7. Februar 2011

Super Bowl XLV: die nackten Fakten!

- Ich gönne den Sieg so manchem Team, aber nicht den Green Bay Packers. Das geht einfach nicht als Chicago Bears Fan. Alles Käse!

- Christina Aguilera tat es Sarah Connor gleich und versemmelte die Nationalhymne. Vor 100 Millionen TV-Zuschauer vergass sie den Text und sang zweimal die gleiche Passage.

- Ben Roethlisberger hatte schon bessere Tage/Spiele. Vielleicht lags am Bart?

- Auch die Amis kennen DJ Ötzi. Als "Hey Baby" lief, gröhlte das ganze Stadion mit. Nach Hitler und Schwarzenegger ist Gerry Friedle also der dritte bekannte Ösi in den USA.

- Bei Twitter gaben die Werbeunterbrechungen mehr Gesprächsstoff her als das Spiel. Besonders beliebt in diesem Jahr der Pepsi Max Spot ("I wanna sleep with her!").

- Die ARD zeigt lieber die schönsten Bahnstrecken der Welt als die Siegerehrung. Trotz 11 Minuten Restsendezeit entschied man sich für Scuol - Tarasp und gegen die Übergabe des Lombardi Potts an die Sieger.

- Ach ja, ihr ARD-Kommentatoren. Der Spieler mit der Nummer 85 der Packers heisst übrigens Greg Jennings. Daran hat sich nichts geändert, auch wenn ihr ihn 5 Stunden lang in Keith Jennings umgetauft habt.

- Aaron Rodgers ist der MVP der Super Bowl XLV!

- Die Half Time Show von den Black Eyed Peas war so naja. Aber Gary Moore war leider zu dem Zeitpunkt nicht mehr abkömmlich. RIP!

- In den USA gibts doch tatsächlich eine Lake Zurich High School, mit einer erfolgreichen Cheerleader-Truppe.

- Promis vor Ort: Hugh Jackman, John Travolta, Adam Sandler, Owen Wilson, Georg W. Bush, Jennifer Aniston, Catherine Zeta-Jones, Michael Douglas, Ashton Kutcher, Cameron Diaz und A-Rod.

- Die zwei Statements der Nacht: "When are they going to show us this superb owl that everyone's talking about?", ein herrliches Wortspiel und die brutale, nackte Wahrheit "Congratulations Packers, you did it. Now the bad news, you still live in Green Bay."

- A propos Kutcher und Bush. Irgendwie wirkten sie gelangweilt. Vielleicht lags ja an den Bahnstrecken. Oder doch am Geruch des Käsejungen?

6. Februar 2011

Super Bowl XLV: Danke, ARD & Teleclub

So, das Warten hat heute Nacht endlich ein Ende und es ist wieder Super Bowl-Zeit! Leider hat sich der ORF nach vielen Jahren 2011 von der Übertragung verabschiedet, dafür springt wiederum die ARD in die Bresche und auch Teleclub und SSF übertragen live. In unserer Gegend muss man das grosse Finale leider weiterhin im sehr kleinen Kreis (meist alleine) mitverfolgen. Football-Fans gibts eh nicht so viele und die Aarauer Kneipenlandschat hat keine Lust für diese paar Nasen die Sperrstunde aufzuheben - man müsste ja arbeiten. Anders in Lenzburg oder Luzern, da gibts in den Pubs ein Public Viewing. Aber so wie es derzeit ausschaut werde ich mir das Game bei Dr. Pepper, Nachos und Guacamole gemütlich vom Sofa aus anschauen, per Twitter verbunden mit  Fans aus aller Welt. Und das tu ich mit grosser Freude, auch wenn "meine" Chicago Bears den Finaleinzug mal wieder versemmelt haben...


Zum Event. Wenn sich heute Nacht die Pittsburgh Steelers und Green Bay Packers in der Super Bowl XLV gegenüberstehen, dann findet in Arlington, Texas das grösste Einzelsportevent der USA statt. Zahlen wie 100.000 Fans im Stadion, über 100 Millionen US-Bürger vor dem Fernseher und TV-Konsumenten in fast 200 Ländern und 33 Sprachen stehen für die Extravaganz dieses NFL-Finals. Früher war das noch ein bisschen anders, vor 44 Jahren blieben gleich 30.000 der knapp 90.000 Plätze im Stadion frei. Heute ein Ding der Unmöglichkeit. Public-Viewing-Karten vor dem Stadion kosten 200 Dollar und die besten Sitzplätze innerhalb des Stadions bis zu 1.200 Dollar. Schwarzmarktpreise für ein Ticket liegen jenseits der 4.300-Dollar-Marke. Kurz, alles ist ausverkauft und wer eine Karte hat, der ist ein Held.

