16. August 2007

Traumberuf Sportkommentator

Für mich war das in Kinderzeiten tatsächlich immer ein Traumberuf. Und siehe da, während meiner Radiozeit hab ich tatsächlich das eine oder andere Fussball- und Eishockeyspiel live kommentiert. Und ich gebe es zu, es hat mir immer tierischen Spass gemacht. Diese Vergangenheit ist vielleicht auch der Grund, dass ich die Kommentare der aktuellen Live-Sport-Plapperis manchmal etwas genauer unter die Lupe nehme.

Gestern war diesbezüglich wieder mal ein herrlicher Abend. ARD, ZDF, ORF, Eurosport und SF haben Spiele übertragen. Spontan habe ich zusammen mit ein paar Menschen, Bier und Grillwürsten den TV-Fussballabend genossen. Wobei der mediale Genuss zeitweise etwas zu kurz kam. Das lag einerseits an den teilweise langweiligen Spielen und andererseits an den manchmal doch etwas platten Sprüchen der Kommentatoren.

Am Wochenende wurden wir von SF-Mann Sascha Ruefer beim Spiel Luzern gegen GC noch mit Satzkonstruktionen wie "Da steigt der Allmächtige vom Pilatus herab" verwöhnt. Gestern gab es dann beim Championsleague Qualispiel zwischen dem FC Zürich und Besiktas Istanbul eher Magerkost. Dani Wyler war im Einsatz. Ja, ich gebs zu. Ich hör den eh nicht so gerne. Mir gefallen die Turnheers, Ruefers, Minders oder Salzgebers besser. Aber gestern ist nicht nur mir aufgefallen, dass der Mann eigentlich gar nicht wusste, was er uns 90 Minuten lang sagen soll. Ging der Ball ins Seitenaus erklärte er uns, dass es nun Einwurf gebe. Ging er zwischen Tor und Eckfahne über die Linie haben wir dann gelernt, dass uns nun ein Eckball erwartet. Lag ein Spieler am Boden erfuren wir, dass es nun ein Foul gegeben habe. Wir haben uns dann gefragt, ob Herr Wyler davon ausgeht, dass gestern Abend alles Fussballbanausen vor den TV-Geräten sassen. Oder ob man ihm ne Anweisung gegeben hat, dass besonders viele Sehbehinderte mit von der Partie seien. Ein Gast in Monsieur Fischers Haus schlug zur Pause ernsthaft vor, den Ton beim Fernseher auszuschalten.

Das Highlight lieferte der Mann im TV aber bei einem Ball, bei dem die Zürcher vehement Eckball forderten und der Schiri dann aber auf Abstoss entschied. Herr Wyler meinte dann, wir TV-Zuschauer hätten nun den Vorteil, dass wir uns nun gemeinsam die Zeitlupe anschauen und dann entscheiden können, wer den Ball ins Aus gespielt hat. Tja, nur leider kam dann anstatt einer Aufklärung der Satz "Leider konnte ich es anhand der Zeitlupe nicht genau erkennen!". Schön auch die folgende Aussage, dass sich dem Zürcher Spieler Alphonse "zwei Schwarze gegenüber gestellt" und ihn gestoppt hätten.

Kurz, wir hatten geschlossen den Eindruck, dass sich dieser Reporter schlicht und einfach nicht auf das Spiel vorbereitet hatte. Zwei, dreimal die gleichen Informationen zum gleichen Spieler. Was das zwischenzeitlich doch eher dürftige Spiel auch nicht gerade spannender gemacht hat. Schlussendlich hat dann der FC Zürich höchstpersönlich noch dafür gesorgt, dass in der Nachspielzeit der Nachspielzeit (97. Minute, ein türkischer Spieler versuchte sich zuvor beinahe 3 Minuten auf dem Rasen liegend als sterbender Schwan) doch noch Stimmung aufkam. Der 1 zu 1 Ausgleich war verdient und lässt für das Rückspiel in Istanbul wenigstens noch etwas Hoffnung.

Wie gute Fussballberichterstattung funktioniert konnte man gestern Abend übrigens auch noch erleben. Die ARD verabschiedete zusammen mit dem FC Bayern München den Kultspieler Mehmet Scholl. Das Spiel war total langweilig, darüber haben aber Hintergrundberichte, zusätzliche Kameras auf Scholl, Interviews und ein gut gelaunter Kommentator hinweg geholfen. Spruch des Abends von Waldi Hartmann "Ja, der FC Bayern ist halt schon ein sicherer Arbeitgeber, auf den man sich verlassen kann. Das hätte ich mir auch immer gewünscht". Sein Brötchengeber hat sich über diesen Satz ganz bestimmt auch gefreut...

15. August 2007

Wenn aus Freunden Feinde werden

Früher ein Land und miteinander, heute feiern sie getrennt. Pakistan und Indien. Während Pakistan gestern Dienstag seinen Nationalfeiertag zelebriert hat, ist heute Nachbar Indien dran mit Feiern. Bis 1947 hat man noch gemeinsam Partys gefeiert. Seit dem Abzug der Briten feiern beide Länder ihre Unabhängigkeit jedoch getrennt und an zwei verschiedenen Tagen.

Pakistan ist 1947 erstmals auf einer Weltkarte aufgetaucht, nachdem "Britisch Indien" nach religiösen Grundsätzen von den englischen Kolonialherren in Indien und Pakistan aufgeteilt worden war. Pakistan bekam die Gebiete, die vorwiegend von Moslems bewohnt sind, während Indien die von Hindus besiedelten Ländereien zugeteilt bekam.

