25. Februar 2010

"Unser Song für Oslo", die Show für Musikfans

Also, fangen wir gleich mit dem Wichtigsten an. Da waren drei, in die habe ich mich "verliebt". Christian, der Adam Green aus Altenlotheim, der Durstewitz, den man sich gleich in Downtown New York vorstellt, wenn er so da steht, mit seiner Gitarre. Aber eben, er kommt aus Altenlotheim. Was es da im deutschen Land alles gibt! Der Junge stellt sich auf die Bühne, singt einen eigenen Song, "Another Night" heißt das Ding, und begleitet sich dazu auch noch endlos lang nur mit seiner akustischen Gitarre.
Und da ist Lena Meyer-Landrut, die nicht nur so wirkt, als wäre sie direkt aus der Abiprüfung rausgelaufen und auf die Bühne gehüpft. Ein unwiderstehliches Gute-Laune-Mädchen aus Hannover (eine Stadt nicht sehr weit von Altenlotheim). Die stellt sich hin und singt und macht, was sie will. Die bewegt sich, wie es ihr der lebendige Geist eingibt, der offenbar durch ihren Kopf rauscht. Und kaum hat sie mit "Foundations" angefangen, war der Song auch schon ganz ihrer. Und da wäre dann noch Kerstin Freking, die so ausschaut als ob sie direkt aus einem skandinavischen Elfenwald entfllogen ist und mit ihrer Stimme brutal überzeugt.

Aber zurück zu Lena: Raab spricht treffend von herausragender "Interpretationsgabe". Nicht jedem Gesang wohnt ein Zauber inne, aber wenn Laune-Lena loslegt, beginnen die Gesichter versonnen zu werden. Ein seliges Grinsen hebt die Mundwinkel, wie wenn Lena ein fernes Glück zurückholen könnte. Man hatte mal die gar nicht so schlechten Worte "natürlich" und "unkonventionell" für diesen schönen Typus Mensch.

Wenn es stimmt, was zu hören ist, dass Christian Durstewitz bei irgendeiner der gängigen Casting-Shows abgeblitzt ist, wahrscheinlich DSDS, dann sagt das ja eigentlich schon alles. Diese Shows suchen nicht nach Talent, diese Shows suchen keine Sänger. Diese Shows leben davon, dass jemand für alle anderen den Affen macht und sich am besten blamiert. Das Treibmittel ist die Schadenfreude, das höchste der Gefühle der Absturz. Man disqualifiziert sich ja schon dadurch, dass man da hingeht.

Wie anders hier, bei "Unser Star für Oslo". Die können, was sie da tun. Da singen und sitzen normale junge Menschen mit Intelligenz und Charme. Nein, wir müssen uns keine Sorgen machen um Deutschlands Jugend. Da wird doch tatsächlich über die Schule geredet, und es ist etwas ganz Gewöhnliches. Die denken auch nicht, dass Reichtum und endloses Glück vor ihnen liegt, wenn sie mal einen Song toll rübergebracht haben.

Zwischendrin, in der Werbepause, war dann das zu sehen, was wir wirklich nicht brauchen: "Germany’s Next Topmodel" und eine Sendung, die offenbar "Modell-WG" heißt. Stefan Raab wird ja von mancher Seite gerne diesem Schicki-Proll-Milieu zugerechnet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Mann ist herausfordernd, er will, dass die Kandidaten zeigen, was in ihnen steckt: Er hat ein klares Bewusstsein dafür, was man braucht, um sich zu entwickeln und es ist ihm auch ein Anliegen. Genauso wie er Individualität bei seinen Kandidaten liebt. Was will man mehr? Christian ist weiter drin, Lena und Kerstin auch. Man muss sich keine Sorgen um Deutschland machen.

24. Februar 2010

Steht eigentlich die Welt still?

Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass während diesen Olympischen Spielen die Zeit manchmal still steht. Okay, so war es ja eigentlich ursprünglich auch gedacht, bei den alten Griechen. Da wurden Kriege unterbrochen oder beendet und man traf sich dafür um gegeneinander Wettkämpfe auszutragen. Grundsätzlich eine gute Idee wie ich finde. Mit den Jahren hat sich das natürlich verändert,  ja im Dritten Reich wurden die Spiele von der Berlin gar zu PR-Zwecken verwendet. Und in den 80er Jahren gabs während dem kalten Krieg die Boykotte der Russen un der Amis. Aber heute? 


