Ist heute zwar ein Cover, aber immerhin gut gemacht. Das Original stammt von David Bowie und ich fand es damals schon toll: "I'm Afraid of Americans", heisst der Song welcher nun neu aufgenommen wurde von Mizan. Das ist ein - neudeutsch- eurasisches Projekt, türkische Wurzeln vermischt mit Schweizer Plattenvertrieb. Einfach gesagt, mehr Infos gibts auf der Homepage von Mizan. Mir gefällt an dem Song vorallem, dass er Elemente der östlichen Musik mischt mit dem bestestens bekannten Bowie-Klassiker. Aber ohne viele Worte, viel Spass. Und ach ja, auf den Text hören lohnt sich knappe 2 Wochen vor den Wahlen durchaus. Nicht wahr Frau Palin.
18. Oktober 2008
17. Oktober 2008
Kulinarische Ent-Globalisierung
Sachen wie McDonalds und Coca Cola schmecken ja vermutlich auf der ganzen Welt in etwa ähnlich. Ok, ausser vielleicht in Aarau. Da schmeckt der McDo überhaupt nicht und für ein Fastfood-Resto muss man auch ziemlich lange warten, aber das wäre eine andere Geschichte. Nun, eben. Global thinking dürfte das Stichwort sein, wenn es ums Essen geht. Natürlich nicht für die Länder der dritten Welt, da ist man in der Regel froh, wenn es überhaupt genug zu Essen hat. Aber auch das ist heute hier nicht das Thema.
Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es auf dem Markt viele Nischenprodukte gibt. Produkte, die in der Region erzeugt und verkauft werden. In Marseille zum Beispiel gibts Mineralwasserproduzenten, welche den grossen mit ihren Getränken mächtig ans Bein pinkeln. Auf der Rückseite der "Fada-Cola"-Flaschen ist zum Beispiel gross zu lesen:
"Oh! T'en as pas marre de boire des Sodas venues d'un Pays ou on joue au Football avec les Mains?"
Frei übersetzt heisst das in etwa, "Ist es Dir nicht zuwider Mineralwasser zu trinken, die aus einem Land kommen in dem Fussball mit den Händen gespielt wird?" Eine diskrete Anspielung auf die beiden Cola-Riesen aus den USA. Das "Fada"-Mineral gibts natürlich in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zugeschnitten auf Südfrankreich. Ähnlich ist es mit dem Bier, da trinkt man zum Beispiel in Marseille "La Cagole". Ein Bier aus Cabanon, einem Bezirk der Stadt. Und wenn immer möglich gibts an den Parties in der Hafenstadt dieses Bier aus der regionalen Brauerei.
Auch in der Schweiz gibts immer mehr Beispiele, wo die Kundschaft einen Bogen um die Multis macht. Vorallem auch beim Bier tauchen zahlreichen Kleinbrauereien auf, welche ihren Gerstensaft produzieren und regional unter die Leute bringen. Eine schöne Entwicklung, wie ich finde. Auch die Absinths werden wieder in den Juratälern produziert, nachdem diei grossen Pastissorten ja auch alle nur noch einem Konzern gehören. Ob all die Bioprodukte die es bei Coop und Migros zu kaufen gibt auf eine ähnliche Entwicklung hindeuten, sei mal dahin gestellt. Wenn ich mir überlege, dass es direkt an der vielbefahrenen Autobahn bei Solothurn ein riesiges Feld hat, auf dem Bio-Erdbeeren angebaut werden, frag ich mich manchmal eh, wieviel Bio noch in so einer Beere ist.
Aber um noch einmal zum Bier zu kommen. In Aarau gibts ja auch das sogenannte Altstadtbier, nur leider wird das nicht in Aarau produziert. Noch nicht, wer weiss was die Zukunft bringt. In diesem Sinne ein Prost auf diesen kleinen Schritt der Ent-Globalisierung!
16. Oktober 2008
Merci Otttmar le Hitzfeld!
