20. November 2006

TomKat, nein danke!

Sie haben es getan: Tom Cruise und Katie Holmes sind verheiratet. Kein Medium hat es am vergangenen Wochenende gewagt, NICHT über diese Hochzeit zu berichten. Sogar "seriöse" Anstalten wie SF, ARD oder ZDF haben in ihren Hauptnachrichten über den Anlass berichtet. Für die dritte Hochzeit von Tom Cruise war entsprechend auch nichts zu teuer.

Für das Schloss in Italien soll er 1,5 Millionen Euro hingeklotzt haben, 5000 Fackeln, 1000 Kerzen, eine fünfstöckige Hochzeitstorte, weisse Trüffel, 100 Limousinen, 300 Sicherheitsleute, 6 Armani-Kleider für Katie und Blumenschmuck im Wert von angeblich 7 Millionen Euro. Dazu eine Gästeliste die sich sehen lassen kann: Brad Pitt und Angelina Jolie, Victoria und David Beckham, Jennifer Lopez und Marc Anthony, Will Smith, Jim Carrey und Brooke Shields und so weiter. Und ganz nebenbei erhielten Tom und Katie Cruise noch die Ehrenbürgerschaft des italienischen Ortes, wo sie sich das Ja-Wort gegeben hatten.

Nun gut, man könnte sagen eine "ganz normale" Promi-Hochzeit. Wäre da nicht der Aspekt Scientology. Und genau da beginnt für mich der Ärger. Nachdem sich die ersten beiden Cruise Frauen (Mimi Rogers, Nicole Kidman) nicht für die Sekte einspannen haben lassen, scheint er nun mit der jungen Katie Holmes die Richtige gefunden zu haben. Die Richtige, im Bezug auf die Sekte versteht sich. Aus dem Umfeld von Holmes war im Vorfeld der Hochzeit zu hören, dass sich die Gute massiv verändert habe. Ihr Vater musste mit Anwälten dafür kämpfen, dass bei der Hochzeit wenigstens ein Vers aus der Bibel vorgelesen wurde. Papa Holmes hatte seine Tochter eigentlich katholisch erzogen. Nun ist sie eine Scientologin und die ganze Welt durfte bei dieser Verwandlung zuschauen. Schon als ihr Kind zur Welt kam, geschah dies nach der Regeln der Hubbart-Sekte. Und auch die Hochzeit verlief nun nach diesen Regeln.

Die zahlreichen Promis haben sich meiner Meinung nach für PR-Zwecke dieser Sekte hingegeben. Mit ihrem Erscheinen akzeptieren sie die Machenschaften der Scientologen, ja machen sogar noch Werbung dafür. Vielleicht war es ja kein Zufall, dass Frau Kidman dieses Wochenende nicht konnte und abgesagt hat. Vielleicht war ihr Manager schlau genug, die Pläne von Tom Cruise und Co. zu durchschauen. Cruise nutzt jede Talkshow, jedes Interview dafür aus, seine Sekte zu erwähnen. Ok, nichts gegen Glaubensfreiheit. Aber damit missionieren, nein danke!

Und auch in den Medien wurde ja kräftig über die "Traumhochzeit" berichtet. Jedoch leider ohne gross Kritik anzubringen. Mir ist auch klar, dass man als Medium über ein solches Ereignis berichten muss. Allerdings a.) in einem Boulevardmagazin und nicht in den Hauptnachrichten und b.) dürfte dann wenn schon ruhig etwas Kritik angebracht werden. Leider Fehlanzeige. Ich persönlich verachte Menschen, die solche Anlässe (Hochzeiten und andere Anlässe) für PR-Zwecke missbrauchen. Und wenn ich ehrlich bin, die Katie tut mir leid... aber eben, jedem Menschen das, was er verdient.

Alles Gute trotzdem (man weiss ja nie, ob TomKat's Anwälte mitlesen...)!