Nun, so ganz still steht die Welt nicht. Aber viele Themen werden einfach nicht so beachtet wie in den Zeiten, in denen keine Olympischen Spiele stattfinden. Da freut man sich lieber über die Goldene von Carlo Janka, als über die Freilassung des Herrn Hamdani aus der libyschen Geiselhaft. Zumindest erhält man den Eindruck, wenn man die Titelseiten der Zeitungen anschaut. Besonders bitter ist das natürlich für Max Göldi, der inzwischen in einem Gefängnis in Tripolis sitzt. Aber vielleicht ist es eben genau diese mediale Ruhe der letzten Tage, welche durchaus produktiv war. Vor den Spielen waren die Zeitungen gefüllt mit Provokationen in Richtung Gaddaffi und man hat dem Diktator in die Hände gespielt. Inzwischen hat sich die EU eingeschaltet und versucht zu vermitteln. Ganz ohne Medienhetze und siehe da, ein erster Erfolg darf verzeichnet werden. Ja, liebe SVP, die böse böse EU hat uns geholfen! Ich bin mir auch fast sicher, dass Max Göldi nicht die ganzen 4 Monate in Haft verbringen muss. Zumindest hoffe ich das für ihn... Ein, zwei Zugeständnisse der Schweiz, noch ein Köder der Franzosen und Spanier Richtung Libyen und dann ist das Drama ausgestanden. 

So ganz ruhig ist es ja auch um den Iran geworden. Auch in den USA berichtet man lieber über Lindsay Vonn und Bode Miller und das Eishockey-Team - nächster Gegner die Eisgenossen! - als über die derzeitigen Aktivitäten im Hintergrund. Laut verschiedenen Quellen soll ein Angriff auf den Iran bevorstehen, kein Einmarsch aber durchaus Luftangriffe auf bestimmte Ziele im Umland von Theheran. Dass es dabei vermutlich wieder unzählige zivile Opfer geben wird, das stört Friedensnobelpreisträger Obama scheinbar nicht wirklich. Der hat ja aktuell mit nationalen Problem (Stichwort Gesundheitsreform) zu kämpfen und verliert an Oberwasser. Tja und tut nun scheinbar das, was man als US-Präsident mit schwindenden Wählerwerten tun muss: ein Land angreifen und ablenken. Aber natürlich erst nach den Olympischen Spielen. Noch knapp eine Woche lenken die ja auch die Amis von den wesentlichen Dingen ab. 

Und sonst? Eine bestrunkene Bischöfin erzürnt die konservative Kirche, diese Kirche die sich derzeit gerade mit Vorwürfen in Sachen Kindsmissbrauch herumschlagen muss. Der deutsche Schiri Chef Amarell soll Nachwuchs-Schiedsrichter verführt haben, Homosexualität im Fussball - bislang ein Tabuthema. Die Schweizer Hotellerie gibt bekannt, dass seit letztem Winter 11'000 Stellen verschwunden sind. Argentinien und England streiten sich mal wieder um die Falkland-Inseln und an der Basler Fasnacht wurde - wie an deutschen Flughäfen - gestreikt. Ich könnte dieses System jetzt runterbrechen bis auf die kommunale Ebene. Denn auch hier nutzt man die Zeit der Spiele um Personal zu entlassen, dreckige Wäsche zu waschen oder politische Kampagnen vorzubereiten. Aber lassen wir das, diese Abrechnung kommt dann vielleicht ein anders Mal. Oder auch nicht. Schliesslich ruht sich auch mein Blog seit anderhalb Wochen gerne im Schatten der Spiele von Vancouver 2010 aus und gönnt sich zwischendurch mal einen freien Tag, zu Gunsten von etwas mehr Arbeit, Schlaf und Medaillenjubel.

