3. Juli 2007

Bin ich ein Blogjunkie?

Die Antwortet lautet: Nein, kein Nerd-Alarm bei Monsieur Fischer. Denn schliesslich ist man mit 81 Prozent nur ein bisschen abhängig, oder? Und überhaupt hab ich den Test nur gemacht, weil das Ergebnis farblich so schön hier rein passt.

Gesehen bei: Chliitierchnübler

Hollywoodstars ungeschminkt

Wenn wir sie auf dem Roten Teppich sehen, dann schauen sie immer alle so wahnsinnig toll aus. Findige Fotografen haben nun doch herausgefunden, dass all die Hollywoodstars in Wirklichkeit gar nicht so toll ausschauen wie es immer scheint. Intensive Recherchen haben dazu geführt, dass Monsieur Fischer an diese heiss umkämpften und wohl behüteten Fotos herangekommen ist. Und ich möchte diese Schnappschüsse meiner Leserschaft natürlich nicht vorenthalten.

Julia Roberts:


Mister Brad Pitt:


Gouverneur Arnold Schwarzenegger:



Und, quasi ausser Konkurrenz. Michael Schumacher, ohne Helm:



Quelle: Worth1000.com

Ach ja, Gratulation ans Team Alinghi, die das letzte Matchrace mit sage und schreibe gerade mal 2 Sekunden Vorsprung vor dem Team NZL für sich entscheiden konnte und somit den Americas Cup wieder in die Schweiz holt.

Die grösste Party des Jahres!

Sie findet weder in New York, Berlin, London oder Moskau statt und erst recht nicht in Zürich. Nein, das schönste Fest des Jahres findet auch in diesem Jahr wieder in.... Aarau statt. Diese Aussage beruht natürlich auf einer zünftigen Portion Lokalpatriotismus und wird entsprechend bei jedem Nicht-Aarauer für Kopfschütteln sorgen. Aber, wer jetzt noch weiterliest, der versteht am Ende des Textes vielleicht meine Euphorie. Es folgt eine Liebeserklärung.

Ich rede vom "Maienzug". DEM Fest im Kalender der Kantonshauptstädter. Als ich noch zur Schule ging kreisten meine Gedanken schon im Frühling um den Maienzug, der im Grunde genommen eine Art Jugendfest ist, wie man es auch in anderen Gemeinden kennt. Aber eben Aarau ist anders. Mit dem Maienzug waren früher primär die Sommerferien verbunden, welche mit diesem Fest ihren Anfang nahmen. Es gab den "Maienzug-Batzen" (Geld von Eltern und Verwandten um sich damit auf dem Rummelplatz vergnügen zu können), man suchte sich ein Mädchen aus seiner Klasse aus um mit ihr den Umzug und anschliessend einen Tanz bestreiten zu dürfen, es gab Wettkämpfe gegen andere Schulhäuser und ihre Schüler. Kurz, der Tag war ein einziges Highlight.

Seit meiner Schulzeit sind nun schon einige Jahre ins Land gezogen. Der Maienzug hat sich natürlich - genau wie ich - verändert. In den letzten Jahren war das Volksfest leider nicht gerade vom Wetterglück gesegnet, sodass ich es auch schon mal verschlafen habe. Es geht immerhin gegen 9 Uhr in der Früh los, nachdem es am Vorabend erst um 4 Uhr endet. Aber für mich persönlich gehört die Sonne und die damit verbundene Sommerhitze einfach zum Maienzug. Denn nur bei schönem Wetter versammelt sich tout Aarau draussen unter Bäumen zu einem gemeinsamen Mittagessen. Herrlich. Bei schlechtem Wetter findet dieser Teil der Party in einer alten Turnhalle statt, Charme gleich null und nur mit zünftig Alkohol zu ertragen. Aber den hab ich ja meist am Vorabend schon zur Genüge genossen.