18. November 2006

"Die Dr3i", statt "die 3 Fragezeichen"

Noch am 5ten Oktober dieses Jahres bin ich in diesem Blog zünftig in Erinnerungen geschwelgt. Thema: Kinder- und Jugendhörspiele. Habe geschwärmt von den "5 Freunden" und den "3 Fragezeichen". Und letzte Woche (ja bis es in der Schweiz ist dauert es halt immer etwas länger...) hat mich dann diese "schockierende" Meldung erreicht:

Die Juniordetektive aus Rocky Beach ermitteln in neuen Folgen unter dem Serientitel „Die Drei“ und sind zum Teil auch umgetauft worden: Justus Jonas und Peter Shaw heißen nun Jupiter Jones und Peter Crenshaw. Allein Bob Andrews behält seinen Namen.

Hintergrund ist ein Streit um Lizenzrechte zwischen dem Hamburger Hörspiele-Label Europa und dem Jugendbuchverlag Kosmos. Eine Europa-Sprecherin spricht von „markenrechtlichen Meinungsverschiedenheiten“, mag sich aber zum laufenden Verfahren nicht äußern.

Die neuen Hörspiele basieren auf der literarischen Originalvorlage „The Three Investigators“ des US-Autors Robert Arthur. Man habe sich die Rechte an den Originalstorys gesichert, heißt es bei Europa. „Hierzu gehören auch die Rechte an den von Robert Arthur geschaffenen Figuren, auf denen schon 'Die drei ???' basieren, sowie das typische Umfeld der Detektive.“

Der Entscheid wurde inzwischen angefochten. Ein Gericht muss im Januar nun entscheiden, ob es bei dieser Namensänderung bleibt. Tja, aus Raider wurde Twix und aus Treets hiessen plötzlich M&M's und jetzt wird also aus dem legendären Justus Jonas also Jupiter Jones. Wie beim aktuellen Bond-Film wird also auch in diesem Fall kein Stein auf dem anderen gelassen. Passend dazu auch die Meldung das die deutsche Rockband "Karat" (Hit: "Über 7 Brücken musst du gehn") nach 30 Jahren jetzt "K...!" heisst, weil die Witwe des Sängers den Namen hat schützen lassen und ihn nun nicht mehr frei gibt. Tja und worum geht bei all diesen Streitereien rund um die Namen? Genau, ums liebe Geld!

Der Kunde oder in diesen Fällen besser gesagt, der Fan, interessiert in diesem Fall ganz und gar nicht. Es wird mit der Zeit gegangen, gefälligst. Wer sich nicht daran gewöhnen will, der hat Pech gehabt und muss halt wohl oder übel über die Klinge springen. Nun gut, ich persönlich - man mag mich "bünzlig" nennen - werde mich auf meine alten Tage hin nicht mehr an "die Drei" gewöhnen. Und auch gegenüber meinem Patenkind werde ich weiterhin von den "3 Fragezeichen" erzählen und ihm alte Kassetten, CD's und Schallplatten ausleihen. Dass all die Geschichten - trotz grossem Aufdruck auf allen Tonträgern - gar nicht von Alfred Hitchcock geschrieben wurden, das verschweige ich ihm nun einfach mal... die 5 Freunde wurden ja ab ca. Band 5 auch nicht mehr von Enid Blyton verfasst.

PS: es soll regnen am Weekend, ideales Wetter um mal wieder ein paar alte Hörspiele aus dem Keller zu holen und bei nem Feuer und nem Tee gespannt die Ohren zu spitzen!

16. November 2006

Mein Freund der Bond ist tot

Heute Abend hat er also Schweizer Premiere, der neue Bond-Film. Daniel Craig reist dafür scheinbar extra nach Zürich. Wow! Bloss, "Casino Royal" dürfte wohl der erste Bond-Film seit fast 20 Jahren sein, der ohne mich im Kino läuft. Gründe für diesen Entscheid gibt es viele.