Wenn wir schon bei Zahlen sind, hier noch ein paar Fakten zum Super Bowl XLV. Alleine in den USA werden in diesem Jahr mit Fanartikeln, Fanbekleidung und Lebensmitteln laut einer Studie im Umfeld des Events 10,1 Milliarden Dollar umgesetzt. Favoriten auf der Speisekarte sind dabei Dips und Aufstriche, gefolgt von Chicken Wings, Pizza, Chips und Burgers. Auch die Preise für Werbespots entwickelten sich gewaltig. Im Jahr 1967 kostete eine Einschaltung noch 40.000 Dollar, 2011 müssen Unternehmen bereits zwischen rund 3 Millionen Dollar für einen 30 Sekunden Spot hinlegen. Ein Preis, der sich allerdings lohnt, denn laut einer Nielsen-Studie gaben 51 Prozent der Befragten an, sich die Super Bowl hauptsächlich wegen der Werbung anzusehen... Amis halt.

Und da wäre dann noch die berühmte Halbzeit-Show: Während 1967 noch ein Trompeter mit Namen Al Hirt, eine University Marching Band und das Anaheim High School Drill Team die Arena in der Pause das Publikum langweilten, waren danach Musikgrössen wie Michael Jackson, die Rolling Stones, The Who, U2 und Bruce Springsteen mit von der Partie. In diesem Jahr haben übrigens die Black Eyed Peas die Ehre, die Fans zu unterhalten.


Ach ja, Sport gibts ja auch noch! Mit den Green Bay Packers und den Pittsburgh Steelers stehen einander nicht nur zwei der ältesten Teams gegenüber, sondern auch die beiden erfolgreichsten Mannschaften. Zwölfmal gewannen die Packers, die seit 1921 Football spielen, die Meisterschaft. Seit dem Start der Super-Bowl-Ära 1967 konnte sich das Team aus Wisconsin dreimal die Lombardi-Trophy sichern. Ein Kunststück, das den Steelers, die 1933 gegründet wurden, sechsmal gelang – Rekord. Meine Sympathien dürften heute Nacht denn auch bei zweitgenannten Team liegen. Erstens gibts (gabs?) im Aargau ein American Football Team mit dem gleichen Namen, wo ich vor gefühlten 134 Jahren mal ein Probetraining absolviert habe und zweitens steht mit dem QB Ben Röthlisberger ein halber Schweizer in den Reihen der Steelers.

5. Februar 2011

Und auf einmal Pipi in den Augen

Die Goldene Kamera im ZDF, naja. Geht so. Da wartet man also gegen 23 Uhr auf das aktuelle Sportstudio und dann sowas... ein äusserst überraschendes TV-Comeback: "Da bin ich!" Die Fernsehmoderatorin Monica Lierhaus ist nach zwei Jahren Krankheitspause auf den Bildschirm zurückgekehrt. Zuvor mit einer bewegenden Laudatio von einem zu Tränen gerührten und sichtlich nervösen Günter Netzer angekündigt, betrat sie die Bühne. „Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich“, sagte die 40-Jährige vor dem sichtlich gebannten Publikum. Sie dankte ihrer Familie, ihrer Krankenschwester und der ARD.

Anschliessend machte sie ihrem langjährigen Freund Rolf Hellgardt einen Heiratsantrag – er sagte ja. Lierhaus, die 2009 nach einer Operation am Kopf schwer erkrankt war, hatte noch etwas Mühe beim Gehen. Sie arbeite sehr hart daran, wieder vor der Kamera zu stehen, sagte sie. Fragen ob der Auftritt oder der Antrag "nötig" war, lasse ich erst gar nicht zu. Wer sich nach langer Krankheit und Koma zurück ins Leben kämpft, der hat unseren Respekt verdient. Und wenn dieses Comeback der persönliche Wunsch von Monica Lierhaus war, dann haben wir alle das so zu akzeptieren. Mutig und sehr bewegend wars alleweil. Get well soon, Monica!



Der Song zum Wochenende

Mein Leben lang werd ich es wohl nicht verkraften, dass ich ihn... nein, IHN nicht mehr live erleben durfte. Der Traum ist aus... God bless Rio Reiser!

