28. März 2011

Ich muss mich da mal einmischen

Gestern haben sie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt. Gut, man könnte jetzt sagen, was geht uns Schweizer das an. Aber seien wir ehrlich, wenn du im Aargau wohnst ist die Grenze zu Deutschland näher als die zum Wallis. Nicht einmal 30 Kilometer sinds zum Beispiel nach Bad Säckingen, da ist sogar die Hauptstadt Bern weiter weg. Entsprechend schau ich mir das jeweils gerne an, was die nördlichen Nachbarn so treiben. Gestern war grosser Wahltag und ich finde, sie haben es gut gemacht, die Schwaben und Badener... Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird ein Grüner Ministerpräsident eines Bundeslandes, coole Sache! Bin gespannt, ob und wie der Herr Kretschmann die Politik verändert. Aber eben, das alles kann man ja in der Zeitung nachlesen. 


Mir sind gestern Abend vorallem die Wahlverlierer und mit ihnen die Köpfe der Bundesparteien aufgefallen. Wer ein bisschen zwischen ARD, ZDF und SWR umhergezappt hat, der durfte gleich mehrfach PolitikerInnen wie Andrea Nahles, Julia Klöckner, Guido Westerwelle, Kurt Beck und Co. bewundern. Und siehe da. Alle wussten uns die gleiche Geschichte zu erzählen: 

"Japan hat alles andere überlagert."

Diesen Satz gab es von allen Parteien in mehrfach abgeänderten Versionen. Wohl noch nie ist der Ausgang von Landtagswahlen so häufig durch ein externes Ereignis erklärt worden wie diesmal durch die Katastrophe am anderen Ende der Welt. Das Atomunglück in Japan habe die Wähler beeinflusst, die Unsicherheit aufgrund der Atomkatastrophe sei am Ergebnis schuld, die Bevölkerung sei verunsichert durch die schlimmen Nachrichten aus Japan... Bla bla bla. Ja klar, Japan hatte bestimmt einen Einfluss auf die Stimmabgabe, aber ganz bestimmt war es nicht der ausschlaggebene Grund für den Erfolg der Grünen. Schon vergessen zum Beispiel das Theater rund um Stuttgart21? Oder der gute Herr Brüderle, der zugegeben hat, dass die aktuelle AKW-Diskussion lediglich Wahlpropaganda ist? Oder die Guttenberg-Affäre? Studienplätze? Es gäbe noch viele Themen, welche die Wählerinnen und Wähler vermutlich dazu bewogen haben, nach fast 60 Jahren der CDU den Rücken zu kehren. Pech für den bisherigen Ministerpräsident Mappus, der den Job ja aber auch nur gekriegt hat, weil sein Vorgänger frühzeitig verschwunden ist. Immer wenn ich gestern den Mappus sah, kam mir übrigens Schweinchen Dick in den Sinn - so wie der fettig geglänzt hat - und ich hab Lust auf ein Schäufele mit Spätzle gekriegt. 

Komischerweise war gestern nur immer von der Atomkatastrophe in Japan die Rede, man könnte meinen es hätte da nie ein Erdbeben und einen schrecklichen Tsunami gegeben. Zumindest die doofe und dicke SPD-Tante Andrea Nahles hat diese beiden Naturkatastrophen erfolgreich aus ihrem Hirn gestrichen, wie sonst könnte sie sonst den folgenden Satz rauslassen: 

"Das Ergebnis im Südwesten ist ein Erdbeben. Schwarz-Gelb ist am Ende. Wir freuen uns sehr!"