23. Februar 2010

Klang-Supermarkt zum Nulltarif

Seit einiger Zeit wird ja öffentlich darüber diskutiert, wieviel Musik und Filme kopieren erlaubt und wieviel verboten ist. Gestern hab ich irgendwo gelesen, dass Rapidshare verboten werden soll, andere Tauschbörsen sind bereits seit längerer Zeit verboten. Nun, das Problem ist nicht neu wie ein Text aus dem "Spiegel" aus dem Jahr 77 zeigt. Richtig gelesen, bereits am 18. April 1977 hat man sich in Deutschland über Urheberrechte und Raubkopien grosse Sorgen gemacht. Nur war damals nicht von CDs oder MP3 die Rede, sondern von Schallplatten und Tonbandkassetten. Ich gebs zu, beim durchlesen musste ich echt Schmunzeln. Viel Spass! 

"Die Musikbranche feiert den 100. Geburtstag des Tonträgers und wagt sich nicht einzugestehen, daß das "Jahrhundert der Schallplatte" zu Ende geht. Erstmals werden mehr Tonband-Kassetten als Schallplatten verkauft. Vor allem die Leerkassette stellt die Musikfirmen vor kaum lösbare Probleme: Sie verlieren durch Überspielungen in Westdeutschland pro Jahr rund eine Milliarde Mark. Das Unterhaltungsgewerbe steuert in eine Existenzkrise.

In Museen, Archiven und Trödelläden werden derzeit die alten Trichtergrammophone entstaubt. Noch einmal soll, in nostalgischer Weihestimmung, "Die Stimme seines Herrn" aus jenen altertümlichen Geräten plärren, die der Schallplatte zu ihrem weltweiten Siegeszug verholfen hatten.

Der Tonträger hat Geburtstag. Mit Festakten, am Mittwoch nächster Woche beispielsweise Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten in Bonn, gedenkt die Musikbranche des Tages, an dem der Erfinder Thomas Alva Edison vor 100 Jahren zum erstenmal "Mary Had A Little Lamb" auf eine Tonkonserve sang.

Edisons Erfindung, die mechanische Schallaufzeichnung (die im gleichen Jahr 1877 auch dem Franzosen Charles Cros gelang), hat den Musikmachern in aller Welt Milliarden eingebracht. Der Tonträger, mit einem jährlichen Weltumsatz von derzeit fast zehn Milliarden Mark, ist das beliebteste Unterhaltungsmedium der Gegenwart. Doch mit Beethovens "Prometheus"-Finale auf der Bonner Festveranstaltung klingt auch das "Jahrhundert der Schallplatte" (Jubiläumsslogan) aus.

Mehr als die Hälfte der Musik, die heute weltweit auf Tonträgern verkauft wird, ist nicht mehr in Edisons Rillen geritzt. Das elektromagnetische Tonband, dessen Erfindung dem Dänen Valdemar Poulsen 1900 bei der Pariser Weltausstellung einen "Grand Prix" einbrachte, überflügelt die Schallplatte zunehmend am Markt. In handlichen Kassetten (zehn mal sechs Zentimeter groß) aufgespult, hat das Band die Platte als Top-Tonträger abgelöst.

Erstmals wurden im Jahr 1976 mehr Bandkassetten als Langspielplatten (LP) abgesetzt -- teils als bereits bespielte "Musikkassetten" (MC), teils als Leerkassetten, die der Konsument selber mit Klängen füllt. Neben rund 110 Millionen LPs im Gesamtwert von 1,3 Milliarden Mark kauften zum Beispiel die Bundesbürger im vergangenen Jahr 40 Millionen MCs sowie 100 Millionen Leerkassetten; Umsatzvolumen: etwa 1,4 Milliarden Mark.

In westdeutschen Bürgerhaushalten stehen schon heute annähernd so viele Kassetten-Recorder wie Plattenspieler. Und zunehmend wird elektronisch aufgerüstet: 1976 verkaufte die Elektroindustrie in Westdeutschland noch 2,1 Millionen Plattenspieler, davon allerdings 1,5 Millionen in "Kompaktanlagen" zusammen mit Kassettengeräten. Daneben aber wurden mehr als drei Millionen reine Kassettenmaschinen abgesetzt -- sogenannte Radio-Recorder und, mit steigender Tendenz, hochwertige Hi-Fi-Tape-Decks.

