13. August 2006

Beliebte Franzosen

Im ZDF Text war heute das folgende zu lesen:

"Die Tätlichkeit im WM-Finale hat der Popularität von Zinédine Zidane nicht geschadet. Frankreichs Fußballstar im Ruhestand wurde zur beliebtesten Berühmtheit des Landes gekürt."

Wer zwischen den Zeilen liest, merkt so eine Art Verwunderung im Stile von, ja aber jetzt hat doch der Zidane den Italiener umgehauen und dann dieses Wahlergebnis. Politisch völlig unkorrekt!

Stimmt vermutlich. Wer aber die Mentalität der Franzosen einigermassen kennt, dass man im Hexagon sehr gerne und vorallem sehr schnell sein Herz für Aussenseiter öffnet. Und, noch viel wichtiger, dass nicht vergessen wird, wer im Leben was geleistet hat. Nicht umsonst gibt es zum Beispiel den Orden der Ehrenlegion, mit welchem das Lebenswerk eines Menschen gewürdigt wird. Und das übrigens nicht erst nachdem er gestorben ist.

Nun gut, jetzt ist der Zizou also der beliebteste Franzose. Natürlich schreit dies nach einer Begründung. Im Journal du Dimanche, der Zeitung welche diese Umfrage gemacht hat, geben die Leserinnen und Leser dann auch an, warum sie den 34jährigen gewählt haben. Die meist genannte Antwort war dann, dass Zidane mit seinem Kopfstoss gegen Materazzi im WM Finale "seine menschliche Seite gezeigt habe". Und das ist meiner Meinung nach auch der Punkt. Wir sehen Stars wie Zidane, Beckham oder Sternchen wie Britney Spears oder Paris Hilton immer nur perfekt. Super gestylt, glücklich, überragend, überlegen. Und da freut sich natürlich der Durchschnittsbürger, wenn es mal einen Ausrutschter gibt. Wenn Brit mal Theater mit ihrem Kind, David Streit mit Posh hat oder Paris stockbetrunken durch die Gegend torkelt. Da "menschelt" es dann plötzlich auch in der Glamourwelt. So war auch Zidane einer dieser Unerreichbaren und kurz vor Schluss des WM Finals hat er sich freiwillig und bewusst auf das Niveau eines 5. Liga-Feierabend-Kickers begeben. Und das ist ja grundsätzlich gesehen auch nichts schlechtes.

Zidane der beliebteste Franzose, eine Tatsache die zwar sehr vom Zeitpunkt der Umfrage abhängt, aber für mich nachvollziehbar ist. Auf den weiteren Rängen ehren unsere westlichen Landsleute dann ihre Idole: Yannick Noah, Jean Reno, Johnny Hallyday. Auf Platz 8 die erste Frau, Soeur Emanuelle. Eine Art Mutter Theresa in Frankreich, eine Schwester die sich - nicht zuletzt - für Kriegsopfer im Libanon einsetzt. Vielleicht eine wahre Nummer 1!

12. August 2006

Wenn Särge zu klein sind

Es gibt Berichte, bei denen weiss man gar nicht so recht, soll man nun schmunzeln oder heulen. Naja, zum Heulen sind die folgenden Zeilen ja schon nicht gleich, vielmehr zum Nachdenken. Und - ich gebs ja zu - zum heimlichen Schmunzeln...

Särge gibts bekanntlich in grosser Auswahl im Angebot - es sei denn, der Verstorbene war sehr dickleibig. So jemand passt in keinen Standardsarg, nicht mal in den überbreiten. Und wir reden hier nicht von Lastwagen. Ricco Biaggi, seit bald 20 Jahren Bestatter in Gipf-Oberfrick AG, stand kürzlich vor seinem buchstäblich schwersten Fall: Er musste einen Menschen einsargen, der 180 Kilo wog. Sogar die Hydraulik des Spitalbetts hatte ob dieser Last kapituliert. Krematoriumsintern werden Breiten über 80 Zentimeter «Mammut» genannt.

Werner Berger vom Aarauer Bestattungsinstitut Caminada bestätigt die zunehmende Zahl solcher Mammuts: «Es ist schon so, dass wir auch unter den Toten vermehrt Fälle von Dickleibigkeit haben», sagt Berger, der seit 15 Jahren in der Bestattungsbranche arbeitet. «Ab 100 Kilo wirds im Normalsarg eng. Das sieht dann auch bei der Aufbahrung nicht mehr gut aus.» Zwischen 1992 und 2002 erhöhte sich der Anteil der übergewichtigen 65- bis 74-Jährigen in der Schweiz von 45 auf 53 Prozent. Kein Wunder, nehmen auch die extremen Fälle zu.