Ich will ja nicht pingelig sein, aber als die dann noch von "einem günstigen Wind" im Zusammenhang mit der Zukunft der Atomanlagen sprach, da blieb mir nur noch ein Kopfschütteln. Okay, der Kopf hat eh den halben Abend lang geschüttelt. Auch diese CDU-Frau Julia Klöckner, ich weiss ja nicht welche aufputschenden Substanzen die sich reinpfeift - aber davon brauch ich auch was. In jede Kamera lächelnd, immer die gleichen Sätze aufzählend, von sich und vorallem der Partei überzeugt wie damals... und das, obwohl sie ihr Wahlziel ja eigentlich verpasst hat und inzwischen sogar - wie anbiedernd - den Grünen ein Gesprächsangebot zur Regierungsbildung unterbreitet hat. Tja, so sind sie die Politiker. Übrigens konnte man gestern Abend mal wieder vorzüglich Bullshit-Bingo spielen. Einfach die Floskeln der Politiker durchstreichen, sobald sie fallen: 

Ach ja, ein Blick in die Zeitungen hat sich heute morgen übrigens gelohnt. Es gab zahlreichen Kommentare von Experten und auch der Wutbürger hat sich in so manchem Medium zu Wort gemeldet. Den Vogel abgeschossen hat in meinen Augen aber die BZ und zwar dem folgenden - durchaus noch witzigen - Titel: 

"Wahlsieg: Japan lässt Grüne strahlen!"


Wohnung suchen und finden, per iPhone


Was geht heute nicht mehr übers iPhone? Seien wir ehrlich, es gibt für so ziemlich jedes Bedürfnis des modernen Menschen eine App. Zugegeben, auch viel Müll. Aber heute möchte ich eine Applikation vorstellen, die echt Sinn macht und die ich vorallem auch schon selber genutzt habe. Sinn und Zweck: Wohnungen suchen übers iPhone, denn wer kennt sie nicht, die mühsame Suche nach den passenden eigenen vier Wänden. Die Gratiszeitungen sind sind zwar regelmässig voll mit Miet- und Kaufangeboten, aber meist ohne Fotos und oftmals schlecht beschrieben. Bis man dann zu Hause oder im Büro am Computer ist, ist die Wohnung dann schon an den schnelleren Interessenten vergeben. Darum gibts für mobile Zeitgenossen wie mich, die - nicht wie ich - auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind eine sehr einfache Lösung. Die Gratis App für iPhone, iPad und / oder für den iPod Touch von ImmoScout24. Die Internetseite ist vermutlich allen ein Begriff und hat einen vertrauenswürdigen Ruf. Genau so kommt auch die App daher.

Ich habe mir die Anwendung einfach hier heruntergeladen und ausgiebig getestet. Sie ist einfach und übersichtlich gestaltet. Man kriegt aber trotzdem alles was man braucht, inklusive Fotos und der nötigen Kontaktangaben. Dazu gibt man ins Suchfeld einfach einen Begriff ein und schon erscheinen die passenden Vorschläge, siehe Foto. Wer sich dann für ein Objekt interessiert, der berührt es mit dem Finger und es erscheinen weitere Informationen. Die Wohnung wird genau beschrieben (welcher Stock, Balkon ja/nein, wieviele Bäder und vieles mehr), es sind in den meisten Fällen genügend Fotos vorhanden und man kann sich das Ganze auf der Landkarte anzeigen lassen um die Umgebung zu entdecken. Ich persönlich finde diese App sehr gelungen, da sie sehr einfach, aber übersichtlich gehalten ist. Der grosse Vorteil ist zudem, dass man die Angebote unterwegs im Auge behalten kann, also kurz im Zug oder im Bus einen Blick draufwerfen und dann den Vermieter für weitere Informationen anrufen. Wohnungssuche im Jahre 2011, de Schnäller esch de Gschwinder. Fazit: Falls ihr auf der Suche nach einem neuen Heim seit, kann ich euch diese Gratis App ans Herz legen. Weitere Informationen gibts übrigens auch bei Facebook. Und hier kommt ihr direkt zum Download.

27. März 2011

Zeitumstellung nicht vergessen!

Seit heute Nacht ist wieder Sommerzeit. Wer jetzt also auf die Uhr schaut und eine andere Zeit erblickt als die Kirchenglocken bimmeln, der hat es wohl mal wieder vergessen. Viel Spass auch allen iPhone Besitzern, die sich von ihrem Gerät haben wecken lassen: vielleicht hat es wieder nicht funktioniert und ihr seid zur falschen Zeit erwacht? Egal. Weil ich heute so wahnsinnig tolle Laune habe noch ein Tipp, wie man sich merken kann in welche Richtung man die Uhr jeweils umstellen muss. Also eine Art Eselsbrücke zum Thema Zeitumstellung. 

Ganz einfach. Im Frühling stellt der Wirt seine Stühle und Tische VOR das Haus in den Garten und im Herbst stellt nimmt er sie dann wieder rein und stellt sie ZURÜCK in den Keller.

26. März 2011

Der Song zum Wochenende

Am Donnerstag wurden in Berlin die Echo's 2011 verliehen. Als Musikfan ein Pflichttermin! Erst recht wenn Ina Müller als Moderatorin auf der Bühne steht. Nun, es war unterhaltsam. Die üblichen Verdächtigen haben einen Musikpreis gekriegt. Live gabs unter andere Musik von Herbert Grönemeyer, Lena oder Take That zu hören. Und da war da noch Bruno Mars. Wow, der Typ kann ja singen. Ich hab den jungen Mann bisher lediglich als Radio-Hype wahrgenommen und mir gedadcht, dass da ein gut aussehender Mann gut abgemischt und sehr gut vermarktet wird So liefen seine 2 Singles halt auch im Hintergrund, aber live... ein Wahnsinn! Darum heute die Unplugged Version seines Hits "Grenade". 

25. März 2011

Sag mal, kennst Du Anna Schaffelhuber?

Nicht? Komisch. Aber jeder kennt Maria Riesch, Didier Cuche, Lindsey Vonn, Lara Gut oder Dominique Gisin. Dabei ist Anna Schaffelhuber mindestens genau so erfolgreich wie die eben genannten SportlerInnen. Bei gewissen Vergleichen sogar noch erfolgreicher. Nur, Anna Schaffelhuber hat im Gegensatz zu Riesch und Co. ein Handicap: sie ist seit ihrer Geburt gehbehindert und sitzt im Rollstuhl. Im Interview mit dem Monsieur Fischer Blog erklärt sie, warum es manchmal nervt, dass die Leistungen der Behindertensportler oft nicht so belohnt werden, wie andere Rekorde und Medaillen...

Der aktuelle deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière schrieb vor wenigen Tagen "Glückwunsch an Anna Schaffelhuber zum Gewinn der drei Weltmeistertitel in der Abfahrt, in der Superkombination und im Riesenslalom..." . Anna, wie fühlt es sich an, solche Post zu kriegen?

Ja, es fühlt sich wirklich sehr gut an zu wissen, dass die Leistung auch auf dieser Ebene Beachtung findet. Ich freue mich einfach, dies erreicht zu haben.

Seit den (par)olympischen Spielen Vancouver liest man Schaffelhuber hier und Schaffelhuber da. Für Nichtkenner des Behindertensports bist du quasi aus dem Nichts aufgetaucht. Wieviel Arbeit stand vor all diesen Erfolgen?

Es stand sehr sehr viel Arbeit davor. Ich habe wirklich in jeder freier Minute trainiert und alles andere hinter den Sport gestellt. Für mich war und ist es das wichtigste weiter zu kommen und diesen Sport zu betreiben. Und ich bin froh, dass sich das auch gelohnt hat und es wert war.

Du bist 18 und seit deiner Geburt gehbehindert, im Winter feierst sportliche Erfolge und auch schulisch läufts, Du stehst kurz vor dem Abi. Gab es trotzdem Zeiten wo du dich benachteiligt gefühlt hast?

Nein, im Wesentlichen nicht. Das einzige was man hier nennen könnte, wäre die bauliche Barrierefreiheit. Wenn man in öffentliche Gebäude wie z.B. in die Stadtbank oder zum Bäcker nicht reinkommt ist das schon ein sehr unschönes Erlebnis, was eigentlich ohne viel mehr Aufwand nicht sein müsste.

Wie bringt man eigentlich Spitzensport, Freizeit und Schule unter einen Hut? Ich stell mir das vorallem während den Wintermonaten ziemlich stressig vor...

Ja, das ist es auch. Freizeit steht auf jeden Fall hinten an. Ansonsten lerne ich mir alles selbst. Mit viel Disziplin funktioniert es. Aber es ist sehr sehr viel harte Arbeit.

Warum gerade der Skisport?

Weil Skisport einfach pure Freiheit für mich bedeutet und ich seit dem ich 5 Jahre alt bin einfach richtig viel Spass daran habe.

Und woher kommt die Lust auf Speed Disziplinen?

Das bedeutet Geschwindigkeit und Freiheit. Es beflügelt einfach und macht total viel Spass.

Du bist im gleichen Nationalteam wie die Weltcup Gesamtsiegerin Maria Riesch. Kommst ebenfalls aus Bayern, gibts Kontakte zu den Kollegen aus der nicht behinderten Ski-Szene?

Ja das gibt es. Man trifft sich zum Beispiel beim Training im gleichen Skigebiet oder auch bei verschiedenen Ehrungen. Somit sind wir auch bekannt miteinander.

Anfang April wirst du noch an den Schweizer Meisterschaften in St. Moritz teilnehmen. Zwei Fragen dazu: kennst du Silvano Beltrametti persönlich und welche Chancen rechnest du dir aus?

Ehrlich gesagt kenne ich ihn nicht persönlich. Es ist leider wg des Abitur auch noch nicht hundertpro sicher,dass ich nach St. Moritz fahre. Ich fahre dieses Wochenende nach Cortina zur Italienischen Meisterschaft. Ob ich dann nächste Woche noch fahre, ist noch nicht sicher. Ich zähle in St. Moritz wie auch in Cortina allerdings zum Favoritenkreis.

Du hast in den letzten 2 Jahren sehr viel erreicht, viele Auszeichnungen geholt. Was sind deine sportlichen Ziele?

Zunächst einmal gilt es, sich weiter an der Spitze zu etablieren und die Titel bei der nächsten WM 2013 zu verteidigen. Und für Sotchi 2014...eine Goldene bei Paralympics fehlt mir ja auch noch... :)

Und privat, da soll ein Jurastudium geplant sein. Warum gerade Jura?

Weil es mich schon immer sehr interessiert und mir Spass macht.

Wie siehst du die Akeptanz gegenüber Behinderten - heute 2011 in deiner Generation?

Wir werden genauso gleichwertig wie alle anderen anerkannt. Die Integration und auch die Vertretung in den Medien wird immer besser. Allerdings muss noch ein sehr großer Schritt in Sachen Medienaktivität und weitere Gleichberechtigung (wie z.B. bei Medaillenprämien usw.) getan werden. Auch wie oben angesprochen ist die bauliche Barrierefreiheit noch sehr im Rückstand.

Nervt es nicht manchmal dass du den gleichen Aufwand betreibst wie nicht behinderte Sportler, grosse Erfolge feierst - dann aber im Vergleich nur einen Bruchteil an Sponsorengeldern und TV-Minuten erhälst?

Ja, das nervt sehr. Wir haben auch einen sehr sehr großen Aufwand. Es gibt nur einen Unterschied... Wir haben zusätzlich zu dem Sport im Gegensatz zu den Nichtbehinderten die Schule u Arbeit zu managen!! Wo ist da die Fairness??

Zur Person:  Anna Schaffelhuber ist am 26. Januar 1993 geboren und 1,50 m gross. Sie hat zwei Brüder und wohnt mit ihrer Familie in Bayerbach, rund 50 Kilometer von Regensburg entfernt. Nach dem Abitur strebt sie ein Jura-Studium an. Die Musik ist eines der Hobbies der 18jährigen, wenn mal ein bisschen Zeit bleibt. Sie spielt Querflöte. Ihr Lieblingsland ist Neuseeland.