Ja, ich sag jetzt einfach mal DU. Schliesslich hab ich Dich - zusammen mit deinem Freund, dem Pfarrer Joseph Hochstrasser - vor etwa 300 Jahren anlässlich meines Konfirmationsunterrichts mal interviewt. Damals warst du noch Trainer des FC Aarau und hast unseren Club zum Cupsieg geführt. Danke noch, nachträglich. Deinen Abgang fand ich dann nicht so super, schliesslich wurdest du GC-Trainer und diesen Club fand ich eben damals schon nicht so wirklich super. Nun, egal. Du hattest auch da Erfolg und wurdest glaub Meister. Danach ging es weiter nach Dortmund zum BVB. Ich mag mich gut daran erinnern, wie ich mit meinen damaligen Kumpels ein paar Mal ins Westfalenstadion gepilgert bin. Nur um dich und den Chappi zu sehen, ausgerüstet mit einer Schweizer Fahne versteht sich.
Auch in der Dortmundzeit sind wir uns dann noch einmal über den Weg gelaufen. Ich glaub es war ein Meistertitel mit dem BVB, davon hat dann SAT1 (die Sendung hiess "Ran") sogar noch Bilder gefilmt. Irgendwo auf einer Videokassette hab ich diesen Moment immer noch aufgespart. Ja und danach dann Bayern. Und auch da hattest du mit Deiner Art und Deinem Wissen wiederum grossen Erfolg. Und auch zu der Zeit haben wir Dich ein paar Mal besucht, besonders mag ich mich an die CL-Partie gegen Real erinnern. Ja sogar ein Buch hab ich mal gekauft, welches Dein Freund, der Pfarrer aus Entfelden, über Dich geschrieben hat. Das hast Du dann sogar signiert.
Tja und jetzt bist Du also Schweizer Nati-Coach. Klar, mein Herz schlägt - und das ist kein Geheimnis - für die Franzosen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Obwohl ich grosse Spiele der Schweizer Nati durchaus live gesehen habe. Aber da standen noch Männer wie Jeandupeux oder Wolfisberg an der Seitenlinie. Und die Gegner für die grossen Turniere hiessen UdSSR oder wie auch immer. Mit Menschen wie Köbi Kuhn, Sloczower, Zubi, Benoit, Di Jorio, Haas, Vega, Zwyssig (und weiteren bestens bekannten Namen aus dem Nati-Horrorcamp) konnte und kann ich mich einfach nicht identifizieren. Aber mit dem Engagement von Dir, Ottmar, kam so etwas wie eine Lust auf die Roten zurück.
Das mag an Namen wie Mario Eggimann (Ex-Aarau), Gökhan Inler (Ex-Aarau), Torwarttrainer Willi Weber (Ex-Aarau) oder Sandro Burki (Noch-Aarau) liegen. Und dann noch Du als Coach, als Besitzer eines Häuschens in der Nähe von Aarau. Soviel zum Thema Identifikation. Dazu der Umstand, dass Du endlich auf Spieler setzt, die dem Köbi irgendwie nicht in den Kram gepasst haben. Blais N'Kufo hat mit seinem Traumtor gestern Abend - und dem entscheidenden Treffer gegen Lettland - bewiesen, wie sehr er der Nati gefehlt hat. Hautfarbe hin oder her, Herr Kuhn! Endlich kriegen auch die Stockers, Derdiyoks und Abdis eine faire Chance. Kurz, die Nati macht wirklich Spass und darum konnt ich mir auch dumme Sprüche nach dem Luxemburg-Spiel ohne Probleme verkneifen, denn ein Hitzfeld hat Erfolg. Früher oder später!
In diesem Sinne, besten Dank für die tolle Mittwochabend-Unterhaltung, la France war ja nur mit einem Testspiel beschäftigt (3 zu 1 gegen Tunesien - während der Marseillaise haben die tunesischen Anhänger gepfiffen, nun überlegt sich die französische Regierung ernsthaft, bei ähnlichen Vorfällen während der Hymne die Spiele vor dem Kickoff wieder abzubrechen.). Grüsse den N'Kufo und gratuliere ihm für diese tolle Kiste. Sogar beim ZDF hat man geschwärmt für dieses Tor. OK, Arshavin für Russland und Villa für Spanien haben gestern ähnliche Traumtore erzielt, aber das sind doch nur billige Kopien, oder? Also, ab nach Südafrika Ottmar.
Ach ja, nur damit die Kirche im Dorf bleibt. Das erste Länderspiel einer Schweizer Fussballnationalmannschaft fand am 12. Februar 1905 in Paris gegen Frankreich statt. Les Bleus gewannen mit 1 zu o.
15. Oktober 2008
Quo vadis, liebe Cablecom?
