24. Januar 2010

Der Song zum Wochenende

Hach die Michelle, hach der Eros. Gestern beim Gottschalk haben sich der Herr Ramazzotti und die Frau Hunziker zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in einer TV-Show getroffen. Und es war so herzallerliebst. Darum mein Tipp: der Eros verlässt seine 21jährige Lebensabschnittspartnerin und ich gebe dafür die Michelle wieder freu für ihn. Deal? Mehr zu "Wetten dass..." morgen, nachdem ich die ganze Sendung heute auf ZDF Neo geschaut habe....

21. Januar 2010

Noir Désirs, die traurige Geschichte von Kristina

Kristina wer? Wer nach Kristina Rady googelt, der findet nicht einmal einen Wikipediaeintrag. Dabei hätte es über das Leben der Frau, welche sich letzte Woche mit nur gerade 41 Jahren das Leben genommen hat, ein paar Geschichten zu erzählen gegeben. Geboren in Ungarn interessierte sich Kristina Rady schon früh für Kultur und Musik. Mit 20 begann sie in ihrer Heimat Rockkonzerte zu organisieren, dabei kam es zu einem Engagement der französischen Band Noir Désir. Frontmann der Truppe: Bertrand Cantat! Die beiden verliebten sich, man zog gemeinsam nach Südfrankreich, heiratete und 1997 kam Sohn Milo zur Welt. Der Punk schien gezämt, von der schönen Ungarin mit dem grossen Herz. In Interviews mit französischen Klatschheftchen sagte er in dieser Zeit: "Ich will für meine Musik beachtet werden, alles andere geht niemanden etwas an". Und tatsächlich, bis 2002 - Kristina war gerade mit dem zweiten Kind schwanger, Bertrand auf Tour mit der Band - schien alles perfekt, Noir Désir sorgen mit Alben wie "Tostaky", "One Trip/One Noise" oder "Des Visages et des Figures" für Aufsehen. Landete mit dem letztgenannten Album in mehreren europäischen Ländern gar auf Platz 1 der Charts und hatte mit "Le vent nous portera" einen Top Ten Hit.

Im Juli 2002 verliebte sich Cantat nach einem Konzert in die französische Schauspielerin Marie Trintignant. Kurz nach der Geburt von Tochter Alice im September ließ Cantat seine Frau Kristina und die beiden Kinde in Bordeaux zurück und zog zu Trintignant nach Paris. Während eines Aufenthalts in der litauischen Hauptstadt Vilnius, in der sich die französische Schauspielerin Marie Trintignant in Begleitung von Cantat zu Dreharbeiten aufhielt, kam es in der Nacht des 26. Juli 2003 aufgrund einer SMS zu einer Eifersuchtsszene, die in körperlicher Gewalt eskalierte. Cantat schlug Marie dabei so heftig, dass sie stürzte und ins Koma fiel; stundenlang erkannte der besoffene Sänger ihren lebensbedrohlichen Zustand nicht. Am 1. August verstarb Marie in einem Pariser Spital. Cantat selbst versuchte sich mit Tabletten das Leben zu nehmen, ohne Erfolg. Er wurde in Litauen zu 8 Jahren Haft wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung verurteilt. Und Kristina?

Sie hielt zu ihrem Mann. Reiste umgehend nach Vilnius. War für ihn als Übersetzerin tätig und betonten in jedem Interview, dass sie Betrand nie als gewalttätig empfunden hatte, er sei immer ein liebevoller Ehemann und Vater gewesen. Ein Zug, der ihr - deren Mann sie nach der Geburts der Tochter erst gerade noch betrogen und verlassen hatte - in Frankreich grosse Bewunderung eingebracht hatte. Die Franzosen hatten die Ungarin schon lange ins Herz geschlossen, während den 90er Jahren war sie die Frau an der Seite der natinalen Ikone Cantat, seit dem Prozess die starke Frau und Mutter, welche sich für ihren Ex-Mann einsetzt. Bloss, wie stark war Kristina wirklich? Niemand wird es wohl je erfahren. Einzig auf Cantat fällt erneut ein dunkler Schatten. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung wegen guter Führung hatte er wieder häufiger Kontakt zu seiner Familie. In der Todesnacht waren die beiden Kinder von Kristina und Bertrand ausser Haus, das vermeindliche Paar alleine zu Hause. Cantat soll geschlafen haben, während sich seine Frau im Obergeschoss des Hauses erhängt hat. Entdeckt hat die tote Frau eines der Kinder - am Sonntagnachmittag. Inzwischen soll ein Zettel aufgetaucht sein, auf dem sich Kristina für den Schmerz entschuldigt, den sie ihren Angehörigen mit diesem Schritt verursacht hat...

