4. Mai 2008

Mon Weekend plus merveilleux

Ich weiss, das Wochenende ist ja noch gar nicht rum und Beitragstitel mit höchsten Steigerungsformen (das beste, das schönste, das tollste... überhaupt) sind uncool. Aber irgendwie hab ich diesen Titel vor kurzem in einem französischen Blog gelesen und fand ihn einfach gut. Nun, das Wochenende hat ja letzte Woche irgendwie bereits am Mittwoch angefangen. So gesehen war es für viele Leute ein sehr langes Weekend, womit dann der Titel auch wieder entschuldigt wäre.

Um meine letzten Tage - in denen ich nicht so wirklich viel online war - zusammenzufassen, hab ich mit meinem Handy ein paar Fotos geschossen. Da gab es zum Beispiel den Umtrunk im Butcher's Pup in Aarau. Oder - wenn wir schon beim Thema Trinken sind - die Erkenntnis, dass man für nen Pina Colada besser frische Kokosmilch nimmt, als solche, die schon ein paar Tage (Wochen?) im Kühlschrank steht. Lustig übrigens auch, dass wenn man im angeblich einzigen "französischen" Restaurant in Aarau einen Pastis bestellt, man dann zwar Pastis kriegt, aber serviert in einem Shotglas. Ganz ohne Wasser und ganz ohne Eis. Vive la France!

Musikalisch stand am Freitag Philip Fankhauser auf dem Programm. Der Blueser mit Berner Wurzeln spielte im KIFF-Saal ein grossartiges Set, begleitet von tollen Musikern. Mir persönlich war es etwas zu ruhig. Ich mag zwar Blues durchaus, aber irgendwie fehlt mir so nach ner Stunde dann jeweils etwas der Schwung. Aber eben, das ist meine subjektive Meinung, entsprechend möchte ich auch kein schlechtes Wort über dieses Konzert verlieren. Es war vom Musikhandwerk her absolute Spitzenklasse! Zudem ist Fankhauser während den Songs ein witziger Entertainer.

An diesem Wochenende habe ich übrigens meine persönliche Velosaison eröffnet und meinen Drahtesel auf Vordermann gebracht. Dummerweise hat gleich beim ersten Ausflug das Rücklicht wieder seinen Geist aufgeben und ich hab das Schloss irgendwo versifft. Bravo Monsieur Fischer. So gibts halt demnächst noch einen weiteren Velo-auf-Vordermann-bringen-Tag. A propos Velo, meins ist zwar wirklich toll und sehr bequem, hat aber wie alle Armee-Fahrräder den Nachteil dass es nur einen Gang hat und gerne mal geklaut wird. Nun wollte es der Zufall, dass ich an diesem Wochenende Bekanntschaft mit einem anderen Fahrrad machen durfte und ich muss sagen, ich glaub ich schlag der Besitzerin nen Tausch vor. Das Ding ist total leicht, herrlich kitschig bemalt, hat 5 Gänge und ist uralt. Klaufaktor vermutlich gleich null, was wiederum praktisch ist, wenn man wie ich regelmässig die Schlösser bzw. deren Schlüssel verlegt.

Am Samstag wurde dann geheiratet, also nicht ich. Gott bewahre. Stephan und Nicole gaben sich das Ja-Wort, Glückwünsche nochmal an dieser Stelle. Ebenfalls am Samstag hab ich dann an einem grossen Grillfest noch ein Beispiel von typisch Schweizerischer Intoleranz erlebt. An dem Fest gab es Kinder, Hunde, etwas Musik und Menschen aus allen Herren Ländern. Beim Tischfussball gabs mal die Konstellation, dass ein Nigerianer, ein Italiener, eine Deutsche und ein Franzose zusammen gespielt hatten. Der Gastgeber war ein Kroate, der ein wunderbares Spanferkel und schmackhafte Cevapcici für seine Gäste bereit gestellt hatte. Alles in allem also ein herrliches Fest. Ja bis die olle Nachbarin ankam und meinte, sie würde die Polizei rufen, wenn das hier mit dem Lärm nicht aufhöre. Hallo? Lärm? Ja, es gab zwar etwas Musik, aber die Frau kam bereits um 18 Uhr an und motze ein erstes Mal. Später hat sie dann vermutlich Benissimo geschaut, weil das zweite Mal kam sie erst kurz nach 22 Uhr. Aber da lief gar keine Musik mehr und die Kinder waren zu einem grossen Teil im Bett. Die Polizei kam dann tatsächlich angefahren und hat sich beinahe für ihr Erscheinen entschuldigt.

Bei diesem Anlass hab ich übrigens auch das Zitat des Wochenendes aufgeschnappt. Beim Töggele (Tischfussball) meinte meine deutsche Teampartnerin mit Wohnsitz Rom plötzlich:

"Der Jubel der Römer nach dem Sieg gegen die Deutschen bei der Weltmeisterschaft ähnelte den Feierlichkeiten zur Befreiung Italiens nach dem 3. (dritten!) Weltkrieg!"

