Ich weiss, das Wochenende ist ja noch gar nicht rum und Beitragstitel mit höchsten Steigerungsformen (das beste, das schönste, das tollste... überhaupt) sind uncool. Aber irgendwie hab ich diesen Titel vor kurzem in einem französischen Blog gelesen und fand ihn einfach gut. Nun, das Wochenende hat ja letzte Woche irgendwie bereits am Mittwoch angefangen. So gesehen war es für viele Leute ein sehr langes Weekend, womit dann der Titel auch wieder entschuldigt wäre.
Um meine letzten Tage - in denen ich nicht so wirklich viel online war - zusammenzufassen, hab ich mit meinem Handy ein paar Fotos geschossen. Da gab es zum Beispiel den Umtrunk im Butcher's Pup in Aarau. Oder - wenn wir schon beim Thema Trinken sind - die Erkenntnis, dass man für nen Pina Colada besser frische Kokosmilch nimmt, als solche, die schon ein paar Tage (Wochen?) im Kühlschrank steht. Lustig übrigens auch, dass wenn man im angeblich einzigen "französischen" Restaurant in Aarau einen Pastis bestellt, man dann zwar Pastis kriegt, aber serviert in einem Shotglas. Ganz ohne Wasser und ganz ohne Eis. Vive la France!
Musikalisch stand am Freitag Philip Fankhauser auf dem Programm. Der Blueser mit Berner Wurzeln spielte im KIFF-Saal ein grossartiges Set, begleitet von tollen Musikern. Mir persönlich war es etwas zu ruhig. Ich mag zwar Blues durchaus, aber irgendwie fehlt mir so nach ner Stunde dann jeweils etwas der Schwung. Aber eben, das ist meine subjektive Meinung, entsprechend möchte ich auch kein schlechtes Wort über dieses Konzert verlieren. Es war vom Musikhandwerk her absolute Spitzenklasse! Zudem ist Fankhauser während den Songs ein witziger Entertainer.
An diesem Wochenende habe ich übrigens meine persönliche Velosaison eröffnet und meinen Drahtesel auf Vordermann gebracht. Dummerweise hat gleich beim ersten Ausflug das Rücklicht wieder seinen Geist aufgeben und ich hab das Schloss irgendwo versifft. Bravo Monsieur Fischer. So gibts halt demnächst noch einen weiteren Velo-auf-Vordermann-bringen-Tag. A propos Velo, meins ist zwar wirklich toll und sehr bequem, hat aber wie alle Armee-Fahrräder den Nachteil dass es nur einen Gang hat und gerne mal geklaut wird. Nun wollte es der Zufall, dass ich an diesem Wochenende Bekanntschaft mit einem anderen Fahrrad machen durfte und ich muss sagen, ich glaub ich schlag der Besitzerin nen Tausch vor. Das Ding ist total leicht, herrlich kitschig bemalt, hat 5 Gänge und ist uralt. Klaufaktor vermutlich gleich null, was wiederum praktisch ist, wenn man wie ich regelmässig die Schlösser bzw. deren Schlüssel verlegt.
Am Samstag wurde dann geheiratet, also nicht ich. Gott bewahre. Stephan und Nicole gaben sich das Ja-Wort, Glückwünsche nochmal an dieser Stelle. Ebenfalls am Samstag hab ich dann an einem grossen Grillfest noch ein Beispiel von typisch Schweizerischer Intoleranz erlebt. An dem Fest gab es Kinder, Hunde, etwas Musik und Menschen aus allen Herren Ländern. Beim Tischfussball gabs mal die Konstellation, dass ein Nigerianer, ein Italiener, eine Deutsche und ein Franzose zusammen gespielt hatten. Der Gastgeber war ein Kroate, der ein wunderbares Spanferkel und schmackhafte Cevapcici für seine Gäste bereit gestellt hatte. Alles in allem also ein herrliches Fest. Ja bis die olle Nachbarin ankam und meinte, sie würde die Polizei rufen, wenn das hier mit dem Lärm nicht aufhöre. Hallo? Lärm? Ja, es gab zwar etwas Musik, aber die Frau kam bereits um 18 Uhr an und motze ein erstes Mal. Später hat sie dann vermutlich Benissimo geschaut, weil das zweite Mal kam sie erst kurz nach 22 Uhr. Aber da lief gar keine Musik mehr und die Kinder waren zu einem grossen Teil im Bett. Die Polizei kam dann tatsächlich angefahren und hat sich beinahe für ihr Erscheinen entschuldigt.
Bei diesem Anlass hab ich übrigens auch das Zitat des Wochenendes aufgeschnappt. Beim Töggele (Tischfussball) meinte meine deutsche Teampartnerin mit Wohnsitz Rom plötzlich:
"Der Jubel der Römer nach dem Sieg gegen die Deutschen bei der Weltmeisterschaft ähnelte den Feierlichkeiten zur Befreiung Italiens nach dem 3. (dritten!) Weltkrieg!"