Der Tod ist mysteriös und wird das wohl auch bleiben. Am Montag wurde Kristina Rady in Frankreich beerdigt, bereits die zweite Frau an der Seite von Betrand Cantat, die zu früh gehen musste. Frankreich hat mitgetrauert, die grossen Zeitungen und Journaillen übertrafen sich mit Spekulationen über den Tod der Frau. Für Fotos der Beerdigung wurden Höchstpreise geboten, in TV-Sendungen wurde die angeblich so starke Frau gewürdigt. Nur einer schwieg erneut, Cantat. Die ersten Songs welche er unlängst - zum ersten Mal seit 2002 - im Interner veröffentlich hat sind auf einmal wieder verschwunden. Kein Wort zum Tod von Kristina auf der Homepage. Nichts. Was bleibt sind 2 Kinder ohne eine Mutter und eine Handvoll Fragen, deren Antworten ihre Mutter am Montag mit ins Grab genommen hat. Au revoir, Kristina!

PS: Ja, das Noir Désirs im Titel hat bewusst ein S zu viel.

20. Januar 2010

Amokläufer attackiert Oli Pocher

Hey, heute ist wieder einer der verdammten Tage, die ich kaum ertrage und mich ständig selber frage,warum mich all diese Gefühle plagen, die ich nicht kannte, oder nur vom Hörensagen. Den bisher rannte ich durch meine Welt und war der König, alles was mir gefällt, ist mir jetzt zu wenig. Alles was mich kickte, von dem ich nie genug kriegte,lass ich lieber sein.. Kurz: ich bin zu nichts gekommen, Hundi hatte noch spontan Lust auf Tierarzt, Termin verschoben und überhaupt. Einfach abbuchen diesen Tag. Darum auch nur ein Film und zwar davon, wie ein Amokläufer oder besser gesagt Stalker den Oliver Pocher attackiert. Als das Video damals im TV ausgestrahlt wurde, hatten Sittenwächter keine Freude. Es sei geschmacklos, hiess es. Naja, dann passt es ja zum heutigen Mittwoch!

19. Januar 2010

Töten Schweine sinnlos Schweine?

Nun, so ein Schwein ist ein Allesfresser. Und man hat auch durchaus schon gelesen, dass eine Wildsau auf einen Menschen losgegangen ist. Aber ansonsten läuft die Geschichte eher andersrum: Obelix jagt und Asterix grilliert die Wildschweine, am Sonntag gibts in vielen Familien traditionell einen Braten - der durchaus auch mal vom Schwein sein darf, derzeit bieten viele Beizen Metzgete an und auch sonst steht das Schwein auf der Liste der Tiere die wir wahnsinnig süss finden eher auf den unteren Rängen. Dafür stehts in der Nahrungskette von uns Fleischfressern ganz weit oben. Trotzdem die Frage, töten Schweine sinnlos Schweine? Nachdem ich Berichte in österreichischen Medien gelesen habe muss ich die Frage wohl oder übel mit Ja beantworten. Wenn auch die Schweine die getötet haben nur zwei, anstatt vier Beine hatten. Ihr versteht nur Bahnhof?


