19. Oktober 2007

TV-Tipp: Schmidts Bühnenprogamm bei 3Sat

Erinnerungen an den RAF- Terror der 70er und 80er Jahre stehen im Mittelpunkt von Harald Schmidts neuem Bühnenprogamm, welches am letzten Wochenende in Stuttgart Premiere gefeiert und das Publikum begeistert hat. Der TV-Entertainer lief bei einem sarkastischen Abend im Schauspielhaus zu Höchstform auf. Bissig ließ er aufleben, was ihn als Schauspielschüler 1977 trotz aller Entführungen, Morde und Prozesse wirklich bewegte: ein Elvis-Liederabend. Mit langem Applaus feierten die Zuschauer Schmidt und das Ensemble für das Stück «Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen.»

Wer erfahren möchte, welche Verbindungen es zwischen Elvis Presley, Adolf Hitler und der RAF gab und nicht nach Stuttgart reisen kann, der sollte sich diesen Sonntag rot in seiner Agenda anstreichen. 3Sat zeigt eine zeitversetzte Live-Aufzeichnung aus dem Schauspielhaus Stuttgart, die TV-Vorstellung beginnt um 21 Uhr.

Foto: www.haraldschmidt.tv

Wahl '07: Schönheit als Chance?

So, in 3 Tagen wissen wir endlich, wer für die nächsten 4 Jahre im Schweizer Parlament sitzt und uns Bürger - hoffentlich - würdig vertritt. Glücklicherweise ist das Wahlkampfgebrüll in den letzten Tagen vor dem grossen Tag etwas ruhiger geworden. Zahlreiche Medien verzichten in der letzten Woche vor dem eigentlichen Wahltag auf politisch wegweisende Berichterstattung und das zahlt sich aus. Vermutlich aus diesem Grund konnte es sich das Politmagazin "Rundschau" vom Schweizer Fernsehen diese Woche auch leisten, einen amüsanten Bericht zum Thema Schönheit und Politik zu senden.

Scheinbar gibt es tatsächlich wissenschaftliche Erhebungen darüber, welchen Einfluss das Aussehen auf die Wahl oder eben Nichtwahl einer Politikerin hat. Bei Lupe findet derzeit zudem eine Umfrage statt, er will wissen welche Faktoren den Wähler in seiner finalen Entscheidung beeinflussen. Und auch da wird klar, das Erscheinungsbild eines Kandidaten spielt eine erhebliche Rolle.

Ich hab mir nun die Rundschau zum Vorbild genommen und mal eben die Liste der Nationalrätinnen der letzten Legislaturperiode unter die Lupe genommen. Dass der Faktor "Sympathie" dabei vermutlich eine grosse Rolle gespielt haben dürfte, versteht sich von selber. Gerne hätte ich ja so ne Art "Miss Wahlkampf 2007" gekürt, aber die Liste der Kandidatinnen ist in diesem Jahr - zum Glück - schier endlos lang und ich wäre vermutlich nie zu einem Ergebnis gekommen.

Darum hier Monsieur Fischers - absolut subjektiv - gewählte Top 5 der Schweizer Politikerinnen:



Evi Allemann, SP Bern



Chantal Galladé, SP Zürich



Pascale Bruderer, SP Aargau



Ursual Wyss, SP Bern



Christa Markwalder, FDP Bern

Dass drei der fünf Politikerinnen aus dem Kanton Bern kommen und 4 von ihnen zur SP gehören ist entweder Zufall oder hängt damit zusammen, dass vielleicht bei den bürgerlichen Parteien junge Frauen eher weniger Chancen haben gewählt zu werden. Aber auch das, reinste Fischersche Theorie.

Damit diese Liste jetzt aber nicht total chauvinistisch (wirklich ernst gemeint ist sie ja eh nicht) daherkommt, stell ich dieses Post natürlich unter einen wissenschaftlichen Aspekt: wenn nämlich am Sonntagabend alle 5 Kandidatinnen vom Stimmvolk gewählt wurden, hat sich die Theorie bestätigt, dass es hübsche Poltikerinnen einfacher haben, als nicht ganz so gut aussehende Menschen.

Und ach ja, wer bis heute noch nicht brieflich gewählt hat dem sei noch einmal gesagt: Wer nicht wählt, hat schlechten Sex!

