Gestern war so einer dieser Sonntagabende, nach einem abwechslungsreichen (und anstrengenden) Wochenende an welchen es durchaus mal vorkommt, dass ich "fernsehschlafe". Sprich ich haue mich nach dem Essen aufs Sofa, schalte die Glotze ein und lasse mich medial berieseln. Da muss es dann auch kein anspruchsvoller Spielfilm mehr sein, irgendwas das flimmert reicht dann schon. So geschehen eben gestern Abend, kurz nach 20 Uhr 15 bei Vox vorbei gezappt und hängen geblieben weil ich mich gefragt habe was der geniale öffentlich-rechtliche Moderator Achim Winter auf dem Privatsender verloren hat.
"Das perfekte Promi Dinner" stand auf dem Programm. Mit von der Partie eben der Herr Winter, eine deutsche Lottofee und eine dunkelhaarige Schauspielerin. Beide hab ich noch nie im Leben wirklich wahr genommen, beide waren mir entsprechend unbekannt und egal. Die Vierte im Bunde war jedoch eine Frau um 30 mit herrlich blonden Engelslocken und total schönen Augen. Dank Einblendern erfuhr ich, dass es Radost Bokel hiess. Bokel? Bokel? Ja genau, die Radost Bokel, die sich Mitte der 80er Jahre mit dem Film "Momo" in alle Herzen gespielt hatte. Seither hab ich irgendwie nichts mehr von ihr mitgekriegt, wusste gar nicht was sie so gemacht hat seither. Damals fand ich sie aber - wie wohl alle die den Momofilm gesehen haben - total süss.
Lustigerweise hat sie noch immer die grossen dunklen Augen von damals und auch die Wuschelfrisur ist noch immer die gleiche. Während des Abends hab ich dann erfahren, dass sie noch immer schauspielert, allerdings in deutschen Vorabend- und Krimiserien, welche ich mir bekanntlich nicht wirklich antue. Das allwissende Google hat mir dann noch verraten, dass Radost Bokel sich auch als Rapperin versucht hat und bei FHM leicht bekleidet zu sehen war. Aber irgendwie spielt das ja alles auch gar keine Rolle, ich hatte schon Spass daran, im medialen Zeitraffer die Veränderung der kleinen Radost zur erwachsenen Frau Bokel zu sehen. Im Zusammenhang mit der Momo-Geschichte von Michael Ende (gestohlene Zeit) hatte dieses TV-Ereignis ja schon fast einen philosophischen Aspekt.
So eine Art Klassentreffen-Effekt halt. Was mich daran erinnert, dass ich über den Blog hier eigentlich mal die Suche nach ehemaligen Klassenkameraden starten könnte. Wer weiss, wer hier so alles heimlich mitliest.