Bitte sehr. In unserem östlichen Nachbarland haben "Forscher" 29 gesunde Schweine betäubt und anschliessend- zwar eben betäubt aber immer noch lebendig - im Schnee vergraben und dann geschaut wie lange es geht, bis die Tiere abserbeln. Das Ganze soll der Wissenschaft, also dem Menschen, gedient haben. Die Forscher wollten herausfinden, wie man die Überlebenschancen für Wintersportler die in eine Lawine geraten sind vergrössern könnte. Zehn Versuchstiere sind bereits nach den ersten Test grauenvoll erstickt und erfroren. Das Experiment wurde interessanterweise im Vorfeld nicht gross publik gemacht, so kamen Tierschützer erst dahinter, als sie von Anwohnern aufmerksam gemacht wurden. Schliesslich wurde der Test nach Protesten nach einem Tag abgebrochen, inzwischen sind zwei Anzeigen hängig wegen Tierquälerei.


Ja, ich weiss. Die Diskussion rund um Tierversuche ist uralt und lässt sich weder mit einem klaren Ja noch mit einem klaren Nein beantworten. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man Tierversuche auf ein absolutes Minimum beschränken und nur dann einsetzen sollte, wenn es wirklich einen Nutzen und ein brauchbares Ergebnis gibt. Dass Schweine eine dem Menschen sehr ähnliche DNS aufweisen ist tatsächlich ihr grosses Pech, reden wir allerdings von grossen Krankheiten, welche derzeit noch als unheilbar gelten, dann kann man vereinzelte Versuche durchaus verstehen. Aber hey, wir reden beim aktuellen Beispiel von Lawinenverschütteten. Erstens ist eine Lawine eine Naturgewalt, die oft von den Verschütteten selber - Freerider und Klimaerwärmung lassen grüssen - verursacht wird. Ist dies nicht der Fall, gehen solche Schneemassen meist an bekannten Hängen nieder, welche baulich geschützt wurden. Und treffen meine beiden Theorien für einmal nicht zu, dann ist es - so brutal es klingt - Mutter Natur die zugeschlagen hat und einfach nur ein trauriges Schicksal. Aber ehrlich gesagt ist mir als letztes grosses Lawinenunglück das von vor 11 Jahren in Galtür in Erinnerung.


Und da beginnt für mich der Aspekt der Tierquälerei. Verhältnismässig wenig sterben Menschen - unverschuldet - aufgrund einer Lawine. Ganz im Gegensatz zum Beispiel zu Krebs, Malaria und ähnlichen Krankheiten. Für mich gibt es darum überhaupt keinen Grund unschuldige Tiere so zu Tode zu quälen. Allein die Vorstellung, dass lebendige Tiere einfach im Ötztaler Schnee vergraben werden und man auf die Uhr schaut, wie lange es geht bis sie ersticken oder erfrieren ist doch einfach barbarisch und gehört bestraft! Entsprechend kann ich die Forderungen der Tierschutzorganisationen "Vier Pfoten" und "Bürger für artgerechte Nutztierhaltung" nur unterstützen. Es reicht, dass man ungestraft Bären, Wölfe oder neuerdings auch Flamingos einfach so abknallen oder Hunde und Katzen halten darf, ohne dass man tagsüber Zeit hat für die Viecher. Erst recht wenn man die Reaktion von Studienleiter Peter Paal der Uni Insbruck liest: "Der Rummel ist nachvollziehbar, aber auch naiv und bizarr, weil jeden Tag an vielen Orten Tierversuche stattfinden". Aha und weil jeden Tag irgendwo ein Mensch umgebrachtwird, soll man dann also auch Mörder einfach laufen lassen? Je häufiger etwas geschieht, umso mehr wird es geduldet. Komische Einstellung.

18. Januar 2010

Meine Nacht mit Drew, Chloë und Jennifer

Wow, war das eine Nacht. Nicht nur die oben erwähnten Damen - welche mit Nachnamen übrigens Barrymore, Sevigny und Aniston heissen - haben mir mit die Nacht verbracht, nein es waren noch gaaanz viele andere Damen und Herren dabei. Mit mir im Bett quasi. Der Grund dafür hiess: Golden Globes 2010! Ja, es gibt nicht viele TV-Events für welche ich extra mitten in der Nacht den Wecker stelle. Super Bowl, ein grossartiger Boxkampf, die Oscars, vielleicht mal die MTV-Awards oder eben die Golden Globes gehören da - je nach Müdigkeitsfaktor und Programm am anderen Tag - dazu. Okay, die Show letzte Nacht war bestimmt nicht die Beste, aber sie hat unterhalten. Dazu hat aber auch Twitter beigetragen!

