15. November 2006

Die Simpsons im Kino

Ja, ich bin ein Simpsons-Fan! Und das obwohl ich ein bekennender Gegner von Fernseh-Serien bin. Aber die Simpsons-Staffeln 1 bis 16 kenne ich so gut wie auswendig (kein Wunder, laufen ja auch schon seit Mitte der 90er Jahre!) und die allerneueste Staffel lasse ich mir wenn möglich auch nicht entgehen. Zu geniessen derzeit auf ORF1 und Pro7. Nur SF2 hinkt mal wieder hinterher...

Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie sind mir über all die Jahre ans Herz gewachsen. In jedem der Charaktere entdecke ich regelmässig Züge, die irgendwie auch zu mir passen. Und ich glaube, das geht jedem Simpsons-Zuschauer ähnlich. Der vom Pech verfolgte Homer, der schlitzohrige Bart, die fürsorgliche Marge, die clevere Lisa.... Comicfiguren die eigentlich von ihrer Art her, menschlicher nicht sein könnten. OK, die Stories, die sie tagtäglich erleben, die heben sich - zum Glück - vom Alltag von Herr und Frau Schweizer ab. Aber sonst, fast wie im richtigen Leben. Wobei die Betonung bei "fast" liegt.

In einem Interview mit den Simpsons-Machern war dann auch zu hören, dass dieses Gefühl beim Zuschauer durchaus gewollt ist. Es sei niemals das Ziel gewesen, eine Art Fantasiewelt mit abstrakten Kreaturen zu schaffen. Vielmehr sei im Vordergrund gestanden, die Welt zu zeigen, wie sie eigentlich ist. Einfach ganz in Gelb halt. Und klar mit einem riesengrossen Augenzwinkern. Aber so wird bei dem Simpsons auch kein Halt vor heiklen Themen (zumindest in den USA heikel) gemacht. Irak-Krieg, Homo-Ehen, Todesstrafe, Einwanderer... alles wird behandelt und auf die Schippe genommen.

So gesehen, weiss ich bis heute nicht, warum die Simpsons eigentlich im Kinderprogramm laufen. OK, inzwischen sind die Folgen am Vorabend zu sehen. Aber für viele TV-Zuschauer ist die "gelbe Gefahr" noch immer Kinderkram. Frage ich aber z.B. meine Nachbarskinder (11 und 12), so interessieren die sich keinen Deut für die Familie aus Springfield. Im Gegenteil, wenn sie mal reinschauen, verstehen sie die meisten Witze gar nicht erst. Kein Wunder! Wer sich mit dem American Way of Life oder allgemein mit den Themen des Alltags nicht auskennt, der kapiert wohl nur die Hälfte der Gags. Und ist bei "Verliebt in Berlin", "Lost" und ähnlichem Kram wohl besser aufgehoben.

Tja und nun schaffen die Simpsons also den Sprung vom TV ins Kino. Lange wurde um die Rechte gestritten. Die Macher haben sich gegen eine Leinwand-Produktion gesträubt. Aber vermutlich war es einfach eine Frage des Geldes. Der Inhalt des Films wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Ebenso die genaue Machart. Immer mal wieder ist zu hören, dass es "reale" Figuren geben soll. Der grösste Teil des Films dürfte allerdings so daherkommen, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Gestern wurde mit ein mit grosser Spannung erwarteter kurzer Werbe-Trailer gezeigt. Und zwar live im TV Programm in den USA und in Australien. Anhand dieses Trailers erfährt man zwar nicht gerade viel mehr über den Film, jedoch wird die Spannung aufrecht erhalten. Schliesslich gibts den Streifen weltweit erst im nächsten Sommer zu sehen.

In diesem Sinne, Ay Caramba und viel Spass...

14. November 2006

Wer bist du denn?


Ladies and Gentlemen, ich präsentiere Ihnen: das BRAVO-Titelbild meiner Geburtswoche! Täräää... bloss, wer ist der Typ auf dem Foto? Ich meine, wer es auf den Titel der BRAVO schafft bzw. geschafft hat, der darf sich doch bestimmt zur A-Prominenz zählen. Zumindest wenn ich die restlichen Cover meines Geburtsjahres anschaue, erkenne ich noch den einen oder anderen: Rex Gildo, Uschi Glas, Mick Jagger, Udo Jürgens oder Paul McCartney waren in diesem Jahr sogar gleich mehrfach vertreten. Aber auch Menschen wie Roger Moore, die Bee Gees oder Peter Fonda hätte ich noch gekannt. Ja in der Woche bevor ich das Licht der Welt erblickt habe, war sogar France Gall vorne drauf. Das hätte ja wohl gepasst. Aber nein, die letzte April-Ausgabe in meinem Geburtsjahr ziert Mark Slade... who the hell is...?

