Es kommt die Zeit in der das Wünschen wieder hilft.. So sangen einst "die Toten Hosen" über den Moment in dem einem alles hoffnungslos vorkommt. Einen solche endlosen Moment macht man in den vergangenen Wochen durch, wenn man die Farben des FC Aarau im Herzen trägt. Es kommt darum auch die Zeit, wo Schweigen und Resignation nicht mehr weiterhelfen, geschweige denn das Wünschen. Und die Zeit ist bei mir nun gekommen.
Mein Verein, der FC Aarau, durchlebt derzeit eines der tiefsten und dunkelsten Täler seiner über 100jährigen Vereinsgeschichte. Nicht nur, dass nach 11 Spielen so wenig Punkte erzielt wurden wie noch nie, nein, rund um den Verein hat sich eine gefährliche Lethargie breit gemacht. Eine Art Gleichgültigkeit, welche den FCA auf direktem Weg in den Abstieg treiben wird. Drehen wir das Rad der Zeit einige Monate zurück.
Im Frühling standen Neuwahlen auf dem Programm. Noch am Wahlabend verliessen zahlreiche FC Aarau-Fans wutentbrannt den Saal, als bekannt wurde, wer zum neuen Präsidenten gewählt worden war. Im Vorfeld dieser Wahl waren es eben diese Fans, welche mit diversen Aktionen die stimmberechtigten Aktionäre aufmuntern wollten, dem umstrittenen Kandidaten ihre Stimme nicht zu geben. Die Wahl kam zustande, dem neuen Präsidenten wurde Kredit gewährt.
In der Vorbereitung zur laufenden Saison wurde beim FC Aarau kräftig ausgemistet. Kein Stein blieb mehr auf dem anderen: Funktionäre, Trainer, Spieler, Juniorenbetreuer, Physiotherapeuten, Konditionstrainer, Assistenten, Torwarttrainer.... alle wurden ausgetauscht. Anlässlich der Medienkonferenz zum Saisonstart wurde den Pressevertretern und nicht zuletzt den Fans versprochen, dass nun beim FCA ein neuer Wind wehen werde. Die unbeliebten Abstiegsplätze der vergangenen Jahre seien erstmals kein Thema mehr! Die Gunst der meisten Fans war mit solchen vollmundigen Ankündigungen natürlich schnell gewonnen. Nun, es blieb auch weiterhin ruhig im Umfeld des Vereins. Die neue Führung genoss - zurecht - noch immer Kredit.
Die Saison begann dann jedoch alles andere also rosig. Zahlreiche verletzte Spieler machten es nicht einfach zu Punkten zu kommen, ebenso änderte Trainer Schönenberger von Spiel zu Spiel sein System und die neuen Akteure - unter ihnen zahlreiche ausländische Spieler - fanden nicht recht zueinander. Die Runden vergingen, gepunktet wurde trotz grossem Einsatz nicht. Fazit: nach 11 Spielen steht der FC Aarau mit gerade mal 4 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Aussichten nach vorne, düster! Klar, es wurden dem Club noch 3 Punkte abgezogen, weil gegen St. Gallen ein nicht qualifizierter Spieler im Einsatz stand. Nur, eine Ausrede darf das nicht sein, bei anderen Vereinen wurde aufgrund eines solchen Fehlers auch schon mal ein Trainer in die Wüste geschickt!
Fakt ist, seit 10 Jahren ist keine Mannschaft mehr so schlecht in die Saison gestartet. Fakt ist auch, alle Teams, die ähnlich mies in die Meisterschaft gestartet sind, sind zum Ende der Saison dann abgestiegen. Dem FCA-Umfeld scheint dies derzeit jedoch egal zu sein. Täglich sind Durchhalteparolen zu hören und zu lesen. Es scheint, als sei jedem Fan eine rosa Brille geschenkt oder den Fanclubs eine Art Schweigegeld überwiesen worden. Denn es ist noch nicht lange her, da waren es genau diese Aarau Fans, welche einen anderen Trainer wegen Misserfolg aus dem Stadion prügeln wollten. Oder - ebenso passiert- sich nach einem Spiel eine Schlägerei mit den erfolglosen Spielern geliefert haben. Und heute? Die Situation ist ungemeint prekärer, aber trotzdem herrscht im gesamten Umfeld Ruhe... gespenstische Ruhe! Auch unter den Fans, die damals wütend die Wahlveranstaltung verlassen haben.
