27. März 2010

Schnelle Hilfe gegen Herpes

 [Trigami-Review]
    

Wer es kennt, der nervt sich in regelmässigen Abständen: Herpes! Diese lästigen Fieberblasen rund um den Nasen und Mundbereich sehen nicht nur hässlich aus, sie tun auch weh. Klar, es gibt unzählige Hausmittelchen dagegen, ja sogar richtig starke Medikamente. Herpotherm dagegen hilft, dass es gar nicht erst zum Ausbruch der Bläschen kommt. Herpotherm? Einfach gesagt ein elektronischer Lippenstift. Mit dem Herpotherm werden die Symptome der Herpeserkrankung gleich zu Beginn und bei ersten Anzeichen wirksam bekämpft.Und das funktioniert so: Die Behandlung beruht auf der chemiefreien Wirkung von konzentrierter Wärme im Bereich zwischen 51 und 52 Grad Celcius. Durch die Erwärmung der mit dem Herpesvirus befallenen Zellen wird eine Denaturierung von Enzymen und Proteinen erreicht. Eine Vermehrung des lästigen Virus wird dadurch unmöglich gemacht. Zusätzlich sorgen sogenannte Hitzeschockproteine für einen sofortige Aktivierung des körpereigenen Immunsystems. Die Ausbreitung von Herpes wird dadurch rasch gestoppt, Symptome wie Kribbeln, Brennen oder Jucken klingen ab. 

Ein paar technische Details zum kleinen, aber wirksamen Helfer. Das Gerät funktioniert mit handelsüblichen Batterien, eine lange Lebensdauer ist aufgrund des eher geringen Energieverbrauchs garantiert. Eine kontrollierte Erwärmung wird durch eigens patentierte Microchip-Technologie sichergestellt. Natürlich wurde das Gerät auf seine Verträglichkeit vor der Markteinführung auf Herz und Nieren geprüft, mit guten Ergebnissen. Bei dermatologischen Tests konnte bei den Probanden bei rechtzeitiger Anwendung des Herpotherm die Entstehung der nervigen und schmerzhaften Bläschen verhindert werden. Bei etwas späterer Anwendung wurde ein leichterer Verlauf oder ein schnelleres Abklingen der Herpes-Symptome beschrieben.

Wie zu Beginn erwähnt, das pratische Teil ähnelt einem Lippenstift und wird also auch ganz ähnlich angewendet. Das Gerät ist klein, kompakt und kann im Hosensack oder der Handtasche überall hin mitgenommen werden, eine Anwendung ist so jederzeit möglich wenn ein Ausschlag im Anmarsch ist. Aus hygienischen Gründen und hohen Ansteckungsgefahr sollte das Gerät - genau wie ein Lippenstift auch - immer nur von einer und derselben Person verwendet werden!  

So, wer sich nun für ein Gerät der Marke Herpotherm interessiert: aufgepasst! Noch bis zum 10. April läuft eine sogenannte Oster-Aktion - wer direkt im Webshop bestellt erhält den kleinen Helfer 10 Euro günstiger, also für 24,95 anstatt für 34,95. Kurz nachgerechnet was sonst all die Pflaster und Medikamente kosten ist das ein durchaus fairer Preis. Zum Herpotherm selber gibts natürlich eine ausführliche Gebrauchsanweisung und einem bläschenfreien Leben steht nichts mehr im Weg!
- Erfahrungsbericht 1
- Erfahrungsbericht 2
- NRD Bericht

25. März 2010

Zurich-App: Assistent beim Verkehrsunfall

Trigami-Review]
    

Nun, man wünscht ja niemandem einen Verkehrsunfall, natürlich nicht. Aber trotzdem, schnell ist es passiert und man steht da auf der Strasse und ist in den meisten Fällen im ersten Moment doch mal ziemlich hilflos und überfordert. Als bekennender iPhone-Fan hab ich natürlich für den Fall der Fälle vorgesorgt und mir die App von der Zurich Versicherung heruntergeladen, der Zufall will es, dass meine Karre sowieso gerade noch bei diesem Konzern versichert ist. Die Application der Zurich "hilft" im Falle eines Unfalls. 

