21. Oktober 2010

Mein Paket aus Timbuktu

Seit einer Woche warte ich auf ein Paket oder besser gesagt auf ein kleines, handliches Päckli. Inhalt: ein Geschäftshandy, bestellt bei meinem Anbieter Sunrise. Die ganze Abwicklung verlief überraschend schnell, innert weniger Stunden wurde mir gemeldet, dass das Paket bereits unterwegs sei an mich. Super, die Freude war gross! Nun, nach 2 Tagen hab ich mich dann zum ersten Mal gefragt, wo das Päckli wohl bleibt. Immerhin ging es bei Sunrise A-Post raus. Hab mir dann aber keine weiteren Gedanken mehr gemacht. Erst nach dem Weekend nutzte ich die Tracking-Funktion bei der Post um nachzuschauen, wo denn mein Natel gerade steckt. Und siehe da, mir wurde freundlichst gemeldet, dass man versucht habe, es bei mir abzuliefern, aber niemand zu Hause gewesen sei. Nun, wir haben Ferien und wir waren zu diesem Zeitpunkt gerade am Schachteln auspacken - sprich, zu Hause. Anruf bei der Post, warum ich denn keinen Abholzettel im Briefkasten gehabt habe, wenn es der Pöstler ja versucht hat abzuliefern. Antwort der Post, das wisse man auch nicht. Aber das Paket werde bis Mitte Woche an meine Adresse geliefert. Okay, Mitte Woche ist rum. Heute Morgen hab ich noch einmal den Tracking-Status übers Internet verfolgt mit dem Ergebnis: "Adresse des Empfängers unbekannt, Paket geht zurück an den Absender"..... 


Anruf bei Sunrise, mit der Frage an welche Adresse sie denn dieses Geschäftshandy verschickt hätten. Antwort, an ihre neue Adresse in Erlinbsach. Okay, Anruf bei der Post. Warum geht mein Paket ohne erneuten Zustellversuch zurück an den Absender? Hmmm, sie waren zweimal nicht zu Hause und dann läuft das halt so. "Wo war ich nicht zu Hause?" - "Na in Aarau!"- "Aber ich wohne doch gar nicht mehr in Aarau und habe eine Postumleitung für 15 Franken machen lassen..:" - "Aha?" - "Ja! Und wo ist das Paket nun?" - "Auf dem Weg zurück zu Sunrise, wir haben zweimal in Aarau versucht das Paket abzugeben..." - "Aber ich habe eine Postumleitung..." - "Ja, das sehe ich auch gerade..." Fazit: die Postumleitung scheint in 90 Prozent der Fälle zu funktionieren. Das Sunrise-Paket gehört zu den 10 Prozent die nicht funzen. Der Pöstler war zweimal an der alten Adresse, hat zweimal keinen Abholschein hinterlassen und bei der Hauptpost hat niemand gemerkt, dass sämtliche Post an mich an die neue Adresse umgeleitet wird. Meine Frage am Telefon an den netten Postmenschen: " Und wie verbleiben wir?" Seine Antwort war, ich solle ihm mal meine Nummer geben, er suche das Paket. Derzeit wisse er nämlich nicht ganz genau wo es nun gelandet sei. Das war am frühen Morgen, inzwischen ist es fast 1 Uhr und ich habe noch nichts gehört. Ein erneuter Anruf bei Sunrise mit der Frage, ob sie mir eventuell schon mal ein neues Handy senden könnte endete mit einer negativen Antwort, sie müssten warten bis das "alte" bei ihnen ankomme und könnten es erst dann erneut versenden. 

Meine Erkenntnis: E-Shopping ist mit all seinen Vergünstigungen und der Zeitersparnis eigentlich eine gute Sache. Sofern es klappt, ab dem Moment wo Probleme auftauchen heisst es "Gute Nacht". Die grosse Suche nach dem Fehler und dem Artikel geht los, keiner will schuld sein und der Kunde braucht viel Geduld. Ein ähnilches Beispiel ist mir übrigens unlängst passiert, als ich bei Ebay ein Kabel ersteigert hatte, mit welchem ich den iPad und das iPhone an den Tivi anschliessen könnte. Nachdem ich die Zahlung geleistet hatte erreichte mich ein Email vom Verkäufer, ich solle ihm mein Konto angeben, er habe keine funktionierenden Kabel mehr auf Lager. Grrrr, nein man kann das Angebot ja nicht vorher offline nehmen! 

So, habe fertig. Danke Blog, dass du meinen Frust so gütig ertragen hast.

