21. Juni 2009

Neda: Zeigen oder nicht zeigen?

Im Iran sterben die Menschen. Angeblich sollen es "erst" 13 Tote sein, unbestätigten Angaben zu Folge gibt es aber bereits 300 Opfer unter den Zivilisten. Wer soll das prüfen? Das Regime unterdrückt weiterhin so gut als möglich alle Informationen die nach aussen gelangen sollen. Achmadinedschad warnt den Westen - Angela Merkel hat eine Neuauszählung der Stimmen gefordert - sogar davor, sich in den nationalen Konflikt einzumischen. Es ist derzeit also so gut wie alles möglich im Iran, immer weniger Bilder gelangen an die Öffentlichkeit. Um so krasser dann das Video welches im Netz aufgetaucht ist und die 13jährige Neda beim Sterben zeigt.

Der Film ist rund 30 Sekunden lang und der Qualität nach zu urteilen, mit einem Handy aufgenommen. Eine junge Frau in weißen Turnschuhen, dunklen Jeans und schwarzem T-Shirt liegt auf der Strasse und blutet aus dem Hals und der Brust. Um sie herum knien Männer, die versuchen die Blutung zu stoppen. Der Mensch mit der Kamera geht um sie herum. Das Gesicht der Frau ist zu sehen. Ihre Augen verdrehen sich, sie blutet plötzlich aus Mund und Nase, der Kopf kippt zur Seite. Die Männer fangen an zu schreien. Sie ist offensichtlich tot...

Youtube hat das Video gleich ein paar Mal gelöscht heute, immer wieder findet es jedoch seinen Weg ins Netz. Inzwischen tausend Mal kopiert und veröffentlicht. Ich habe mich auch gefragt, ob ich es hier zeigen soll. Als Hinweis auf die unsägliche Gewalt die derzeit vermutlich in Teheran gegenüber den Protestierenden ausgeübt wird. Die Schergen des Regimes schiessen wie zu lesen ist wahllos in Menschenmassen und nehmen Opfer in Kauf. Egal ob Frauen, Männer oder Kinder. Aber eben, das sind nur Spekualtionen. Wer im Netz umhersurft, der wird schnell merken dass auch die Geschichte um die verstorbene Neda Ungereimtheiten hat. Einmal heisst das Mädchen Neda, einmal ist die Frau die das Video gemacht hat Neda, einmal ist die Tote die Schwester einer Twitterin die sich Neda nennt... Kurz, es nicht nicht ganz klar wer da stirbt. Aber allein dass jemand sterben musste, der für eine Freiheit gekämpft hat stimmt traurig.

Nun, ich habe schliesslich beschlossen das Video hier nicht zu zeigen. Zum einen würden es viele Menschen nur aus purer Lust am Voyeurismus anschauen und zum zweiten stelle ich mir die Frage, was es dem toten Mädchen bringt, dass die halbe Welt ihr beim Sterben zusieht. Leider nichts mehr. Klar dass Neda nun zur Märtyerin geworden ist, in den Strasse von Teheran skandieren angeblich zehntausende von Menschen ihren Namen. In der Hoffnung, dass das Mädchen nicht vergebens gestorben ist. Wobei jedes Opfer in diesem grausamen Bürgerkrieg ja eigentlich "vergebens" ist. Aber vermutlich ist es in der Situation, in welcher sich viele Iraner derzeit befinden auch gar nichts anders möglich, als im Tod von Neda nach einer Art Sinn zu suchen. Aber eben, wir im sicheren Westen können ja eh nur spekulieren und hoffen, dass das Blutvergiessen bald ein Ende nimmt.

PS: Das Regime soll Oppositionsführer Mussawi inzwischen mit seiner Frau Gewahrsam genommen haben, ihr Verbleib sei ungewiss.