Nun gut, an diesem Donnerstag und Freitag steht das Fest wieder an. Ich bete für schönes Wetter. Die Kleider liegen parat (übrigens das einzige Mal im Jahr, dass ich freiwillig eine Krawatte trage!), die Rosen sind reserviert und die Festlaune im Anmarsch. Es kommt eine Vorfreude auf, die in der Stadt Aarau bereits seit dem 16ten Jahrhundert bekannt ist. Bereits damals gab es den Brauch, dass die Kinder im Januar mit ihren Lehrern in einem Umzug in Rathaus ziehen durften, wo ihnen eine Znüni (Brotzeit) offeriert wurde. Nach einiger Zeit wurde jedoch dann auf den Umzug verzichtet, da er zu einer Art Karneval verkam.

Zur heutigen Form des Maienzugs kam es in den Folgejahren. Das Fest wurde vom Januar in den Frühsommer verlegt, die Schüler zogen damals mit ihren Lehrmeistern in den Wald um Ruten zu schneiden, die Schülerinnen pflückten indess frische Blumen und fügten sie zu sogenannten "Meyen" zusammen. Auch damals übernahm die Stadt die Kosten für die Verpflegung der Kinder. Der Umzug kehrte ins Programm zurück und um Chaos und Ausschreitungen zu verhindern marschierten Würdenträger, Stadtwächter, Marschmusik und Armeevertreter mit. Jahr für Jahr beteiligten sich "wichtigere" Menschen am Umzug und so kam es, dass die Umzugsroute nicht mehr in den Wald zum Holzschneiden führte, sondern sich plötzlich durch die Stadt schlängelte.

Im Jahre 1858 wurde erstmals die heutige Form des Maienzugs erwähnt. Mit dem Zapfenstreich der Kadettenmusik und Tambouren am Vorabend, dem Umzug der Schuljugend und Behördenvertreter am Freitagmorgen, den sportlichen Wettkämpfen, der Morgenfeier im Telliring, dem gemeinsamen Bankett auf der Schanz, Tanzdarbietungen, Festreden und so weiter. In der Neuzeit kam ein riesiges Volksfest am Vorabend hinzu, welches Jahr für Jahr 10tausende von Besuchern nach Aarau lockt. Am Freitag dann gibt es inzwischen Openair Konzerte, Discos und Kirmes. Der Maienzug hat sich also über all die Jahre stets weiterentwickelt.

Ich ganz persönlich bin kein grosser Fan der Entwicklung der letzten Jahre. Der Vorabend hat Überhand genommen, das eigentliche Fest verliert an Bedeutung. Während der Donnerstag Jahr für Jahr mit neuen Attraktivitäten aufwartet, verliert der Freitag immer mehr an Wichtigkeit. Ich sähe das sogenannte "Beizlifescht" darum lieber am eigentlichen Feiertag, sodass die Stadt Aarau auch am Freitagabend noch einmal in ihrem vollen Glanz erstrahlt, mit einer Big Party in allen Gassen. Entsprechende Diskussionen beschäftigen immer mal wieder die kommunalen Politiker, zu einer guten Lösung konnte man sich bis jetzt allerdings noch nicht durchringen.

Seis drum. Ich freue mich auch in diesem Jahr wieder längst vergessene oder lange nicht mehr gesehene Schulfreunde zu treffen, Lehrer wiederzusehen, die mir damals das Leben schwer gemacht haben, verflossene Liebschaften begrüssen zu dürfen und natürlich auch neue Leute kennenzulernen. Und genau diese Eigenschaften sind es denn auch, die den Maienzug so einzigartig machen. Zumindest für Menschen mit einer Aarauer Vergangenheit... Für alle anderen wird sich unser grösstes Fest des Jahres wohl kaum von jedem anderen Jugendfest in der Schweiz unterscheiden. Aber eben, für mich werden der erste Donnerstag und der erste Freitag im Juli auf Lebzeiten eine ganz besondere Bedeutung haben!

PS: Donnerstag und Freitag gibts Live-Impressionen vom Fest, übermittelt per Handy!

2. Juli 2007

Ein tierischer Wahlkampf

Auch in der Tierwelt gibt es Machtkämpfe und nicht immer hat der Löwe die Nase vorn. Dieses bedauernswerte und wahnsinnnig lieb dreinschauende Hundi braucht darum DEINE Stimme. Prado for President oder so.... Mehr zum tierischen Wahlkampf, inkl. Stimmabgabe, gibt es hier.

