Das ganze Theater rund ums Rütli hat bei mir wie es scheint so eine Art Jetzt-erst-recht-Reaktion ausgelöst. All die dummen Sprüche - egal ob von links oder rechts - rund um die wohl bekannteste Wiese der Schweiz haben mich schliesslich dazu gewogen, mich für 1. August-Tickets zu bewerben. Ja, bewerben. Sie haben richtig gelesen. Die kann man nicht einfach so irgendwo kaufen, erst recht nicht kann man da am Nationalfeiertag einfach rauf spazieren. Nein, man muss schriftlich vorstellig werden und dabei die eine oder andere persönliche Information abgeben.
Die Anmeldung läuft über Alliance F, das ist der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen. Hat mich zugegebenermassen im ersten Moment etwas stutzig gemacht. Da ich aber auf meinem Anmeldeschein auch noch nen Frauennamen erwähnt habe, hatte ich auch keine Skrupel den Zettel abzuschicken.
Ob ich dann zu den glücklichen 2000 Schweizerinnen und Schweizern (wovon rund 300 Tickets an Prominenz aus Politik, Kultur und Wirtschaft gehen) gehöre, welche am 1. August per Schiff von Luzern aus zum Rütli reisen, das erfahre ich um den 20. Juli herum. Da ich aber den 1. August am 31. Juli vorfeiere und dann am eigentlichen Feiertag das Ausschlafen geniesse, spielt es keine Rolle, wenn ich erst 10 Tage vorher das Go oder No-Go erfahre.
Da ich aber zuvor noch nie auf dieser "Wiese mit Kuhdreck" (Zitat SVP-Präsident Maurer) war hoffe ich eigentlich schon, dass ich Losglück habe. Im Gegensatz zu der Verlosung rund um die Fussball-EM-Tickets dürften die Chancen hier auch etwas grösser sein. Falls es klappt, schick ich meiner treuen Leserschaft gerne eine virtuelle Ansichtskarte. Und wer weiss, vielleicht gibts da oben ja tatsächlich auch in diesem Jahr braune Scheisse, also Kuhdreck. Bietet sich - wie uns die Medien Jahr für Jahr aufzeigen - ja durchaus als Fotomotiv an.