Da scheint jemand irgendwie zünftig in der Krise zu stecken, oder? Unlängst hab ich ja von den unglücklichen Versuchen eines Cablecom-Mitarbeiters berichtet, eine durchaus wechselwillige Kundin für seine digitalen Angebote zu überzeugen. Nun, die Geschichten rund um die Cablecom werden jetzt noch abartiger.
Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Kündigen eines Telefonanschlusses. In Zeiten von Mobiltelefonen braucht man nicht mehr wirklich einen Festanschluss. Ich persönlich habe meine Festnetznummer so oder so schon lange direkt aufs iPhone umgeleitet. Wer jedoch derzeit bei Cablecom versucht, einen Anschluss zu kündigen, der erhält die folgende Mitteilung:
Der von Ihnen ausgewählte Service ist momentan nicht verfügbar. Ab dem 30.10.2008 können Sie diesen Dienst wieder nutzen. Falls Sie eine administrative Änderung wünschen oder ein Problem vorliegt, rufen Sie uns an, damit wir uns direkt um Ihr Anliegen kümmern können. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 0800 66 88 66 (Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr). Wir danken für Ihr Verständnis.
Auf der gleichen Seite steht dann aber etwas weiter unten geschrieben:
Vorübergehend längere Wartezeiten im Kundendienst
Was nicht ganz richtig beschrieben ist, denn man wartet bei der Cablecom nicht nur lange - was mir lustigerweise bislang immer noch einigermassen erspart wurde - sondern man wird neu einfach aus der Leitung geschmissen - was mir dann doch schon häufiger passiert ist. Aktuelles Beispiel, du rufst gegen viertel vor 5 an. Dann wartet man etwa 10 Minuten und um 5 vor 5 nimmt dann ein Kundendienstmitarbeiter ab um einem mitzuteilen, dass man kurz warten soll. Das tut man dann und um punkt 17 Uhr kommt dann das Band, dass die Oeffnungszeiten von 8 bis 17 Uhr seien. Lustig, oder?
Inzwischen warten gewisse Menschen übrigens seit sage und schreibe 5 Wochen auf einen Anschluss, egal ob Internet, Telefon oder TV. Wenn man bei Cablecom nachfragt heisst es, die Lieferfristen belaufen sich derzeit auf 10 Arbeitstage. Kurze Bemerkung, dass man inzwischen 5 Wochen wartet... "Aha, ja da müssen sie die Wochenenden noch dazu zählen." So so, 5 Wochen abzüglich Wochendenden gibt dann 10 Tage oder wie? Aber wie Cablecom rechnet oder besser gesagt, wie ernst man es bei dieser Firma in Sachen Zahlen und Kunden nimmt, zeigt das folgende Foto. Oktober ist nun glaub doch auch schon ein paar Tage.. oder eben Arbeitstage.
Fazit, wäre ich nicht zu faul dann hätte ich mich vermutlich auch schon mal nach Alternativen umgesehen. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich die Menschen aus meinem Umfeld zum Vorbild nehmen und der Cablecom auch gnadenlos eine Kündigung schicken. Hätte, sollte, täte... Aber es ist schon so, so langsam aber sicher fühlt man sich als Cablecom-Kunde wirklich ziemlich verschaukelt. Erst recht wenn die gute Firma jetzt noch Werbung macht mit "1 Million zufriedene Kunden" oder "3 Monate Probezeit gratis für unsere Produkte". Fragt sich nur, an wen man sich dann wenden muss, falls man mit den Produkten nicht zufrieden ist. An die Hotline wohl kaum...
14. Oktober 2008
Die spinnen, die Italiener
Nein, natürlich nicht die Italiener als Volk, ganz bestimmt nicht. Vielmehr bezieht sich dieser Beitragstitel auf die unbelehrbaren Tifosi, welche am vergangenen Wochenende beim Auswärtsspiel ihrer Nati (ohne Z, mit T) in Sofia mal wieder ihre gute Kinderstube zu Hause (im Reich) vergessen haben. Für alle die den handfesten Skandal nicht mitgekriegt haben, hier ein Foto und ein Video welche mehr als tausend Worte sagen:
Mein erster Gedanke war, als ich am Sonntag im französischen Fernsehen den Spielbericht zu Bulgarien vs. Italien gesehen habe "nicht schon wieder". Wie tief will die italienische Fankultur noch sinken? Früher standen italienische Tifosi für feurige Stimmung, bunte Choreografien, Spektakel, Euphorie und viel Spass. Ok, die Gewalt war zwar schon bei unserem Ausflug Mitte der 90er Jahre mit dem FC Aarau ans Meistercupspiel gegen die AC Milan ein Thema. Wir Fans aus der eidgenössischen Provinz wurden von den Carabinieri auf Schritt und Tritt begleitet, zu unserem eigenen Schutz wie sich später herausstellen sollte. Aber eben, die Schlagzeilen der letzten Monaten lassen sich mit dieser Zeit gar nicht mehr vergleichen. Man liest immer wieder von toten Ultras und Polizisten, unzähligen verletzten - unbeteiligten - Fans, es gibt Geisterspiele und ganze Runden werden abgesagt oder verschoben.