Bombenterror & Partysound

London. Die englische Hauptstadt stand über das vergangene Wochenende pausenlos im Blickpunkt der internationalen Medien. Gleich zweimal hat die Polizei versteckte Autobomben entdeckt und so eine vermeindliche Katastrophe verhindert.

Einschub: Beim Begriff "Autobombe" kommt mir immer diese unsägliche Ausschnitt aus dem Film "Der bewegte Mann" in den Sinn. Joachim Krol liegt schlummernd im Bett, der Radiowecker geht an, der Nachrichtensprecher liest: "In der Innenstadt von Köln explodierte heute morgen eine Atombombe." Krol schreckt panisch auf. [kurze Pause] Nachrichtensprecher: "Entschuldigung. In der Innenstadt von Köln explodierte heute morgen eine Autobombe." Einschub Ende.

Die Sicherheitsvorkehrungen in der britischen Hauptstadt wurden kurzerhand erhöht. Wer aber schon mal in England - und vorallem in London - war und die Briten kennt, der weiss, so schnell lässt sich die Tommys nicht aus der Ruhe bringen. Und so wurden trotz erhöhtem Gefahrenpotential weder Wimbledon, noch die Gay Pride und erst Recht nicht das Konzert für Prinzessin Diana abgesagt. Chapeau, ich ziehe den Hut! Denn da haben andere Länder auch schon anders, um nicht zu sagen panischer, reagiert.

In den USA zum Beispiel wird die Angst vor Terroranschlägen weiterhin geschürt. Entsprechend kommt es immer mal wieder vor, dass Flüge annulliert, Einreisebestimmungen verändert oder Grossanlässe abgesagt werden. Anders in the UK. Gerade das grosse Konzert in Gedenken an Lady Di dürfte die Organisatoren im Vorfeld auch ohne erhöhte Terrorwarnungen schon genug Nerven gekostet haben. Trotzdem hat man dem Anlass nicht angemerkt, dass kurzerhand ein paar hundert Sicherheitskräfte mehr aufgeboten wurden. Zumindest nicht aus der Distanz, aus welcher ich es beobachtet habe. Allerdings sind auch in den englischen Blogs von Konzertbesuchern fast nur positive Berichte zu lesen. Die Stimmung wird als "ausgelassen" und "unerschrocken gegenüber der terroristischen Bedrohung" bezeichnet.

Man hat sich also in England den Spass nicht verderben lassen, auch nicht von Extremisten. Egal aus welchem Lager sie kamen. In der Schweiz macht man sich - übrigens - derzeit Sorgen im Bezug auf die sogenannte "Minarett-Initiative", der nationale Geheimdienst sei besorgt ist zu Lesen. Konkrete Hinweise auf Anschläge gebe es aber noch nicht. Tja, wer dumme Initativen lanciert, der muss mit dummen Reakionen rechnen. Ich sage nicht, dass ich den Bau von Minaretten in der Schweiz bedingungslos unterstütze, allerdings finde ich ein gesetzlich verankertes Verbot dann doch etwas übertrieben.

Der Titel dieses Posts lautet "Bombenterror und Partymusik". Zum Thema Bomben und Politik gab es bis hier hin schon ne ganze Menge zu Lesen. Darum abschliessend noch ein paar Zeilen zum Konzert Event von gestern, den ich live bei der BBC mitverfolgt habe. Kurz, es war echt gut gemacht. Die beiden Söhne von Diana, Harry und William, haben eine würdige Veranstaltung auf die Beine gestellt. Besonders gefallen haben mir - unter anderem - die Aufritte von Duran Duran, Nelly Furtado, The Feeling und Rod Stewart. Optisch hat mich Natasha Bedingfield (Foto) im kurzen Weissen überzeugt. Nicht gefallen haben mir die Hiphop-Einlagen (P.Diddy, Kanye West, Pharrell Williams) sowie Lily Allen, die schlicht falsch gesungen hat.

Dass Elton John zum Schluss seinen Song "Candle in the Wind" - genau wie vor 10 Jahren versprochen - NICHT mehr gesungen hat, hat mich persönlich nicht gestört. Ich fand die bisher ungezeigten Super8-Ausschnitte aus Dianas Kindheit - untermahlt mit der Musik von Queen "These are the Days of our Lives" - zum Abschluss der Veranstaltung viel rührender.

God save the Queen!