Fotos: Persönliche Homepages/www.parlament.ch

18. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet - letzte Folge

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Urs Hofmann, SP, Aarau

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Schwergewichtig muss die Integration von Ausländerinnen und Ausländern auf kantonaler und kommunaler Ebene umgesetzt werden. Der Bund kann jedoch koordinierend tätig werden, Grundlagenarbeit leisten, in seinem gesamten Tätigkeitsbereich die Anliegen der Integration berücksichtigen und die Massnahmen der Kantone und Gemeinden finanziell unterstützen. Dies sieht das neue Bundesgesetz über Ausländerinnen und Ausländer ausdrücklich vor. Ich bin der Ansicht, dass dem Bund in diesem Bereich eine wichtige Vorbildfunktion zukommt. Generell zur Integrationsfrage verweise ich auf das Positionspapier der SP vom Mai 2007 (www.spschweiz.ch).

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Die heutige Regelung mit einer Strafbarkeit des Konsums, die faktisch kaum durchgesetzt wird, ist heuchlerisch. Sie schadet dem Ansehen des Rechtsstaates. Für viele Junge ist es nicht nachvollziehbar, dass sie zwar ab 16 bzw. 18 Alkohol trinken und sich beliebig volllaufen lassen dürfen, jedoch für einen Joint bestraft werden. Ich bin deshalb für eine Straffreiheit des Cannabis-Konsums, die allerdings begleitet sein muss durch wirksame Präventions- massnahmen und eine minimale Altersgrenze.

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen. Ihre Einstellung dazu?

Ich halte den Standort im Torfeld mit der Realisierung eines Einkaufszentrums bezüglich der Stadtentwicklung von Aarau nach wie vor für problematisch, da damit die Zentrum sentwicklung im Bereich Altstadt – Bahnhof geschwächt wird. Als FCA-Fan will ich jedoch ein neues Stadion und werde deshalb trotz meiner Bedenken Ja stimmen.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Ja.

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Die Initiative verstösst gegen das elementare Grundrecht der Religionsfreiheit. Es ist völlig unverständlich, dass jemand in einem liberalen Rechtsstaat eine solche Forderung erhebt.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Angesichts der Bedürfnisse der Arbeitnehmenden ist eine solche Forderung völlig verfehlt. Wichtig ist die Realisierung eines flexiblen Rentenalters, welches es auch Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen erlaubt, vorzeitig in Pension zu gehen und nicht nur den Gutverdienenden, die in der Regel nicht bis 65 arbeiten.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Letztlich muss sowohl auf der Ebene der Prävention als auch der Repression angesetzt werden:

Prävention: Jugendgewalt ist kein Naturphänomen, sondern hat gesellschaftliche Ursachen. In erster Linie müssen somit präventive bzw. integrative Massnahmen getroffen werden. Die SP-Fraktion hat dazu in der Sommersession 2007 ein Positionspapier verabschiedet (www.spschweiz.ch). Die SP Aargau hat sich an ihrem Parteitag vom Mai 2007 im Rahmen einer Resolution ebenfalls zur Jugendgewalt geäussert (www.sp-aargau.ch). Ich kann mich den Schlussfolgerungen beider Papiere anschliessen.

Repression: Da Jugendgewalt - gerade auch im öffentlichen Raum - vielerorts ein akutes Problem ist, reicht kurzfristig eine noch so gute Prävention jedoch nicht aus. Die Erhaltung von Sicherheit im öffentlichen Raum ist für mich eine prioritäre Aufgabe des Staates. Auch wenn eine absolute Sicherheit nirgends möglich ist, so dürfen wir vom Staat dennoch erwarten, dass er bei einer Häufung von Gewalttaten sofort handelt. Konkret heisst dies, dass die Polizeipräsenz in den heiklen Gebieten verstärkt und mit gezielter Gassenarbeit eingeschritten wird.