Und mit diesen Bildern aus Sofia hat der Skandal um die italienischen Fussballfans in meinen Augen einen neuen, unerfreulichen Höhepunkt erreicht. Der Schritt, dass der italienische Verband nun keine Tickets für Auswärtsspiele mehr an Fans verkaufen will, trifft vermutlich die Falschen. Ist aber immerhin ein erstes Zeichen. Vielleicht sollte man auch einfach mal die ganze italienische Mannschaft vom Wettbewerb ausschliessen um den Straftätern und der tolerierenden Gesellschaft endlich die Augen zu öffnen. Aber seien wir ehrlich, wie sollen diese Fascho-Spinner denn überhaupt kapieren, dass ihr Theater nicht in ein Fussballstadion gehört, wenn es ihnen gewisse Spieler in der Liga ja nicht anders vormachen?
Milan-Goalie Christian Abbiati bewunderte erst kürzlich in einem Interview die "Fähigkeit des Faschismus, den Bürgern Ordnung und Sicherheit zu garantieren". Strafe vom Verein? Fehlanzeige. Warum auch, schliesslich äusserte sich Ministerpräsident Silvio Berlusconi unlängst zum "Fall Di Canio" - der ehemalige Stürmer von Lazio Rom hat vor seinen Fans im Stadion öfter mal mit dem Hitlergruss salutiert - Di Canio sei "ein netter Kerl". Und wenn dann dieser Fussballer in seiner Biografie noch schreibt, dass "zu viele Immigranten nach Italien kommen und sich bei uns benehmen, als wären sie zu Hause. Wenn wir nicht aufpassen, ist Italien in zehn Jahren ein muslimisches Land", ist es (leider) auch keine Überraschung mehr, wenn die Lazio Kurve die gegnerischen Fans mit dem Spruch begrüsst "Auschwitz ist eure Heimat, die Öfen sind eure Häuser!" begrüsst. Und auch Marco Materazzi hat 2006 mit seinen rassistischen Beleidigungen an die Adresse von Zidanes Familie vermutlich nicht gerade zur Beruhigung der allgemeinen Situation beigetragen.
Natürlich beschränkt sich das Problem der Neofaschisten in Fussballstadien nicht nur auf Italien. In Frankreich gilt Paris Saint-Germain als Hochburg der rechtextremen Fanszene (die Boulogne Boys), und auch aus Spanien (u.a. die "Ultras Sur" aus Madrid), Oesterreich, Polen (Krakau, Posen, Warschau) oder Russland sind regelmässig entsprechende Nachrichten zu lesen oder Bilder zu sehen. Und auch in der Schweiz ist das Problem kein unbekanntes mehr. Im Gegensatz zu Italien gibts bei uns - oder in den meisten anderen erwähnten Ländern - öffentlich keine Duce-Bilder oder - Statuen zu erwerben und ich hab auch noch nie einen Spieler mit dem Hitlergruss durch ein Schweizer Stadion rennen sehen. Und würde es einer wagen, müsste er wohl mit mehr als lediglich 10'000 Euro Busse rechnen. So geschehen im Fall Di Canio.
Nachtrag: Auch bei der CL-Begegnung zwischen Atletico Madrid und Olympique de Marseille ist es zu rassistisch motivierten Zwischenfällen gekommen. Von Seiten der Spanier gab es "Sieg Heil" und "Puta de Negra"-Rufe. Die Sache ist eskaliert und wie inzwischen bekannt wurde ist der Capo der OM-Ultras (bekennende Antifaschisten!) immer noch in Gewahrsam der spanischen Guardia Civil.
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