Der Briefkasten der Zukunft

[Trigami-Review]
Online shoppen wird immer beliebter, zumindest ich stelle das bei mir fest. Es gibt im Netz so viele gute Angebote, welche einem gerne dazu verleiten, mal über etwas online zu bestellen. Egal ob CDs, Klamotten oder Computerzubehör. In vielen Fällen gibts in den Onlineshops ein grosses Sortiment, zu fairen Preisen. Problematisch wirds manchmal nur, wenn es um die Bezahlung oder den Versand der bestellten Artikel geht. So ist es auch schon mal vorgekommen, dass ich ein cooles T-Shirt gesehen hätte, der Hersteller aber nicht in die Schweiz oder Deutschland liefern konnte oder wollte. Die Firma BPM-Lux liefert für solche Fälle nun die Lösung.

Und die ist eigentlich ganz simpel, dafür umso besser: ein externes Postfach! BPM-Lux bietet Lösungen für regional oder weltweit aktive Einzelpersonen und Unternehmen an. Zentrale Dienstleistung ist ein rund um die Uhr zugänglicher Depotservice, der es jedem ermöglicht, Pakete und Post an BPM statt an die eigene Hausadresse zu schicken zu lassen. Die Gründe dafür sind vielfältig, sei es eben, der Verkäufer (zum Beispiel bei Ebay) liefert nicht in das Land, in dem man wohnt oder man möchte seine private Adresse nicht online kundtun. Wenn das Paket oder der Brief dann im Postfach angekommen ist geht es ganz schnell. Der Empfänger erhält beim Eingang der Sendung eine Nachricht per E-mail oder SMS und kann sein Paket dann während 24 Stunden an 7 Tagen bei BPM abholen. Einzige Voraussetzung dafür ist eine einmalige Registrierung über Internet.

Der BPM-Lux angebotene Lösung geht sogar noch einen Schritt über das Box-System hinaus. und da liegt für mich der eigentlich spannende Aspekt der Geschichte. Der Kunde kann nicht nur Ware zu seiner Box liefern lassen, sondern auch auf der Homepage des Anbieters (www.bpm-lux.com) Einzelheiten zur Lieferung erfahren. Briefpost kann so bei BPM auf Wunsch geöffnet, gescannt und digitalisiert werden und danach auf Distanz über Laptop oder Computer eingesehen werden. Man fährt also zum Beispiel in Urlaub und möchte während dieser Zeit über die eingehende Briefpost informiert werden. Früher hat das ja die nette Nachbarin übernommen und man wusste nie so genau, was sie mit den Briefen genau anstellt. Heute klappt das digtal. Das gesicherte Webserverkonto wird so zum mobilen Büro, mit der Möglichkeit die Post unabhängig vom persönlichen Aufenthaltsort zu lesen. Besonders für Menschen die viel unterwegs sind, dürfte dieser neue Service interessant sein.

Alles in allem finde ich das Angebot vom BPM-Lux noch recht spannend. Gerade bei Ebay-Geschäften kommt es häufig mal vor, dass der Verkäufer nur innerhalb einer bestimmten Region handeln und seine Ware versenden möchte. Da dieser Service derzeit in der Schweiz aber noch nicht verfügbar ist, kann ich mir natürlich derzeit noch kein endgültiges Urteil bilden. Kommt dazu, dass bei uns ja die Post mit ihren Postfächern etwas ganz ähnliches anbietet, mit dem Nachteil halt, dass diese Postfächer halt eben innerhalb der Landesgrenzen stehen. So wirklich praktisch find ich den Aspekt mit der digitalisierten Briefpost. Stelle ich mir wirklich toll vor, wenn ich für längere Zeit irgendwo unterwegs bin und trotzdem die Originalpost aus meinem Briefkasten durchlesen kann. So gesehen, durchaus innovative Ideen die BPM-Lux hier anbietet.

2. Mai 2008

Thanx God it's Friday...

So, bald Feierabend. Das Weekend steht vor der Türe, mit nem Feierabendbierchen zusammen mit einem guten Freund, dem Konzert von Philip Fankhauser, einer Grillparty und hoffentlich viel Sonne. Arbeitet heute überhaupt sonst noch jemand ausser ich? Als ich über die Mittagspause in der Stadt war, sah es da aus wie an einem Samstag. Menschenmassen tummelten sich durch die Aarauer Gassen. Nun, auch dieser Nachmittag im Büro wird vorbei gehen.

Aber irgendwie macht es mir heute lustigweise gar nicht soooo viel aus, dass ich arbeiten muss. Ich hatte eine hammermässige Geburiparty. Zwar in einem etwas kleinerem Rahmen als andere Jahre, aber dank guten Menschen und einem guten Umfeld (Butcher's und Boiler) und dem Umstand, dass am Donnerstag alle frei hatten, wurde der Abend zu einem Highlight. Danke an dieser Stelle an die Gästeund nächstes Mal darf man auch ohne Geschenk ankommen ;-) Gestern dann der absolute Relax-Tag. Spontan wurde ich in eine Châlet ins Berner Seeland eingeladen. Ein Tag ohne Radio, Internet, Handy. Dafür mit viel Sonne, selbstgekochtem Essen und einem Holzofen der regelmässig Nachschub gefordert hat. Entspannung pur.