4. Februar 2011

China weiss wie der Hase läuft

Und jetzt feiern sie wieder: Mit zahlreichen Feuerwerken und Parties haben die Asiaten in der Nacht auf heute den Beginn des Jahres des Hasen eingeläutet. Das Jahr des Hasen begann nach dem chinesischen Kalender am gestrigen 3. Februar und endet am 22. Januar des kommenden Jahres. Der Hase steht laut chinesischer Astrologie dem Mond nahe und symbolisiert Freude und Glück. Auf das turbulente Jahr des Tigers folgt jetzt also das ruhigere Jahr des Hasen. Nach der Weltwirtschaftskrise soll es wieder vorangehen, sagen auch die Wahrsager, in Asien schneller als in Europa. Der Blick ins Horoskop deutet darauf hin, dass Meister Lampe in diesem Jahr eher Kompromissbereitschaft und Diplomatie vorherrschen lässt. Party on in China und zwar gleich für die nächsten zwei Wochen. Wenn schon das neue Jahr einläuten, dann richtig. Natürlich wird in China in diesen Tagen Feuerwerk gezündet, keine Frage. 


Aber es werden auch überall Plüschhasen verschenkt. Dumm nur, auch die Nachfrage nach echten Hasen als Glücksbringer steigt rasant. Tierhändler können für ihre Kunden nicht genug Tiere besorgen. Selbst im Internet werden Hasen bestellt, die dann verbotenerweise in Päckchen mit "Zerbrechlich"-Aufschrift versandt werden. Viele ersticken oder erfrieren aber auf dem Post-Weg... Tierschützer schlagen darum in China Alarm - auch weil viele Langohren von ihren Besitzern nach einem Jahr einfach wieder ausgesetzt werden, wie das letzte Hasenjahr 1999 gezeigt hatte. Einige Restaurants bieten zum Neujahrsfest auch ganz besondere Hasengerichte an, doch die Reaktionen der chinesischen Gäste sind gemischt. Wenn man zum Hasenjahr jetzt Hasen isst, bedeutet das, dass man im Tigerjahr auch Tiger isst? Und essen im kommenden Drachenjahr wird dann Drachen serviert?" Manch ein Chinese will aus Aberglaube nicht von dem Tier essen, das ihm ja eigentlich Glück bringen soll. Irgendwie einleuchtend, finde ich - als Hundebesitzer!

Übrigens, Menschen die im Zeichen des Langohrs geboren sind, gelten allgemein als pflegeleicht, sanftmütig, friedlich, geschäftstüchtig und geduldig. Sie zeigen angeblich oft Mitgefühl und entscheiden häufig aus dem Bauch heraus, wie der Volksmund sagt. Prominente Hasen sind zum Beispiel der Schauspieler Brad Pitt, der Aarauer Kantischüler Albert Einstein, der Schriftsteller Thomas Mann, der Bankier David Rockefeller und die Sängerin Whitney Houston. Hasen sollen auch grosse Redner sein, was vielleicht exemplarisch am kubanischen Revolutionär Fidel Castro zu erkennen ist. Hasenmänner eignen sich besonders als Politiker, Diplomaten und Juristen, heisst es. Hasenfrauen besitzen angeblich Geschmack und Verhandlungsgeschick. In Gesellschaft sind Hasen sehr beliebt. Auch wird ihnen hohe Arbeitsmoral und Anpassungsfähigkeit nachgesagt. Als Genussmenschen lieben sie das Feine und Schöne, hätten einen Hang zum Luxus. Schaf, Schwein und Hund seien die geeigneten Partner. Also, her mit den Bunny's - ich bin nämlich ein Hund!


Wie jedes Jahr sind rund um das Neujahrsfest allein in China etwa 700 Millionen Menschen auf den Strassen, per Bahn oder Flugzeug unterwegs, um mit ihren Familien zu feiern. Das Neujahrsfest ist für viele Wanderarbeiter in der Volksrepublik die einzige Zeit im Jahr, in der sie ihre Verwandten besuchen können Übrigens feiert seit letzter Nacht nicht nur China Neujahr, zahlreiche andere asiatische Länder feiern mit. Ausser Vietnam, da feiert man das Jahr der Katze. Das Land teilt die meisten Tierkreiszeichen mit China. Warum es ausgerechnet beim Jahr des Hasen eine Ausnahme macht, ist unklar: Einige Experten verweisen auf mythologische Unterschiede, andere vermuten, dass sich das chinesische Wort für Hase, "mao", über die Jahrhunderte in das vietnamesische "meo" - Katze - verwandelt hat. Angesichts der alten Rivalitäten mit China zeigt Vietnam aber kein Interesse, seine Sonderstellung zu beenden.