Teenager von gestern, die aufgrund geringen Taschengeldes bis vor kurzem Funksendungen auf Billig-Recordern mitschnitten oder ausgeliehene LPs kopierten, bleiben nach Ermittlungen der Nürnberger "Gesellschaft für Konsumforschung" auch als kaufkräftige Twens dem Kassettensystem treu. Denn die von Philips vor 14 Jahren entwickelte Technik der Kompaktkassette ist längst der Platten-Technologie ebenbürtig.

Hundert Jahre nach Edison, trotz Hi-Fi und Stereo, bei aller Saphir-Sensibilität und Quadro-Spielerei, verstaubt und verschleißt die Platte noch immer unabwendbar. Das Knistern und Kratzen läßt sich auch bei bester Pflege und hochwertigen Anlagen kaum vermeiden. An einen festen, ebenen, stoßfreien Abspielplatz ist die Platte immer noch gebunden.

Die Kassette dagegen tönt knisterfrei an jedem Ort und in jeder Lage -- über Schlaglöchern im Kraftfahrzeug, auf dem Campingplatz wie im Kinderzimmer. Sie ist in ihrer Kapsel vor Sonne, Staub und Stoß geschützt. Das Band kann in modernen Abspielgeräten nicht mehr gezerrt werden; es ist nahezu unbegrenzt nutzbar.

Die "Geburtsfehler des Mediums", so das Fachblatt "fono forum" in einer umfangreichen Expertise, träten "bei kritischem Abhören ... auch an heiklen Stellen nicht mehr in Erscheinung". Hans-Joachim Cabus, Sprecher des Magnetband-Marktführers BASF: "Die Kassette schluckt heute jede Frequenz, die man ihr aufgibt." Wahr ist: Billigkassetten, vor allem Importware aus Fernost, leiden immer noch unter einem konstanten Rauschen, das besonders bei leisen Stellen in Erscheinung tritt. Wahr ist: Das Auffinden der einzelnen Stücke ist am Tape-Recorder immer noch langwieriger als am Plattenspieler.

Doch bereits jetzt haben Rauschunterdrücker bei der Fertigung hochwertiger Kassetten, vor allem sogenannte Dolbys, den Geräuschpegel auf ein Minimum gesenkt. Durch Chromdioxid- und Ferrioxid-Beschichtungen der Bänder wurden Aufnahme- und Wiedergabequalität erheblich verbessert. Schnellere Vor- und Rücklauf-Leistungen sowie eine neuartige Sensorentechnik, die den Zugriff zum gewünschten Musikstück automatisiert, sind für die nächste Recorder-Generation in Serie geplant.

Die Tonträger-Industrie, die sich gegenüber der Kassette lange gesperrt hat, ist mittlerweile von den technischen Vorzügen des neuen Mediums überzeugt. Sie bringt, von Ausnahmen mit geringer Umsatzerwartung abgesehen, seit kurzem so gut wie jedes neue Tonprodukt zugleich auf LP und MC heraus. Denn auch der Hauptvorbehalt des Vertriebs, die kleinformatige Kassette biete zuwenig Werbefläche. wird durch Präsentboxen -- bis zu sechs MCs mit Begleittext in einer buchähnlichen Hülle -- überrollt.

Die Plattenfürsten wissen, "daß die Fertigung, die Lagerung und der Vertrieb der Musikkassetten billiger und damit profitabler als das Schallplatten-Business" sind (EMI-Europachef Wilfried Jung). Dennoch gelten die größeren Werbeanstrengungen dem alten Medium.

In den letzten drei Jahren investierten nämlich allein vier westdeutsche Musikfirmen einige hundert Millionen Mark in die Plattenproduktion: Die Teldec automatisierte ihr Preßwerk in Nortorf, Polygram installierte modernste Spritzpressen in Langenhagen, EMI Electrola rüstet soeben auf vollautomatische Doppelpressen um, WEA stampfte im Dreiländereck bei Aachen sogar ein ganzes Preß-Kombinat aus dem Boden. Und die Millionen müssen wieder rein: Darum klebt die Branche an der Platte.

So einschneidend jedoch sämtliche technischen Neuerungen der Platten-Fabrikation seit der Jahrhundertwende auch gewesen sein mochten -- am mechanischen Grundprinzip der Ton-Abtastung hatte sich weder durch das elektrische Aufnahmeverfahren um 1925, noch (später) durch den Saphir und den Diamanten bei LPs und PVC-Singles etwas geändert. Erst jetzt, mit der in Massen gefertigten Kompaktkassette, tritt die Tonaufzeichnung ins elektronische Zeitalter ein.

