Im ZDF Text war heute das folgende zu lesen:
"Die Tätlichkeit im WM-Finale hat der Popularität von Zinédine Zidane nicht geschadet. Frankreichs Fußballstar im Ruhestand wurde zur beliebtesten Berühmtheit des Landes gekürt."
Wer zwischen den Zeilen liest, merkt so eine Art Verwunderung im Stile von, ja aber jetzt hat doch der Zidane den Italiener umgehauen und dann dieses Wahlergebnis. Politisch völlig unkorrekt!
Nun gut, jetzt ist der Zizou also der beliebteste Franzose. Natürlich schreit dies nach einer Begründung. Im Journal du Dimanche, der Zeitung welche diese Umfrage gemacht hat, geben die Leserinnen und Leser dann auch an, warum sie den 34jährigen gewählt haben. Die meist genannte Antwort war dann, dass Zidane mit seinem Kopfstoss gegen Materazzi im WM Finale "seine menschliche Seite gezeigt habe". Und das ist meiner Meinung nach auch der Punkt. Wir sehen Stars wie Zidane, Beckham oder Sternchen wie Britney Spears oder Paris Hilton immer nur perfekt. Super gestylt, glücklich, überragend, überlegen. Und da freut sich natürlich der Durchschnittsbürger, wenn es mal einen Ausrutschter gibt. Wenn Brit mal Theater mit ihrem Kind, David Streit mit Posh hat oder Paris stockbetrunken durch die Gegend torkelt. Da "menschelt" es dann plötzlich auch in der Glamourwelt. So war auch Zidane einer dieser Unerreichbaren und kurz vor Schluss des WM Finals hat er sich freiwillig und bewusst auf das Niveau eines 5. Liga-Feierabend-Kickers begeben. Und das ist ja grundsätzlich gesehen auch nichts schlechtes.
Zidane der beliebteste Franzose, eine Tatsache die zwar sehr vom Zeitpunkt der Umfrage abhängt, aber für mich nachvollziehbar ist. Auf den weiteren Rängen ehren unsere westlichen Landsleute dann ihre Idole: Yannick Noah, Jean Reno, Johnny Hallyday. Auf Platz 8 die erste Frau, Soeur Emanuelle. Eine Art Mutter Theresa in Frankreich, eine Schwester die sich - nicht zuletzt - für Kriegsopfer im Libanon einsetzt. Vielleicht eine wahre Nummer 1!
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