Generell muss es jedoch bei Gewalt heissen: Hinschauen. Gewalt darf nicht toleriert werden. Das gilt sowohl für die Schule als auch den öffentlichen Raum. Wer Gewalt ausübt – und sei sie anfangs auch nur „harmlose“ muss mit Konsequenzen rechnen müssen. Dazu braucht es nebst der polizeilichen Kontrolltätigkeit im öffentlichen Raum auch eine enge Zusammenarbeit der Polizeiorgane bzw. der Jugendanwaltschaft mit den Schulen. Ich habe den Eindruck, dass man in der Stadt Aarau das zunehmende Gewaltpotential in der Innenstadt zu lange nicht wahrnehmen wollte und somit zu lange nicht mit der nötigen Konsequenz reagiert hat.

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Ob im Aargau oder anderswo in der Schweiz ist nicht entscheiden. Ich lehne den Bau neuer AKW’s aus grundsätzlichen Überlegungen ab, da ich die mit Kernkraftwerken verbundenen Risiken für zu gross erachte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Grossereignisses gering ist, wäre dieses im Ernstfall derart verheerend, dass wir dieses Risiko nicht eingehen dürfen. Es entspricht einem Grundsatz meiner politischen Tätigkeit, auch als politisch Verant- wortlicher nur das zu tun, was ich als Privatperson mit meinem Gewissen vereinbaren kann und wofür ich die Verantwortung übernehmen kann. Für AKW’s kann ich dies nicht.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Natürlich im Zeughaus. Wofür braucht jemand zu Hause ein Sturmgewehr?

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Ja. Die Schweiz liegt im Herzen Europas. Die EU ist der grösste Handelspartner der Schweiz. Dessen Entscheide und Gesetzgebung sind auch für unser Land von entscheidender B edeutung. Gelingt es der EU, sich föderalistischer zu organisieren, wird die Schweiz bis in 10 Jahren der europäischen Staatengemeinschaft beigetreten sein, da dann auch die Mehrheit der Bevölkerung erkannt haben wird, dass es uns mehr bringt, rechtzeitig bei der Entscheidfindung mitzuwirken, als im Nachhinein nolens volens nachzuvollziehen, was die anderen in Brüssel ohne uns beschlossen haben.

Teil 1: Michael Hunziker, FDP
Teil 2: Michael Ganz, Forum liberale Mitte
Teil 3: Sämi Richner, EVP
Teil 4: André Rotzetter, CVP

17. Oktober 2007

2:0 - Allez les Bleus!

Schottland verliert, Italien spielfrei und Frankreich nach 90 Minuten gegen Litauen wieder auf Platz 1 der Gruppe B. Zwar hat die Partie auf TF1 (beste TV-Unterhaltung dank genialen Kommentatoren) mal wieder heftig Nerven gekostet, nicht zuletzt weil der ungarische Schiri zwei Elfmeter für die Franzosen nicht gepfiffen hat und der Pfosten das eine oder andere Mal hinhalten musste. Hier gibts das Telegramm zum Spiel. Aber Les Bleus haben ja zum Glück den Thierry Henry und der hat in knapp zwei Minuten mit seinen 2 Toren alles klar gemacht! Im Interview nach dem Spiel hat er dann gesagt, er widme diese Tore seinem kranken Vater... Bonne Chance!

Nun kommt es in der Gruppe B am 17. November zum grossen Showdown zwischen Italien und Schottland, gewinnt Italien ist Frankreich automatisch durch. Ansonsten müsste dann eine Woche später noch ein Punkt gegen die Ukraine her. In dieser "Todesgruppe" ist aber eh noch alles möglich.

Ich spare mir übrigens faule Sprüche über die Engländer, schliesslich hätte ich die auch gerne dabei nächstes Jahr. Aber es sieht nach heute Abend nicht gut aus. Und die Niederlage der Deutschen gegen die Tschechen lässt einem zwar vielleicht schmunzeln, aber unsere nördlichen Nachbarn sind mit dabei und das ist die Hauptsache! Heute Abend auch das Ticket gelöst haben zudem Tschechien, Rumänien und Griechenland.

Blick erklärt den "Fall Eva Herman"

Gesehen im Blick vom letzten Montag, als Auszug aus einem Interview mit der neuen Miss Schweiz Amanda Ammann. Wobei die Fragen/Bemerkungen des Reporters fett gedruckt sind...
"Nazis an den Herd!", das ist mal eine Parole. Warum ist Frau Herman da nicht selber darauf gekommen? Da wäre sie nicht so allein in der Küche.