Darum nennt sie sich auch treffend Unfallhelfer, dabei handelt es sich um eine kostenlose Anwendung, welche sich der iPhone-User im App-Store oder der Zurich-Homepage downloaden kann. Unterstützt wird dabei die korrekte Vorgehensweise bei einem Unfall im Strassenverkehr. Schritt für Schritt werden alle nötigen und erforderlichen Massnahmen in Bild und Text erläutert - damit der Verunfallte trotz Stress in der unangenehmen Situation richtig handelt und keine wichtigen Schritte vergisst. Ideal ist das Tool aber auch, wenn man gar keinen Unfall hat: sei es zur Auffrischung der wichtigsten Verhaltensregeln oder wenn man kurz vor der Autoprüfung bzw. den Erste Hilfe-Kurs steht. 

Zum konkreten Inhalt der Applikation der Zurich. Es gibt Hilfestellung zu den fokgenden Themen: 

  1. Sicherheit
  2. Erste Hilfe
  3. Polizei rufen
  4. Beweise sichern
  5. Spezielle Unfallsituationen
Sowohl die Bergung von Verletzten aus der Gefahrenzone, als auch lebensrettende Massnahmen, wichtige Telefonnummern oder Hinweise zum Sichern von Beweisen werden detailliert erläurt. Begleitet von zahlreichen Bildern, da man in der Krisensituation ja nicht immer auch noch viel lesen mag. In meinen Augen ist die ganze App sowieso sehr klar strukturiert und übersichtlich. Alle Infos sind direkt in die App integriert, sodass keine Internetverbindung nötig ist beim Aufstarten. Besonders praktisch finde ich die Hilfsmittel: eine Lokalisierung per GPS ist möglich, das direkte Ansteuern der Kamera um Beweisbilder zu machen, ein Formular zur Aufnahme der Unfalldaten sowie der Zugriff auf die Notrufnummern aller Länder Europas!

Alles in allem für mich eine sehr nützliche App, obwohl man natürlich hofft, dass man sie möglichst nie braucht. Aber für den Fall der Fälle kann einem der Unfallhelfer der Zurich wirklich sinnvoll zur Seite stehen. Und hey, das Tool ist wie erwähnt erst noch gratis!

Lichterlöschen auf dem Brügglifeld

Die 90 Minuten gegen Sion und die anschliessenden Gespräche mit ehemaligen Trainern und aktuellen Spielern haben gestern aufgezeigt: den meisten Direktbetroffenen ist es egal ob Aarau nach fast 30 Jahren in der obersten Liga nächste Saison im B spielt. Aktuelles Beispiel in welche Richtung es geht ist Jonas Elmer, der zu Sion wechselt und nicht mal mehr im Kader stand. Der bildliche Zerfall quasi. Aber das ist nun halt mal das selbstgewählte Schicksal des aktuellen Vorstands: man hat auf Wandervögel und Legionäre gesetzt und verloren. In der letzten Schlacht um den Abstieg bzw gegen diesen ist sich jeder Spieler selbst am nächsten und schaut für sich. Wo war auf dem Platz gestern die Leidenschaft? Wo war der Kampfgeist? Wo sind die Spieler, denen der FCA am Herzen liegt? Wo sind die Pages, Bielis, Menezes', Christs, Mutschs, Tcheuotchuas und Co.? Okay, die letzte Frage lässt sich relativ einfach beantworten, sie sind allesamt bei anderen Clubs unter Vertrag weil wir ja mit internationalen Topcracks den Ligaerhalt schaffen wollen, die im letzten Sommer Aarau erst mal bei Google Earth suchen mussten... 

Nun gibts dafür die halt die verdiente Quittung. Langjährige Fans meiden das Brügglifeld wie der Teufel das Weihwasser, Funktionäre werfen den Bettel hin, die Stimmung (sofern es in dieser Saison sowas gab) im Stadion kippt, die Nerven liegen blank, die Kohle geht aus und neue ist nicht in Sicht, Spieler suchen sich neue Vereine, das Stadion steht beim Abstieg auf der Kippe, etc etc: Willkommen in der Hölle! Und hört mir auf mit dem sofortigen Wiederaufstieg, einmal unten fällt erst mal das ganze Konstrukt in sich zusammen. Bis sich alles neu organisiert hat brauchts ne Weile, viel Geduld und Geld.

