Okay. Baden mag bei den letzten National- und Ständeratswahlen vielleicht tatsächlich gewonnen haben und darf nun mehr Politiker nach Bern schicken als Aarau. Baden ist auch näher bei Downtown Switzerland, besser bekannt als Zürich. Und in Aarau hängen auch sehr viele Anti Aarau Kleber, welche ihren Ursprung im Ostaargau haben. Aber hey, da wo es wichtig ist, haben wir die Nase vorne. Nein, ich rede nicht einmal vom Fussball. Wir sind die alles schlagende 1A-Superkarte... beim Quartett!
26. Oktober 2011
23. Oktober 2011
22. Oktober 2011
Wieviel Blut darfs denn sein?
Meine Meinung, wie der Westen mit dem Tod von Muammar al Gaddafi umgeht, hab ich ja gestern schon geäussert. Sie hat mich doch tatsächlich ein paar Follower und FB-"Freunde" gekostet. Was solls. Ich find die Schadenfreude und den Hass auch heute nicht gut und ich schäme mich fast für die Journalisten-Gilde, wenn ich mir die Zeitungsfronten von gestern so anschaue. Da redet dann niemand von Extremismus oder fundamentalen Gedanken...
21. Oktober 2011
Muammar ist tot, na und?
Die Nachricht schlug gestern ein wie eine Bombe: Muammar al Gaddafi ist tot! Die Bestätigung für sein Ableben liess lange auf sich warten. Als dann am späteren Nachmittag allerdings klar wurde, dass Gaddafi nicht mehr lebt, war der Jubel in den Medien gross. Ich hab mit meinen provokativen Facebook-Status "RIP Muammar - warst ein schräger Kauz!" für einigen Wirbel und Diskussionen gesorgt. Es scheint, dass ein Menschenleben nicht gleich ein Menschenleben ist und man gewissen Menschen ihre Gräueltaten auch über den Tod hinaus übel nimmt. Dass wir uns richtig verstehen, ich bin auch kein Freund von Diktatoren und menschenverachtenden Systemen. Aber ich vertrete die Meinung, dass sich das geknechtete Volk über den Tod ihres Führers freuen darf - warum bei uns im Westen allerdings gejubelt wird, das bleibt mir ein Rätsel. Erst recht, wenn sich der Jubel in Hass umwandelt, man Gadaffi verflucht und ihn beschimpft. Klar, er war ein Monster - aber mal ehrlich, wir in unserem schönen Schoggiland hatten ja nie direkt etwas mit ihm zu tun. Ausser die entführten Schweizer, auch denen gönne ich die Genugtuung. Aber sonst? Er war eine tragische Witzfigur. Was hatten Hans Müller und Käti Meier mit ihm zu tun? Warum die Wut und dieser Hass, warum denken wir Europäer andauernd, dass wir und immer und überall einmischen und auch eine Meinung haben müssen. Ist unsere Meinung wirklich so wahnsinnig wichtig? Muammar ist tot, das ist das Ende einer grausamen Herrschaft für die libysche Bevölkerung, aber gleichzeitig auch der Start in ein neues Zeitalter, für ein Volk, welches (noch) nicht weiss wie Demokratie funktioniert.