20. Juni 2009

Der Song zum Wochenende

Heute ziemlich brachial, The Young Gods. Im Hinblick auf unseren Besuch des Paléo Festivals in Nyon in ein paar Wochen, denn da treten die Herren auf... am gleichen Abend wie The Prodigy, Franz Ferdinand, The Ting Tings, Bonaparte, Ghinzu. Und zum Auftritt der legendären Young Gods steht auf der Paléo-Website:

Woodstock, 1969. Joe Cocker, Jimi Hendrix, The Who, Santana und viele andere treten auf der Bühne des mythischsten Festivals auf. „The Young Gods play Woodstock”, 2009. In einem verrückten Projekt konstruiert die Avantgarde des Schweizer Rock eine Show auf der Grundlage von Auszügen aus dem Dokumentarfilm „Woodstock“, die während ihres Konzerts ausgestrahlt werden. Über einer Stunde lang setzt das Trio alles daran, die Atmosphäre jener Zeit neu zu schaffen mit bisweilen einer neuen Version, bisweilen der Originalfassung jener Stücke, die ganze Generationen geprägt haben. Dazu spielt es mit den Bildern, die um die Gruppe herum projiziert werden. Damit für die Dauer eines Konzerts die Young Gods am Abenteuer mit dabei sind.

19. Juni 2009

Die Tour de Suisse in Aarau

Und schwupps waren sie auch schon wieder weg, die Fahrer der Tour de Suisse 2009. Kein Wunder, bei dem Wetter wollen sie wahrscheinlich bald Feierabend, darum der Topspeed mit einem Schnitt von 45 KmH. Doping hin oder her ist die Tour halt immer wieder ein Ereignis, vorallem dann wenn man sie kurz live anschauen kann. Das kommt hier bei uns in der Gegend alle Jahre mal wieder vor, heute gabs ne Durchfahrt von Osten (Rohr) her nach Westen (Schönenwerd). Gesäumt von einigen Zuschauern flitzte das Feld kurz nach 14 Uhr also durch den Aarauer Schachen und - ebenfalls wie immer - gab es fast mehr Fahrzeuge als Velorennfahrer zu sehen. Am Schluss des Textes gibts noch ein paar Schnappschüsse in iPhone-Qualität.

A propos iPhone, das OS3 Update ist jetzt bei mir drauf. Ok, die Copy & Paste-Funktion ist toll, ebenso die MMS. Aber irgendwie sind dafür seit dem Update der Appstore und der iTunes-Store extrem langsam. Überhaupt hab ich den Eindruck dass ich überall höre und lese, dass es doch einige Probleme gegeben hat beim Update. Mal ist die ganze Musik weg, mal die Kontakte, mal Applikationen... So gesehen kann man getrost noch ein bisschen warten mit dem Update, bis die Kinderkrankheiten aus der Welt geschafft sind. Ab heute sind ja die neuen Geräte im Verkauf, ich kenne ein paar Leute die sich eins gezogen haben, bin dann gespannt auf die ersten Feedbacks!

Gestern Abend hab ich mal wieder richtig lecker gegessen: Rüebli-Orangensuppe mit Curry, Salat, frisches und würziges Tartar, Kalbsläberli mit Rösti, eine kleine Käseplatte und ein Coupe Romanoff. Dazu ein guter, kühler Pinot aus dem Wallis! Wow und das ganze natürlich bei Kaiserwetter auf einer lauschigen Gartenterrasse. Zugabe, Zugabe! Heute wird dafür gefastet, also nicht richtig. Einen Crêpe dürfte es geben, in Vorfreude auf den neuen Film von Sophie Marceau und Dany Boon: "L'autre côté du lit". Schmacht, ich werde 90 Minuten nur Augen haben für meine Jugendliebe Sophie, die Vic aus "la Boum" im Herzen. Pour toujours! Und nun zum Sport...


18. Juni 2009

Bürgerkrieg im Iran - Europa schaut weg

Die Vorgeschichte rund um die Wahlen dürfte wohl inzwischen auch in Europa angekommen sein. Was aber jetzt im Iran abgeht, darüber herrscht Unklarheit. Das Regime hat - wir erinnern uns Burma - Handy- und Telefonnetze abgestellt und ausländischen Medien die Berichterstattung verboten. Hinter dem Deckmantel der Staatsgewalt wird nun für Recht und Ordnung gesorgt, wer nicht hören will muss fühlen. Twitter, Blogs, Youtube und Facebook sei dank gelangen aber immer wieder kurze Videosequenzen oder ein paar Fotos aus dem Land. So auch gestern Abend, die nachfolgenden Fotos stammen von einem Blogger aus Teheran und zeigen die sinnlose Gewalt in der iranischen Hauptstadt. Zur Hauptsache Studenten, oft westlich orientiert gehen zu hunderttausenden auf die Strasse.... und riskieren damit ihr Leben. Nach letzten Informationen soll es durch die unvorstellbare Gewalt bislang mehrere Dutzend Tote und unzählige Verhaftungen gegeben haben. Den Inhaftierten droht die Todesstrafe!