Klar hoffe auch ich auf den Ligaerhalt, hoffe. Von Glauben kann seit Wochen keine Rede mehr sein. Zu lange ist das Schiff auf den Eisberg zu gefahren, die Passagiere rund um den schweigenden und sichtlich überforderten Kapitän Schmid haben - umgarnt von falschem Bordpersonal - lächelnd gewunken und waren davon überzeugt, alles richtig gemacht zu haben. Wer Bedenken angemeldet hat, der wurde von den Rosabrille-Fraktion erst belächelt und anschliessend als Judas beschimpft und von Bord gejagt... Egal ob Spieler, Funktionär, Journalist, Sponsor oder Fan. Inzwischen verlassen sogar die Ratten das sinkende Schiff, Totengräber und selbstverliebte Profiteure steigen kurzfristig ein. Aber aus den Heckenschützen wurden Lemminge. Oder wie sagte mir gestern ein langjähriger, aktiver und treuer Helfer, der inzwischen auch die Konsequenzen gezogen hat treffend: "Weisst du, ich muss den Kakao nicht auch noch trinken, durch den sie mich beim FC gezogen haben..."

Und jetzt? Eine erneute Rettung am grünen Tisch wäre eine Möglichkeit. Oder eine Serie von 5 Siegen in folge, dazu verliert Bellenz weiterhin fleissig (ich habe nur das ungute Gefühl, dass das nervöse YB genau gegen die mal wieder stolpert!). Naja, heute gibts für die Spieler erst einmal den üblichen Tag im Seilpark, wie immer wenn gar nichts mehr geht teammässig. Vielleicht bespricht man da dann auch gleich wer künftig die Elfmeter schiesst und klärt gerade wer überhaupt noch den Willen hat sich für den Traditionsverein den Arsch aufzureissen. Mit dem Risiko, dass bei dieser Frage nur drei, vier Typen die Hand aufhalten. Aber wenigstens wärs ehrlich all denen gegenüber, die ihr Herz vor Jahren dem FC Aarau geschenkt haben!




24. März 2010

Nena - die scharfe Rockoma - wird heute 50!

Nena, die MILF der Nation. Wer nicht weiss, wofür diese Abkürzung steht soll mal Wiki fragen. Nun, frustrierend an der Sache ist ja, dass Nena tatsächlich schon Oma ist und heute wirklich ihren Geburtstag feiert - faktisch gesehen ist sie also gerade mal 10 Jahre älter als ich. Huch! Gut, Nena sieht nicht wirklich aus wie 50. Insofern hab ich sogar eine Gemeinsamkeit mit ihr. Aber Nena ist natürlich schon die grosse Liebe meiner Jugend. Mein ganzes Zimmer war mit Nena-Postern plakatiert, es gab sogar einen kompletten Starschnitt von ihr neben meinem Schrank. Und klar hab ich natürlich immer davon geträumt, dass ich Nena dann später mal heiraten werde. Daraus wurde bekanntlich nichts, aber immerhin kam es zu einem Treffen in einem Hotel. Zweimal sogar.

Tja, meine Eltern müssen mich damals "gehasst" haben für meine Nena-Manie. Jede Single, jede Langspielplatte, jede Bravo, jedes Pop Rocky, jede TV-Sendung... alles musste ich haben. Unvergessen natürlich ihr erster TV-Auftritt im Musikladen mit dem roten Ledermini. Als Musikladen-Moderator Manfred Sexauer am 17. August 1982 seine Ansage für Nena macht, sitze ich vor der Glotze. Mit unglaublicher Energie und Natürlichkeit verdreht Nena den Zuschauern die Köpfe, nach nur drei Minuten und vierzig Sekunden ist halb Deutschland  und ein 12jähriger Schweizer verliebt in die junge Sängerin aus Hagen. Ich weiss nicht, ob ich irgendwie frühreif war, jedenfalls hat mich der kurze Mini durchaus angesprochen und die Haare unter den Armen empfand ich damals auch noch nicht als störend. Gut anderthalb Jahre später kam Nena mit ihrer Band nach Zürich ins Hallenstadion. Es war damals mein erstes "grosses" Konzert, entsprechend war meine Nervosität. Meine Mutter und die erwachsenen Kumpels meiner Familie mussten mich am Tag des Geschehens noch einmal überzeugen, ich hatte doch etwas Respekt vor den knapp 12'000 Leuten in der Halle.