Eine Trainerentlassung steht - trotz miserabler Bilanz - nicht zur Diskussion. Dabei war es doch genau der aktuelle Präsident, welcher damals in seiner Funktion als Vize, zahlreiche Trainerentlassungen vorangetrieben hat. Auf dem Platz finden plötzlich keine Rochaden mehr statt, erfolglose Stürmer (11 Spiele und 1 Tor) geniessen eine Stammplatzgarantie. Andere finden sich auf der Tribüne wieder und wieder andere Spieler sind seit Wochen - ohne Angaben von Gründen - verletzt! Glaubt man den Aussagen einiger Journalisten, brodelt es innerhalb der Mannschaft zünftig. Wie immer in einer Krise, machen zahlreiche Gerüchte die Runde. Neue Sponsoren sind nicht in Sicht, die Pläne für ein dringend benötigtes Stadion geraten ins Stocken, das Publikum wendet sich vermehrt ab. Katerstimmung auch in den Internetforen, die Einträge beschränken sich auf ein Minimum.
Und trotzdem, nach der gestrigen 0 zu 4-Niederlagen blieben Pfiffe (oder Proteste, vergl. Foto) erneut aus. Naja, die rosa Brille sitzt scheinbar immer noch gut: gut gespielt, gut gekämpft, viel Pech gehabt, Schiedsrichter war gegen uns und schliesslich war der Gegner ja der amtierende Meister. Dass der direkte Konkurrent Schaffhausen dann auch noch gewonnen hat, wird ebenfalls als Pech abgehandelt. Die nächsten Gegner: Sion, Luzern und Schaffhausen haben am vergangenen Wochenende alle gepunktet und befinden sich klar in einem Aufwärtstrend. Aber die Ausreden werden auch nach diesen Spielen die gleichen sein.
So komme ich zum Anfang zurück: Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft. Die Hoffnung bleibt mir als FCA-Fan. Und ich hoffe, dass meine Wünsche diesbezüglich sehr bald in Erfüllung gehen, bevor es zu spät ist und der grosse Abstand auf die Nichtabstiegs-Plätze nicht mehr aufgeholt werden kann. Mutiges Handeln ist gefragt: Jetzt!
Mein Verein, der FC Aarau, durchlebt derzeit eines der tiefsten und dunkelsten Täler seiner über 100jährigen Vereinsgeschichte. Nicht nur, dass nach 11 Spielen so wenig Punkte erzielt wurden wie noch nie, nein, rund um den Verein hat sich eine gefährliche Lethargie breit gemacht. Eine Art Gleichgültigkeit, welche den FCA auf direktem Weg in den Abstieg treiben wird. Drehen wir das Rad der Zeit einige Monate zurück.
Im Frühling standen Neuwahlen auf dem Programm. Noch am Wahlabend verliessen zahlreiche FC Aarau-Fans wutentbrannt den Saal, als bekannt wurde, wer zum neuen Präsidenten gewählt worden war. Im Vorfeld dieser Wahl waren es eben diese Fans, welche mit diversen Aktionen die stimmberechtigten Aktionäre aufmuntern wollten, dem umstrittenen Kandidaten ihre Stimme nicht zu geben. Die Wahl kam zustande, dem neuen Präsidenten wurde Kredit gewährt.
In der Vorbereitung zur laufenden Saison wurde beim FC Aarau kräftig ausgemistet. Kein Stein blieb mehr auf dem anderen: Funktionäre, Trainer, Spieler, Juniorenbetreuer, Physiotherapeuten, Konditionstrainer, Assistenten, Torwarttrainer.... alle wurden ausgetauscht. Anlässlich der Medienkonferenz zum Saisonstart wurde den Pressevertretern und nicht zuletzt den Fans versprochen, dass nun beim FCA ein neuer Wind wehen werde. Die unbeliebten Abstiegsplätze der vergangenen Jahre seien erstmals kein Thema mehr! Die Gunst der meisten Fans war mit solchen vollmundigen Ankündigungen natürlich schnell gewonnen. Nun, es blieb auch weiterhin ruhig im Umfeld des Vereins. Die neue Führung genoss - zurecht - noch immer Kredit.
Die Saison begann dann jedoch alles andere also rosig. Zahlreiche verletzte Spieler machten es nicht einfach zu Punkten zu kommen, ebenso änderte Trainer Schönenberger von Spiel zu Spiel sein System und die neuen Akteure - unter ihnen zahlreiche ausländische Spieler - fanden nicht recht zueinander. Die Runden vergingen, gepunktet wurde trotz grossem Einsatz nicht. Fazit: nach 11 Spielen steht der FC Aarau mit gerade mal 4 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Aussichten nach vorne, düster! Klar, es wurden dem Club noch 3 Punkte abgezogen, weil gegen St. Gallen ein nicht qualifizierter Spieler im Einsatz stand. Nur, eine Ausrede darf das nicht sein, bei anderen Vereinen wurde aufgrund eines solchen Fehlers auch schon mal ein Trainer in die Wüste geschickt!