PS: Das Paket kam natürlich nicht aus Timbuktu, sonndern aus dem Umland von Zürich - aber ich wette dass jede Post aus der westafrikanischen Stadt in Mali schneller bei mir gewesen wäre als dieses Ding.

Nachtrag vom Freitag: Das Paket kam heute per Sonderkurier bei mir an. Insofern, gut reagiert Die Post!

20. Oktober 2010

Vatikan erklärt Simpsons zu Katholiken!

Wer das sagt? Der Vatikan, ganz offiziell und das ist kein Witz - leider! Homer Simpson ist also  nun Katholik - und das, obwohl er bei den Predigen von Reverend Lovejoy andauernd einschläft. Wer nun, so wie ich als Simpsons-Jünger auch, immer noch den Kopf schüttelt ob dieser Meldung, dem sei geraten: weiterlesen! 


Den Beweis dafür dass die Simpsons katholisch sind will der "Osservatore Romano", die offizielle Zeitung des Heiligen Stuhls, in der Episode "Der Vater, der Sohn und der heilige Gaststar" von 2005 gefunden haben. In dieser Folge wird Bart Simpson nach einem Schulverweis auf ein katholisches Internat geschickt. Dort gefällt es Bart derartig gut, dass auch Vater Homer - unfreiwillig angelockt von einem leckerem Apfelkuchen - zur Katholischen Kirche konvertiert. Die Zeitung des Vatikan ist von den Beweisen sehr überzeugt und schreibt hochoffiziell: "Es wissen es nur sehr wenige und er tut wirklich sehr viel, um es zu verstecken. Aber es ist wirklich wahr, Homer Jay Simpson ist ein Katholik." Für den Vatikan sind die gelben TV-Helden geradezu Missionare. Es wird gelobt, dass in der Serie regelmässig Themen wie Glaube, Religion und Fragen über Gott thematisiert würden. Auch das Beten der Simpsons vor den Mahlzeiten sei besonders bemerkenswert, so die Zeitung. Für den Vatikan passt wahrscheinlich auch ins Bild, dass Homer seinen Nachbarn Ned Flanders oft ärgert - der ist Protestant. 

"Die Simpsons"- Macher fühlen sich inzwischen geschmeichelt ob dieser offiziellen Meldung aus dem Vatikan. Obwohl der ausführende Produzent John Al Jean zuerst geschockt war über die Verkündung. "Er trinkt vielleicht zu viel, stranguliert seinen Sohn und verkauft dem Teufel für einen Donut seine Seele, aber Homer scheint den Segen der Kirche zu haben", zietiert Entertainment Weekly John Al Jean inzwischen. Eigentlich hätten man in der Serie ja deutlich gemacht, dass Homer nicht katholisch ist. Die Simpsons seien vielmehr Presbylutheraner, eine Mischung aus Presbytarianer und Lutheraner. Homer würde ausserdem keinen Freitag ohne Fleisch aushalten, nicht einmal eine Stunde. Al Jean geht sogar noch einen Schritt weiter: "Homer mag Katholiken eigentlich überhaupt nicht."

Meine Frage, hat die katholische Kirche in der heutigen Zeit tatsächlich keine anderen Sorgen als die Konfession von Comicfiguren zu bestimmen? Falls dies so sein sollte, Halleluja - dem Weltfrieden steht also nichts mehr im Weg. Goofy ist dann vermutlich bald Moslem, Gargamel Jude und Asterix Budhist... 

19. Oktober 2010

Sarko, Sarko on t'encule!

Rien ne va plus in Frankreich! Die Streiks und Blockaden gegen die Rentenreform legen Frankreich auch heute zunehmend lahm. Mehr als 1000 Tankstellen ging inzwischen der Treibstoff aus, weil die Raffinerien weiter stillstehen, Öl-Depots blockiert und zahllose Autofahrer bekamen überhaupt keinen Treibstoff mehr an ihren Tankstellen des Vetrauens. Von den 4000 Tankstellen der grossen Händler, die 60 Prozent des Treibstoffs in Frankreich verkaufen, sind etwa 1500 bei einem Treibstoff-Produkt ohne Nachschub oder vollkommen trockengelegt. Und wer schon einmal einen Streik in Frankreich am eigenen Leib miterlebt hat der weiss, wie sehr solche Aktionen das öffentliche Leben einschränken können! Insgesamt gibt es in Frankreich zwar 12'500 Tankstellen, davon aber sehr viele kleine, privat geführte und da geht schon seit langem gar nichts mehr. Aber der Notstand geht eigentlich ja schon viel früher los, nicht erst bei den blockierten Tankstellen. Denn die Raffinerien des Landes werden weiter bestreikt und Öl-Depots von Arbeitern und Camion-Fahrern ebenfalls ohne Unterbruch blockiert. Das Innenministerium kündigte darum gestern die Einrichtung eines Krisenstabes zur Treibstoff-Versorgung an, der Behörden und Ministerien koordinieren soll.


