5. Juli 2009

Robert Louis-Dreyfus ist tot

Im Alter von 63 Jahren ist der Schweizer Manager und Millionär Rober Louis-Dreyfus gestern nach langer Krankheit verstorben. RLD machte sich durch die Rettung von Adidas und Salamon in den 90er Jahren einen Namen als Topmanager. Im Jahre 1996 sicherte er sich die Mehrheit der Aktien von Olympique de Marseille und führte die Mannschaft nach ihrem Zwangsabstieg wieder an die europäische Spitze. Insgesamt soll Robert Louis-Dreyfus während seiner Amtszeit als Clubbesitzer 200 Millionen Euro in OM gesteckt haben, für seinen Club ging der Manager sogar ins Gefängnis: wegen illegalen Spielertransfers wurde RLD zu 10 Monaten verurteilt, jedoch vorzeitig entlassen!

Erst vor ein paar Tagen geriet Robert Louis-Dreyfus in die Schlagzeilen nachdem er den äusserst beliebten OM-Präsidenten Pape Diouf entliess, obwohl dieser mit dem Team in der vergangenen Saison den respektablen zweiten Tabellenrang erreichte und somit wiederum direkt für die Champions League qulifiziert ist. Als RLD kurz darauf einen waschechten Parisien in dieses Amt einsetzte, explodierte die südfranzösische Fanseele. Es kam zu Sachbeschädigungen und persönlichen Beleidigungen gegen Louis-Dreyfus. Olympique de Marseille selber reagierte gestern erst einmal gar nicht auf die Todesnachricht, es gab lange kein Statement. Plötzlich wurde die Homepage schwarz eingefärbt und seither ist sie nicht mehr erreichbar. Für den Club hätte der Tod des Schweizers ungünstiger nicht kommen können: interne Machtkämpfe, ein unerfahrener neuer Präsident, einer neuer Trainer, zahlreiche Abgänge im Kader und nun ist auch die finanzielle Zukunft plötzlich unsicher. Denn niemand weiss, was jetzt mit der Aktienmehrheit des Traditionsclubs nun passiert... OM, ca bouille!

1 Kommentar:

Beat Geiersberger hat gesagt…

Ich entbiete den Hinterbliebenen des Verstorbenen mein herzliches Beileid. Ich durften Herrn Luis Robert Dreyfus als sehr zuvorkommenden Menschen kennen lernen. Er hat mir sehr spontan nach seinem Hauskauf in Caslano ein persönliches Darlehen gegeben, damit ich mein vor der Zwangsverwertung stehendes Haus wieder erwerben konnte. Heute geht es mir finanziell wieder besser, und dies verdanke ich seinem damaligen spontanen Handeln. Ich werde den Verstorbenen in sehr gutem Andenken bewahren.