Diese Teilung zog über all die Jahre blutige Zusammenstöße zwischen Moslems und Hindus nach sich. Nach verschiedenen Schätzungen kamen dabei gegen eine Million Menschen ums Leben. In den bisher 60 Jahren der Unabhängigkeit führten Indien und Pakistan drei grosse Kriege gegeneinander. In den letzten Jahren versuchen sie jedoch den Weg des Dialogs. Indien darf sich weltweit grosser Beliebtheit erfreuen, nicht zuletzt dank einer florierenden Wirtschaft. In Pakistan dagegen gilt als Entwicklungsland und seit 1999 eine konservative Militärregierung an der Macht.

Bis heute hat die Teilung darum tiefe Spuren in den Beziehungen zwischen beiden Ländern hinterlassen. Ungelöste Fragen um Gebietsbesitze und die unterschiedlichen Religionen erschweren die Ausgangslage, ewig aktuelles Beispiel ist dabei der Streit um Kaschmir.

Auch nach 60 Jahren lässt die Teilung Inder und Pakistani noch erschaudern. Gut 10 Millionen Menschen flohen damals, Muslime über die neue Grenze nach Pakistan, Hindus in die andere Richtung nach Indien. Zuvor hatten Hindus und Muslime, Sikhs, Buddhisten, Christen noch gemeinsam den Abzug der Briten erkämpft.

Tja und selbst den heutigen Unabhängigkeitstag begehen Indien und Pakistan also in Feindschaft und erst noch an zwei unterschiedlichen Tagen.

Foto: Kurier.at

14. August 2007

Cher Monsieur Favre....

... da wären Sie vielleicht besser mal in der beschaulichen Schweiz, genauer in Zürich geblieben. Aber Sie haben es ja nicht anders gewollt.

Ähnliches lässt sich vermutlich in wenigen Wochen auch zu den Herren Gürkan Sermeter, Michael Ballack oder Rafael Van der Vaart sagen. Ach ja, die Abstimmung zur Bundesliga-Abschussliste läuft übrigens noch. Hier kann man seine Stimme abgeben!

Ein himmlisches Spektakel

Wer im August schon mal eine Nacht unter freiem Himmel verbracht hat, dem ist vielleicht die eine oder andere Sternschnuppe aufgefallen. Tatsächlich gibts nämlich im August mehr solche glühend funkelnde Himmelskörper als in den anderen Monaten des Jahres. Das liegt am sogenannten Meteorstrom der Perseiden.

In diesem Jahr gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag die beste Gelegenheit zahlreiche Sternschnuppen zu sehen. Leider haben in unserer Gegend zahlreiche Wolken einen freien Blick auf den Himmel verhindert. So hab ich zumindest keinen einzigen hellen Pfeil entdecken können. Und auch in der Nacht auf heute war es zu bedeckt, zwischendurch hat es sogar heftig geregnet. So hab ich die Aktion ebenfalls frühzeitig abgeblasen.

Vor einiger Zeit hab ich übrigens mal ne gute Erklärung gehört, was dieses Himmelsphänomen angeht. Man stelle sich vor, man sitze in einem Auto und fahre dann durch einen Mückenschwarm oder durch einen Schneesturm. Das Auto wäre dabei die Erde. So bewegen sich die Meteore und unser Planet aneinander vorbei.

Für die Astrologen sind die Perseiden im August übrigens scheinbar nichts besonderes. Sie vermuten, dass diese Häufung der Sternschnuppen nur darum so bekannt ist, weil im August viele Leute noch Ferien haben und dann am Abend mal Zeit haben gemütlich in den Himmel zu schauen. Neben den Perseiden gibts nämlich unter anderem mit den Leoniden im November, den Geminiden im Dezember noch weitere Meteorenschwärme die uns regelmässig um die Ohren fliegen.

Ich selber habe die Perseiden im Jahre 1990 im Militär und Mitte der 90er in Frankreich am besten beobachten können. Beim ersten Mal waren wir auf nem nächtlichen Fussmarsch durch die Schweizer Alpen. Da gab es keine Lichtverschmutzung und die Nacht war klar, nach irgendwie 30 Sternschnuppen hab ich aufgehört zu zählen und die Wünsche sind mir auch ausgegangen. In Frankreich war es ebenfalls eine herrliche Nacht, mitten in der Provence. Da lag ich mitten auf einem riesigen Feld und hab mich mit einer Freundin über Gott und die Welt unterhalten. Dabei flogen uns die Sternschnuppen quasi um die Ohren. Wunderbar!

Da kommt mir gerade in den Sinn, in dem Jahr war es auch, als die Überreste des Kometen Shoemaker-Levy9 in den Jupiter gedonnert sind und die Boulevardzeitungen uns weismachen wollten, dass das nun das Ende der Erde sein soll....

Zurück zu den Perseiden. Wer noch ein paar Wünsche hat, der soll sich noch bis zum 24. August mal eine Nacht Zeit nehmen, Wolldecke packen und ab in den Liegestuhl. Ein paar Sternschnuppen dürfte es bis zu diesem Datum nämlich noch geben. Und nicht vergessen, der Wunsch muss zu Ende gedacht sein, bevor die Schnuppe erlischt und dann niemandem verraten, was man sich gewünscht hat. Sonst geht der Wunsch nämlich nicht in Erfüllung...

13. August 2007

Testfahrten abgebrochen



Nach nur gerade 20 Minuten mussten die gestern angekündigten Testfahrten wieder abgebrochen werden. Nach einem erneuten Bruch der Radaufhängung bleibt die Erkenntnis dass die Modellautos von Conrad der Marke Reely zwar etwas günstiger sind als die Konkurrenz, aber leider auch weniger stabil. Zurück in die Boxengasse!