Wobei eine Einigung scheint - analog Stuttgart21 - in weiter Ferne. Der französische Premierminister François Fillon hatte erst noch am Sonntag angekündigt, dass die Regierung eine Blockade der Wirtschaft des gesamten Landes nicht hinnehmen werde. Doch obwohl die Polizei eine Reihe von Blockaden vor Öllagern aufgelöst hatte, wurden andere einfach neu blockiert. Besonders dramatisch scheint die Lage im Süden, Südwesten und rund um Paris zu sein. Erstmals beteiligten sich nämlich auch Lkw-Fahrer massiv an Blockadeaktionen. Auf mehreren nationalen Autobahnen starteten sie zeitweise eine sogenannte "Operation Schnecke", wobei Lastwagen Spuren blockieren in dem sie sehr langsam fahren. Bei der Staatsbahn SNCF wird nach wie vor ebenfalls gestreikt; landesweit fielen laut SNCF fast die Hälfte aller TGV-Hochgeschwindigkeitszügen aus, die Regional- und Vorortbahnen (RER) sind ebenfalls stark betroffen. Aber damit noch nicht genug. In Marseille zum Beispiel streiken die Müllmänner, der Abfall stapelt sich in den Strassen und beginnt langsam zu stinken. In Strasbourg steht zeitweise der öffentliche Dienst still, wer ein Formular braucht, der braucht ebenfalls viel Geduld.

Inzwischen passiert aber auch das, was die Regierung unbedingt verhindern wollte: die Gewalt in den Vororten geht wieder los! Wie ich im Sommer an dieser Stelle schon geschrieben habe, steht Frankreich ein heisser Herbst bevor. So lange die Regierung keine Kompromisse eingeht, dürfte sich an dieser Prognose nichts ändern. Zu gross ist die Wut auf Sarkozy und Co.: Roma-Ausschaffung, Burka-Verbot, Erhöhnug des Rentenalters, zunehmende Arbeitslosigkeit, Terrordrohungen von Islamisten.... ein bisschen viel auf einmal für den oft sehr gleichgültigen Franzosen. Und so kommt es, wie es kommen muss, bei ersten Schülerprotesten in mehreren Städten (zB. Lyon, Strasbourg, Toulouse, Marseille...) des Landes kam es erneut zu Zusammenstössen mit Steinwürfen und dem Einsatz von Tränengas durch die Polizei. In Lyon gingen die ersten drei Autos in Flammen auf, in Nanterre bei Paris kam es zu schweren Ausschreitungen; wobei Polizeikreisen zufolge viele Randalierer nicht Schüler der lokalen Schule waren, sondern aus "Problemvierteln" - die Banlieus - der Umgebung kamen. Die Vororte werden auch die kommenden Nächte nutzen um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Ich kenne aus meinen Reisen und Aufenhalten in Frankreich lediglich die Banlieus von Paris und Marseille, wer schon mal da war der glaubt er habe sich irgendwie in Slums weit ausserhalb von Europa verlaufen. In Marseille zum Beispiel wohnen Menschen in Lehmhütten, die einem an Afrika erinnern. Oder in kleinen Blockwohnungen, da leben aber 10 Leute drin. Ähnliche Zustände wie in China... Absolut verständlich also, dass diese soziale Struktur auf Dauer nicht funktionieren kann, Proteste wie diese werden darum gnadenlos zur Revolte ausgenutzt. Und dass die Franzosen gut sind in Sachen Revolution, das haben sie ja vor einigen hundert Jahren schon einmal erfolgreich bewiesen!

Stand heute Dienstagmorgen: Laut Regierung werden landesweit ingesamt 261 Schulen bestreikt, während der Schülerverband UNL von 850 Schulen sprach, von denen 550 komplett blockiert seien. Für den heutigen Protesttag sind auch die Studenten aufgerufen, sich den Demonstrationen anzuschliessen. Die LKW-Fahrer haben ihre Streiks ebenfalls noch einmal ausgeweitet: Sarkozy, on te mettra à genou!