So kommt es schon mal vor, dass die Feuerwehr ausrücken muss, um eine schwergewichtige Leiche aus dem Haus zu manövrieren. Extreme Fälle von Übergewicht nehmen nicht nur in den USA, sondern auch bei uns eindeutig zu. Den Rekord am Zürcher Unispital hält derzeit ein 1,45 Meter kleiner Patient: Er wog 183 Kilo!

Die Fakten stammen aus der aktuellen Ausgabe des "Beobachters". Zugegeben, eine äusserst kritische Zeitschrift. Aber trotzdem überlege ich mir gerade, war es richtig heute Abend zum Bier noch Snacks zu essen und sollte ich anstatt einem Käsefondue am Sonntag vielleicht nicht doch lieber nur nen Salat essen...

9. August 2006

9/11 - war alles ganz anders?

Es gibt hunderte Verschwörungstheorien zum Thema 9/11. Viele davon hinterlassen bei mir nicht mehr als ein Lächeln und das, obwohl auch ich glaube, dass beim Einsturz der Twin Towers so einiges nicht mit rechten Dingen zu und her gegangen ist. Meine Zweifel sind aufgekommen, nachdem ich Augenzeugen interviewt hatte. Die Brüder Naudet waren beim 9/11 hautnah dabei und ihre Kameras waren auf die Katastrophe gerichtet. Sie waren es, die bei mir zum ersten Mal den Gedanken ausgelöst hatten, es könnte beim wohl grössten Drama in der US-Geschichte etwas krumm gelaufen sein.

Seit einiger Zeit kursiert im Internet nun das Video "Loose Change" von zwei jungen amerikanischen Filmemachern. Sie haben sich all den Theorien angenommen und - in bester Michael Moore Manier - einen Film gemacht, welcher es in sich hat. Und wie.... Über 20 Millionen Internet-User haben den Film bereits angschaut. Produktionskosten für das knapp anderhalb stündige Werk: gerade mal 6000 Dollar.


Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle gar keine grossen Worte verlieren. Ich möchte vielmehr allen Besuchern meines Blogs ans Herz legen, sich den Film unbedingt anzuschauen und sich dann selber ein Bild zu machen.

Hier der Link zu "Loose Change", übrigens auf englisch, mit deutschen Untertiteln:

http://video.google.com/videoplay?docid=-1272980089639960023

Es gibt übrigens mehrer Quellen, die dieses Video anbieten. Natürlich nicht zuletzt auf der original Homepage der Filmemacher, die ist jedoch meist überlastetet oder wird gerade von konservativen Amis gehackt.

Dieser Blog bietet die Möglichkeit ohne Registrierung Kommentare zu hinterlassen. Es würde mich freuen, wenn Du, nachdem Du den Film angeschaut hast, einen kurzen Kommentar hinterlassen würdest. Mich interessiert die Meinung von anderen Leuten zu diesem Thema. Mir ist der Streifen brutal eingefahren. Und ich werde zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle gerne auch meine Endrücke schildern.

Ob "Loose Change" am Ende der Wahrheit näher kommt oder neuen Spekulationen auf den Leim geht, ist nicht ausgemacht. Fest steht, auch die US-Regierung hat den Film durch Fehlinformationen und ihre Blockade-Taktik zum Internetblockbuster gemacht.

8. August 2006

Let's talk about Sex

Jaja, auch in meinem Blog gilt natürlich die Regel: "Sex sells!" und darum heute das grosse Wort mit den drei Buchstaben: S.E.X.! Ich überlege mir gerade, ob mein Blog wohl häufiger gefunden wird, wenn ich Worte wie "Ficken, bumsen oder blasen" schreibe. Oder hat das am Schluss gar keinen Einfluss. Es befreit übrigens sehr, solche Worte zu schreiben. Wenn es allerdings Überhand nimmt mit diesen Ausdrücken, sollte ein Arzt vielleicht mal Untersuchungen auf das Tourette-Syndrom durchführen.... Hmmm... ficken, ficken, fickennnnn...