Nun, wer in welcher Kategorie gewonnen hat kann man zum Beispiel hier nachlesen. Das hat für mich auch nicht unbedingt eine grosse Rolle gespielt. Viel spannender finde ich jeweils die Reaktionen der Gewinner und der Verlierer. Ebenso die Dankesreden und vor der offiziellen Übergabe natürlich die Laudatio. Nicht zuletzt interessiert natürlich noch, wer trägt was und wer tritt wie betrunken auf die Bühne. Gewinner in dieser Kategorie vermutlich einmal mehr Mickey Rourke, dicht gefolgt vom Dude Jeff Bridges. Obwohl, so richtig peinlich war letzte Nacht eigentlich niemand, nicht einmal Mike Tyson der mit dem Cast von Hangover einen Globe abholen durfte. Besonders politisch wars in diesem Jahr auch nicht, das Stichwort Haiti wurde zum Beispiel genau einmal erwähnt, genau so hat man nur einmal Gott oder Obama gedankt. Besonders berührt haben die Auftritte von Meryl Streep, welche eine eine bewegende Dankesrede gehalten hat, der vom Krebs gezeichnete Dexter-Hauptdarsteller Michael C. Hall sowie natürlich Regisseur Martin Scorsese, der verdientermassen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde!

Nun, aber witzig wars in diesem Jahr. Das lag zur Hauptsache am Moderator, dem Engländer Ricky Gervais. Ein Komiker wie er im Buche steht, der gleich zu Beginn klar machte, dass er Vollgas geben werde weil man ihm diese Moderation wohl eh kaum ein zweites Mal anvertrauen werde. So gabs Sprüche über all die operierten Nasen, Brüste und Lippen im Publikum, aber auch über den Alkoholkonsum von Mel Gibson. Dabei gab Gervais aber auch gleich offen zu, dass er selber auch schon ein paar Drinks intus hatte. Von den Preisträgern war Robert Downey Jr. witzig, der meinte, er wolle eigentlich überhaupt niemandem danken. Tja und dann noch zu den Damen der Schöpfung: das von mir gleich zu Beginn erwähnte Trio fand ich besonders bezaubernd. Aber natürlich gab es auch den einen oder anderen besonders tiefen Ausschnitt, Mariah Carey oder Halle Berry seien da speziell erwähnt.

Besonders witzig war die Nacht aber dank Twitter. Erstens haben auch in unserer Gegend viele Leute - unter anderem Chris und Vinjii aus meiner Blogroll - das Spektakel angschaut. Zweitens haben haben auch die Stars selber fleissig über iPhone ihre Eindrücke live rausgehauen. Demi Moore und Ashton Kutcher waren dabei besonders fleissig. Den Vogel abgeschossen hat aber eindeutig Amanda Palmer, die Frontfrau der Dresden Dolls. Sie sass besonders weit vorne und keine Location war vor ihrer iPhone-Cam sicher. So hat sie sich dann mal eben auf dem roten Teppich ermorden lassen oder auch ungeniert in der Frauentoilette (Foto links) abgedrückt, wo sich die "Reichen und Schönen" gerade frisch gemacht haben. Herrlich!

So und zum Schluss einfach noch zwei Sachen die mich mitten in der Nacht zum Gröhlen gebracht haben. Da wäre der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der den Film Avatar ausgezeichnen durfte und gemeint hat, dass er mit Regisseur James Cameron den Deal habe, dass die Hälfte der Einnahmen dazu benutzt würden um die Staatsfinanzen auszugleichen. Das war aber nur halb so lustig wie Noldis Aussprache von Avatar: "Avadaar... Abadaahh!" Hammer... hier das Video. Und dann noch der bitterböseSpruch des Abends, der nach dem Sieg von Christoph Waltz (er spielt in Inglourious Basterds einen SS-Offizier!) über Twitter die Runde gemacht hat... "It makes sense that Christoph Waltz ends up in Hollywood. That's where all the Jews are hiding from the Nazis".