30. April 2008

Fusionitis in extremis

Also am liebsten hab ich persönlich ja die Guetzli (Keckse) von Kambly. Vorallem die Butterfly und die Bretzeli haben es mir da angetan. Aber auch vom Wernli und vom Hug gibts feine Sachen. Die Willisauer Ringli zum Beispiel oder die Japonais. Nun, in Zukunft dürfte sich das Sortiment der beiden zuletzt genannten Anbietern vermutlich etwas verändern. Klar, wir Kunden merken vermutlich vom Zusammenschluss von Wernli und Hug nicht besonders viel. Den Angestellten dürfte es da wohl schon anders ergehen. Man kennt ja inzwischen die Lippenbekenntnisse die es bei jeder Übernahme gibt. Zuerst heisst es, es gäbe natürlich keine Entlassungen und am Schluss stehen dann trotzdem ein paar hundert Angestellte auf der Strasse, weil ihr Posten schon von einem anderen Arbeitskollegen besetzt ist.

Ok, man kann bei diesem Takeover zumindest bemerken, dass die Firmen auch weiterhin aus der Schweiz geführt werden. Ja Wernli sogar von den Deutschen (Bahlsen) zurückgekauft wurde. Aber irgendwie hab ich mit dieser Entwicklung halt schon etwas Mühe. Alles schliesst sich zusammen, fusioniert, wird übernommen oder übernimmt. Mir kommt es beim Einkaufen dann manchmal so vor, als spiele es gar keine Rolle mehr, ob ich Produkt A, Produkt B oder Produkt C kaufe. Kommt ja schlussendlich eh alles aus der gleichen Produktionsstätte oder gehört zumindest der gleichen Holding. Nestlé ist da ein "gutes" Beispiel dafür.

Erst vor Wochenfrist hat ja Heineken die Luzerner Traditionsbrauerei Eichhof übernommen. Eichhof ist eines meiner absoluten Lieblingsbiere, ja ich mag sogar das Lager von denen. Inzwischen kann man in der Schweizer Brauereiszene die eigenständigen Firmen noch an einer Hand abzählen. Die "Grossen" muss man dabei nicht einmal mehr berücksichtigen. Freude macht diesbezüglich natürlich die Entwicklung der alternativen Brauereien. In einigen Städten und Dörfern haben sich Leute zusammengetan um ihr eigenes Bier zu brauen. Das find ich genial. Und immer mehr kriegt man diese Biere auch in Beizen angeboten oder kann sie im Getränkemarkt kaufen. Eine tolle Entwicklung, dir mir irgendwie Hoffnung macht, dass die ganze Individualität einzelner Produkte oder ihre regionale Verwurzlung auch in Zukunft nicht ganz verloren gehen!

PS: Danke für die Glückwünsche per Mail und SMS (Insider)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Eichhof forever! Blöde Fusion!