Nun ja, dank Google ist es in der heutigen Zeit nicht mehr sooo schwierig etwas über fremde Menschen herauszufinden. Was allerdings voraussetzt, dass diese Menschen irgendwie mal was "mediales" geleistet haben in ihrem Leben. Also, Google auf und eintippen: "Mark Slade". Aha, ein Pornodarsteller! Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Als ich der Seite dann nen kurzen Besuch abgestattet habe, musste ich allerdings feststellen, dass es sich beim abgebildeten Mann definitiv nicht um "meinen" Mark Slade handelt. Ok, weiter suchen. Aha, Cartoon-Zeichner... Hmmm... bloss, was hat ein Cartoonzeichner auf dem BRAVO-Cover verloren? Nochmal suchen. "Mark Slade"... ach so, ein Schauspieler. Na dann schnell zu Imdb.com, nachschauen wo er denn schon überall mitgemacht hat. Die Ernüchterung war gross. Herr Slade war gerade mal 38x im TV zu sehen. Als Schauspieler in Serien wie "Cagney & Lacey", "Bonanza", "S.W.A.T" oder "Benji, der Hund".

Tja, schade. Kann man nix machen. Herr Slade wird es wohl eh nicht gross kümmern, dass er auf diese Weise zu spätem Ruhm kommt. Aber egal, ich wünsche ihm - vielleicht googelt er sich ja mal selber und landet dann hier - alles Gute! Ein Gefühl lässt mich jedoch nicht mehr los, seit ich mir die BRAVO-Titelblätter angeschaut habe. Ich fühle mich auf einmal tierisch alt... und wer mich nicht versteht, bitte schaut euch doch (Link im Titel) mal die Coverfotos von eurem Geburtsjahr nach!

11. November 2006

Regen-Weekend

Ja, der Winter ist da. Naja, zumindest seine meteorologischen Vorboten, welche auf die Namen "Sturm", "Regen" und "Kälte" hören. So stehen im TV auch die ersten Ski-Weltcup-Übertragungen auf dem Programm. Wie letzte Woche zu lesen war, müssen sich Schweizer TV-Konsumenten massiv einschränken, was den Genuss von Skirennen angeht. Auf Vor- und Nachberichterstattungen wird verzichtet. Es gibt das Rennen und dann schnell wieder zurück nach Zürich.

Wehmütig denken bestimmt viele Leute an die grossen Schweizer Ski-Zeiten zurück. Als Stars wie Russi, Klammer, Colombin, Stenmark oder Kultfiguren wie Heini Hemmi oder die Crazy Canucks die Pisten runtergerast sind. Gespannt sass die Familie am Mittagstisch, den Fernseher im Blickwinkel. Ja manchmal, wenn ein Klassiker auf dem Programm stand, durfte sogar vor dem TV Gerät gegessen werden. Die Übertragungen wurden eingeleitet von Streckenprofilen, Testfahrern, Updates zum Wetter und so weiter. Und nach dem Rennen gab es die Siegerehrung und passende Interviews. Tja und heute? 30 Minuten Rennen und zurück nach Zürich. Da warten dann Highlights wie "Sternstunde Religion" auf ihre Ausstrahlung. Aber zum Glück gibts noch den ORF. Nur schade, dass da die Kult-Reporter so langsam aber sicher pensioniert werden.

Naja, egal. In ein paar Jahren gibts - Klimaerwärmung sei dank - ja eh keine Skirennen mehr. Wobei gerade an ungemütlichen Tagen wie heute bei mir der Eindruck entsteht, es finde gar keine Erwärmung statt. Zumindest hab ich es bereits geschafft, mich zünftig zu erkälten....

Und für alle die, welche das Weekend auch mit Tee und Pulmex verbringen hier noch ein kleiner Aufsteller. Gute Besserung!

9. November 2006

Juli - Ein neuer Tag

Ja, ich habe mir mal wieder eine gute CD gekauft. Naja, eigentlich sind es in der heutigen Zeit ja keine Silberscheiben mehr, sondern nur noch Daten. Aber trotzdem rede ich weiterhin von einer neuen CD. Am Start: die deutsche Band "Juli" mit ihrem Album "Ein neuer Tag"!