Fakt ist, seit 10 Jahren ist keine Mannschaft mehr so schlecht in die Saison gestartet. Fakt ist auch, alle Teams, die ähnlich mies in die Meisterschaft gestartet sind, sind zum Ende der Saison dann abgestiegen. Dem FCA-Umfeld scheint dies derzeit jedoch egal zu sein. Täglich sind Durchhalteparolen zu hören und zu lesen. Es scheint, als sei jedem Fan eine rosa Brille geschenkt oder den Fanclubs eine Art Schweigegeld überwiesen worden. Denn es ist noch nicht lange her, da waren es genau diese Aarau Fans, welche einen anderen Trainer wegen Misserfolg aus dem Stadion prügeln wollten. Oder - ebenso passiert- sich nach einem Spiel eine Schlägerei mit den erfolglosen Spielern geliefert haben. Und heute? Die Situation ist ungemeint prekärer, aber trotzdem herrscht im gesamten Umfeld Ruhe... gespenstische Ruhe! Auch unter den Fans, die damals wütend die Wahlveranstaltung verlassen haben.
Eine Trainerentlassung steht - trotz miserabler Bilanz - nicht zur Diskussion. Dabei war es doch genau der aktuelle Präsident, welcher damals in seiner Funktion als Vize, zahlreiche Trainerentlassungen vorangetrieben hat. Auf dem Platz finden plötzlich keine Rochaden mehr statt, erfolglose Stürmer (11 Spiele und 1 Tor) geniessen eine Stammplatzgarantie. Andere finden sich auf der Tribüne wieder und wieder andere Spieler sind seit Wochen - ohne Angaben von Gründen - verletzt! Glaubt man den Aussagen einiger Journalisten, brodelt es innerhalb der Mannschaft zünftig. Wie immer in einer Krise, machen zahlreiche Gerüchte die Runde. Neue Sponsoren sind nicht in Sicht, die Pläne für ein dringend benötigtes Stadion geraten ins Stocken, das Publikum wendet sich vermehrt ab. Katerstimmung auch in den Internetforen, die Einträge beschränken sich auf ein Minimum.
Und trotzdem, nach der gestrigen 0 zu 4-Niederlagen blieben Pfiffe (oder Proteste, vergl. Foto) erneut aus. Naja, die rosa Brille sitzt scheinbar immer noch gut: gut gespielt, gut gekämpft, viel Pech gehabt, Schiedsrichter war gegen uns und schliesslich war der Gegner ja der amtierende Meister. Dass der direkte Konkurrent Schaffhausen dann auch noch gewonnen hat, wird ebenfalls als Pech abgehandelt. Die nächsten Gegner: Sion, Luzern und Schaffhausen haben am vergangenen Wochenende alle gepunktet und befinden sich klar in einem Aufwärtstrend. Aber die Ausreden werden auch nach diesen Spielen die gleichen sein.
So komme ich zum Anfang zurück: Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft. Die Hoffnung bleibt mir als FCA-Fan. Und ich hoffe, dass meine Wünsche diesbezüglich sehr bald in Erfüllung gehen, bevor es zu spät ist und der grosse Abstand auf die Nichtabstiegs-Plätze nicht mehr aufgeholt werden kann. Mutiges Handeln ist gefragt: Jetzt!
3 Kommentare:
Hola se?or Fischer. Tut mir sehr leid wegen deinem Verein, die Diagnose hast du ja selbst sehr gut gemacht. Aus rein logistischen Gründen ist es viel einfacher einen (den Trainer) als 22 (die effektiven Verantwortlichen) zu entlassen.
Ich bin grosser Real Madrid Fan, die letzten drei Jahre waren sporlich ein reiner Ausfall. Wrtschaftlich waren die letzten Jahre äusserst erfolgreich und die Zahlen sind auf dem Tisch. Sportlich ist die Realität anders, SPieler, die nicht motiviert sind und Stars, die sich mehr um dem Friseur kümmern als um das kommende Spiel.
Diese Woche kommt die Champions... und am Wochenende Real Madrid - FC Barcelona (!!!), immerhin sollten wir aus Brasilien gute Nachrichten bekommen, nicht wahr?
no ganz en schöne Tag und Hopp Aarau!!
danke für euer mitgefühl ;-) und was den kommenden sonntag angeht und das rennen in brasilien... der gute fernando muss erst noch ins ziel kommen. die chancen sind gross, dass ihn massa abschiesst und schumi als sieger über die ziellinie fährt ;-) wir werden sehen, es bleibt spannend! gruss aus dem nebel in die sonne..
Ja, die Lage ist wirklich treffend beschrieben. Bin gespannt, ob in den Reihen des Verwaltungsrats mal was entschieden wird. Bevor der neue Präsi anfing, waren sie ja auch immer recht schnell, wenn es um Trainer-Auswechslungen ging...
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