14. Juni 2007

People have the Power

Dieser uralte Hit von Patti Smith hat eben immer noch Gültigkeit. Ein langwieriger Machtkampf um das Präsidentenamt beim FC Aarau wurde nicht zuletzt durch Volkesmeinung entschieden. Ich habe an dieser Stelle in den vergangenen Wochen und Monaten einige Male versucht, die Situation rund um den Underdog Super League Club zu schildern. Ich denke aber, am Schluss hat niemand mehr ganz den Überblick gehabt, was im Verein gerade in Sachen Machtkampf am tun war.

Gestern Abend war es also endlich soweit und die Sachlage wurde ein für alle mal geklärt: Die langersehnte Generalversammlung der FC Aarau AG stand auf dem Programm. Der scheidende Präsident Christian Stebler führte sec durch die Traktanden. Es wurde gedankt, gelobt, erinnert, zurückgetreten und schliesslich gewählt. Der neue Mann an der Spitze des FC Aarau heisst Alfred Schmid. Mit keiner einzigen Gegenstimme, nahm er die Wahl an und durfte sich über dieses grossartige Ergebnis freuen. Die Sache mit null Gegenstimmen kannte man bisher nur aus Abstimmungen auf Kuba. Allerdings dürften die Zukunftsperspektiven des FCA dank dieser Wahl wesentlich besser sein, als die von Fidel-Country.

Der zurückgetretene Präsident musste vor ziemlich genau einem Jahr mit einem Nein-Stimmen Anteil von 2083 sein Amt antreten. Entsprechend wurden alle beteiligten Parteien während diesem Amtsjahr nie richtig warm miteinander. Es kam zum Bruch und schliesslich zum - wenn auch etwas späten - Rücktritt.

Der Druck aus dem Volk, nicht zuletzt von den Fans war am Schluss scheinbar einfach zu gross. So wurde es auch in offiziellen Mitteilungen kommuniziert. Es war sogar von "Heckenschützen" und "instrumentalisierten Medien" die Rede. Auch gestern Abend kamen diese Themen noch einmal aufs Parkett. Wenn sie auch von den Fans ad absurdum geführt wurden, indem sich gewisse mit T-Shirts (siehe oben) als Heckenschützen outeten. Was dem Wort an sich ja widerspricht.

Dem abgetretenen Präsident (und seinen Mitstreitern im Verwaltungsrat) gebührt ein Dank. Sie wollten bestimmt nur das Beste für den Verein, allerdings war die Vorgehensweise um dieses Ziel zu erreichen nicht immer glücklich gewählt. Die Schuld allerdings nur beim Präsidenen zu suchen wäre bestimmt falsch, er hat sich bei seinen Entscheidungen auf Ratschläge von Beratern verlassen. Berater - unter anderem der Teammanager - welche während dieser Amtsdauer auch nicht gerade durch gute Ideen geglänzt haben. Weggefährten, welche ihm zur Hand gehen wollten, wurden nicht angehört. Das Projekt war darum zum Scheitern verurteilt.

Der gestern Abend neu gewählte Präsident Schmid (Foto) gilt unter den FC Aarau Fans als eine Art Messias, mussten sie in den vergangenen Monaten doch in regelmässigen Abständen wieder Dämpfer hinnehmen. Der Mann wirkt sehr volksnah, vertrauenswürdig geschätzt werden. Natürlich und nicht zuletzt äusserst geschäftstüchtig. Eigenschaften die bei einem Kleinclub gefragt sind. Aber natürlich müssen auch er und seine Crew sich erst einmal beweisen. Mit der Wahl ohne eine einzige Gegenstimme dürfen die Herren allerdings auf eine breite Unterstützung aus dem Volk zählen. Sodass auch das Thema Heckenschütze ein für alle mal vom Tisch sein dürfte.

Zu glauben, dass der FCA in der nächsten Saison um die Meisterschaft mitspielt, wäre dumm. Auch in der 27sten Saison in Folge in der obersten Schweizer Spielklasse werden "die Unabsteigbaren" wiederum versuchen, den Ligaerhalt zu schaffen. Vielmehr muss es ein Ziel sein, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam für ein neues Stadion zu kämpfen. Denn die Vorgaben sind klar, kann der FC Aarau in nächster Zeit keine verbindlichen Stadionpläne vorweisen, droht unumgänglich der Zwangsabstieg. Und das wäre dann wohl die bitterste Variante, sich aus der Super League zu verabschieden.

