19. Juni 2007

Einer für alle, alle für einen

Seit gestern Abend läuft in Aarau nun also der Abstimmungskampf für das neue Stadion. Der Einwohnerrat hat ziemlich deutlich für einen Projektierungskredit in der Höhe von 1,6 Millionen Franken gestimmt. Am 25. November dieses Jahres darf dann das Aarauer Stimmvolk über den endgültigen Baukredit von 17 Millionen Franken aus der öffentlichen Hand entscheiden. Bis dahin werden Gegner und Befürworter kräftig in der Werbetrommel rühren, jeder natürlich für seine ganz persönlichen Anliegen.

Während vor 2 Jahren vorallem das geplante Einkaufszentrum und die zu schlechte Information der Befüworter zum Volks-Nein geführt haben dürften, sehe ich dieses Jahr kleinere Hürden, welche es zu nehmen gilt. Sogar die Sozialdemokraten sind dieses Mal gespalten, gehen ihnen doch so langsam aber sicher die Argumente aus. Das aktuelle Projekt wurde komplett neu aufgegleist und erinnert fast gar nicht mehr an den Vorschlag von 2005. Ein Stadion, passend zu der Grösse der Stadt Aarau und angepasst an die Bedürfnisse der Kleinstadt.

Trotzdem gilt es mit dem heutigen Tag, das Gespräch mit der Gegnerschaft bzw. mit den Unentschlossenen zu suchen. Am vergangenen Wochenende waren in zahlreichen Schweizer Gemeinden ähnliche Abstimmungen angesagt. Wie knapp es gehen kann, sah man zum Beispiel in Bern, wo beinahe der Kredit für die Fussball EM bachab gegangen wäre. Und in Basel kam ein - an sich sehr gutes Projekt - gar nicht erst durch beim Stimmvolk. Faire Kommunikation, dabei den Bürgerinnen und Bürgern die Angst nehmen und offene Information stehen in den nächsten Monaten also auf dem Programm. Häme und Spott gegenüber den Nein-Sagern sind fehl am Platz, denn jeder, der sich mit seinem Anligen nicht verstanden fühlt, wird weitere Gegner zu sich ins Boot ziehen. Und was die Masse der schweigenden Mehrheit anrichten kann, das hat Aarau im September 2005 ja erlebt.

Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Naja, so schlimm ist bei mir dann doch noch nicht. Aber trotzdem macht man sich immer mal wieder gerne Gedanken zu seiner eigenen Persönlichkeit. Unterstützend wirken da Test, wie dieser hier, den ich bei Parkster gefunden habe. Jaaaa, auch ich lese da ab und an mal mit. Nun, solche Psychotests kennt man ja schon von früher, aus der Bravo. Das Ergebnis dieses Tests, nach nur gerade 4 Fragen hat mich dann aber schon irgendwie überrascht.

Das Ergebnis spricht mir folgende Eigenschaften zu:

Innovativ, offen, spontan, unabhängig, neugierig, energiegeladen, kontaktfreudig, unternehmenslustig, analytisch, clever, enthusiastisch, risikobereit, erfinderisch, kreativ, rational und flexibel.

Geil, mehr davon. Geht runter wie Honig. Jobmässig sieht mich das Resultat in den folgenden Branchen:
Anwalt, Berater, Computer-Spezialist, Ingenieur, Politiker, Programmierer, Psychologe, Schauspieler, Unternehmer, Verkäufer, Wissenschaftler.

Wenn mich nicht alles täuscht schlägt er mir also zahlreiche Berufe vor, wo ich meine grosse Klappe spazieren führen und meinen Geltungsdrang befriedigen kann. Böser Test. Immerhin unterstellt er mir, dass ich gerne im Mittelpunkt stehe und immer wieder versuche, das System auszutricksen oder gar zu verändern. Soso, möchte ich das. Vielleicht sollte ich doch aus diesem terroristisch und politisch motivierten Geheimbund austreten, bevor meine Deckung auffliegt.... schnappen wir uns die Weltherrschaft ein anderes Mal.

Um mir quasi bildlich aufzuzeigen, welche Persönlichkeit an den Tag lege, hat mir der Test zum Schluss noch ein paar Promis aufgezählt, mit denen ich mit geistig verbunden fühlen sollte. Bitte sehr, wobei ich die Namen nicht unkommentiert stehen lassen kann:

Daniel Düsentrieb: Ok, den fand ich früher immer lustig.
Bart Simpson: den find ich bis heute einfach nur coooool.
Mac Gyver: uns verbindet ein Schweizer Armeetaschenmesser.
Bugs Bunny: ich mag auch Möhren, an den Zähnen arbeite ich noch.
Joschka Fischer: einer meiner absoluten Lieblingspolitiker, echt!
Brad Pitt: ok, selber hätte ich das natürlich niemals zugegeben.
Eminem: tja, wenn der Test das meint.
Wladimir Putin: ähem, vielleicht die Haarpracht?
Tom Green: jetzt wird es langsam beleidigend!
Jamie Lee Curtis: He Test, ich bin ein Mann.
Albert Einstein: oh, danke. Ja, der schlaue Albert ging auch in Aarau zur Schule.