18. Oktober 2010

Michael J. Fox is back to the Future!

Oh ja, Mitte der 80er Jahre war "Back to the Future" einer meiner Lieblingsfilme. So als Teenager fand ich das Skateboard ohne Räder, die coole Musik von Huey Lewis oder das fliegende Auto natürlich spitze. Ja ich hatte sogar ein originales De Lorean Poster an der Wand, also nicht original was den Film angeht, sondern original aus dem damaligen De Lorean Werk in Texas - hochglanz auf Karton! Hmmm, okay eigentlich könnte ich jetzt auch über dieses absolute Kultauto schreiben, denn die Firmengeschichte liesse sich bestens verfilmen. Wer weiss schon, dass der De Lorean eigentlich seine Wurzeln in Nordirland hat und von der britischen Monarchie finanziell unterstützt wurde? Egal, es geht hier und heute aus aktuellem Anlass um "Back to the Future" und vorallem um Michael J. Fox. Die Film-Trilogie hab ich natürlich jeweils im Kino geschaut und auch wenn die Filme im TV wiederholt wurden hab ich nur selten weggezappt. Ein bisschen wie bei Indiana Jones, diese Streifen haben bei mir auch Kultstatus und auch den letzten hab ich unlängst noch auf der grossen Leinwand des Lichtspieltheaters genossen. Nun, die erfreuliche Meldung im Zusammenhang mit "Back to the Future" ist: es gibt - hartnäckigen Gerüchten zufolge - einen vierten Teil! Trailer oder besser gesagt kurze Teaser zirkulieren seit einiger Zeit im Internet, so wirklich zu sehen war bislang nicht besonders viel. Nun erreichen uns aber aus den USA News in Sachen Marty McFly und Co. Im Rahmen der Spike Scream Awards (Preisverleihung für Horror, SciFi, Comics und Fantasy) hatte Michael J. Fox in Los Angeles seinen grossen Auftritt! 


Mutig, Michael J. Fox, denn alles begann mit einem Zittern des kleinen Fingers. Vor zehn Jahren musste Fox seine Schauspielkarriere wegen seiner schweren Parkinson-Erkrankung beenden. Den Schauspieler jemals wieder auf der Leinwand zu sehen schien ausgeschlossen. Doch nun trotzte der 49-Jährige also erneut seiner Zitterlähmung. Für ein Remake des Trailers zum Kultfilm "Zurück in die Zukunft" schlüpfte Fox noch einmal in die ausgelatschten Sneakers des Marty McFly, die Rolle, die den damals 24-Jährigen weltberühmt machte. Das Comeback des Parkinson-Kranken Michael J. Fox ist eine Sensation und nährt Spekulationen auf einen vierten Teil der kultigen Science-Fiction-Trilogie um Marty McFly, Doc Brown und den Fluxkompensator, der die Reisen "Zurück in die Zukunft" möglich macht. Zu Wünschen wäre es, in der Hoffnung dass man Fox eine kleine Rolle auf den Leib schreiben würde. Denn ohne Marty McFly geht die Reise zurück in die Zukunft natürlich nicht. Vom restlichen Cast sind sowohl Christopher Lloyd als auch Lea Thompson immer noch im Schauspiel-Business aktiv und auch Regisseur Robert Zemecki und Produzent Steven Spielberg arbeiten immer noch fleissig in Hollywood an guten Filmen. So gesehen würde einem vierten Teil ja eigentlich nichts im Weg stehen. Und wenn der Film dann bei uns a.) nicht auf Deutsch und b.) nicht als 3D-Version läuft - ja dann steht einem gemütlich Kinoabend mit viel leckerem Popcorn nichts mehr im Weg. Und im Gegensatz zum Jahr 1985 dürften wir heute dazu auch ganz offiziell ein Bierchen kippen im dunklen Kinosaal.

17. Oktober 2010

Es war einmal...

... ein süsses Rind, welches uns seit einer Woche regelmässig begrüsst wenn wir unser Häuschen verlassen und manchmal frech zum Küchenfenster herein schaut...


... nun, wir hatten gestern Abend ein leckeres Znacht und obwohl die Metzgerei schon geschlossen hatte gab es genug Fleisch für uns drei - inkl. Capo. Komisch, heute morgen hat uns das lustige Rindchen auf einmal nicht mehr begrüsst. Hmmm...


Wer findet das kleine, blonde Rind? Es fehlt uns soooo sehr...