Mich ärgert derzeit die Berichterstattung über diesen Missbrauchsfall im österreichischen Amstetten. Dass die ganze Geschichte tragisch ist, das ist indiskutabel. Wie der Fall allerdings nun von so ziemlich allen deutschsprachigen Medien ausgeschlachtet wird, das finde ich bedenklich. Da lassen sich angesehene Zeitungen auf ein Niveau in der Berichterstattung runter, das mir fast ein bisschen weh tut. Von einem "Horror-Haus" ist die Rede, vom "Inzest-Vater" ist zu lesen, "Horror-Keller in Amstetten" und so weiter. Und manche Medien beginnen sogar damit, den "Fall Elisabeth F." mit dem "Fall Natascha Kampusch" zu vergleichen. Als ob sich da überhaupt Vergleiche anstellen liessen. Wer hat mehr gelitten? Welcher Keller war kleiner? Tsssss...
Das Einzige was mich auf diesen Fall hat aufmerksam werden lassen - ausser die riesigen, knallgelben A3-Blick-Plakate am Kiosk - ist die Tatsache, dass die Tragödie in Amstetten passiert ist. Während einer Zeit wo ich mal für 10 Tage in dieser kleinen Stadt in Österreich war und darum etwas hellhörig wurde, als ich den Namen "Amstetten" im Radio gehört habe. Ist doch eher eine triste, graue Stadt. Wo man sich glaub schon noch kennt. Oder eben auch nicht, wie es der aktuelle Fall mal wieder zeigt!
Das Einzige was mich auf diesen Fall hat aufmerksam werden lassen - ausser die riesigen, knallgelben A3-Blick-Plakate am Kiosk - ist die Tatsache, dass die Tragödie in Amstetten passiert ist. Während einer Zeit wo ich mal für 10 Tage in dieser kleinen Stadt in Österreich war und darum etwas hellhörig wurde, als ich den Namen "Amstetten" im Radio gehört habe. Ist doch eher eine triste, graue Stadt. Wo man sich glaub schon noch kennt. Oder eben auch nicht, wie es der aktuelle Fall mal wieder zeigt!
5 Kommentare:
Ich bin weder abgestumpft noch kaltherzig wenn ich sage, daß mich solche Nachrichten nicht bewegen - mir ist schlicht und einfach seit ich denken kann bewußt, daß DAS/SOWAS "normal" ist ergo "der Alltag". Wenn man selbst sowas erlebt hat, kann man es vielleicht ähnlich sehen, was ich niemandem wünsche.
Ich finde es zum Kotzen, daß aus einer Sache immer so ein riesen Trara gemacht wird, wo doch die Nachbarin Tag für Tag mißhandelt wird, das Mädchen vom Haus nebenan, das einem noch gestern Guten Morgen sagte, vom Vater gefickt wird als wäre sie eine Gumipuppe, der Fußball spielende Junge auf der anderen Straßenseite von einem vorbeigehenden Penner geschlagen wurde, zu Hause wartet schon der besoffene Daddy, die Frau die dich hat neulich in der Bar abblitzen lassen, weil sie in Panik verfällt, wenn man sie anspricht / berührt, zurecht wenn wir hinterfragen, und und und...
DER ALLTAG?! Warum?
Weil Menschen Scheiße sind und die Hälfte erschossen gehört.
Und wehe mir kommt hier einer noch mal mit: hey bist du besoffen? o.ä.
Augen auf und genauer hinschauen!
Ansonsten gilt nach wie vor: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Over and out.
Ja, der aktuelle Rummel wird den Eltern von Maddie gar nicht gefallen, und auch Flockes Zoo wird zunehmend angesäuert werden. Nicht mal Managerdebatten kommen da richtig durch. Aber in ein paar Tagen wird sicherlich wieder ein Fall von Kindesmissbrauch passieren, in Grosskinkerlitz, Gruezikon oder Hintersiebenkirchen. Und diese Sau dann durchs Dorf getrieben. Es muss einen Grund haben warum der Berufsstand des Journalisten so angesehen ist wie jener der Politiker...
(P.S.: Amstetten ist groß und anonym genug daß nicht ein jeder jeden kennt)
ich schmeisse mit holz, das lenkt von solchen schlagzeilen etwas ab...
lieben abendgruss
Die Vergleiche mit Frau Kampusch sind tragisch. Warum muss der Mensch immer für alles einen Massstab finden? Schwanzvergleich des Leides ...
Andererseits glaube ich, dass es viel mehr Fälle dieser Art gibt. Wie viele sitzen wohl diese Tage in ihrem kuscheligen Wohnzimmer und denken sich "hah, ich habe meine Sklaven besser versteckt!".
Der Mensch ist krank, er war es immer, wird es immer bleiben.
Sehe ich ähnlich. Sicherlich ist es tragisch was passiert ist und die Familie tut mir Leid... der Weg ins "normale" Leben wird hart werden (falls überhaupt möglich), aber man sollte es langsam Ruhen lassen und die Familie zur Ruhe kommen lassen.
Gestern beim rumswitchen im TV "Hier hat Herr Fritzl immer gesessen und seine Pizza Calzone gegessen, wenn er 2 mal im Monat hier war"... ganz ehrlich, wen interessiert das, außer der Person die sich so mal ins TV drängen wollte.
Genau so wie am Montag ein Interview mit Natascha Kampusch über den Fall ausgestrahlt wird... keine Ahnung was ich davon halten soll...
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