Kein Wunder vielleicht, bin ich heute - trotz äusserst gehetzten und nervigen Kunden - irgendwie zufrieden mit mir und der Welt. Und an alle die heute frei haben und nun gerade diese Zeilen lesen: Hey, ab an die Sonne, anstatt hinter dem Computer zu sitzen!

PS: Ist noch lustig, so nach nem Tag ohne News (TV, Radio, Internet) kriegt man nicht mal die alljährlichen 1. Mai-Krawalle in Zürich, Hamburg und Berlin mit. Und braucht sich entsprechend auch nicht darüber zu nerven.

30. April 2008

Fusionitis in extremis

Also am liebsten hab ich persönlich ja die Guetzli (Keckse) von Kambly. Vorallem die Butterfly und die Bretzeli haben es mir da angetan. Aber auch vom Wernli und vom Hug gibts feine Sachen. Die Willisauer Ringli zum Beispiel oder die Japonais. Nun, in Zukunft dürfte sich das Sortiment der beiden zuletzt genannten Anbietern vermutlich etwas verändern. Klar, wir Kunden merken vermutlich vom Zusammenschluss von Wernli und Hug nicht besonders viel. Den Angestellten dürfte es da wohl schon anders ergehen. Man kennt ja inzwischen die Lippenbekenntnisse die es bei jeder Übernahme gibt. Zuerst heisst es, es gäbe natürlich keine Entlassungen und am Schluss stehen dann trotzdem ein paar hundert Angestellte auf der Strasse, weil ihr Posten schon von einem anderen Arbeitskollegen besetzt ist.

Ok, man kann bei diesem Takeover zumindest bemerken, dass die Firmen auch weiterhin aus der Schweiz geführt werden. Ja Wernli sogar von den Deutschen (Bahlsen) zurückgekauft wurde. Aber irgendwie hab ich mit dieser Entwicklung halt schon etwas Mühe. Alles schliesst sich zusammen, fusioniert, wird übernommen oder übernimmt. Mir kommt es beim Einkaufen dann manchmal so vor, als spiele es gar keine Rolle mehr, ob ich Produkt A, Produkt B oder Produkt C kaufe. Kommt ja schlussendlich eh alles aus der gleichen Produktionsstätte oder gehört zumindest der gleichen Holding. Nestlé ist da ein "gutes" Beispiel dafür.

Erst vor Wochenfrist hat ja Heineken die Luzerner Traditionsbrauerei Eichhof übernommen. Eichhof ist eines meiner absoluten Lieblingsbiere, ja ich mag sogar das Lager von denen. Inzwischen kann man in der Schweizer Brauereiszene die eigenständigen Firmen noch an einer Hand abzählen. Die "Grossen" muss man dabei nicht einmal mehr berücksichtigen. Freude macht diesbezüglich natürlich die Entwicklung der alternativen Brauereien. In einigen Städten und Dörfern haben sich Leute zusammengetan um ihr eigenes Bier zu brauen. Das find ich genial. Und immer mehr kriegt man diese Biere auch in Beizen angeboten oder kann sie im Getränkemarkt kaufen. Eine tolle Entwicklung, dir mir irgendwie Hoffnung macht, dass die ganze Individualität einzelner Produkte oder ihre regionale Verwurzlung auch in Zukunft nicht ganz verloren gehen!

PS: Danke für die Glückwünsche per Mail und SMS (Insider)

29. April 2008

Ein kurzer Gedanke zu Amstetten

Mich ärgert derzeit die Berichterstattung über diesen Missbrauchsfall im österreichischen Amstetten. Dass die ganze Geschichte tragisch ist, das ist indiskutabel. Wie der Fall allerdings nun von so ziemlich allen deutschsprachigen Medien ausgeschlachtet wird, das finde ich bedenklich. Da lassen sich angesehene Zeitungen auf ein Niveau in der Berichterstattung runter, das mir fast ein bisschen weh tut. Von einem "Horror-Haus" ist die Rede, vom "Inzest-Vater" ist zu lesen, "Horror-Keller in Amstetten" und so weiter. Und manche Medien beginnen sogar damit, den "Fall Elisabeth F." mit dem "Fall Natascha Kampusch" zu vergleichen. Als ob sich da überhaupt Vergleiche anstellen liessen. Wer hat mehr gelitten? Welcher Keller war kleiner? Tsssss...

Das Einzige was mich auf diesen Fall hat aufmerksam werden lassen - ausser die riesigen, knallgelben A3-Blick-Plakate am Kiosk - ist die Tatsache, dass die Tragödie in Amstetten passiert ist. Während einer Zeit wo ich mal für 10 Tage in dieser kleinen Stadt in Österreich war und darum etwas hellhörig wurde, als ich den Namen "Amstetten" im Radio gehört habe. Ist doch eher eine triste, graue Stadt. Wo man sich glaub schon noch kennt. Oder eben auch nicht, wie es der aktuelle Fall mal wieder zeigt!