Ich persönlich drücke dem Volk die Daumen, dass es klappt. Dass sich der Westen nicht allzu sehr einmischt. Immerhin verfügt Libyen über ein grosses Ölvorkommen. Und wer jetzt laut über Gaddafi flucht und ihm seinen Tod gönnt, sich über die absolut sinnlosen Videos und Fotos seines Ablebens oder seiner Verhaftung freut, der sollte vielleicht mal darüber nachdenken, warum Gaddafi überhaupt je so mächtig werden konnte. Westen sei dank, sag ich nur! Analog Saddam Hussein oder Bin Laden haben die USA auch in Libyen Einfluss genommen und ihn unterstützt. Es gibt sogar Menschen die behaupten, Muammar habe es eigentlich und ganz grundsätzlich gesehen am Anfang der Geschichte einmal durchaus gut gemeint mit Nordafrika. Aber eben, seine Bilanz sieht anders aus: In den vier Jahrzehnten seiner Machtausübung hat Gaddafi ungezählte Revolten ausserhalb Libyens angezettelt, die zunächst seinem Ziel, dem Panarabismus, dienen sollten. Später wandte er sich stärker der Dritten Welt und Afrika zu, deren Zustand er verbessern wollte; vor allem ging es ihm um das Gleichgewicht in einer damals vom Westen beherrschten modernen Welt. Überall unterstützte er - in Worten und mit Geld - die angeblich Entrechteten und Unterdrückten dieser Erde oder jene, die er dafür hielt. In der Westsahara, in Tschad, im libanesischen Bürgerkrieg und bei den Palästinensern mischte er sich ein. Sogar bei den Moro-Rebellen auf den fernen Philippinen, auf Mindanao. Eine Zeitlang fanden die Vertreter der nordamerikanischen Indianer sein geneigtes Ohr, aber auch viele andere in den Ländern der damals so genannten "Blockfreien"-Bewegung.
Nun, was mir in Erinnerung bleiben wird, sind seine äusserst schrägen Auftritte. Sei es vor der UNO oder zusammen mit Berlusconi. Ebenso erinnere ich mich an seine Ansprachen im Staatsfernsehen, bunt gekleidet und irgendwie auf einem schlechten Drogentrip. Unvergessen auch, als er der Schweiz den Krieg erklärt hat und uns von der Landkarte löschen wollte. Natürlich blieb das in der nationalen Comedylandschaft nicht unbeantwortet: genial Victor Giaccobo in seiner Rolle als Muammar. Komisch, dass man sich da über den libyischen Machthaber lustig machen durfte, aber jetzt wo er tot ist dies nicht einfach mit Gleichgültigkeit oder einem Nicken hinnimmt, sondern nach verbal nachschlagen muss. Lustigerweise sind das dann ähnliche Leute, die sich auch darüber nerven, wenn in arabischen Ländern Extremisten USA-Flaggen verbrennen. Die Schadenfreude des Westens in meinen Augen nicht wirklich besser... Hallo, Doppelmoral! Muammar ist tot, ein Mensch ist nicht mehr. Das wars dann auch.
Am Sonntag sind in der Schweiz nationale Wahlen. Freuen wir uns doch lieber darüber, dass wir in diesem Land die Möglichkeit haben, unsere Machthaber selber zu bestimmen. Die Wahlbeteiligung wird zeigen, ob wir uns diesem Glück überhaupt bewusst sind.
20. Oktober 2011
Jeden Tag erhöht sich die Zahl derer *
Wir treffen sie überall. Auf der Strasse. Im Supermarkt. Im Geschäftsleben. An der Bushaltestelle. Wir haben sie am Telefon. Lesen von ihnen im Internet oder der Zeitung. Manchmal stehen sie am Strassenrand und grinsen uns an. Wir können sie wählen oder auch nicht. Bei ihnen Brot kaufen oder eine Auskunft einholen. Sie sind viele. Manchmal hab ich den Eindruck, zu viele. Aber ohne sie würde es ja auch nicht gehen. Denn ohne sie wäre diese Welt langweilig. Wir hätte nichts mehr, worüber wir uns ärgern könnten. Und ohne sie würde unser ach so einzigartiger Perfektionismus niemals so strahlen. Eigentlich sollten wir ihnen dankbar sein. Lustigerweise hab ich erst gestern wieder festgestellt, dass sich gewisse auch über Jahre nicht verändern. Waren sie es früher, sind sie es heute noch immer. Eben, sie sind halt so. Aber lassen wir uns durch sie die Laune verderben? Durch ihre eigene Unzufriedenheit? Niemals. Die giftige Kröte Neid tut dann noch ihren Teil dazu. Aber eben. Was wären wir ohne sie. Immer daran denken, wenn ihr das nächste Mal im Bus, im Supermarkt oder auf der Strasse einem gegenübersteht. Oder das nächste Mail euch nervt. Der Telefonanruf euch ärgert. Sie sind zwar viele, aber sie sind nicht glücklich. Wir schon. Ätsch!
* die mich am Arsch lecken können.
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