... le Jour de Gloire est arrivé!
Heute knallen in Frankreich wieder die Champagner-Korken, an an den mondänen Häusern hängt die blauweissrote Flagge und vor jedem Kriegsdenkmal halten die Menschen kurz inne: es ist der 14. Juli, der französische Nationalfeiertag.
Der 14. Juillet erinnert Jahr für Jahr an die Erstürmung der Bastille anno domini 1789. Die französische Bevölkerung griff an diesem Tag mit diesem Sturm erstmals aktiv in die Revolution ein. Dutzende Menschen fanden an diesem Tag den Tod, jedoch war es der Beginn der Befreiung des Volkes. Gefeiert wird dieser Tag übrigens bereits seit dem ersten Jahr nach dem Bastillesturm. Zum offiziellen Feiertag, oder besser gesagt eben zum Nationalfeiertag wurde der 14. Juli allerdings erst im Jahr 1880. Gestärkt wurde das Datum durch das Ende des Ersten und des Zweiten Weltkriegs, welches in Frankreich beide Male auch am 14. Juli gefeiert wurde.
Zum Nationalfeiertag gehört in Frankreich seit fast 100 Jahren die traditionelle Militärparade auf der Champs Elyseés. Da ist jeweils auch der regierende Präsident zugegen. Santé Monsieur Sarkozy, aber heute vielleicht besser keinen Wodka mehr trinken! Neben der grossen Parade gibt es natürlich zahlreiche Volksfeste in Städten und Dörfern, die meist von grossen Feuerwerken begleitet werden. Lustiges Detail am Rand, in zahlreichen Gemeinden gibt es zu Ehren der Opfer des Krieges schöne Bälle mit Musik und Tanz, welche dann oft in Turnhallen abgehalten werden. Diese werden fast ausnahmlos von der Feuerwehr organisiert.
Ich selber habe schon den einen oder andern 14ten Juli in Frankreich erleben dürfen und ich muss sagen, es ist immer wieder ein herrliches Erlebnis. Während die Fête de la Victoire (Kriegsende Zweiter Weltkrieg am 8. Mai) eher zurückhaltenden zelebriert wird und am Silvester/Jour de l'An zünftig der Bär los ist, präsentiert sich der 14. Juli als Mix. Das ausgelassene Feiern wird in den Abend hinein verlegt, den Tag über stehen Vorbereitungen, Kirchenbesuche oder eben Paraden auf dem Programm. Den schönsten 14. Juillet hab ich übrigens in Marseille erlebt, wo es im Vieux Port ein beinahe unendliches Feuerwerk kam, welches von grossen Schiffen aus gezündet wurde.
Ein unvergessliches Erlebnis!
Ein bisschen mitfeiern tu auch ich jedes Jahr, zu Hause in der Schweiz. Da wird die französische Flagge hochgezogen, bei TF1 und France2 ein bisschen die Paraden verfolgt und dazu am Pastis genippelt. Und, wenn es das Wetter so wie heute zulässt renn ich den ganzen Tag im Shirt der französischen Fussballnationalmannschaft herum. Naja, ein bisschen spinnen sei zwischendurch erlaubt, oder? Und jetzt bitte ich Sie, sich für die Nationalhymne zu erheben. Roberto Alagna singt - begleitet von der Musik der Legion - die Marseillaise! Den Text zum Mitsingen gibt es hier.