bereits gefunden. Wenn die 16jährige Elif nicht gewinnt, dann weiss ich auch nicht. Ich jedenfalls würd mir glatt ne CD von ihr kaufen. Ähnlich liefs bei Sarah Riani. Die kennt hier wohl niemand, in Frankreich wird sie aber so langsam aber sicher zum Star! Angefangen hat ihre Karriere bei Youtube, da hat sie ihre Videos reingestellt. Inzwischen hat sie ein kleines Label entdeckt und sie singt Background beim Marseille-Rapper El Matador. Fortsetzung folgt!

Themawechsel. Ich darf in den nächsten 3 Monaten Bluewin TV von der Swisscom testen und dann darüber schreiben. Super Sache, wie ich finde. Vorallem weil ich entdeckt habe, dass Bluewin im Gegensatz zu Cablecom viele Filme aus Frankreich in der Originalsprache zeigt. Der Bestellvorgang war leider etwas kompliziert, jedenfalls lief alles irgendwie doppelt und ich hab nun plötzlich noch eine neue Telefonnummer oder besser gesagt deren zwei. Und an der Hotline wurde ich gefragt, ob ich im Jahre 1988 eventuell einmal eine Rechnung von CHF 60 nicht komplett bezahlt hätte. Ja, richtig gelesen. 60 Franken im Jahre 1988.... ich weiss ehrlich gesagt nicht einmal, ob ich damals überhaupt schon einen eigenen Anschluss gehabt habe. Nun gut, jetzt ist jedenfalls alles in die Wege geleitet und ich erwarte den Bluewin TV-Receiver. Dann muss ich mir hoffentlich nicht weiter die Nächte um die Ohren schlagen, wenn ich einen guten Film schauen will. Beispiel? SF2 und seine Delikatessen. Diese Woche zum Beispiel der Film "This is England", lief irgendwann um Mitternacht. Warum kommen die guten Filme immer erst so verdammt spät, während das Hauptabendprogramm mit bescheuerten Serien zugemüllt wird?

Hab ich eigentlich schon erwähnt dass ich stolzer Besitzer von zwei Tickets für das Champions League-Spiel zwischen dem FC Zürich und Olympique de Marseille bin? Und das erst noch im Sektor B, also da wo die Fans aus Massilia einquartiert sind. Da kommt doch Freude auf. An dieser Stelle möchte ich noch ein Zitat niederschreiben, welches ich im befreundeten Blog "Sport aktuell" gefunden habe: "Fussball wäre nämlich wunderbar, wenn er mittlerweile nicht einem Gruppendruck wie früher das Kiffen unterliegen würde." Ich musste direkt schmunzeln, weil ich an dieser Stelle ja unlängst darüber sinniert habe ob man sich ent-fanen kann. Dass sowas geht beweist nicht nur Lukas Tonetto, sondern auch Florian Leu in seiner Kolumne unter dem Titel "Olé Olé Oje!". Zurück zu den Wurzeln soll mein Motto sein, darum gibts neben dem Besuch der kommerziellen Champions Liga demnächst auch noch das Kontrastprogramm und ich schau mir das Aargauer Cup-Spiel der Juniorinnen B zwischen Erlinsbach und Entfelden an. Ja, auch das ist Fussball.

Wie findet Ihr übrigens die Updates von iTunes und vom iPhone? Ich persönlich war doch etwas enttäuscht. Irgendwie dienen die nur der besseren Vermarktung der Produkte. Dieses Genius ist eine nette Spielerei, dient allerdings nur dazu, dass der Kunde noch mehr Musik kauft die er eigentlich gar nicht will oder braucht. So und nun wars das auch schon wieder für heute. Im Sinne einer Agenda halte ich hier nun noch fest dass demnächst Bachfischet ist, Lenka und Selig in Zürich auftreten, im KiFF der Balkan zu Besuch ist, Aarau gegen Luzern spielt, ein Kanzlerduell stattfindet, es im Restaurant Schützen bereits Wild gibt, in Marseille eine Fischsuppe auf mich wartet, in Basel "Antichrist" von Lars von Trier im Kino läuft und am Wochenende ein kleiner, weisser Hund zur Welt kommen wird!

10. September 2009

Schief gelaufen, irgendwie

Unter diesem Titel könnte man natürlich am Tag nach den WM-Qualispielen vieles erzählen. Da wären zum Beispiel meine geliebten Franzosen, welche in Belgrad gegen Serbien nicht über ein 1 zu 1-Unentschieden hinaus gekommen sind. Dabei weiss jeder, dass diese Mannschaft zu mehr fähig wäre, Trainer Domenech sei dank ist aber mal wieder der Wurm drin und la grande Nation muss um die Fahrkarte nach Südafrika zittern. Schickt diesen Domenech endlich mal in die Wüste, der erinnert mich irgendwie an Köbi Kuhn. Kein sichtbares System auf dem Platz und in die Nati kommt, wer es gut mit dem Trainer kann und nicht wer Leistung zeigt!

Ebenfalls zittern muss Argentinien, in der Südafrikagruppe sind die Jungs von Diego Maradona nur noch auf dem fünften Platz, was Barrage bedeuten würde. Maradonas Zeit als Nationaltrainer scheint dafür inzwischen abgelaufen zu sein, während seiner Zeit Coach hat er sage und schreibe 68 verschiedene Spieler aufgeboten - darunter 7 Torhüter. Konstanz sieht anders aus! Womit wir dann bei Portugal wären, in Ungarn gab es nur einen Punkt und es ist weiterhin unklar, ob die WM 2010 mit Cristiano Ronaldo stattfindet oder nicht. Eben, Cristiano Ronaldo... Liebes ZDF, ihr habt zwar gestern Abend im Hintergrund den Ronaldo gezeigt - aber es war der falsche Ronaldo:

Naja, es war ja nicht die erste Panne vom Mann der beim ZDF im Hintergrund die Grafiken zubereitet. Noch nicht lange ist es her, seit es der VFL Bochum dank eben diesem Mann in die Champions League geschafft hat:


Und auch als es um die Verpflichtung von Peter Neururer ging, haben Text und Grafik irgendwie nicht so ganz gestimmt:


Aber es geht nicht nur beim ZDF häufiger mal schief, nein auch die ARD steht in Sachen grafischen Pannen in der Pole Position. Oder sollte man in diesem Fall einfach von einem Rechenfehler sprechen? Aber wer die Auswärtstor-Regel kennt der weiss, dass der AC Milan in diesem Fall wohl kaum weiter sein kann:

Abschliessend aber doch noch ein Wort zur Schweizer Nationalmannschaft, welche gestern in Riga zu einem 2 zu 2 Unentschieden kam. Was ich vom Spiel gesehen habe - hauptsächlich die zweite Halbzeit - fand ich gut. Entsprechend verstehe ich heute die Schlagzeilen zum Teil nicht so ganz. Hat die Fussballschweiz etwa einen Spaziergang mit einem 0 zu 4 gegen die Letten erwartet? Ein Punkt auswärts reicht in meinen Augen, vorallem nach dem grossartigen Sieg gegen Griechenland. Jetzt noch Luxemburg und Israel schlagen und gut ist. Schliesslich hat Ottmar Hitzfeld dem ZDF im Interview verraten dass er für das nächste Frühjahr in Crans Montana bereits ein Hotel für ein Höhentrainingslager der Nati gebucht hat. Die Deutschen sind sogar schon einen Schritt weiter, die haben ihre Unterkunft in Südafrika bereits reserviert. Das nenn ich mal Selbstvertrauen.