Die Auswirkungen für die Freizeitkultur, für Musikproduktion und Musikgeschäft sind noch unübersehbar. Denn erstmals in der Geschichte ist der Klangkonsument von der Handelsware relativ unabhängig. Mit der Kompaktkassette bestimmt er sein eigenes Programm.

Fast unbegrenzt kann die "MusiCasssette" (so die Branchen-Schreibweise) bespielt werden -- mit bis zu zwei Stunden Spieldauer pro Band. Und die Musik kommt aus der Luft. Ein Knopfdruck am Radio-Recorder, und schon ist ein Schlager aus dem Äther auf der Kassette für lange verfügbar. Ein Klang-Supermarkt zum Nulltarif: Leichter war das Mitsehneiden noch nie. Schon werden Recorder angeboten, die bei kommentierten Musiksendungen im Funk die Moderation für die Kassette automatisch ausblenden.

In westdeutschen Schulklassen ist es zur Regel geworden, nur noch eine einzige Platte zu kaufen, die sämtliche Schüler kopieren. In Tageszeitungen bieten Recorder-Amateure bereits an, jedwede Kassetten-Überspielung gegen geringes Entgelt vorzunehmen.

Branchenkenner schätzen, daß in der Bundesrepublik rund 10 000 gewerbsmäßige Schwarzkopierer den Tonträgermarkt unterlaufen. Vor allem aber Tonband-Piraten, namentlich in Italien, haben mit Billigangeboten in Millionenauflage 1976 die westdeutschen Tonträger-Firmen um ihre Rendite gebracht. Mehr als eine Milliarde Mark ging der deutschen Musikbranche im vergangenen Jahr durch Leerkassetten und Piraterie verloren.

Während das professionelle Schwarzkopieren gegen alle Urheberrechte verstößt, ist der private Mitschnitt am Heimrecorder erlaubt. Um hier die Autorenrechte an Musikaufnahmen abzugelten. zahlt jeder Käufer beim Erwerb eines Aufnahmegeräts automatisch einige Mark Schutzgebühren. Eine "Zentralstelle für private Überspielungsrechte" (ZPO) verteilt dieses Geld. knapp fünf Prozent vom Industriepreis. an die Autoren.

Das hat für die Musik-Szene fatale Folgen. Solange Komponisten, Texter. Verleger und Plattenfirmen mit Schlagern, lau, Rock und Klassik Geld verdienen, kann neue Musik produziert werden. Versiegt der Verkauf von bespielten Kassetten und Schallplatten, weil der Konsument allen Schall aus dem Äther umsonst konservieren kann, sind keine Mittel für Neuaufnahmen mehr da.

Durch den Vormarsch der Leerkassette werden die Plattenfirmen zu empfindlichen Budget-Kürzungen gezwungen sein. Sie werden qualifizierte Mitarbeiter entlassen und ihr Repertoireangebot drastisch einschränken müssen. Nur noch Spezialitätenprogramme, die der Rundfunk nicht oder selten sendet, sowie attraktive Hit-Koppelungen, die nur mühsam do-it-yourself aufzunehmen sind, haben künftig noch eine nennenswerte Umsatzchance.

21. Februar 2010

Gestatten, Simon "der König" Ammann

He did it! Unglaublich aber wahr, Simon Ammann ist vierfacher Olympiasieger im Skispringe. Damit ist er nicht nur der erfolgreichste Schweizer Olympionike - vor Vreni Schneider, Pirmin Zurbriggen und Co. - sondern auch der beste Skispringer bei Olympischen Spielen! Der Toggenburger hat somit historisches erreicht und darf ohne weiteres im gleichen Atemzug wie ein Roger Federer genannt werden. Besondere beeindruckend fand ich an dieser Erfolgsstory, dass er sich durch die Störmanöver der Österreicher wegen der Bindung nicht hat aus der Ruhe bringen lassen. Kein Wunder konnte ich mir die Siegerehrung nicht entgehen lassen, Wecker sei dank hab ich kurz nach 4 den Schweizerpsalm gehört.