Die Fotos dürften/sollten natürlich kopiert und weiter verteilt werden. Denn nur mit Druck von aussen ist es - im Ansatz - möglich das iranische Regime zum Umdenken zu bewegen. Blogs, Facebook, Twitter, Flickr, Liveleak und Co. können da vielleicht einen klitzekleinen Teil dazu beitragen. Aber vielleicht es auch nur eine Illusion.... allerdings hat die US-Regierung Twitter jetzt dazu angehalten, die geplanten Unterhaltsarbeiten bis auf weiteres zu verschieben, da die Neuen Medien die Proteste unter Umständen positiv beeinflussen können. Mutig auch 8 Spieler der iranischen Fussballnationalmannschaft die bei einem Spiel in Südkorea grüne Armbänder getragen haben, das Zeichen der Protestbewegung. Es lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!

Boppy, eine Erfolgsgeschichte

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In Anbetracht dessen dass in meinem Umfeld in letzter Zeit entweder alle Paare Kinder gekriegt haben oder die Frau derzeit gerade schwanger ist, stelle ich heute das ultimative Tool für alle jungen Eltern vor. Boppy! Ein Kissen für Säuglinge und Kleinkinder, das Müttern und Vätern weltweit das Leben leichter macht.

Die Geburt eines Kindes ist sicher einer der glücklichsten Augenblicke im Leben einer Mutter und eines Vaters. Die Vorfreude ist gross, das gemeinsame Erleben bleibt wohl unvergesslich. Der Tag der Geburt ist da, das Kind gehört zur Familie. Bloss, das Leben als Eltern birgt nicht nur Glücksmomente: Neben der Freude über den Nachwuchs gehören nun auch schlaflose Nächte, müde Tage und schmutzige Windeln zum Alltag. Alle Eltern wissen, dass Hilfe beim Aufziehen der Kleinen ebenso rar wie willkommen ist.

Und nun kommt eben Boppy zum Einsatz. Das bunte Kissen kann zum Stillen, zum Sitzenlernen und für viele andere Zwecke verwendet werden. In den USA belegt Boppy bereits seit sechs Jahren in Folge den ersten Platz auf der Liste der beliebtesten Babyprodukte. In unseren Breitengraden hat das Kissen aber auch schon die ersten Fans, oft Leute die zum Beispiel in den USA in den Ferien waren oder Boppy übers Internet bestellt haben. Jedenfalls hab ich in meinem Umfeld doch tatsächlich jemanden gefunden, der schon ein Boppy zu Hause hat. Auf Anfrage hiess es, man könnte das Kissen nur weiterempfehlen. Vorallem zum Stillen sei es total praktisch!

Nun, das Kissen in Form eines kuscheligen Nestes, das sich um den Körper schmiegt, es eignet sich für alle Baby-Aktivitäten und kann leicht an die Bedürfnisse der Eltern angepasst werden. Was das Design angeht kann man aus verschiedenen Bezügen aussuchen und es sich so den eigenen Bedürfnissen anpassen. In Sachen Muster ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Von wegen dem Eingangs erwähnten Windeln waschen und Zeit sparen. Boppy wurde nach Herstellerangaben entwickelt, um den höchsten Hygiene- und Sicherheitsansprüchen zu genügen. Den Bezug kann man dank dem praktischen Reißverschluss im Handumdrehen abziehen; Kissen und Bezug sind waschmaschinenfest. Die exklusive Faser, aus der die Füllung besteht kann gar im Tumbler getrocknet werden.

Boppy hat nun also den Sprung über den Atlantik geschafft und ist jetzt auch in Europa erhältlich. Wer sich einen Eindruck über dieses neue Produkt verschaffen möchte, der schaut am besten einmal auf der Boppy-Homepage vorbei. Ideal für alle Familien mit kleinen Kindern, wer noch kinderlos ist, der findet auf der Seite übrigens ein lustiges Spiel: "Mom's Revenche!"