Juli führen ihren eigenen Weg konsequent fort – und haben dennoch genügend Überraschungen im Gepäck, sodass das neue Album nie langweilig wird. "Ein Neuer Tag" ist nicht nur die Wiederholung der bekannten Juli-Erfolgsformel, sondern steht für sich selbst. Der Opener "Dieses Leben" platzierte sich bereits als Vorabsingle in den Top Ten der Charts. Der Hit-Single folgen melodiöse, gut gemachte Songs mit vielfach schlauen und tiefgängigen Texten. Von wegen guten Melodien: Diese haben die Julis scheinbar irgendwo in ihrem Übungsraum vorrätig.

Unter den zwölf Titeln findet sich nämlich erfreulicherweise nur wenig durchschnittliches Material. Relativ vordergründig-belangloses Sing-A-Long wie vielleicht "Das Gute Gefühl" schmälert den positiven Gesamteindruck des kompletten Albums nicht.

Auch bei diesem Album stelle ich mir dann aber wieder die gleiche Frage wie beim letzten: Warum tun sich so viele Musikfreunde schwer damit, wenn es darum geht Juli zu mögen? Über 700.000 Tonträger des Debüts "Es Ist Juli" wurden alleine in Deutschland verkauft und trotzdem haftet Juli der Ruf einer Art Tennie-Band an. "Ein Neuer Tag" präsentiert sich nun meiner Meinung nach als überzeugender, erwachsener Nachfolger.

Die Sängerin Eva Briegel (gestern bei Harald Schmidt zu Gast) erläuterte die Einstellung der Band: "Es geht nicht ums 'Rocken', nicht darum, welche deutschsprachige Band lauter ist und mehr rockt. In solche Schubladen wollen wir gar nicht rein. Wir erzählen mit unseren Songs Geschichten, wollen Gefühle und Gedanken transportieren, in denen sich auch andere wieder erkennen und so auch ein Teil der Songs werden".

Die beinharten Rocker zählen von jeher sicher nicht zur Zielgruppe der Band. Andererseits: Auch im härtesten Heavy-Bruder mit langen Haaren steckt irgendwo ein weicher Kernl. Für diese Klientel sind wunderhübsche Eva und ihre Jungs in einem solchen Falle gewiss nicht die schlechteste Wahl. Juli hören tut bestimmt nicht weh; aber bestimmt verdammt gut.

Passend zur Jahreszeit erinnert mancher Song an buntes Herbstlaub, das durch windige Strassen tanzt. Und so machen die kommenden tristen Monate bestimmt Spass: Wenn hie und da mal eine freundliche, warme Juli-Sonne durch die Wolken blinzelt. Fazit: ein Kauf lohnt sich!

(Soundfiles gibts ganz offiziell auf der oben verlinkten Juli-Homepage)

7. November 2006

Borat verwirrt Wikipedia

Gleich am ersten Wochenende hat "Borat" die Spitze der Kinocharts in den USA und in Deutschland erobert. Derweil hat das Internetportal Wikipedia große Probleme mit übereifrigen Anhängern dieses Films.

Wegen des großen Wirbels um "Borat" musste das Internet-Lexikon Wikipedia seinen Eintrag über die zentralasiatische Republik Kasachstan sperren lassen. Im Unterschied zur normalen Praxis lässt sich die Kasachstan-Seite von gewöhnlichen Nutzern nun nicht mehr ändern. Den Grund dafür lieferten einige Spaßvögel, die den britischen Komiker Sacha Baron Cohen, der im Film einen kasachischen Reporter spielt, bei Wikipedia zum Staatsoberhaupt gemacht hatten.

Außerdem wurde in dem Internet-Lexikon von "Borat"-Fans auch der Text der kasachischen Nationalhymne geändert. Vorübergehend hieß es dort: "Kasachstan größtes Land der Welt. Alle anderen Länder von kleinen Mädchen regiert." Andere Witzbolde fügten nach Informationen der Zeitung "The Sun" die (fehlerhafte) Information hinzu, dass Frauen in Kasachstan seit 1978 auch Busse benutzen dürfen. Das Änderungsverbot bei Wikipedia gilt zunächst nur für das englischsprachige Wikipedia-Original.