Gut, ich war da und ich war - zumindest nach Angaben der Anwesenden - ekstatisch. Entsprechend mag ich mich auch an rein gar nichts mehr erinnern. Es war dunkel und laut. Am Schluss gabs glaub noch ein T-Shirt und ein Programm. Lustigerweise hab ich Nena danach nicht mehr so oft live gesehen, genau gesagt noch zwei Mal. Das letzte Mal bei ihrer Comeback Tour vor ein paar Jahren, ebenfalls in Zürich. Da gab es dann auch noch Kim Wilde (meine zweite grosse Liebe der Teenie-Zeit, Nummer 3 war Sophie Marceau) und Udo Lindenberg und viele mehr. Es war wieder ein Erlebnis, aber es hat dann auch gereicht. Dieses Jahr kommt Nena ja wieder in die Schweiz, aber ich werde nicht mehr mit von der Partie sein. Nena hat sich irgendwie selber überlebt, ihr neues Material finde ich mit wenigen Ausnahmen nicht mehr so wirklich prikelnd und das andauernde "ich muss um jeden Preis jung sein" geht mir auf Dauer auch etwas auf den Wecker. Nena war Kult, sie war meine grosse Liebe in meiner Kindheit und ich habe bis heute noch alle alten Platten in mehrfacher Ausführung auf Vinyl, CD und als MP3. Aber das reicht dann auch...

Immerhin wollte sie mich ja nicht heiraten. Obwohl sie die Chance durchaus mal gehabt hätte. Bei Tee und Süssgebäck sassen wir einmal in Zürich und ein anderes mal in einem deutschen Hotel und haben gequatscht. Okay, ich hab ein Interview gemacht und sie hat geantwortet. Tja und sie war ganz okay, so als Inti-Partnerin. Sie hat auch freundlich Unterschriften gegeben, beim Foto wurde es dann aber schon kompliziert - weil sie nicht so geschminkt war, wie es für einen Fototermin gepasst hätte. Ja, sie war nett, aber mehr nicht. Klar, waren meine Erwartungen vielleicht etwas gar hoch geschraubt: ein Empfang auf den Knieen vielleicht, mit einem Ring in der einen und einer Flasche Schampus in der anderen Hand. Damit hätte ich schon gerechnet. Aber eben, es gab gesunden Tee und Plätzchen aus Ingwer. So wurde halt nichts aus Nena und mir. Aber ich bin nicht der einzige Mann, den sie unglücklich zurückgelassen hat. Ein deutscher Schreiberling, Jess Jochimsen, schrieb gar ein Buch mit dem Titel: "Am Tag an dem ich Nena zersägte". Empfehlenswert übrigens, wie alles von Jess.

Tja und was ist geblieben? Schöne Erinnerungen. Aber seit Titel wie "Leuchtturm" oder "Nur geträumt" zu Ballermann-Hits mutiert und an jedem Bauernfest geträllert werden hat Nena irgendwie ihren musikalischen Charme verloren. Ebenso kann ich mich weder mit den Kinderliedern noch mit den Techno-Nummern so wirklich anfreunden. Fazit: es war gut, aber es war. So ergeht es mir - das muss am Alter liegen - in letzter Zeit mit vielen Bands aus der Vergangenheit, der Reiz ist nicht mehr so wirklich da weil man die Songs halt inzwischen hunderttausend Mal gehört hat: Depeche Mode, Rolling Stones, Krokus oder all die anderen Jungs, die wieder aus der Gruft aufgetaucht sind. Aber natürlich wünsche ich - all denen - und vorallem Nena auf diesem Weg alles erdenklich gute für ihre Zukunft, beste Gesundheit und weiterhin viel Erfolg. Wer weiss, vielleicht gibts ja mal ne Clubtour, mit den noch lebenden Mitgliedern ihrer alten Band und da rockt sie dann im roten Ledermini noch einmal mit alten Songs die Bühne.

23. März 2010

Entmachtet die Kirche und zwar sofort!