In diesem Sinne: Hopp Aarau! Ich bin mir sicher, dass es in der neuen Saison - welche Mitte Juli beginnt - wieder für den einen oder anderen Post in diesem Blog reicht. Ich hoffe allerdings, dass es dann wieder erfreulichere Schlagzeilen sein werden, als in den vergangenen Monaten.

PS: Die abgebildeten T-Shirts können - neben vielen anderen - hier im Shop bestellt werden, weitere Fotos zur gestrigen Generalversammlung und zur Bier(h)ecke gibt es hier!

13. Juni 2007

Blümchensex mit Sarah Connor

Man kommt ja scheinbar in diesen Tagen nicht um das neue Video von Sarah Connor, die bürgerlich total unspektakulär Sarah Lewe heisst, herum. Zahlreiche Medien schreiben sich dumm und dämlich über den Clip zu ihrem aktuellen Song "Sexual Healing". Und ich habe den Eindruck, als käme die Journalistenmeute gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus:

"Rrrrrrrrattenscharf!" Kronenzeitung
"Sarah Connor: Erotik pur!" Bild
"Das neue deutsche Sexsymbol" Schweizer Illustrierte
"Sarah Connors erotischer Tanz!" Blick & Heute

Die Frau, die heute ihren 27sten Geburtstag feiert ist sich halt definitiv für keine PR-Aktion zu schade. So hält sich bis heute hartnäckig das Gerücht, dass sie vor einigen Jahren ohne Slip bei "Wetten dass.." aufgetreten sei. Unvergessen auch ihr Auftritt vor einem Länderspiel der deutschen Fussballnati, wo sie den Text der Nationalhymne kurzerhand in "Brüh im Lichte dieses Glückes, brühe, deutsches Vaterland!" geändert hatte. Ihre Hochzeit wurde - inklusive aller Vorbereitungen - von Pro7 übertragen und für die Fotos und Krankengeschichten ihrer Kinder hat die Bildzeitung ins Portemonnaie gegriffen.

Nun hatten wir - Kinderchen sei dank - ein paar Monate Ruhe vor Frau Connor, ihr Comeback rüttelt uns dafür umso heftiger wach. Klar gibts im Video etwas Haut zu sehen, das ganze Filmchen ist aber lediglich ein brühwarmer Abklatsch des Kultfilms "9 1/2 Wochen" mit Kim Basinger und Mickey Rourke. Dass Frau Basinger allein mit ihrer Bildschirmpräsenz mehr Erotik versprüht als dies Sarah Connor in 4 Minuten schafft, versteht sich von selber. Diese leidenschaftslosen Spielereien - zusammen mit einem mir unbekannten Rapper - aber als Erotik zu bezeichnen kann ich nicht nachvollziehen.

Ja ich gebs zu, ich bin seit den 80er Jahren ein grosser Fan des Originalstreifens. Der Nervfaktor dieses Videos wäre aber wesentlich kleiner, wenn wenigstens nur der Clip geklaut wäre. Aber nein, Frau Connor gibt gleich alles und missbraucht auch noch nen zweiten Klassiker. Marvin Gayes "Sexual Healing" muss als Soundtrack zum Erdbeeren essen und Milch spritzen her halten.

Es gibt Frauen für den Frieden, Rock gegen Hass... warum gibt es keine Organisation die uns vor solchem Schrott schützt? Und ich höre schon die Tokio Hotel geschädigten Kiddies schwärmen "Wow ist das Video heiss, ganz tolle Idee! Und der Song erst, den hat Sarah aber super geschrieben!" Papperlapapp.

Den Vogel schiesst aber die deutsche Bildzeitung ab. Ich hoffe, da hat dem zuständigen Redakteur jemand die Kleenex-Tücher bereitgestellt:

"Sie rekelt sich lasziv auf einem Sessel, der schwarze Rock ist hoch gerutscht, die weiße Bluse aufgeknöpft, gibt den Blick frei auf ein tief ausgeschnittenes Bustier. Die Beine – leicht gespreizt – in verführerischen Netzstrümpfen und waffenscheinpflichtigen High Heels...."

Naja, wir kennen ja die Bildzeitung. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Wie umgänglich, bescheiden und unkompliziert (Vorsicht Ironie!) Sarah Connor scheinbar aber sonst im Umgang mit Journalisten ist, zeigt dieser herrliche Bericht aus de Schweizer "Weltwoche". Der macht einem Frau Lewe gleich noch sympathischer.

