Am Wochenende hatte ich ein lustiges Gespräch zum Thema TV-Serien. Mein Gegenüber hat mir während diesem Gespräch offenbart, dass sie sich gerne US-Serien anschaut. Prison Break, Alias, 24 standen ganz oben auf der Liste. Aber auch in meinem sonstigen Bekanntenkreis kommt im Ausgang immer mal wieder das Thema Serien auf den Tisch. Grey's Anatomy, Charmed, Scrubs, C.S.I. oder Dr. House zählen da zu den Favoriten.
Man kommt einfach nicht mehr an diesen ollen US-Serien vorbei, ob man will oder nicht. Auch wenn man sich die Blogsphäre durchschaut kann man immer wieder Texte über neue Serien lesen. Aktuelle Beispiele sind Supernatural oder Heroes. Es gibt aber nicht nur Mystery- , Ärzte- oder Kriminalserien, nein, auch die heile Familie kommt nicht zu kurz. Gilmore Girls, Für alle Fälle Amy oder Eine himmlische Familie sind nur ein paar Beispiele. Diese Liste zeigt im Detail auf, wie extrem viele Serien derzeit im Fernsehen laufen.
Mein Motto ist "Leben und leben lassen". Darum soll sich jeder die Serie anschauen, die er gerne möchte. Allerdings fällt mir auf, dass die Serien in der TV-Landschaft immer mehr Platz einnehmen und Spielfilme so langsam aber sicher verdrängen. Es gibt ganze Serienabende. Der "Mystery-Montag" bei Pro7, auf Sat1 am Sonntag Kriminalserien, ORF oder SF ebenfalls mit Abenden wo es nur Dr. House, Desperate Houswives und Co. gibt. Diese Aufzählung könnte endlos verlängert werden.
Ich selber finde Serien blöd, vorallem wenn sie aus den USA kommen. Mitte der 90er Jahre stand ich mal auf "Married with Children", dazu noch die Simpsons. Aber sonst schalt ich die Kiste lieber aus. Entsprechend muss ich auch immer wieder die Frage beantworten, warum ich es nicht möge? Nun, ich habs nicht gern, wenn ich mir extra wegen dem Fernsehen einen Termin freihalten muss und das dann erst noch regelmässig. Aber der Hauptgrund ist, dass in den meisten Serien ein Leben vermittelt wird, mit welchem ich mich nicht identifizieren kann.
Da werden einfach andere - mir fremde - Werte vermittelt. Kein Sex vor der Ehe als Beispiel oder auch das Campus-Leben an einer Uni, inklusive der Wahl der Prom-Queen. Ich habe auch den Eindruck, dass gerne mal Andersdenkende, Homosexuelle oder - gerade aktuell - Moslems als böse und schlecht hingestellt werden. Während im Gegenzug in zahlreichen Serien verschiedene Religionen gelobt, praktiziert und entsprechend auch nicht in Frage gestellt werden. Genau so wie das US-Militär oder allgemein die amerikanische Politik im besten Licht dargestellt werden. Konservative Werte werden hochgehalten, Selbstkritik fällt schwer.
Wie gesagt, diese Eindrücke sind rein subjektiv. Ich habe mir von all den bekannten Serien - mit Ausnahme von Monk - noch keine einzige Folge ganz angeschaut. Vielmehr beim Zappen mal hängengeblieben, weil ich dachte, es wäre ein Spielfilm. Fakt ist, wenn ich aussuchen dürfte und ich müsste mich für Serien entscheiden, dann würde ich den folgenden Wunschzettel an die TV-Bosse abgeben: Pan Tau, Karlsson auf dem Dach, Dr. Psycho, Stromberg, Magnum und Auf Achse.
PS: Ein Colt für alle Fälle läuft ab 5. November wieder bei "Das Vierte".
PPS: Die Bildzeitung hat inzwischen vermeldet, dass in Deutschland über eine "Deutschquote" diskutiert wird, die verhindern soll, dass nur noch US-Produktionen im TV laufen... ob das die Lösung ist?