Gut, mit diesem Titel könnte man jetzt so manches hübsche Thema aufgreifen. Ich könnte über falsche Politiker schreiben oder über selbstverliebte Bankmanager, ebenso über verflossene Liebschaften, ehemalige Arbeitgeber oder falsche Freunde die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Ganz simpel könnte man aber auch einfach über Wetterfrösche oder Pokerspieler sinnieren. Kurz, das Motto "Sag die Warheit!" würde so manchem Sachverhalt oder mancher Person des öffentlichen Lebens sehr gut stehen. Ich will hier aber doch - noch? - niemanden an den Pranger stellen und unter dem Titel "Sag die Warheit!" schlicht ein Lob loswerden, an eine TV-Sendung die es seit sage und schreibe 50 Jahren gibt und die mir immer noch regelmässig Spass beschert.
Jeweils am Montagabend um 22 Uhr begrüsst nämlich Moderator Michael Antwerpes zusammen mit seinem Rateteam drei Kandidatinnen und Kandidaten. Ziel der Sendung, zwei der Gäste erzählen Müll, einer die Warheit. Das Rateteam muss herausfinden, wer die ehrliche Socke ist und wer lügt. Eigentlich ganz simpel. Aber vielleicht hält sich die Sendung gerade darum seit 1959 im deutschsprachigen TV-Programm. Moderiert unter anderem von Bernd Stephan, Gert Rubenbauer oder dem Schweizer Guido Baumann. Im Rateteam finden sich derzeit "Promis" wie Mike Krüger, Ursula Cantieni, Kim Fisher oder Fanta4-Smudo. Früher sassen auf den Ratestühlen auch mal Menschen wie Günter Jauch oder Hape Kerkeling.
Der Reiz der Sendung liegt wohl darin, die Lügner zu ertappen. Schliesslich glaubt man ja zu Beginn der Raterunde allen drei Kandidaten, dass gerade sie die Wahrheit sagen. Und so oft wird der Zuschauer dann damit überrascht, dass gerade der treuherzig in die Welt schauende Schlipsträger der grösste Lügner ist. Oder auch die dralle Blondine mit den schönen Lippen hat ihr Äusseres lediglich dazu benutzt uns auf den Holzweg zu führen. Womit sich dann der Kreis zum wahren Leben wohl wieder schliesst und beweist, dass auch einfach gestrickte Sendungen sehr nah an der Realität sein können.
Ach ja, wenn wir schon bei Übeltätern sind. Morgen soll sich ja ein äusserts böser Computervirus auf rund 50 Millionen Rechnern austoben. Was er genau anstellt weiss man ja noch nicht so ganz genau, es kann also gut sein, dass das hier mein letzter Blogeintrag war und morgen das gesamte Internet komplett zusammenbricht und wir ab dem 1. April 2009 wieder ganz ohne Computer überleben müssen. Wer weiss, wer weiss. Was ich jedoch weiss ist, dass die Programmierer des 1. April-Virus zumindest bei der Namensgebung schon mal recht kreativ waren: "Conficker"!?