Der neue Bond ist mir primär einmal überhaupt nicht sympathisch. Er ist ungewohnt blond und entspricht so gar nicht meiner Vorstellung im Bezug auf 007. Dann tauchen Figuren wie der legendäre Erfinder Q oder die süsse Sekretärin Moneypenny einfach nicht mehr auf. Wie zu hören war wird gänzlich auf humoristische Einlagen verzichtet, dafür soll die Action im Vordergrund stehen. Und nicht zuletzt hat Bond scheinbar sein Liebesleben geändert, vorbei sind die Zeiten der Affären. Ja, er soll sich dieses Mal gar verlieben. Wobei mir beim letzten Grund wären, das aktuelle Bond-Girl gefällt mir ebenfalls nicht.

Tja, das mögen für ausstenstehende Personen ziemlich wackelige Gründe sein. Aber scheinbar bin ich nicht einmal der Einzige, der so denkt. Erst gestern habe ich die Aussage gehört " ich gehe nicht ins Kino, vielleicht checken sie dann, dass der neue Bond nix ist". Und genau so geht es mir auch. Je weniger Leute in den neuen Bond gehen umso grösser ist die Chance, dass Mr. Daniel "Schleimbeutel" Craig nach nur einem Film wieder nen Abflug macht.

Kommt dazu, die Geschichte von "Casino Royal" wurde ja in den 60er Jahren bereits erfolgreich verfilmt, mit dem legendären David Niven als Bond. So gesehen verpasse ich also rein gar nichts, was die Story angeht. Einzig die Auftritte von Ex-SensUnik-Rapper Carlos und der von Ludger Pistor ("Arme Millionäre") würden mich noch reizen. Aber es wird kein halbes Jahr dauern und der neue Bond erscheint auf DVD. Und so lange warten kann ich für einmal auch noch. Bis dahin freue ich mich über die derzeit zahlreichen Wiederholungen im TV, mit den Legenden Roger Moore und Sean Connery! Den wahren Bonds, James Bonds...

God bless America...

... zumindest das Rechts- bzw. Ordungsverständnis einiger US-Bürger und Behörden. Es geht um die folgende - wahre! - Geschichte:

Das innige Geplänkel eines Pärchens an Bord eines US-Fluges hat beiden einen Strafprozess eingebracht. Sie werden der Bildung einer kriminellen Vereinigung und Bedrohung eines Flugbegleiters beschuldigt, als Höchststrafe drohen ihnen nun 20 Jahre Gefängnis. Besonder schön ist dabei meiner Meinung nach der Ausdruck "Bildung einer kriminellen Vereinung"...

Der Anklage nach hatten sich Carl Persing und seine Freundin Dawn Sewell an Bord eines Fluges von Los Angeles nach North Carolina auf «nicht angebrachte Art und Weise» geküsst. Andere Passagiere hätten sich derart gestört gefühlt, dass ein Flugbegleiter einschreiten und die beiden zur Rechenschaft ziehen musste.

«Persing wurde dabei beobachtet, wie er seiner Freundin den Nacken geküsst hatte. Dann hatte er sein Gesicht auf ihren Intimbereich gepresst. Während dieser Handlungen soll er gelächelt haben.», heisst es in einem Bericht des FBI.

Der Flugbegleiter soll beide wiederholt ermahnt haben, mit dem lasziven Treiben aufzuhören. Persing drohte daraufhin einer Stewardess mit «ernsten Konsequenzen», falls man sie nicht endlich in Ruhe lassen würde. Als das Flugzeug landete, wurden beide festgenommen.

Den beiden Passagieren droht ein Prozess nach dem Anti-Terror-Gesetz. Ein Anwalt des Mannes erklärte inzwischen, sein Mandant habe sich während des Fluges einfach nur unwohl gefühlt und deshalb seinen Kopf auf die Knie seiner Begleiterin gelegt. Im Falle eines Schuldspruchs droht den beiden eine Höchststrafe von 20 Jahren!