Nun gut, so schlimm sollte es bei mir (noch) nicht sein. Der Grund warum ich überhaupt auf das Thema Sex gekommen bin, ist eine Studie aus den USA. Die besagt, dass die Jugendlichen immer früher ihr "erstes Mal" erleben. Eigentlich noch keine so wahnsinnige Aussage wie ich finde, die Begründung finde ich aber köstlich. Schuld daran ist.... täääääräääää... die Musik! Genau, amerikanische Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass zahlreiche Texte die Jugendlichen zum Sex animieren. So soll 1 auf 5 Teenager bereits mal Erfahrungen mit einem Blowjob gemacht haben. Irgendwie kein Wunder, wenn das schon die Präsidenten im Oval Office tun und danach behaupten, das wäre gar kein Sex. Vorallem im Bereich des Hiphop's werde die Frau zu einem "Sexobjekt abgewertet", welches dem Mann "jederzeit zur Verfügung zu stehen hat"... Nein, ich frage jetzt nicht, was daran falsch ist... vielmehr erfreue ich mich mal wieder an der Doppelmoral der USA, welche nicht nur die grösste Musik- sondern auch die grösste Pornobranche der Welt beheimatet.

Da stehen auf MTV Woche vor Woche junge Girls vor der Kamera, leicht bekleidet und zu allen Schandtaten bereit.... könnte man meinen. In den Interviews erfährt man dann aber, dass sie vor der Ehe bestimmt keinen Sex haben werden. Sie wollen sich aufsparen, weil die Eltern, die Kirche und George W. Bush das so wollen. Die Umfrage legt nun aber an den Tag, dass sich amerikanische Teenagers so ziemlich gar nicht drum kümmern, wer wie lange Jungfrau ist. Und was passiert? Es werden noch mehr Songs auf den Index kommen, in TV-Shows wird es noch häufiger pfeifen bei 4-Letter-Words und die Regierung wird am Schluss den Notstand ausrufen und verdächtige Rapper nach Guantanamo verfrachten. Oder so...

In diesem Sinne: "Ficken, bumsen & blasen!" Lang lebe die Redefreiheit und vernünftige Jugendliche, welche wissen, wann der richtige Zeitpunkt für das erste Mal gekommen ist. Und es nicht nur tun, weil es so wahnsinnig verboten und darum so mega spannend ist...

7. August 2006

Ribéry & Marseille zum 2ten

Nachdem Franck Ribéry, einer der Stars der Fussball WM in Deutschland, sich letzte Woche noch öffentlich zu Olymique de Marseille und seinen Fans bekannt hatte, hat der Wind übers Wochenende gedreht.

In einem TV Interview sagte der quirlige Mittelfeldregisseur, dass er Marseille verlassen und bei einem Grossclub Champions League spielen wolle. Zudem wolle er eine Fremdsprache lernen. Aha, Lyon dürfte also auch aus den Traktanden fallen. Marseilles Präsident Pape Diouf dagegen hält daran fest, Ribéry besitzt einen Vertrag bis ins Jahr 2010 und wird diesen auch absitzen. Aber eben, was gelten solche Aussagen im Fussballgeschäft? Genau, gar nix! Inzwischen hat OM Ribéry "suspendiert", er darf noch mit den Blauweissen trainieren, beim Auftaktspiel der Ligue 1 gestern gegen Sedan war Ribéry aber nicht mit dabei. Die Fans pfeifen inzwischen sogar auf seine Weiterbeschäftigung (siehe Foto), denn in Marseille zählt ein Wort mehr als in anderen Städten Europas. Und wer sich mit Aussagen wie "J'aime le Club et ses Supporters, j'ai retrouvé mon Club" aus dem Fenster reckt und dann nicht einmal eine Woche später einen Rückzieher macht, der muss mit Konsequenzen rechnen. Und wie diese aussehen, davon können Leute wie Rudi Völler, Franz Beckenbauer oder der Schweizer Fabio Celestini ein Liedchen singen... ein brennendes Auto ist dabei nur eine Variante.

PS: Marseille spielt diesen Donnerstag in Bern im UEFA Cup gegen YB... voraussichtlich ohne Ribéry. Obwohl der Trainer vom OM es tatsächlich in Betracht zieht, ihn mitzunehmen. Verrückte Fussballwelt. Alleine darum ist das Stade de Suisse für einmal wieder eine Reise wert!