Um zum Schluss zu kommen, laut diesem Test gehöre ich zu einer Menschengruppe, die gerade mal 5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Er schlägt mir zudem vor, mich mit den folgenden Gruppen aus dem Testergebnis zu paaren: Macher, Kommandeure und Denker. So gesehen freue ich mich schon auf EURE Ergebnisse, in meinem Kommentaren.

18. Juni 2007

Es regnet Ansichtskarten

Zum Abschluss dieser Aktion hab ich heute die letzten Karten geschrieben und verschickt. Total dürfen sich 5 Menschen über Post aus der aargauischen Kantonshauptstadt Aarau freuen. Aus der Bloggerwelt sind das Scary Alice, Lenny&Karl und André. Wobei der André keine Aarau-Karte kriegt, schliesslich wohnt er nur unweit von mir weg....

Dazu noch 2 Karten an nicht Blogger, die scheinbar regelmässig hier zu Besuch sind. Und wenn wir schon grad beim Auflösen sind. Auch diese Aktion hat ihren Sieger gefunden: Zwei gratis Tickets fürs Openair gehen an Simon Stücheli aus der Schweiz. Herzliche Gratulation und viel Spass beim abrocken. Danke an alle, die mitgemacht haben. Aber wie hiess es schon beim Highlander... "es kann nur einen geben!"

Atombombe in Tschechien explodiert...

Diesen Eindruck hatten zumindest die Zuschauer des tschechischen TV-Senders CT2 am gestrigen Sonntagmorgen. Kurz zur Erklärung: Wie viele Sender strahlt auch CT2 am Morgen jeweils Wetterbilder, aufgenommen von fest installierten Kameras, aus. Da gibts dann - genau wie bei uns - Impressionen aus den Bergen, angereichert mit Wetterprognosen, aktuellen Temperaturen und so weiter. So auch gestern.

Doch diese Idylle wurde gestern Morgen durch eine vermeindliche Atomexplosion gestört. Computerexperten der Initiative Ztohoven haben sich scheinbar in die Leitung zwischen Kamera und Sender eingewählt und dann die simulierte Detonation einer Atombombe eingespielt. Hinter der Aktion soll der tschechische Aktionskünstler Roman Tyc stehen. Er hatte bereits vor ein paar Wochen für Aufsehen gesorgt, als er in Prag heimlich zahlreiche Ampelmännchen ausgetauscht und verfremdet hatte. So waren die grünen und roten Männchen plötzlich nicht mehr einfach am warten oder laufen, sondern am pinkeln, liegen oder trinken.

Der TV-Sender sei von Anrufen von besorgten Zuschauern überrant worden, war aus Tschechien zu vernehmen. Man überlege sich eine Klage. Ich persönlich finde die Aktion vielleicht etwas makaber, allerdings kann ich mir ein zünftiges Schmunzeln nicht verkneifen. Diese ollen Wetterbilder laufen ja meines Wissens regelmässig auf irgendwelchen TV-Stationen und ich gebe zu, dass ich während dem Skiurlaub - nach zwei, drei Jagertees - auch schon mal so ein Ding missbrauchen wollte.

Wie man sich darüber aufregen kann verstehe ich darum ganz und gar nicht. Erstens hätten wir von der Explosion einer Atombombe in Tschechien vermutlich alle unmittelbar was mitgekriegt, auch ohne das Wetterfernsehen. Weiter dürfte der TV-Sender dank dieser verrückten Aktion noch nie so viel PR gehabt haben wie in diesen Tagen und drittens läuft in Basel die Kunstmesse "ART" und in Kassel die "documenta" und da hätten die elitären Kunstkenner für solche Aktionskunst wohl minutenlang begeistert applaudiert.

Solche Performances, also Kunst eingebettet ins reale Leben, gibt es natürlich nicht erst seit gestern. Im Gegenteil, Stichwort: Tortenwurf oder Uni-Ferkelei. Namen wie Joseph Beuys, Andy Warhol oder der erst kürzlich verstorbene Maler und Bildhauer Jörg Immendorff haben diese Art von Kunst geprägt. In letzter Zeit hat Christoph Schlingensief immer mal wieder für mediales Aufsehen gesorgt, da wird aus Hilter schon mal ein wichsender Pornodarsteller oder "Asylbewerber" werden im Stile von Big Brother per Telefonvoting - vermeindlich - abgeschoben.

Aktionskunst will aufschrecken und auf aktuelle Anliegen aufmerksam machen. So ist es vielleicht kein Zufall, dass die virtuelle Atombombe im böhmischen Riesengebirge explodiert ist. Schliesslich war US-Präsident Bush eben erst in Tschechien zu Besuch um für seinen blöden Raktenschild zu werben.

17. Juni 2007

Tour de Suisse 2007

Tour de Suisse 2007

Ortsdurchfahrt Rohr AG um 14 Uhr 45. Das Peloton ist geschlossen, es gibt noch keine Ausreisser.