Verdammt, ich hab lange überlegt ob ich zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche etwas schreiben soll. Gestern hab ich damit angefangen und dann am Schluss den ganzen Text wieder gelöscht. Warum? Ich nerve und ärgere mich über dieses Thema. Seien wir doch mal ehrlich: jeder hat es gewusst, schon immer! Wenn ich mich an die speckgesichtigen, bleichen, hageren Pfaffen von früher erinnere ("meiner" war die Ausnahme, Pfr. Laubi war schon immer ein Revoluzzer!), dann hab ich mich häufig gefragt, was in diesen Kabäuschen wohl so alles läuft - ausser Weihrauch vorbereiten und den Messwein einschenken. Überhaupt waren die Katholen schon damals irgendwie komisch. Dieses Messdiener-Zeugs, vor dem Pfarrer auf den Boden knieen, sich bäuchlings hinlegen, den Boden küssen und so weiter. Zudem dürfen diese alten Männer ja offiziell weder Beziehungen noch Sex haben. Aber hey, es sind auch nur Menschen. 

Es ist eine Weile her da habe ich mal eine Reportage über das Bistum Basel gemacht, mit zahlreichen Interviews und so weiter. Da hab ich zum ersten Mal mit verschiedenen katholischen Würdenträgern zu tun gehabt. Ganz ehrlich, mir war jeder suspekt. Okay, ich bin eh reformiert und mir kommt schnell mal etwas spanisch vor diesbezüglich. Aber eben, alle waren sie soooo lieb und alle waren sie soooo freundlich und alle wollten sie nur das Beste für die Menschheit. Gut, sie verbieten Abtreibung und Kondome... spontan würden mir dazu jetzt unzählige Sprüche einfallen. Aber das Thema ist zu ernst um Witze darüber zu machen. Ich hatte in der Schule mal einen Kumpel, der war katholisch und man hat ihm damals schon nachgesagt, er wäre schwul und dürfte nicht dazu stehen. Er war regelmässig bei Jugendtreffen und ich persönlich hatte den Eindruck er war etwas "komisch". Nun gut, Fakt ist dass sich der gute Junge dann irgendwann mal das Leben genommen hat. Niemand hat so recht gewusst warum eigentlich. Würde er heute noch leben, könnte er uns vielleicht die Gründe sagen? Nachdem diese Luftblase "Missbrauch" endlich geplatzt ist.

Spekulation, ich weiss. Aber gab es nicht in jedem Quartier oder in jeder Schule diese "komischen Jungs" die sich zur Kirche hingezogen gefühlt haben, weil man da ein Ohr für sie hatte. Die an den freien Tagen immer mal wieder im Jugendraum der Kirche waren und am Abend manchmal beim Pfarrer zum Nachtessen eingeladen waren. Es gab sie doch überall... Denn wer hätte in der Kirche etwas böses vermutet? Im Einkaufszentrum rumhängen, sprayen, Musik hören, Skaten, Fussballspiele besuchen, fummeln... das war schlecht. Erst recht kiffen oder saufen. Aber in der Kirche. Da waren die Kids doch in Sicherheit und in guten Händen. Dachte man. Und jetzt? Aus allen Ecken Europas gibt es Opfer die sich melden. Nachdem sie den Scheiss jahrelang runterschlucken für sich behalten mussten. Und es ist erst die Spitze des Eisbergs.

Und was macht die katholische Kirche? Genau, gar nichts. Ein paar Lippenbekenntnisse, ein paar fadenscheinige Entschuldigungen. Der ehemalige Hitler-Junge und heutige Papst Ratzinger übernimmt natürlich keine Verantwortung, obwohl oder erst reicht weil sein Bruder mittendrin hängt in der Affäre. Zurücktreten kann ein Papst nicht, entlassen kann man ihn auch nicht... er wird also im Amt bleiben und den Mantel des Schweigens über die Sache legen. Okay, es gab ja auch schon Attentate auf den Papst... ein bisschen Hoffnung auf einen gescheiteren Nachfolger bleibt also. Da Vinci Code und all die anderen Verschwörungstheorien lassen schon mal grüssen. Aber was nützt das alles den Missbrauchs-Opfer? Gar nichts. Denn die wenigsten von ihnen werden sich trauen, mit ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn schliesslich wurde der Missbrauch an ihnen von der Gesellschaft toleriert. Ein alter Mann hat unlängst in einer Kneipe gesagt "früher war das halt so." Ach ja? Und heute? Die scheinheilige katholische Kirche hat in meine Augen schon (zu) viele Verbrechen zu verantworten, als dass sie ungestraft davonkommen darf. In diesen Tagen kommt also ein Neues dazu, im Namen Gottes. Amen!