Der nächste Flug dürfte die beiden dann in Richtung Guantanamo bringen: die spinnen, die Amis!

PS: Make Love not War!

15. November 2006

Die Simpsons im Kino

Ja, ich bin ein Simpsons-Fan! Und das obwohl ich ein bekennender Gegner von Fernseh-Serien bin. Aber die Simpsons-Staffeln 1 bis 16 kenne ich so gut wie auswendig (kein Wunder, laufen ja auch schon seit Mitte der 90er Jahre!) und die allerneueste Staffel lasse ich mir wenn möglich auch nicht entgehen. Zu geniessen derzeit auf ORF1 und Pro7. Nur SF2 hinkt mal wieder hinterher...

Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie sind mir über all die Jahre ans Herz gewachsen. In jedem der Charaktere entdecke ich regelmässig Züge, die irgendwie auch zu mir passen. Und ich glaube, das geht jedem Simpsons-Zuschauer ähnlich. Der vom Pech verfolgte Homer, der schlitzohrige Bart, die fürsorgliche Marge, die clevere Lisa.... Comicfiguren die eigentlich von ihrer Art her, menschlicher nicht sein könnten. OK, die Stories, die sie tagtäglich erleben, die heben sich - zum Glück - vom Alltag von Herr und Frau Schweizer ab. Aber sonst, fast wie im richtigen Leben. Wobei die Betonung bei "fast" liegt.

In einem Interview mit den Simpsons-Machern war dann auch zu hören, dass dieses Gefühl beim Zuschauer durchaus gewollt ist. Es sei niemals das Ziel gewesen, eine Art Fantasiewelt mit abstrakten Kreaturen zu schaffen. Vielmehr sei im Vordergrund gestanden, die Welt zu zeigen, wie sie eigentlich ist. Einfach ganz in Gelb halt. Und klar mit einem riesengrossen Augenzwinkern. Aber so wird bei dem Simpsons auch kein Halt vor heiklen Themen (zumindest in den USA heikel) gemacht. Irak-Krieg, Homo-Ehen, Todesstrafe, Einwanderer... alles wird behandelt und auf die Schippe genommen.

So gesehen, weiss ich bis heute nicht, warum die Simpsons eigentlich im Kinderprogramm laufen. OK, inzwischen sind die Folgen am Vorabend zu sehen. Aber für viele TV-Zuschauer ist die "gelbe Gefahr" noch immer Kinderkram. Frage ich aber z.B. meine Nachbarskinder (11 und 12), so interessieren die sich keinen Deut für die Familie aus Springfield. Im Gegenteil, wenn sie mal reinschauen, verstehen sie die meisten Witze gar nicht erst. Kein Wunder! Wer sich mit dem American Way of Life oder allgemein mit den Themen des Alltags nicht auskennt, der kapiert wohl nur die Hälfte der Gags. Und ist bei "Verliebt in Berlin", "Lost" und ähnlichem Kram wohl besser aufgehoben.

Tja und nun schaffen die Simpsons also den Sprung vom TV ins Kino. Lange wurde um die Rechte gestritten. Die Macher haben sich gegen eine Leinwand-Produktion gesträubt. Aber vermutlich war es einfach eine Frage des Geldes. Der Inhalt des Films wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Ebenso die genaue Machart. Immer mal wieder ist zu hören, dass es "reale" Figuren geben soll. Der grösste Teil des Films dürfte allerdings so daherkommen, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Gestern wurde mit ein mit grosser Spannung erwarteter kurzer Werbe-Trailer gezeigt. Und zwar live im TV Programm in den USA und in Australien. Anhand dieses Trailers erfährt man zwar nicht gerade viel mehr über den Film, jedoch wird die Spannung aufrecht erhalten. Schliesslich gibts den Streifen weltweit erst im nächsten Sommer zu sehen.

In diesem Sinne, Ay Caramba und viel Spass...