12. Juni 2007

Herbert Grönemeyer - Zur Nacht

Haust du bereits oder lebst du noch
befindest du dich im Lebensloch
und alles rauscht an dir vorbei

Stehst du ständig unter Strom
vergreifst du dich immer mehr im Ton
hast du eigentlich für nichts wirklich Zeit

Du fühlst dich wie im freien Fall
du gibst niemand so richtig Halt
und nichts bedeutet dir irgendwas, irgendwas

(Chorus)
Dies ist das Lied zur guten Nacht
zieh' den Stecker raus
wende dich an die Dunkelheit
denn sie kennt sich aus

Deine Nerven rebellier'n
weil sie ein raues Dasein führ'n
und Rücksicht ist ein leeres Wort

Du machst aus dir 'ne Achterbahn
mit dir will keiner Schlitten fahr'n
und keiner teilt mehr mit dir sein Brot

Und langsam geht dir alles schief
was gestern noch von selber lief
ist heute nichts als Quälerei

(Chorus)

Und gib ihr einfach deine Schuld
Dämonen, deine Pflicht
Fehltritte, deine Ungeduld
und sie kümmert sich


Mein neues Männerspielzeug II

Ja, ich weiss. Es sind keine 30 Tage vergangen seit dem letzten Beitrag über den Beertender. Aber seien wir ehrlich, wie soll das auch funktionieren, dass ein 4 Liter Fässchen 30 Tage lang überlebt? Geht ja gar nicht. Vorallem nicht bei den tropischen Temperaturen der letzten Tage. Entsprechend ziehe ich also meine Schlussbilanz schon etwas früher.

Das Teil ist spitze (und ich werde für diese Aussage nicht bezahlt!). Einzig das Einschenken habe ich noch nicht regelmässig im Griff. Es kommt immer mal vor, dass es der Schaum zu gut meint mit mir. Allerdings habe ich festgestellt, dass es nützt, das Glas vor dem einschenken mit kaltem Wasser auszuspülen. Aber die Sache mit dem Schaum ist dann auch gleich das einzige Handicap und daran arbeite ich täglich.

Die letzten Tage war es bei uns zum Teil tierisch warm um nicht zu sagen heiss. Das Gerät steht nicht weit entfernt von der Terrasse, entsprechend den Tag durch also auch in einer Gegend wo es ziemlich warm ist. Trotzdem durfte ich mich stets über herrlich gekühltes Bier freuen, ohne dass ich festgestellt hätte, dass das Gerät hätte speziell kühlen müssen. Manchmal macht es so Brummgeräusche, wenn es eine zusätzliche Kühlung braucht. Aber das kommt selten vor und da die Kiste ja nicht im Schlafzimmer steht, stört das auch niemanden.

Noch immer gibt es für den Schweizer Markt die Sorten Heineken und Calanda. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich daran während dem Sommer noch was ändert. Ich wäre für Weissbier und Murphys. Da aber die Markteinführung ja erst in diesen Tagen erfolgt, will ich mal nicht zu optimistisch sein.

Ach ja, letzten Samstag hab ich noch Post gekriegt zum Thema Beertender. Ein Paket der Firma Heineken mit einer Art Begrüssungsgeschenk. Da waren unter anderem 4 Biergläser drin. Es gab aber auch so eine schicke Stoffdecke, wie man sie aus den Pubs kennt oder Bierdeckel oder Schlüsselbändel. Das nenn ich Kundenbindung. In den nächsten Tagen - so habe ich aus dem beiliegenden Brief erfahren - soll ich noch ein Passwort für eine spezielle Clubseite erhalten. Da soll es dann günstige Konzerttickets, Verlosungen, spezielle Fanartikel und News rund ums Bier geben. Ich bin mal gespannt. Sollte ich plötzlich bei Pink im Backstagebereich abhängen und mir ihr ein Bierchen zische, werde ich euch natürlich informieren.

11. Juni 2007

Sarkozy war betrunken!

Da hätte man dem neuen Präsidenten von Frankreich vielleicht zuvor sagen sollen, dass es nicht gut kommt, wenn man mit Wladimir Putin plaudert und sich dabei den einen oder anderen Wodka hinter die Binde haut. Und wenn man sowas tut, Monsieur Sarkozy, dann sollte man die geplanten Termine absagen. So wie es George W. Bush getan hat, wegen angeblichen Magenproblemen. Tja, das Ergebnis der Kombination Wodka mit Putin und Medienkonferenz beim G8-Gipfel sieht man hier: